Klopfers Blog


Nach Kategorie filtern:


Kategorie: Lästereien

Wenn etwas die Unendlichkeit menschlicher Kreativität ideal charakterisiert, dann ist es wohl die unvorstellbare Masse an dummen Ideen, die unser Geist Tag für Tag hervorbringt. Menschen haben die blöde Idee, Bauchnabelfussel zu sammeln, sich Kakerlaken in den Mund zu stopfen oder sich selbst zu heiraten (wobei man bedenken muss, dass man seine Schwiegermutter nicht durch Scheidung loswerden kann). Um aber mit seinen dussligen Geistesblitzen wirklich Schaden anzurichten, muss man auch Macht haben, also irgendwo in leitender Funktion sitzen und dafür sorgen, dass jeder Hirnfurz von den eigenen Lakaien wie das Wort Gottes verehrt und unverzüglich umgesetzt wird.

Bei der "North Country Gazette" aus dem US-Bundesstaat New York sitzt so jemand. Und wie viele andere seiner Kollegen aus der Zeitungsbranche muss er auf seine Auflagenzahlen und die eigene Webpräsenz geschaut haben, um sich schließlich zu denken: "Verdammt, das blöde Internet macht uns das Geschäft kaputt!" Andere haben dann die Idee, den Großteil ihrer Website hinter einer Bezahlschranke zu verstecken, um für jeden Blick auf die verborgenen Inhalte klingende Münze zu verlangen. Jedoch nicht so unser Geistesriese aus New York. Offenbar hat er gemerkt, dass sich die Zugriffszahlen bei solchen Bezahlschranken rasch in Richtung Erdkern entwickeln. Und eines Tages müssen die Neuronen seines Gehirns unkontrolliert gefeuert haben, um folgende grandiose Idee zu gebären und sie von den Schergen sogleich in die Tat umsetzen zu lassen:
Jeder darf auf der Website genau EINEN Artikel gratis lesen. Klickt der Besucher aber mehr Artikel an, ohne ein Online-Abo abzuschließen, so wird ihm zwar die Anzeige der Artikel zunächst nicht verwehrt, aber seine IP-Adresse wird eigens gespeichert, damit angeheuerte Juristen demnächst sämtliche Schnorrer und Schmarotzer zurückverfolgen und auf die Gebühren verklagen können, die der Zeitung gefälligst zustehen, jawoll!

Eine wundervoll dämliche Idee. Könnte glatt aus einem Dilbert-Comic stammen. Und da wundern sich die Menschen, warum man Zeitungsmachern heutzutage oft nicht mal mehr zutraut, auf dem Lokus vor der Verrichtung die Hose runterzuziehen.

(Ein Online-Abo abzuschließen, ist übrigens auch nicht einfach. Das entsprechende Banner muss man aus zweitausend anderen in der rechten Leiste heraussuchen...)

Nachtrag: Inzwischen hat mich jemand drauf aufmerksam gemacht, dass die "North Country Gazette" nicht einmal eine Zeitung ist, sondern tatsächlich nur als Website existiert. Sorry also an die Zeitungsmacher, die ich beleidigt habe. Ihr seid zwar trotzdem oft total dusslig, aber diesmal habt ihr damit nix zu tun.


Kategorie: Gemotze

Ilse Aigner hat (nachdem Facebook vor ihr eingeknickt ist, das Geschäft aufgegeben hat und Mark Zuckerberg inzwischen auf Holunderzucht umgestiegen ist) ja ein neues Thema für einen Kreuzzug: Schummel-Lebensmittel!

Welt Online hat aus diesem Anlass eine tolle Klickstrecke mit "Lebensmitteln, die zu viel versprechen" veröffentlicht, wobei alle Beispiele von der Hamburger Verbraucherzentrale stammen. Ein Großteil besteht aus Gemotze darüber, dass keine echte Vanille verwendet wurde oder keine echten Erdbeeren und Kirschen in die Produkte gewandert sind.

