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#393 von mischka

Per Gerichtsbeschluss wurde die Europazentrale von Tesla zur Herausgabe vielleicht gespeicherter Fahrzeugdaten aufgefordert.

Die Antwort übertraf Winkelmanns kühnste Erwartungen: Im Sekundentakt hatte der Sportwagen Position und Tempo an die Zentrale gefunkt. So ließ sich die ganze Tour auch ohne Zeugen rekonstruieren und ein Spitzentempo von 209 km/h ermitteln. Nicht auszudenken, wie dieses Duell auf der Stadtautobahn hätte enden können.
So inakzeptabel das Rasen mit 209 auch sein mag, ich finde diese Art der Datenbeschaffung ist noch inakzeptabler.

Link: [https://www.tagesspiegel.de/berlin/illegale-autorennen-berliner-polizei-greift-immer-haerter-gegen-raser-durch/24033226.html]
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ZRUF
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Dürfen die Daten da eigentlich verwendet werden? Immerhin hat Tesla eigentlich kein Recht ein so ausgiebiges Profil von seinen Kunden zu erstellen.
Da würde ich gegen jeden straf- oder Bußgeldbescheid vorgehen.
Man man man. Orwell dreht sich mal wieder im Grab um.

Und ja, auch ich finde es irre mit über 200 auf der Stadtautobahn zu fahren.

0
Geschrieben am
Mandarine
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Die Daten wurden ja nicht illegitim beschafft, insofern wird kein Richter der Republik die Daten nicht verwenden. Hätte die Polizei oder Staatsanwaltschaft etwas falsches getan, um an die Daten zu gelangen, wäre in extremen Situationen durchaus ein Verwertungsverbot möglich (sehr selten in Deutschland, spielt in der Praxis fast keine Rolle), aber so überwiegt stets das Interesse der Allgemeinheit an der Aufklärung und Verurteilung dieser Tat.

Ob die Daten von Tesla so überhaupt erhoben werden durften wäre, wenn überhaupt, in einem gesonderten Verfahren zu klären, das hat nämlich mit der verhandelten Tat nichts zu tun.

0
Geschrieben am
O.W.
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Was irre ist, ist gefährliches Fahren. Ein Rennen im Straßenverkehr ist irre. 209 in einer 80er Zone ist irre. Ja, das ist Rasen.

Was mich in letzter Zeit stört, auch wenn es hier nicht ausdrücklich erwähnt wird sondern nur unterschwellig (soweit ich weiß gibt es theoretisch unbeschränkte Teile): 209 ist nicht per se irre. Auch 280 ist nicht per se irre.
Und auf der anderen Seite kann auch 80 wo 80 erlaubt ist irre sein. Oder sogar 40 wo 100 erlaubt ist.

Die maximal vertretbare Geschwindigkeit wird beschränkt von dem geltenden Tempolimit, dem technischen Zustand des Fahrzeugs, den Fähigkeiten des Fahrers, den Wetterbedingungen, dem Zustand der Straße, dem herrschenden Verkehr und nicht zuletzt dem Zustand des Fahrers (Müdigkeit, Drogen, Ablenkung etc.). Jeder dieser Faktoren gibt eine Höchstgeschwindigkeit vor, die noch verhältnismäßig sicher ist. Überschreitet man nur eine von den so gewonnen Höchstgeschwindgkeiten, so rast man unverantwortlich.
Meiner Meinung nach ist das in einigen Kombinationen ab dem Bewegen des Autos gegeben. Damit meine ich nicht nur den offensichtlichen Vollrausch, sondern auch zu viele Fahrzeuge, die in einem erbärmlichen Wartungszustand sind, schechte Reifen haben und überforderte Fahrer.
Was ich damit meine? Ich gebe mal ein Beispiel. An einem recht schneereichen Tag vor gar nicht so vielen Jahren (ich denke 2015, bin mir aber nicht sicher) fuhr ich die A45 nach Norden. Es war früh morgens und somit war noch nicht jede Spur geräumt. Der Verkehr auf den beiden rechten, geräumten Spuren lief extrem langsam, also zog ich auf die uneräumte Spur und begann dort, an allen anderen Fahrzeugen vorbei zu fahren. Meine ESP Warnleuchte blieb dunkel und jegliches Zucken des Autos blieb aus. In Bereichen mit nur zwei Spruen bremste ich ab, ordnete mich ein und nahm wieder die dritte Spur, wenn sie da war, so mit 80 bis 100. So kam ich sicher bis kurz vor Doetmund, wo ich auf Landstraßen wechseln musste. Ich kannte die Gegend und vermied verstopfte Straßen. Naturgemäß lag an der Ruhr lange nicht so viel Schnee wie im Sauerland. Die Straßen waren also erheblich besser. Dennoch kamen die Fahrer weit schlechter damit klar. Soweit hatte ich das erwartet. Aber der große Hammer kam dann, als ich eine Ausweichstrecke an einem Klärwerk vorbei nahm (30 erlaubt) und vor mir ein Wagen mit 20 einfach mit einem Dreher im Graben verschwandt. Ich stoppte, stellte fest, dass der Fahrer sich nicht verletzt hatte, und fragte, was ihm passiert sei. Er sagte, der Wagen sei wegen der Glätte nicht kontrollierbar gewesen. Auf meine Rückfrage, ob er denn Winterreifen auf seinem Auto habe, sagte er, dass dies natürlich der Fall sei. Ich schaute und sah asiatische Schriftzeichen, mutmaßlich chinesisch. Also stieg ich in mein Auto und fuhr, da er keine unmittelbare Hilfe brauchte.
Warum diese Anekdote? Weil sie etwas sehr schön zeigt: Der Mann hatte sein Risiko nicht im mindesten abschätzen können und war gefahren. Letztlich landete er in einem Graben neben einem Klärwerk. Ein gutes Lachen und das war es, vielleicht 2000€ Schaden an seinem Auto. Aber was wenn das nicht in der Pampa passiert wäre? Die selben oder schlimmere Bedingungen gab es in genügend Ortschaften. Was, wenn das Ziel seines unfreiwilligen Rutschens ein Wartehäuschen gewesen wäre?
Und nur um es klar zu machen: Die Straße am Klärwerk hatte in etwa das Gripniveau der Autobahn, auf der ich 80+ gefahren war, wenn nicht mehr. Der Wagen hat sich bei 20 abgedreht, nicht einmal in einer scharfen Kurve, sondern auf einem relativ geraden Stück. Mein Wagen konnte also mindestens den 16-fachen Grip aufbauen (4-fache Geschwindigeit möglich, quadratisch). Und nein, ich fuhr keinen Allrad, ich fuhr einen Heckantrieb und er Mann, der abgeflogen ist, einen Frontantrieb, was mich bezüglich Fahrstabilität in den Nachteil setzt.

