Bin zwar grundsätzlich der Meinung das die öffentlich-rechtlichen Medien neutral sein müssen, aber soll das wirklich rechtfertigen den braunen Schmog eine Stimme zu geben? Ich denke nach Chemnitz kann man die AFD auch nicht mehr als Populisten bezeichen, sondern muss sie als Nazis einstufen, wie denkst du?
Man konnte den Eindruck gewinnen, als wenn alle Teilnehmer der rechten Demo stramme Rechtsradikale gewesen wären. Im Netz haben andere wieder berichtet, dass die offensichtlichen Nazis ganz vorne und in Grüppchen verteilt in der Menge waren, aber von den Journalisten ganz besonders gerne abgelichtet wurden. Natürlich: Wenn da Naziparolen gerufen und der Arm zum Hitlergruß gehoben wird, da würde ich die Demo verlassen und mich nicht damit gemein machen. Ich glaube aber dennoch nicht, dass wirklich alle diese Leute so radikal drauf waren, wie es in den Medien dargestellt wurde, und denke, dass es vielleicht ganz gut gewesen wäre, jemanden aus dieser Menge zu Wort kommen zu lassen. Vielleicht wäre dann nicht dieses Bild einer homogenen, tiefbraunen Menschenmasse vermittelt worden. Denn ob es einem gefällt oder nicht: Wenn man diese Menschen zurückgewinnen will für andere politische Richtungen und Bewegungen, muss man ihnen auch ein offenes Ohr für ihre Bedenken und Befürchtungen bieten. Wer immer nur draufhaut (auch noch Bilder von mehreren Tagen zusammengeschnitten wurden, um ein möglichst kondensiertes Bild von einer Nazi-Großkundgebung vermitteln zu können), der darf sich nicht wundern, wenn das Vertrauen in die Medien bei denen sinkt und alle Parteien außer der AfD bei den Wahlen dort abstinken. Was haben sie den Leuten denn geboten? Nur Verachtung, und da darf man nicht erwarten, dass die Leute einen dafür noch belohnen.
Die AfD hat definitiv ein großes Nazi-Problem. Ich glaube, die gemäßigten Konservativen, die die Partei ja mal ausgemacht haben, sind inzwischen höchstens noch in Spurenelementen vorhanden. Im Prinzip darf sie sich nicht wundern, wenn sie in Zukunft vom Verfassungsschutz beobachtet wird und man sich fragt, ob ein Verbot sinnvoll wäre, wenn Parteifunktionäre sich offen als Nazis entpuppen.