Wenn ich mich gehässig über Leute lustig machen will, die Journalisten spielen, geh ich auf die Website von ZEITjUNG. Und seit meinem letzten Besuch ist die Seite tatsächlich noch beschissener geworden, weil fast nur noch Listen veröffentlicht werden, bei denen man mühsam jeden Eintrag nur einzeln als Teil einer Klickstrecke ansehen darf.
Eine dieser als Artikel getarnten Listen ließ meine Augen rollen, bevor ich ihn überhaupt anklickte, denn es ging um „36 FRAGEN, NACH DENEN SICH JEDER VERLIEBT“. Davon hatte ich bereits gehört, nachdem 2015 eine Kolumne in der New York Times das Thema populär machte. Aber schauen wir erst mal, wie ZEITjUNG das anpreist.
Ein Pärchen bei Sonnenuntergang am Strand. Überschrift: Mit 36 Fragen zur wahren Liebe?
Das Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt gibt bekannt: Seit Jahrzehnten wird darüber spekuliert, ob unser Universum nur eine Simulation ist. Nun hat der Physikprofessor Dr. Melvin Vopson der Universität Portsmouth in einer Studie zur Erforschung eines von ihm entdeckten neuen Naturgesetzes der Physik neue Hinweise entdeckt, die diese Frage beantworten könnten. Um die Forschung zu unterstützen, wird das BmtPuE in der kommenden Nacht vom Samstag auf den Sonntag bei einem Experiment assistieren. Sollte das Universum tatsächlich eine Simulation sein, müsste es gelingen, die Server-Uhr so zu beeinflussen, dass die Nacht eine Stunde länger sein wird. Der Plan sieht vor, dass um 3 Uhr ein Zeitsprung zurück auf 2 Uhr durchgeführt wird.
Der Reichstag morpht in eine Computergrafik. Text: Leben wir in einer Simulation? In der kommenden Nacht finden wir es heraus. Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt.
Der Bundesminister zu dem Experiment: "Das ist natürlich eine spannende Frage. Allerdings interessiert mich weniger, ob man die Uhr beeinflussen kann, ich will einfach nur die Cheatcodes für Reichtum und Unsterblichkeit. Und vielleicht kann man nebenbei ja so auch das Kohlendioxid in der Atmosphäre reduzieren."
Seit längerer Zeit habe ich mal wieder das getan, was man so gerne als Binge-Watching bezeichnet. Und das bei einer Serie, von der ich bis vor ein paar Tagen noch nie etwas gehört hatte. Und auch wenn ich erst etwas mehr als die Hälfte der 15 Folgen gesehen habe, finde ich sie bislang so spannend, dass ich sie euch empfehlen möchte. Es geht um die chinesische Serie "Reset", die Anfang 2022 vom Streamingdienst Tencent im Reich der Mitte und kurze Zeit später auch in Hongkong und Taiwan veröffentlicht wurde.
Titelbild für die Serie "Reset". Die beiden Protagonisten in einem Uhrenziffernblatt. Auf einem der Zeiger fährt ein Bus.
Gestern war der 15. September, und das heißt: Es war der 24. Geburtstag von Klopfers Web. Wuhuu!
Wer hätte gedacht, dass so eine kleine Seite, die in den Monaten zwischen Abitur und Studienbeginn als "Ich probier mal Frontpage Express aus"-Zeitvertreib begann, fast ein Vierteljahrhundert später immer noch Leuten Freude machen könnte? Ich nicht, aber ich bin froh, dass ich die Seite nie sterben ließ, wenn mal wieder ein Provider rumzickte.
Zur Feier des gestrigen Tages (sorry, hab länger gebraucht als erwartet) habe ich eine Foto-Lovestory herausgesucht. Diese Geschichte erschien im Jahr 2020, als Corona noch ein größeres Thema im Leben der Leute und der Lockdown noch in frischer Erinnerung war. Wirklich relevant für die Story ist das nicht, wenn man von einer Erwähnung im Einleitungstext absieht. Außerdem ist die Geschichte als Anzeige gekennzeichnet. Der Grund wird im Laufe der Story klar.