Nun mal ganz ehrlich: DARÜBER regt man sich auf? Wenn ich Erdbeeren will, dann ess ich Erdbeeren. Wenn ich Kirschen will, esse ich Kirschen. Wenn ich irgendwas anderes essen will mit einer bestimmten Geschmacksrichtung, dann bin ich einfach nur froh, dass es nach dem schmeckt, was ich will. Ich bin nicht darauf aus, meinen täglichen Obstbedarf mit Trinkjoghurt und Gummibärchen zu decken. Ist mir doch scheißegal, ob die die Aromastoffe aus den Früchten geholt haben oder ob die im Labor nachgebaut wurden. So ein geschmackstragendes Molekül weiß nicht, woher es stammt, meine Zunge auch nicht.

Und wer motzt, weil in den Produkten keine echte Vanille verwendet wird: Schmeckst du den Unterschied? Wenn nicht - was ist dein Problem? Wenn doch - nimm eben ein Produkt, was echte Vanille benutzt, oder mach den Quark eben gleich selbst.

Jede Erdbeere, die dank künstlicher Aromen nicht in einen Joghurt wandern muss, kann fröhlich und frei über die Wiese hoppeln und irgendwann im Mund eines hungernden afrikanischen Kindes landen, welches zufällig nach Europa kommt und diese Wiese findet. Denkt mal drüber nach.


Hab mich gestern mit zwei Fans von Klopfers Web getroffen und nett unterhalten - hat wirklich Spaß gemacht. ^_^
Zufällig war an unserem Treffpunkt am Alexanderplatz gerade eine Demonstration. Und jungejunge, da haben sie offenbar Panik gehabt, dass sie mit einem einzigen Thema keine ganze Demo vollkriegen.

Also war es eine Demo gegen Hartz IV, Stuttgart 21 und Atomkraft, aber immerhin war der WWF da und sammelte Unterschriften für Tiger. kratz.gif Allerdings weiß ich nicht so recht, ob man da nicht Leute vergrault hat, die für Stuttgart 21, aber gegen Atomkraft sind. doofguck.gif

Ein Redner redete schließlich auch davon, dass man mit der Behandlung von Demonstranten in Stuttgart ein bisschen DDR in den Westen gebracht hätte. Ich glaube, die anwesenden Anhänger der MLPD klatschten eventuell aus anderen Gründen als die anderen... angsthasi.gif (MLPD = Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands)


Kategorie: Persönliches

Momentan kursieren Mails, die vorgeblich von Rechtsanwalt Florian Giese kommen sollen und die Empfänger auffordern, 100 Euro über ukash.com zu zahlen, um weitere rechtliche Probleme zu vermeiden. Diese Mails sind gefälscht und reine Abzocke, also zahlt nicht!

Im Folgenden die Mail im Wortlaut (der einzig variable Teil ist die Mailadresse; selbst die IP ist bei jedem Empfänger gleich):

Guten Tag,

in obiger Angelegenheit zeigen wir die anwaltliche Vertretung und Interessenwahrung der Firma Videorama GmbH,
Munchener Str. 63, 45145 Essen, an.

Gegenstand unserer Beauftragung ist eine von Ihrem Internetanschluss aus im sogenannten Peer-to-Peer-Netzwerk
begangene Urheberrechtsverletzung an Werken unseres Mandanten. Unser Mandant ist Inhaber der ausschliesslichen
Nutzungs- und Verwertungsrechte im Sinne der §§ 15ff UrhG bzw. § 31 UrhG an diesen Werken, bei denen es sich um
geschutzte Werke nach § 2 Abs 1 Nr. 1 UrhG handelt.

Durch das Herunterladen urherberrechtlich geschutzer Werke haben sie sich laut § 106 Abs 1 UrhG i.V. mit
§§ 15,17,19 Abs. 2 pp UrhG nachweislich strafbar gemacht.
Bei ihrem Internetanschluss sind mehrere Downloads von musikalischen Werken dokumentiert worden.

Aufgrund dieser Daten wurde bei der zustandigen Staatsanwaltschaft am Firmensitz unseres Mandanten Strafanzeige
gegen Sie gestellt.

