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#343 von Mandarine

Yay, wir haben den Klimawandel so gut wie überwunden! Wie das? Einfach mehr Feminismus, ganz einfach.

Ignoriert in dieser (offiziellen) Broschüre bitte die zahllosen Rechtschreib- und Zeichensatzfehler, korrektes Deutsch ist ein Mittel des Patriarchats zur Unterdrückung von Frauen. Mein bisheriger Lieblingssatz findet sich dabei auf Seite 13:

Das könne, so MacGregor, mit der naturwissenschaftlichen Ausrichtung der Klimaforschung zu tun haben
und der Befürchtung, sich damit auf essentialistisches Terrain zu begeben. Das zeige auch die negative
Reputation des Ökofeminismus[...], einem der Ansätze, der die Unterdrückung von
Frauen mit der Ausbeutung der Natur verbindet.


Oh nein, die Forschung ist zu naturwissenschaftlich ausgerichtet! Welch grausige Realität! Wie können wir denn nur den Klimawandelleugnern solche schrecklichen Dinge wie Fakten entgegenhalten, wenn doch der Feminismus so wunderbar ohne Unterscheidung zwischen Gemeinsamkeit und Ursache auskommt?

Link: [https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018-03-15_texte_23-2018_gender-klima.pdf]
5 Punkt(e) bei 5 Reaktion(en)
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Mandarine
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Ach, weiter unten plädiert der Autor auch noch ganz konkret für "die Überwindung des Kapitalismus" (fehlender Genitiv-Apostroph ist hier geschenkt, nicht einmal der ursprünglich zitierte Wissenschaftler macht diesen Fehler).

Das ist insofern spannend, als dass der Kram von einem Bundesamt veröffentlicht wurde, welches als Organ in einer von der Verfassung garantierten kapitalistischen Ordnung eigentlich selbigen tragen sollte.

1
Geschrieben am
BJ68
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@Mandarine

Ein Herr Danisch nimmt das Teil noch etwas mehr auseinander:
http://www.danisch.de/blog/2018/12/17/kuehlende-gendergerechtigkeit/

Okay....der Mensch ist durchaus nicht unumstritten, but bei den beiden Beispielen die er da bringt (a) Ökonomin Griffin Cohen (2014) analysiert die Genderunterschiede und b) Ergas und York (2012) vergleichen den Gleichstellungsstatus und die Höhe des Carbon Footprints in mehr als 100 Ländern aller Weltregionen. ) kommen mir diese Aussagen von der Religion des fliegenden Spaghettimonsters in den Sinn:
https://en.wikipedia.org/wiki/Flying_Spaghetti_Monster#Pirates_and_global_warming
https://www.venganza.org/2008/04/pirates-temperature/

Oder liege ich damit falsch?

Wenn nein, dann frage ich mich wie es sein kann dass Wissenschaftler oder zumindest Menschen die sich dafür halten solche Studien überhaupt angehen oder anders gefragt....was soll der Scheiß?

Bj68

1
Geschrieben am
(Geändert am 18. Dezember 2018 um 6:23 Uhr)
ObsidJan
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Okay, Ökofeminismus? Wtf... :urx:
Ich musste mich wirklich überwinden, hier den grünen Daumen nach oben zu klicken. :kotz:

0
Geschrieben am
Aglaija
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muss man mehr sagen, wenn man einen Blick auf die Autorinnen wirft?!

Gotelind Alber, Ulrike Röhr GenderCC – Women for Climate Justice e. V., Berlin

0
Geschrieben am
Mandarine
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@Aglaija Na ja, ich zerlege lieber was gesagt wird, und nicht wer es sagt. Das ist nämlich meiner Meinung nach genau der Teil der unserer Diskussionskultur in den letzten Jahrzehnten abhanden gekommen ist.