Titelbild "Ein Wiedersehen mit Folgen". Ein blondes Mädchen im hässlichen Kleid und ein Typ mit kurzen Haaren.
Text: Lisa und Jonas waren ein Paar. Aber in der Corona-Zeit sind sich die beiden ganz schön auf den Geist gegangen. Jonas hat Lisa echt genervt. Und jetzt? Ist es vor allem kompliziert... Seit sich Lisa wieder mit Freunden treffen kann, geht sie am liebsten mit Annika und ihrem Hund Mozart im Park spazieren...
Das gnadenloseste Gericht ist das der öffentlichen Meinung, und es kümmert sich kaum um Beweise. Dass jemand aufgrund von Gerüchten und Vorwürfen und der daraufhin folgenden Ächtung durch die Gesellschaft vollkommen ruiniert wird, ist natürlich kein neues Phänomen. Vor etwas über 100 Jahren wurde Stummfilmstar Roscoe „Fatty“ Arbuckle beschuldigt, bei einer Party eine Schauspielkollegin vergewaltigt und dabei so schwer verletzt zu haben, dass sie wenige Tage später starb. In Wirklichkeit starb sie an einer Bauchfellinfektion; Arbuckle hatte sich nie an ihr vergriffen und wurde nach einem langwierigen Gerichtsprozess freigesprochen. Dennoch war er gesellschaftlich erledigt, Filmstudios mieden ihn, aufgebrachte Menschen forderten die Todesstrafe für den gefallenen Star.
Anmerkung: Es kommen keine Lampen im Text vor. Sorry.
Durch meinen Namensvetter vom Blog "Alles Evolution" kam ich auf einen Spiegel-Online-Artikel, der zwar hinter einer Paywall steckt, aber dessen Anreißer mich schon heftig amüsiert hat wegen seiner Absurdität. (Inzwischen ist der entsprechende Blogeintrag bei "Alles Evolution" verschwunden, ich weiß aber nicht wieso.)
Nachtrag: Mittlerweile ist der Blogeintrag erneut veröffentlicht worden.
Spiegel-Online-Artikelanriss: Stiller Genuss: Warum es Frauen nicht nötig haben, mit Luxusuhren anzugeben. Die Uhrenkolumne von Felix Dachsel.
Ich treffe eine ehemalige Topmanagerin, die eine Crazy Hours von Franck Muller trägt – eine Uhr für den zweiten Blick. Wir reden über weibliche Zurückhaltung und männliche Angeberei.
Abgesehen von "Eine Uhrenkolumne von..." ist da so ziemlich alles komplett falsch. Schon der erste Satz im Teaser-Text ist nach ein bisschen Recherche im Netz ein besserer Witz als alles, was manche deutsche Comedians in ihrer gesamten Karriere abgelassen haben.
Ich muss euch unbedingt einen Filmtipp dalassen: Heute Abend kommt um 22.50 Uhr auf Arte die bitterböse Satire "The Death of Stalin", und der Film ist auch jetzt schon in der Arte-Mediathek verfügbar.
Filmplakat für "The Death of Stalin": Die Schauspieler von Wassili Stalin, Molotow, Malenkow, Chruschtschow und Schukow.
Der Film handelt vom Machtkampf nach Stalins Tod, bei dem sich wider Erwarten Nikita Chruschtschow durchsetzte und dabei den berüchtigten Sadisten, Folterer und Geheimdienstchef Lawrenti Berija ausschaltete. Steve Buscemi gibt einen hervorragenden Nikita, Michael Palin (der nette Python) spielt Außenminister Molotow, aber die Szenen stiehlt Jason Isaacs als Marschall Schukow. "The Death of Stalin" ist keine Doku, sondern eher eine freie Interpretation der realen Ereignisse. Vieles davon ist aber von echten Vorkommnissen inspiriert, und an einigen Stellen hat man die Darstellung gegenüber der Realität abgemildert (Berija war noch viel furchtbarer, als der Film andeutet, und Schukow hatte mehr Orden).
Ich hab mich köstlich amüsiert bei dem Film (auch wenn man an einigen Stellen schlucken muss), und angesichts der gegenwärtigen Ereignisse hat der Film durchaus eine Aktualität. In Russland und Kasachstan ist der Film übrigens verboten.
