Klopfers Neujahrsansprache
Es folgt die Neujahrsansprache von Klopfer zur Lage der Nation. Es wird darum gebeten, das Masturbieren für die Zeit der Rede zu unterbrechen.
Nuff! Ich grüße das Volk.
Das Jahr 2015 ist so gut wie beendet, obwohl es nicht das vollbracht hat, was wir alle von ihm erwartet und gehofft hatten. Das Land ist tief gespalten, die Bevölkerung ist tief gespalten, mein Hintern ist tief gespalten. Nur eines dieser Dinge ist vollkommen in Ordnung.
Dahinter steht ein weiteres, viel umfangreicheres Problem: Die Leute lieben es zu spalten. Jede Differenz wird zu einem unüberwindlichen Graben hochstilisiert, der Kommunikation unmöglich macht, und der Gedanke an eventuelle Gemeinsamkeiten ist für die Menschen so unerträglich, dass all die Zwischentöne ausgeblendet werden: Du bist entweder A oder B, schwarz oder weiß, Team Edward oder Team Habichvergessenwiedertypohnehemdhieß, Engel oder Teufel. Der einzige Punkt, wo oft nicht mehr rein binär eingeteilt wird, ist das Geschlecht, und da kann man sich auch nicht so sicher sein, ob uns das wirklich gesellschaftlich voranbringt oder eigentlich nur noch mehr Schubladen erschafft, in die man gesteckt werden kann, um sich dann gegenseitig anzupampen.
Dabei will eigentlich jeder dasselbe: Er will in Ruhe essen, trinken, schlafen, kacken und einen Internetzugang. Und er wünscht sich die Sicherheit, auch in Zukunft noch in Ruhe essen, trinken, schlafen, kacken und im Internet surfen zu können, auch wenn jede Menge neuer Leute herkommen, die ebenfalls in Ruhe essen, trinken, schlafen, kacken und im Internet surfen wollen. Die Differenzen liegen dann eher in den Detailfragen, wie man das bewerkstelligen kann. Langsam kommt man auch auf die Idee, dass man mal miteinander darüber reden könnte, aber da man den Hauptteil des Jahres damit verbracht hat, sich anzuschreien und sich gegenseitig die Abwesenheit von Menschlichkeit und/oder Intelligenz zu bescheinigen, verlangt es gehörigen Optimismus, wenn man dort eine zeitnahe Verständigung erwarten möchte.
Dennoch gab es auch Lichtblicke. In erster Linie fällt mir da eigentlich nur die Erneuerung von Klopfers Web ein, die besser über die Runden ging, als ich in meiner pessimistischen Grundhaltung erwartet hatte. Da derzeit ein Drittel der Besucher mit Smartphone oder Tablet auf die Seite kommt, war dieser Kraftakt offenbar höchste Zeit. Im nächsten Jahr geht’s dann in die Vollen, was die inhaltliche Ausgestaltung angeht, gerade bei den Lästereien muss wieder mehr Nachschub her. Leider muss ich auch wieder ein bisschen mehr Geld mit Klopfers Web verdienen, da meine Haupteinnahmequelle (trotz gleichem Aufwand) etwas schwächer sprudelt. Deswegen hab ich in der Navigationsleiste als Unterpunkte bei „Guter Sex“ auch Direktlinks zu Amazon und GetDigital gesetzt, damit ihr – falls ihr so lieb sein wollt – mich schneller und bequemer unterstützen könnt. Ihr könnt mir aber auch helfen, ohne Geld auszugeben, indem ihr die Beiträge auf Klopfers Web, die euch gefallen, fleißig an eure Freunde weiterleitet oder je nach Möglichkeit über Twitter, Facebook, Google+ oder euren eigenen Fernsehsender verbreitet. Genauso könnt ihr mir gerne auch Ideen zukommen lassen für Kolumnen, Lästereien, Texte oder gar ganz neue Inhalte, die zu Klopfers Web passen würden. Und Nacktfotos von Damen, die könnt ihr mir auch zukommen lassen. Nicht nur für Klopfers Web, ich mag halt einfach Fotos von süßen, nackten Frauen.
Klopfers Web wäre keine 16 Jahre alt geworden, wenn ihr, die Leser, nicht auch immer wieder dazu beigetragen hättet. Von eurem bloßen Besuch über Kommentare und Fundsachen bis hin zu Sachspenden, ihr tragt dazu bei, dass Klopfers Web nicht nur existieren, sondern eben auch Spaß machen kann. Dafür möchte ich euch aus vollem Herzen danken. Außerdem möchte ich euch für eure Treue danken – Klopfers Web hat so einige Besucher verloren in den letzten Jahren, aber ich hoffe für die, die immer noch da sind, dass sich eure Geduld immer wieder ausgezahlt hat, wenn euch hier wieder etwas zum Lachen gebracht hat. Ich bekomme gelegentlich Mails, in denen mir dafür gedankt wird, dass ich in schweren Zeiten für ein bisschen Freude gesorgt habe, dass ich Mut gemacht habe und dass ich es geschafft habe, neue Sichtweisen zu eröffnen. Ich glaube, diesen Dank sollte ich ebenfalls an euch weitergeben, denn ihr habt mir im Gegenzug ja auch Freude und Mut gemacht und mir Perspektiven eröffnet, die ich ohne euch vielleicht nie beachtet hätte.
Im nächsten Jahr wird es auf Klopfers Web ein paar Funktionen geben, mit denen sich User auch untereinander etwas kennenlernen können. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dabei auch einige von euch besser kennenlernen kann. Ihr müsst dazu nicht mal unbedingt große Möpse haben.
Viele von euch werden sich sicherlich nachher für die Silvesternacht nach draußen begeben und mit Freunden Feuerwerk abbrennen. Viele werden eine Party feiern, andere haben sich sicher mit ihren Liebsten (oder Anwärtern auf den Posten) verabredet und können einigermaßen zuversichtlich sein, dass später noch geknallt wird. Vermutlich gibt’s aber auch viele, die den Jahreswechsel allein daheim verbringen, vor dem Fernseher oder Computer, vielleicht mit einer kleinen Flasche Sekt. (Ich werde wohl auch dazu gehören.) Aber egal, wo und wie ihr ins neue Jahr rutscht, ich wünsche euch für 2016 viel Gesundheit, Freude, Liebe, Glück – und natürlich viel Spaß (und dass ihr alle Finger behalten werdet, was ja in einer Silvesternacht nicht unbedingt garantiert ist). Und ihr könnt euch sicher sein, dass ich mein Glas auch auf euch erheben und an euch denken werde.
Wir sehen uns auf der anderen Seite.
Euer Klopfer
Gast
Also ich wäre ja dafür dass Du die offizielle Neujahrsansprache hälst. Die wäre wenigstens ehrlich und witzig. Wird wohl Zeit für deine Welteroberung.
Danke dass es Dich und deine Seite gibt. Du spricht mir oft aus der Seele und bei Dir hat man immer was zum Lachen. Mach weiter so und bleib bloß wie Du bist.
Wünsche Dir und allen deinen Lesern und Fans einen guten Rutsch und frohes und gesundes neues Jahr.