@BJ68 Erfolg in der Wissenschaft bemisst sich heutzutage nicht mehr an den Entdeckungen die man erforscht, sondern an der Menge an Publikationen und von wem diese zitiert werden. Das ist insbesondere der massiven Größe geschuldet (wir haben wesentlich mehr forschende Wissenschaftler pro produzierendem „Arbeiter“ heutzutage als jemals zuvor), die auch dadurch entstanden ist, dass wir jeden Schwachmaten, der sich halbwegs durch die immer leichteren Prüfungen drücken kann, als Akademiker ansehen. Die meisten Wissenschaftler von heute sind den Namen ihrer Vorläufer vor hundert Jahren nicht wert.
Den Volkswirtschaftlichen Schaden möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.

Anders als Danisch sehe ich das Problem aber nicht nur bei den Soziologen, sondern grundsätzlich in der gesamten modernen Wissenschaft seit den frühen 90ern.

1
Geschrieben am
Aglaija
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@Mandarine Wenn ein gemeinnütziger Verein sich bereits "Women for Climate Justice" nennt, ziehe ich daraus bereits meine Schlüsse.

Interessant zudem, dass du pauschal allen Akademikern der letzten 50 -100 Jahre ihre wissenschaftliche Qualifikation absprichst.

Wer maßt sich an, diese als "Schwachmaten" und "nicht des Namens wert" abzustempeln?!

Finde ich wiederum ziemlich anmaßend und überheblich.

0
Geschrieben am
qwzt
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Allerdings. Gerade in den Geisteswissenschaften gibt es natürlich viele "Schwachmaten", aber dich hier hin zu stellen und zu behaupten, dass in der modernen Wissenschaft keine Wissenschaft mehr betrieben wird, ist schon krass. Ja es gibt immer mehr Akademiker, und zwangsläufig gibt es damit auch immer mehr Personen mit akademischen Titel die eine Schande für ihr Fach sind.


Ich gebe dir recht, wenn du sagst, dass man zerlegen soll was gesagt wurde, das wer sollte dafür relativ unerheblich sein. Aber mich würde in diesem Zusammenhang dein akeademischer Hintergrund interessieren. Hast du studiert? Kennst du Akademiker und ihre Arbeiten?

2
Geschrieben am
Mandarine
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Ich habe eben nicht allen Wissenschaftlern die Wissenschaftlichkeit abgesprochen, liest doch bitte was ich geschrieben habe.

Ich sprach explizit von den Wissenschaftlern, die bereits in ihrer anfänglichen Karriere durch Minimalleistungen auffallen, und am Ende eben reine Beschäftigungstherapie betreiben - und ich wieß auch darauf hin, dass es das vor hundert Jahren in dieser Form nicht gab, weil es einfach weniger Wissenschaftler gab.

Und ich maße mir bereits allein auf der Grundlage an gewisse (noch einmal: es war nirgendwo von „alle“ die Rede) Wissenschaftler als Schwachmaten zu betrachten, wenn diese nicht in der Lage sind zwischen Korrelation und Ursache zu unterscheiden, also genau das, was halt insbesondere in der Soziologie Brot- und Buttergeschäft geworden ist.

P.S.: Zu meinem akademischen Hintergrund: abgebrochener Master in Elektrotechnik (Fernmeldetechnik), mittlerweile seit ein paar Jahren in der nicht-akademischen Arbeitswelt tätig.

1
Geschrieben am
(Geändert am 19. Dezember 2018 um 11:17 Uhr)
Aglaija
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@Mandarine: "dass wir jeden Schwachmaten, der sich halbwegs durch die immer leichteren Prüfungen drücken kann, als Akademiker ansehen. Die meisten Wissenschaftler von heute sind den Namen ihrer Vorläufer vor hundert Jahren nicht wert." - dann solltest du klarer schreiben.

In keiner Weise ist deine jetzige Einschränkung im zitierten Text erkennbar.

Und nach wie vor stelle ich mir die Frage, woher du das Wissen nimmst, in den (vielfältigen) Studiengängen Minimalleistungen und leichtere Prüfungen zu identifizieren.

Und auch ich schließe mich qwzt an, woher nimmst du dein Wissen? Insbesondere auf den letzten Seitenhieb gegen die Soziologie bezogen?