Falls ihr ihn euch anschaut (oder ihn bereits gesehen habt), könnt ihr gerne in den Kommentaren eure Eindrücke hinterlassen.
PS: Wie ich woanders schon angegeben habe: Youtube hat meinen Kanal gelöscht. Die Videos, in denen ich die Hitler-Spiele vorstellte, sind damit weg, und auch die kommentierten Pornodialoge von vor laaaanger Zeit. Ich muss sehen, wie ich mit zukünftigen geplanten Videos umgehe. Eigentlich darf ich keinen neuen Kanal erstellen, aber vll. riskiere ich es einfach, zumal die nächsten Videos andere Themen haben. Ich bin wirklich niedergeschlagen wegen der Sache und finde es unfair, aber wenn man nicht gerade mehrere Millionen Abonnenten hat, hat man so gut wie keine Chance bei Youtube, dagegen anzukommen.
Ich bin ein fleißiger Nutzer des Programms MediathekView, mit dem man gezielt nach Sendungen aus den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender Deutschlands, Österreichs und der Schweiz suchen und sie auch herunterladen kann.
Der WDR sendete am 22. Juli nachts die ersten beiden Otto-Shows aus den Jahren 1973 und 1974, wie ich zufällig mitbekam, und ich lud die Folgen dann auch runter. Sowohl im Fernsehen als auch bei den heruntergeladenen Videos fiel mir der Disclaimer am Anfang auf, der da sagte:
Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.
Ich schüttelte den Kopf darüber, aber ignorierte diese Einblendung einfach.
Nach einiger Zeit habe ich doch mal wieder einen Text fertiggekriegt. Und der ist eigentlich nur Gemotze über bestimmte Profiltexte, die ich auf Twitter und anderen Seiten gesehen habe und ganz schrecklich fand.
Ich habe so einige Texte auf der Festplatte, die noch nicht ganz fertig sind (und bei denen ich teilweise überlege, ob ich es wagen kann, sie ganz öffentlich zu machen). Bei dem hier war aber das Problem, dass er zu kurz war; wegen der VG Wort sollten Texte über 10.000 Zeichen lang sein. Also musste ich noch eine Weile grübeln, wie ich die Kolumne aufblähe. Ich hoffe, man merkt es nicht zu sehr.
Vielen Dank jedenfalls an alle, die sich das durchlesen.
Bis dann!
Nachtrag/Werbung: Am 11. und 12. Juli ist bei Amazon der Prime Day mit ganz vielen Sonderangeboten für die Leute, die eine Prime-Mitgliedschaft abgeschlossen haben. Wenn ihr dort dann an den Tagen einkauft (und natürlich auch sonst) wäre es schön, wenn ihr über meine Links auf die Amazon-Seite geht, damit ich ein bisschen Provision verdienen kann. Wer noch kein Prime-Mitglied ist, aber damit liebäugelt (unter anderem gibt's dann auch jeden Monat einige Spiele inklusive), der kann hier eine 30-tägige kostenlose Probemitgliedschaft abschließen. Danke!
Was lange währt, wird endlich... na ja, es wurde jedenfalls. Ich hab viel neu lernen müssen für das Video (DaVinci Resolve zum Beispiel), und was das Thema angeht, kann ich wohl mit Fug und Recht sagen, dass ich da auch Dinge gelernt habe, die ich gar nicht lernen wollte.
Nun denn, jetzt ist das Video da, natürlich mit Altersbeschränkung bei Youtube, weil es um Sexspiele geht.
Nachträgliche Ersetzung: Da Youtube meinen Kanal gelöscht hat, sind auch meine Videos nun nicht mehr dort abrufbar. Stattdessen könnt ihr es auf Rumble anschauen.
Mal sehen, wie lange es da bleibt; immerhin ist die Startseite voll von Leuten, die Donald Trump den Dödel lutschen, da kann ein Lästervideo über Sexspiele doch nicht zu schlimm sein.
Ich denke, wenn ich wieder ein Video mache, wird's nicht ganz so lange dauern.
Bis dann!
PS: Kommentare bei Youtube helfen dem Algorithmus, das Video weiterzuempfehlen.
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