Aktenzeichen: 350 Js 483/10 Sta Essen

Ihre IP Adresse zum Tatzeitpunkt: 84.190.31.155

Ihre E-Mail Adresse: [email protected]

Illegal heruntergeladene musikalische Stucke (mp3): 13

Illegal hochgeladene musikalische Stucke (mp3): 21

Wie Sie vielleicht schon aus den Medien mitbekommen haben, werden heutzutage Urheberrechtverletzungen
erfolgreich vor Gerichten verteidigt, was in der Regel zu einer hohen Geldstrafe sowie Gerichtskosten fuhrt.
Link: Urheberrecht: Magdeburger muss 3000 Euro Schadensersatz zahlen

Genau aus diesem Grund unterbreitet unsere Kanzlei ihnen nun folgendes Angebot:
Um weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und anderen offiziellen Unannehmlichkeiten wie Hausdurchsuchungen,
Gerichtsterminen aus dem Weg zu gehen, gestatten wir ihnen den Schadensersatzanspruch unseres Mandanten
aussergerichtlich zu loesen.
Wir bitten Sie deshalb den Schadensersatzanspruch von 100 Euro bis zum 18.10.2010 sicher und unkompliziert
mit einer UKASH-Karte zu bezahlen. Eine Ukash ist die sicherste Bezahlmethode im Internet und
fur Jedermann anonym an Tankstellen, Kiosken etc. zu erwerben.
Weitere Informationen zum Ukash-Verfahren erhalten Sie unter: http://www.ukash.com/de
Senden Sie uns den 19-stelligen Pin-Code der 100 Euro Ukash an folgende E-Mailadresse [email protected]

Geben Sie bei Ihre Zahlung bitte ihr Aktenzeichen an!

Sollten sie diesen Bezahlvorgang ablehnen bzw. wir bis zur angesetzten Frist keinen 19- stelligen
Ukash PIN-Code im Wert von 100 Euro erhalten haben, wird der Schadensersatzanspruch offiziell
aufrecht erhalten und das Ermittlungsverfahren mit allen Konsequenzen wird eingeleitet. Sie erhalten
dieses Schreiben daraufhin nochmals auf dem normalen Postweg.

Hochachtungsvoll,
Rechtsanwalt Florian Giese


Der RA und Videorama haben mit der Mail natürlich nichts zu tun. (Videorama ist übrigens eine Pornofirma, die hat mit MP3s eh nix am Hut.)


Kategorie: Lästereien

Mann beißt Baby nach Ehestreit (ProSieben Teletext)
Warum heiratet man auch ein Baby?

Sofa mit Giftschlange geliefert (ProSieben Teletext)
Kunde: Ich hab doch schon eine Schwiegermutter

Pilot stirbt im Cockpit: Landung (RTL Teletext)
Das Flugzeug wäre sonst für immer oben geblieben

Viel Sex ist gut für Gesundheit (Sat.1 Teletext)
Skandal: Viele Frauen würden mich abkratzen lassen

Merkel bietet Russland Hilfe an (Sat.1 Teletext)
Polen erwartet zitternd neue Teilung

Kleine Kinder mit Heroin betäubt (N24 Teletext)
Die Blagen heutzutage vertragen einfach nix

Tigerbaby lockt Besucher in Zoo (N24 Teletext)
Damit die Mutti mal so richtig satt wird. Clevere Katzen.

Niederlande wieder arbeitsfähig (n-tv Teletext)
Der Rest der Welt merkt keinen Unterschied

Ölbohrungen in EU nicht verboten (DMAX Teletext)
Betreiber des Bohrturms in Paris gibt sich erfreut

Brand in türkischem Hotel - Hunderte Deutsche unverletzt (ZDF Text)
Nur? Allein in dem Haus, in dem ich wohne, gibt es zig Deutsche, denen nichts passiert ist


Kategorie: Gemotze

Die 33 chilenischen Minenarbeiter, die fast 70 Tage verschüttet waren, sind ja nun fast alle gerettet, die letzten warten gerade darauf, mit dieser kleinen, engen Kapsel wieder ans Licht gebracht zu werden. Find ich schön, ich hätte mich vermutlich nach einer Woche umgebracht da unten. huh.gif