Dennoch, den Mann, der da durch sein zu schnelles Fahren Leben gefährdet hat, wird kaum jemand einen Raser nennen, mich, der ich schneller als alle anderen gefahren bin, auf schlechterem Untergrund, schon eher, erst Recht wenn ich sage, dass ich auch Geschwindigkeiten von deutlich über 200 in unbegrenzten Abschnitten mit entsprechend dünnem Verkehr für vertretbar halte.
Und dann gibt es eine Mehrheit für ein allgemeines Tempolimit in Deutschland. Auch und gerade wegen der Verkehrssicherheit.
Ich bin dafür, alle, die zu schnell fahren, entsprechend zu bestrafen. Und ich bin dafür, zu schnelles Fahren auszumerzen.

Aber eines sollte man im Kopf haben: zu schnelles Fahren heißt unvorhersehbar oder unkontrolliert. Wer sich um Sicherheit sorgt, sollte schlechte Reifen verbieten, die Vorschriften für Bremsen verschärfen, Ablenkungen härter Berstafen und ja, auch Tempolimits besser überwachen. Neue Aufstellen bringt nichts.
Und wenn ich schlechte Reifen sage, dann meine ich wirklich schlecht. Man kann argumentieren, dass es keine schelchten Neuwagen mehr gibt. Jeder in Deutschland erhältliche Neuwagen mit Serienreifen steht aus Tempo 100 in weniger als 50m, während die STVZO 72,9m verlangt. Einige sind im Bereich 48m, andere kommen schon unter 30m, der Durchschnitt liegt zwischen 36 und 37. Schlechte, aber in Deutschland legal gehandelte, Reifen packen dann aber wieder ordentllich drauf, so 20% unter optimalen Bedingungen über 100%, wenn es richtig blöd läuft. Das klingt nicht viel, heißt aber dass man ggf. wo ein Auto mit guten Reifen steht, schägt man mit etwas Pech mit 3/4 der Geschwindigkeit ein.

Übrigens sind gute Bremsen keineswegs eine Sache des Preises. Ein Golf 7 bremst zum Beispiel etwas besser (0,5m) als ein Tesla Model S und weit besser als ein Model 3 (6,5m).

Und wo ist der Preisunterschied zwischen einen schlechten und einem guten Reifen? Wenn man mal sagt, dass alle vier Jahre ein neuer Satz fällig ist, dann sind das bei kleineren Autos keine 30€ pro Jahr, eher deutlich weniger. Selbst in der Mittelklasse, was die Autos sind, die ich fahre, kann man einen guuten Reifen für um die 100€ pro Rad bekommen, die schlechten sicherlich zwar unter 50€, aber davon hängen Menschenleben ab und bei Fahrzeugwerten von eingen tausend Euro, auch gebraucht, ist das nicht die Welt.

2
Geschrieben am
Stone
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Wer bei Reifen spart, der hat auch ein Rad ab.

1
Geschrieben am
ZRUF
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@O.W.
Auf der Stadtautobahn ist in aller Regel nicht mehr als 80 erlaubt. Deshalb irre.

