Du schriebst, die Vorbereitung sei für Gymnasiallehrer umfangreicher als für Grundschullehrer. Aber der Großteil der Vorbereitung sind pädagogische Fragestellungen, Unterrichtsformen, Einstiege, Leitfragen und so weiter. Das Fachliche ist für einen halbwegs vernünftigen Lehrer keine Frage, da man im Allgemeinen (zumindest in Philo, Latein, Sprachen allgemein und Geschichte, da kann ich es sagen) Stoffe vermittelt, die doch eher Basiswissen sind. Im Studium lernt man die wirklich schwierigen, tiefgehenden Ding, an der Schule lehrt man... naja Grundwissen eben. Ein Beispiel aus Latein: im Studium lernt man wie genau Prädikatsnomen funktionieren, in der Schule braucht man den durchschnittlichen Note-2-Schüler nichtmal fragen, was ein Prädikatsnomen eigentlich ist. Und daher ist es mir als Lehrer fast egal, ob ich eine 12.Klasse oder eine 2. vorbereite, das Gros der Arbeit geht nicht für die Inhalte der Stunde drauf sondern eben für den pädagogischen Unterbau.
(Und nebenbei: Meine Mutter war Grundschullehrerin. Nach einigen Jahrzehnten hat sie für das normale Unterrichten keine Vorbereitung mehr gebraucht, da konnte sie Einstiege, Leitfragen und so Kram aus der hohlen Hand schütteln. Die meiste Arbeitszeit zu Hause haben das Erstellen und Kontrollieren von Tests, die Organisation von Klassenaktivitäten und Elternsprechstunden und das Schreiben von Zeugnissen in Anspruch genommen.)