Aber warum zum Teufel muss n-tv jetzt noch bei seinen Korrespondenten in aller Welt herumfragen, wie die dortige Bevölkerung zu dieser Rettung steht?
Toll, Frankreich hat eine wichtige Bergbauindustrie, genau deswegen fiebern die Franzosen laut n-tv-Reporter mit. Wirft ja ein tolles Licht auf unsere Nachbarn, wenn man andeutet, dass ihnen die armen Teufel am Arsch vorbeigehen würden, wenn man in der Grande Nation nicht selbst tief buddeln würde.
Und dass die Briten mit Spannung nach Chile blicken und hoffen, dass alles glatt geht, hatte ich auch nie bezweifelt. Das musste mir Uli Klose nicht bestätigen, erst recht nicht mit dem Hinweis, dass sich unsere Cousins von der Insel sonst nur für ihren eigenen Kram interessieren würden.

Mensch, wenn ihr nicht genug Sendezeit zu füllen habt, dann lasst den Scheiß mit den Sondersendungen doch und bringt noch mal eine alberne Doku darüber, wie sich die Zöllner am Flughafen in ihren Job und einreisende Ausländer verbeißen, weil Kriminalität und Chaos Deutschland in den Untergang reißen würden, wenn jemand seine Zigaretten nicht ordnungsgemäß meldet. fluch.gif


Ein paar Hinweise noch in eigener Sache:
1. Die Taschenlampe ist auf dem Weg zu ihrem Gewinner. Sorry an alle, die nicht gewonnen haben.
2. Ich hatte noch versucht, ein Gewinnspiel zum Start des neuen Films von Bruce Willis auf die Beine zu stellen, aber die Promofirma mag Klopfers Web nicht.
3. Es gibt drei neue T-Shirts im Fummelshop.
4. Ich hab euch lieb. ^^

Nachtrag: Mir ist noch ein Punkt eingefallen...
5. Ich hatte im Mai mal die VG Wort erwähnt, die für Texte im Internet Geld zahlt, wenn man deren Zählpixel einbaut und genügend Leser hat. Damals schrieb ich, dass 18 meiner Texte den nötigen Mindestzugriff erreicht haben. Inzwischen kam von der VG Wort ein Scheck über 425 Euro bei mir an. Ich hoffe, es werden in Zukunft noch mehr meiner Kolumnen und Lästereien oft genug angeklickt. ^^


Ich wollte den vorherigen Beitrag nicht für diesen Hinweis benutzen, aber ich wollte es hier trotzdem mal erwähnen: Das erste Flash-Game von Asu und ihrem Prünzen ist fertig und kann gratis gespielt werden!

Ich bin gar nicht mal so gut darin und verrecke dauernd, aber es ist trotzdem wirklich gelungen.

Spiel Bazonga Quake!

Mehr zur Story von Bazonga Quake gibt's auf dem Pahu-Pahu-Blog. ^^

Edit: Flash-Einbindung entfernt, weil einigen die Werbung aufn Sack ging.


Kategorie: Lästereien

Ich bin (zum Glück?) alt genug, um mich noch an all die Erotik-Infosendungen auf den Privatsendern zu erinnern, die den Zuschauern mit den Spielarten menschlicher Sexualität vertraut machen wollten. "Liebe Sünde" und "Wa(h)re Liebe" gibt es nicht mehr, aber dank dieser Shows lernte ich, dass es Leute gibt, die andere Menschen dafür bezahlen, nackt bei sich zu putzen.
Nun gut, warum auch nicht? Die Bude wird sauber, und wer dort putzt, muss sich nicht selten strecken, bücken und hinknien, ich sehe also durchaus den erotischen Anreiz dabei.

Leider bin ich total putz-unbegabt, und so kann ich es vergessen, meinen Alabasterkörper beim Reinigen zu zeigen und dabei ein paar Cent zu verdienen. Dachte ich.
Doch dann schickte mir der treue Leser Xaerdys einen Link zu einem Forum, in dem man nackte Dienstleistungen suchen und finden kann. Und dieser öffnete mir die Augen! Ich habe so viele Möglichkeiten!