Ich fahre auch gerne etwas schneller, aber nur, wenn es 1. rechtlich zulässig ist und 2. Verkehrstechnisch vertretbar ist.
Deine Anekdote bezüglich 80 bis 100 auf dem schlecht geräumten Fahrstreifen kommt mir nur zu bekannt vor.
Und da ich schon mit vielen Leihfahrzeugen unterwegs war, kann ich auch sagen, selbst ein scharf eingestelltes ESP kann da lebensgefährlich werden. Wenn ein bisschen Schnee zwischen 2 Spuren ist (die Spuren selbst aber frei sind) und dann das ESP beim Spurwechsel von 120 auf 80 runterbremst, obwohl man nur dem Hintermann Platz machen will, dann kommen spannende Situationen bei raus. Mir mit einem Ford Kuga mal passiert. Ohne ESP hätte ich in dem Fall einfach die Spur gewechselt ohne irgendwelche Auswirkungen auf die Fahrstabilität.

0
Geschrieben am
mischka
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Naja, was Rasen angeht, so sind viele Regeln einfach irrsinnig. Ich wurde vor kurzem mit 54 direkt vor ner Schule geblitzt (da war 30).

Aber: Es war nachts um 2:30 Uhr, und da kann mir keiner erklären, dass es Sinn macht, auf einer Straße zu blitzen, die super ausgebaut ist, mit 2 Spuren pro Richtung. Überhaupt darf ich da mal so ein Arschloch von Kommunalpolitiker zitieren, nachdem 7, in Zahlen, SIEBEN, Gutachten ergaben, dass eine bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzung sinnlos ist:

"Aber wenn wir die Begrenzung aufheben, werden die Einnahmen über die Geschwindigkeitsmessung erheblich sinken."
:wut:

0
Geschrieben am
(Geändert am 4. März 2019 um 12:19 Uhr)
Rakshiir
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Mich wundert es dass die das überhaupt dürfen.
Egal wie du es siehst, Datenschutztechnisch isses ein ganz heikles Thema.
Oder hat irgendwer unterschrieben dass die Firma die Daten erfassen darf? Und unterzeichnet dass die Daten überhaupt weitergegeben werden dürfen? Wenn nicht bewegen wir uns hier in ganz gefährlichem Wasser...

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Geschrieben am
Elena
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Das wird meist mit im Kaufvertrag geregelt.
Zumindest, dass bestimmte Daten gespeichert werden dürfen.

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Geschrieben am
Rakshiir
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Schon klar, aber speichern und Weitergabe von Daten ist ein riesen Unterschied. Gerade im Bereich Datenschutz ist das sehr heikel.

0
Geschrieben am
Elena
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Die Weitergabe ist aber auch schon oft drin, allein schon, wenn das Autohaus für dich die Anmeldung des Wagens übernimmt, was zumindest bei meinem Händler zum Standardservice gehört.
Und dann ist die Frage, inwiefern die Polizei dann ein berechtigtes Interesse hat und eh an die Daten darf.

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Geschrieben am
Klopfer
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Die Weitergabe aus rechtlichen Gründen an Ermittlungsbehörden nach richterlichem Beschluss ist zumindest laut dem Datenschutzrecht erlaubt, insofern wäre tatsächlich der einzige Angriffspunkt, ob Tesla solche Daten überhaupt erheben darf.

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Geschrieben am
(Geändert am 4. März 2019 um 14:18 Uhr)
Rakshiir
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Man kann zumindest für Tesla nur hoffen, dass das soweit geklärt war/ist, weil das sonst für die ein ziemlich fettes Problem werden könnte

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Geschrieben am
IdefixWindhund
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Auf der einen Seite schon heftig, was der eigene Tesla so alles nach Hause schickt.

Auf der anderen Seite, wusste gar nicht dass die >200KmH schaffen.

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Geschrieben am
ZRUF
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Das Model 3 ist in der top Version mit 261kmh angegeben.
Wie weit man dann noch kommt ist eine andere Frage

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Geschrieben am
BJ68
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@Klopfer

Steht so ähnlich auch im Manual des neuen Seat Leon, den ich mir zugelegt habe, als Silvester meine "alte" (Seat Diesel, Baujahr 2007) Kiste einen finanziellen Totalschaden (Gangschaltung) hingelegt hatte....da ist so eine Unfallbox verbaut und im Manual der Hinweis, dass die Möglichkeit besteht dass Strafverfolgungsbehörden diese Daten im Fall des Falles zur Strafverfolgung aus auslesen können.
Bestätigt nur wieder die Aussage des CCC nur keine oder besser nicht erhobene Daten sind auch Daten die nicht "das Haben wollen" von Behörden und Co. (interessierte Kreise) erwecken.....

bj68

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Geschrieben am
Aglaija
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da hoffe ich doch mal, dass in meinem Ebike kein geheimes GPS verbaut ist - wie soll man denn sonst gemütlich Banken ausrauben?! :hehehe::hehehe::hehehe:

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Geschrieben am
IdefixWindhund
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Darum mag ich alte Autos.

@Bj68
Der Seat Leon hat also quasi eine Blackbox.

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Geschrieben am

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