1
Geschrieben am
BJ68
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[...]Insbesondere auf den letzten Seitenhieb gegen die Soziologie bezogen?[...]

Hm...wie wäre es mit Gender oder den beiden Studien die da Danisch erwähnt hat und wo folgendes zu lesen ist:
[...]Die Ökonomin Griffin Cohen (2014) analysiert die Genderunterschiede bei den Treibhausgasemissionen in Kanada. Emissionen entstehen, wenn man die Bereichsunterteilung bisheriger Statistiken und Berichterstattungen übernimmt, vor allem in den Bereichen industrielle Produktion, Transport und Haushalte, so die Basis ihrer Überlegungen. Die CO2-Emissionen, die durch die Produktion entstehen, rechnet sie den dort arbeitenden Beschäftigten zu. Je mehr Treibhausgase in einem Industriesektor emittiert werden, desto stärker ist die Belegschaft männlich dominiert, zeigt eines der Ergebnisse. Im Transportsektor werden die Emissionen entsprechend den Fahrer/-innen zur Last gelegt. Auch hier zeigt sich, je schwerer ein Kraftfahrzeug, desto eher wird es von Männern gefahren (LKWs), was den Carbon Footprint der Männer weiter in die Höhe treibt. Die Emissionen der privaten Haushalte werden mangels einer Methodik zur Aufteilung zwischen den einzelnen Haushaltsmitgliedern jeweils zur Hälfte Männern und Frauen zugerechnet. Das Ergebnis ist so eindeutig wie fragwürdig: 23,5% der Treibhausgase wurden durch Frauen, 76,5% durch Männer produziert. […] Stattdessen fokussiere die Politik auf effizientere Produktion und habe dabei vor allem die hochemittierenden Industrien mit ihren männlich dominierten Arbeitsplätzen im Blick. Genderaspekte werden allenfalls einbezogen, um Frauen für diesen Arbeitsmarkt fit zu machen und sie so davon profitieren zu lassen.
[...]

Wie schon geschrieben erinnert mich das an die Piraten und Klimaerwärmung von der Kirche des fliegenden Spaghetti-Monsters oder anders ausgedrückt:
http://tylervigen.com/spurious-correlations

Bj68

1
Geschrieben am
ObsidJan
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Erfolg in der Wissenschaft [...] ist insbesondere der massiven Größe geschuldet [...] die auch dadurch entstanden ist, dass wir jeden Schwachmaten, der sich halbwegs durch die immer leichteren Prüfungen drücken kann, als Akademiker ansehen.

Also so wie es da steht, da du "die Wissenschaft" nicht genauer eingrenzt oder erläuterst, muss man es zwangsläufig als "jede/alle Wissenschaft/en" lesen. Also z. B. Naturwissenschaften und Technik explizit eingeschlossen. :hm:
Wenn du dich konkret auf Laberfächer wie Soziologie, Feminist Studies und Gender Studies bezogen hättest, wäre das zwar immer noch ein bisschen pauschalisiert, aber du würdest hier vermutlich weniger Gegenrede kriegen. (Weil das dann auch einfach die Wahrheit wäre.) :schulterzuck:

1
Geschrieben am
Stone
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@BJ68
Respekt, dass du dir die Studie genauer angesehen hast. Mir war das zu blöd.
Bin ich der einzige, der den Ansatz verkehrt sieht, dass die Männer auf Grund der beruflichen Tätigkeit verantwortlich für den CO2 Ausstoß gemacht werden? Produziert wird ja auf Grund von Nachfrage, daher sehe ich die Verantwortung dort. Also müsste man sich das, wenn man es schon gendern will, doch beim Abnehmer ansehen, oder?