Ich kann zwar keine Steuererklärung machen...
20101005220758.jpg

... aber ich kann gut mit elektronischen Rechenanlagen und dem Zwischennetz umgehen, so wie dieser Mensch hier:
20101005221403.jpg
(Das Mosaik im Gesicht stammt von mir. Der Mensch hat nicht wirklich so ein Klotzgesicht, sieht aber trotzdem nicht so gut aus wie ich. zufrieden.gif )

Irgendwie geht es mir jetzt viel besser, was meine Hoffnungen auf eine berufliche Zukunft angeht. victory.gif


[Trigami-Review]

20100929205412.jpg

Als ich die Chance bekam, eine LED-Taschenlampe im Wert von 150 Euro zu testen, sagte ich mir: "Mensch, zu dem Preis müsste ich mir damit meinen eigenen Vollmond machen können." Eins vorweg: Das schafft sie leider nicht.
Ansonsten zeigt sich die LED Lenser M7R allerdings durchaus beeindruckend. Das M in der M7-Produktseite steht für Microcontroller; man hat die Lampe also so mit Technologie vollgepackt, dass man mit drei verschiedenen Programmen jeweils mehrere Funktionen ausführen kann, die über das reine Beleuchten der Ferkeleien in Nachbars Garten hinausgehen. Die Firma Zweibrüder bezeichnet das als Smartlight-Technologie.

20100929212029.jpg
Die Kurzanleitung. Mehr Funktionen als manches Schweizer Messer.

Für den normalen Anwender ist wohl das Easy-Programm gedacht. Ein Druck auf den Schalter, und es wird Licht. Ein leichterer Druck, und je nach Länge des Tastens verändert sich die Lichtstärke, also kann man damit sowohl seine Umgebung erkunden als auch im Zelt ein bisschen lesen, ohne dass einem die Augäpfel wegbrennen. Daneben gibt es auch den Tactical-Defense-Mode. Auch dabei schaltet ein Knopfdruck die LED ein, hier sorgt der leichte Druck danach allerdings für einen Stroboskop-Effekt, der eventuelle Angreifer in die Flucht schlagen soll. Bei Tests mit nun vermutlich ehemaligen Freunden stellte sich heraus, dass die Wirkung wohl auch vom Alkoholisierungsgrad abhängt.
Ein wirklich harter Brocken ist der Professional Mode. Der vereinigt nicht nur alle Möglichkeiten der anderen Modi, sondern bietet zusätzlich die Möglichkeit des Blinkens und des SOS-Morsens.
So viele Möglichkeiten! Und da ist leider auch schon das Problem: Die Bedienung ist wahnsinnig kompliziert. Man muss viermal leicht auf den Schalter drücken, einmal richtig, um den Modus zu wechseln. In welchem Modus man sich gerade befindet, wird nicht angezeigt, wenn man die Lampe einfach nur einschaltet. Zudem dauert es wirklich lange, bis man einigermaßen raus hat, wie der Wechsel genau funktioniert und an welcher Stelle der Reihenfolge ausgerechnet die Funktion steckt, die man gerade haben will. Allein im dunklen Wald mit meiner Taschenlampe herumzuspielen, nur um endlich den Stroboskop-Modus zu finden, mit dem ich das Wildschwein verjagen kann, das mit mir kuscheln will, stelle ich mir nicht gerade als besonders entspannend vor.

20100929210259.jpg
Zur Fokuseinstellung verändert man die Länge der Lampe.
Wenn man nur alles so leicht verlängern könnte...

