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Ich bin an zwei Punkten auf deine ablehnende Haltung zum Thema Akupunktur getroffen. Einmal listest du Akupunktur als skrupellose Geldmacherei, einmal als dem Placebo-Effekt gleichwertig. Mehrere Studien ergaben bisher eine positive Wirkung von Akupunkur, die mit konventionellen Verfahren vergleichbar war, ohne dabei entsprechende Risiken aufzuweisen. Der Wirkmechanismus ist nach wissenschaflichen Gesichtspunkten noch nicht ausreichend entschluesselt, jedoch laesst die mit anderen Therapien vergleichbare Wirkung nur zwei Schluesse zu: Entweder wirkt Akupunkur besser als ein Placebo oder die konventionellen Therapien wirken selbst nicht besser als ein Placebo. Was hast du gegen Akupunktur? Was stoert dich daran, dass eventuell ein Placebo-Effekt therapeutisch genutzt wird (Was im Uebrigen weit haeufiger pasiert und meistens auch erwuenscht bzw. eingeplant ist)?
Es gibt eben keine bestätigten Studien, die eine bessere Wirksamkeit der Akupunktur bestätigt haben, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Falsche Nadeln an beliebigen Punkten wirken EXAKT gleich. Dazu kommt, dass die ganze Theorie hinter der Akupunktur mit den bestimmten Punkten und dem Chi usw. unwissenschaftlicher Quatsch ist.
Die tatsächliche Wirksamkeit von Medikamenten und Therapien wird immer im Vergleich zu Placebos gemessen. Beide können wirken - aber ein Medikament oder eine Therapie muss besser als das entsprechende Placebo wirken, um anerkannt zu werden. Und das ist eben bei Akupunktur, Homöopathie, Fußreflexzonenmassage und chiropraktischen Behandlungen nicht gegeben. Es gibt auch Versuche, bei denen (überzeugend genug vorgespielt) eine Massage mit Toilettenpömpeln für Linderung von Rücken- und Kopfschmerzen sorgte. Keiner würde jetzt aber anfangen, das als geheimnisvolle Wirkung zu charakterisieren, oder?

Was mich stört? Dass die Leute, die Akupunktur einsetzen (oder lehren), eben glauben, sie hätten eine besondere Qualifikation, und sich diese Pseudo-Qualifikation besonders bezahlen lassen. Ich habe ja auch nichts gegen Wahrsager, wenn sie das für zwei Euro zum Spaß auf dem Rummel machen, aber wenn sie 50 Euro fürs Tarotkartenlegen berechnen, ist das dreist.
Ich habe auch nichts dagegen, den Placebo-Effekt zu benutzen. Ein Arzt sollte ruhig entscheiden können, ob er seinem Patienten halt eine Zuckerpille gibt oder ihn als Nadelkissen benutzt. Es sollte aber nicht so getan werden, als würde hinter der Nadelei etwas anderes stecken als bei der Zuckerpille, und es sollte keine Ausbeutung damit getrieben werden.
Ganz verwerflich finde ich es, wenn so getan wird, als wäre Akupunktur eine Alternative zur "Schulmedizin", als wäre ein zweitausend Jahre alter Aberglaube grundsätzlich den Erkenntnissen moderner Medizin überlegen. So sorgt man für eine Verunsicherung, die einen Nocebo-Effekt bewirken kann, der dafür sorgt, dass bewiesene Therapien und Medikamente schlechter wirken als normal.