1
Geschrieben am
KainAutor
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Natürlich ist der Klimawandel ein rein männliches Problem. Das zeigt sich ja schon am Genus des Wortes. :paff:

2
Geschrieben am
(Geändert am 20. Dezember 2018 um 10:50 Uhr)
Mopsbert
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Ich habe mir den Bericht nicht durchgelesen. Meine Schlussfolgerung, aus dem was BJ68 dort zitiert, ist (für mich) folgende: Industrie, d.h. produzierendes Gewerbe, (hier vereinfacht mal Stahlproduktion) ist doch mittlerweile (fast) nur noch in Ländern zu finden wo die Rollenverteilung noch traditionell ausgelegt ist. Mir fallen da z.b. Brasilien, China etc. ein. Mann arbeitet im Stahlwerk, Frau zu Hause am Herd. Die klassischen Industrienationen sind doch immer mehr im Wandel zu einer Dienstleistungs"industrie", ohne qualmende Schlote. Büromitarbeiter(innen) verursachen eben weniger Co2 als ein Arbeiter im Stahlwerk.
Hätte man diese Studie z.B. in den Weltkriegsjahren durchgeführt, in denen die Produktion durch Frauen am Leben erhalten wurde, sähe das Ergebnis doch völlig anders aus. Soweit meine naive Weltansicht ^^

2
Geschrieben am
(Geändert am 21. Dezember 2018 um 7:43 Uhr)
Aglaija
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Jetzt wäre als Gegenrechnung nur noch interessant, wieviel CO2 die Fußballmuttis mit den ständigen Fahrdiensten der terminierten Brut in den klimatisierten SUVs verursachen :-)

1
Geschrieben am
Stone
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Meine Mama war nur selten beim Fußball zusehen... :ach:

0
Geschrieben am
BJ68
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Kleine Richtigstellung:

Die Studie hab ich mir nicht angesehen...das Zitat war auf der Seite vom Danisch zu finden, allerdings habe ich gecheckt ob es sich im PDF des Umweltbundesamtes auch so wieder findet.

Mir geht es eher darum, wer auf so eine Aufgabenstellung kommt bzw. welche (wissenschaftliche) Frage da beantwortet werden soll, wobei ich mich dann frage ob sich diese Frage(stellung) überhaupt mit wissenschaftlicher Methodik beantworten lässt.

Z.B. das Teil "Pressures produced when penguins pooh—calculations on avian
defaecation" http://iposeogsekk.com/penguano.pdf ist auch was für die Kategorie "Nice to know", wobei es da einen Background gibt:
http://www.meyer-rochow.com/penguinpoo.htm
und noch besser Question 2 in http://www.meyer-rochow.com/penguinqa.htm

Allerdings wenn man sich das Paper ansieht, dann ist da durchaus Wissenschaft in Form von Methodik, Mathematik und Physik dahinter.

Oder um aktueller zu werden:

https://derstandard.at/2000033206141/Wie-und-warum-Wombats-in-Wuerfelform-koten
Sorry für die Scheißlinks....oder um vom Poo-Thema wegzukommen:
"Forscher ermitteln optimales Streichel-Tempo"
http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/babys-so-kann-streicheln-schmerzen-lindern-a-1244536.html

Auf den ersten Blick alles Themen die für hochgezogene Augenbrauen sorgen und die ich unter "Good or nice to know" einsortieren würde...nur sind diese wissenschaftlicher Methodik zugänglich und noch wichtiger es werden aus den Ergebnissen keine grundlegenden Anforderungen gestellt im Gegensatz zum Genderkomplex.

Bj68

1
Geschrieben am
Mopsbert
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Vielleicht dient das alles als wissenschaftliches Deckmäntelchen um weiterhin Fördergelder (o.ä.) zu bekommen.

2
Geschrieben am
ObsidJan
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@Mopsbert
Das dürfte im ganzen Bereich Gender Studies eher die Regel als die Ausnahme sein. Und natürlich besteht kein echtes Interesse daran, nutzbaren wissenschaftlichen Output aka Lösungen zu produzieren, denn keine Fakultät sägt gerne den Ast ab, auf dem sie sitzt. :schulterzuck:

1
Geschrieben am
(Geändert am 28. November 2020 um 12:42 Uhr)

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