Allerdings bietet die M7R noch mehr als diese paar Programme. Wie alle Lampen der Reihe ist sie mit einem vom Hersteller als Advanced Focus System bezeichneten Mechanismus ausgestattet, der es ermöglicht, den Lichtstrahl stufenlos zwischen eng und weit einzustellen. Man kann also sowohl den gesamten Friedhof vor einem überblicken, aber auch den Fokus auf den Zombie richten, der gerade auf einen zuschlurft und Lust auf ein wenig lecker Hirn hat. Mit einem Dreh kann man die momentane Einstellung aber auch fixieren, damit man diese nicht versehentlich ändert. In dieser Hinsicht ist die Lampe wirklich extrem praktisch und hat ihrer Konkurrenz, die meist nur eine Einstellung zu bieten hat, tatsächlich deutlich voraus.

In der Verarbeitung macht die M7R einen soliden Eindruck mit ihrem Metallgehäuse, das tatsächlich einigen Missbrauch überstehen dürfte. Ob sie allerdings (wie vom Hersteller wohl zumindest für den Bruder MT7 erhofft) in großem Stil bei Polizei und Rettungskräften eingesetzt werden wird, bin ich leider etwas skeptisch, da zumindest die Brandenburger Polizei ihre bisherigen billigeren und größeren Taschenlampen bevorzugt, die nahezu unverwüstlich sind und mit denen man einen Angreifer wirklich niederschlagen kann, anstatt ihn nur durch Lichtblitze zu verwirren.

20100929211256.jpg
Der Schalter ist gleichzeitig Ladekontakt.

Kommen wir nun zu dem Punkt, der den Hersteller dazu bringt, die M7R als Beitrag zum Umweltschutz zu preisen. Die Lampe benutzt keine Batterien, sondern einen mitgelieferten Akku, der allerdings nicht fest eingebaut ist, sondern bei Bedarf auch gewechselt werden kann. Wenn der Akku also kaputt geht, muss man nicht gleich alles in den Müll feuern und dem Hersteller ewige Verdammnis wünschen (ich sehe in deine Richtung, Apple). Die Aufladung der Lampe geschieht übrigens über eine magnetische Aufhängung: Der Schalter der Lampe am Ende ist gleichzeitig einer der Ladekontakte - eindeutig eine verschleißärmere Variante als die sonst üblichen Batteriefächer mit Kontakten aus Blech, die immer mal wieder verbiegen oder wegrosten.

20100929211729.jpg
Meine zarte Hand wird nicht mitgeliefert; dafür kann man das Teil mit Schrauben in der Wand verankern.

Mitgeliefert wird übrigens auch eine Wandaufhängung, mit der man die Lampe schwebend aufladen kann, sodass sie problemlos bei Bedarf wieder entnommen werden kann, was für Notfälle und Rettungseinsätze sicherlich sehr praktisch ist. (Schrauben und Dübel für die Wandaufhängung liegen ebenfalls bei, hier großes Lob an den Hersteller.)

20100929211127.jpg
Alles nötige, um den Atomstrom in die Lampe zu bekommen.
(Als Zubehör gibt es auch eine Solar-Ladeanlage für die Lampe.)

Zum Lieferumfang gehört ebenso das Ladekabel, welches in einem USB-Stecker endet. Man kann die Lampe also auch am Laptop aufladen, wenn es nötig sein sollte. Für das Aufladen an der Steckdose ist ein kleines Netzteil mit Stecker beigelegt, in das das Ladekabel passt. Als Zusatzteil gibt es übrigens auch einen Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto zu kaufen - das ist allerdings mit knapp 25 Euro sehr happig bemessen und meiner Meinung nach nicht das Geld wert. (Zudem dürften Leute, die ihre Taschenlampen mit dem Zigarettenanzünder ihres Autos aufladen, die Umweltfreundlichkeit der Lampe vermutlich weniger wertschätzen.) Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit über 20 Stunden beschrieben, testen konnte ich das allerdings nicht, da die Lampe sich nach einigen Stunden selbsttätig ausschaltete, wohl um beim Vergessen des Ausschaltens keinen Strom zu verschwenden. Dafür war der Akku dann während des Praxistests leer, wodurch die Lampe sich nach wenigen Sekunden selbst abschaltete. Eine Anzeige auf der Lampe selbst gibt es nicht, wäre aber sehr praktisch. Beim Laden zeigt das Ladekabel grün einen vollen Akku an, ansonsten leuchtet eine rote LED - wie voll der Akku aber ist, weiß man dennoch nicht.

20100929211332.jpg
Vorsicht beim Packen, sonst steht man nachher versehentlich mit dem Akkuschrauber im dunklen Wald.

Ebenfalls Teil des mitgelieferten Zubehörs (welches übrigens mitsamt der Lampe in einem praktischen Tragekoffer Platz findet), ist ein Gürtelclip, mit dem man die Lampe sowohl einfach mitführen kann, aber sie auch im eingeschalteten Zustand so fixieren kann, dass sie den Weg vor einem beleuchtet, sodass man beide Hände für andere Dinge frei hat. Beim Test ist mir allerdings aufgefallen, dass man manchmal unbemerkt die Lampe verlieren kann, etwa beim Einsteigen in ein Auto. Man sollte sich also nicht unbedingt darauf verlassen, dass der Clip bombenfest hält.

20100929211422.jpg
Am besten trägt man die Lampe also doch in dem Koffer.

Im Endeffekt ist die M7R also eine wirklich ausgefeilte High-End-Taschenlampe mit sehr guten Funktionen, die zum großen Teil sehr nützlich sind. Würde ich professionell in unwegsamem Gelände unterwegs sein oder eine Notfallausrüstung für Piloten etc. zusammenstellen, wäre die M7R tatsächlich eine gute Wahl. Für alle anderen, die nur einmal im Jahr für eine Woche auf einem Zeltplatz hocken, der zwei Kilometer von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt ist, bleibt aber der größte Hammer: Es ist eine Taschenlampe für 150 Euro. Und so beeindruckt ich von diesem Stück Hochtechnologie auch bin - am Ende ist es doch nur eine Taschenlampe, und für 99% der Leute werden die allermeisten Funktionen überflüssig sein. Vermutlich steckt sogar genug Technologie für 150 Euro in dem Teil drin, aber der Nutzen bleibt leider eben doch beschränkt. Zusätzlich gibt es einige ergonomische Mängel, die die Freude an der Taschenlampe leicht trüben.

Aber man muss ja auch nicht 150 Euro für diese Lampe ausgeben! Ich hab nämlich noch eins von den kleinen Wunderwerken. Eigentlich wollte ich das Exemplar an einen Umweltverein abgeben - aber der mochte sie nicht haben. Pech für ihn, Glück für euch: Wenn ihr mir in den Kommentaren oder per Mail plausibel machen könnt, für welchen Umweltzweck ihr diese Lampe einsetzen wollt, habt ihr die Chance darauf, die M7R mit allem Zubehör inklusive des Adapters für den Zigarettenanzünder zu gewinnen. Insgesamt hat das Paket einen Wert von etwa 175 Euro, also erwarte ich ganz besonderes Engagement für euch. Ob ihr durch die Fjorde Norwegens streift und dort die Seedrachen beobachtet oder ob ihr im alten Führerbunker Fledermäuse zählt: Ich will euer Bemühen um unsere Natur sehen und belohnen!

Informieren könnt ihr euch über die Marke LED Lenser in einer eigenen Galerie, im eigenen Forum, bei Facebook oder Twitter.

Jetzt zum Produkt


Kategorie: Gemotze

Im Magazin "Nature" "Spektrum der Wissenschaft" "von Frau zu Frau" gab es einen Artikel über männliche Vornamen und was sie über ihre Träger aussagen.

20100926113517.jpg

Ich gucke nicht auf andere Menschen herab, weil ich so überheblich wäre, sondern weil die meisten anderen Menschen so scheiße sind! motz.gif

20100926113548.jpg

Ich bin kein Geizhals! fluch.gif Ich spende jedes Jahr einen feuchten Händedruck! *hmpf* Sicher ist es nicht so gut wie Geld, aber die Bettler sollen halt auch mal die zwischenmenschliche Ebene spüren und nicht nur immer hinter dem schnöden Mammon her sein. Und ich will keine Bewegung! Ich bin ein bequemer Luxushase! *zeter*