Klopfers Blog

Drei Männer im Schnee

Nuff! Ich grüße das Volk. :hi:

Ich bin aus gewöhnlich zuverlässiger Quelle darüber informiert worden, dass demnächst Weihnachten ist. Zur Weihnachtszeit gehören auch immer bestimmte Filme, die man (fast) nur dann guckt: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, „Der kleine Lord“, „Kevin allein zu Haus“, „Sissi“, „Stirb langsam“ oder „Hotel Fickmichgut“ – sicher wird auch für viele von euch einer dieser Filme irgendwie zur Weihnachtstradition gehören. Und heute möchte ich euch einen weiteren Film vorstellen, der bei mir in der Adventszeit nicht fehlen darf: „Drei Männer im Schnee“, eine österreichische Schwarzweiß-Produktion aus dem Jahr 1955.

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Der junge Werbefachmann Fritz Hagedorn hat Glück gehabt. Er hat bei einem Preisausschreiben der Schlüterwerke den ersten Preis gewonnen, einen Urlaub in einem Luxushotel in den Alpen. Er hat allerdings auch Pech: Er ist nämlich trotz eines Doktortitels arbeitslos und arm, weswegen er mit seiner Mutter zusammenlebt und von ihrer Rente abhängig ist, und da wäre ihm ein Job bei den Schlüterwerken lieber als ein Urlaub. Er kann seinen Gewinn aber auch nicht gegen Geld eintauschen, also beißt er in den süßsauren Apfel und fährt in die Berge.

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Fritz ist es echt unangenehm, nicht selbst für sein Auskommen sorgen zu können.

Geheimrat Schlüter, der zurückgezogen lebende Eigentümer der besagten Schlüterwerke, hat inkognito auch bei dem Preisausschreiben mitgemacht und als Eduard Schulze den zweiten Preis gewonnen, ebenfalls einen (etwas kürzeren) Urlaub im gleichen Luxushotel. Er beschließt, als armer Schlucker dort aufzutauchen und zu schauen, wie man ihn dort behandelt. Weil er sich allein nicht traut, beauftragt er seinen Diener Johann Kesselhut, ebenso dort hinzufahren und sich als reicher Geschäftsmann auszugeben. Der dienstbeflissene Johann fühlt sich in dieser Rolle zwar nicht wohl, aber fügt sich dem Wunsch seines Chefs. Schlüters Tochter Hilde und seine trottelige Hausdame Kunkel machen sich große Sorgen, und deswegen telefoniert Hilde zuvor mit dem Hotel und steckt ihnen, dass da ein Millionär absteigen wird, der sich aber als armer Schlucker ausgibt. Allerdings hat sie keine Gelegenheit, den Namen des Gasts zu verraten.

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Die Tochter petzt - allerdings nicht deutlich genug.
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Schulze trifft im Hotel ein und amüsiert sich über das Verhalten ihm gegenüber.

Es kommt, wie es kommen muss: Der schnöselige Hoteldirektor und sein Portier halten den jungen Doktor Hagedorn für den heimlichen Millionär und verwöhnen ihn nach Strich und Faden, und ein weiblicher Hotelgast versucht alles, um sich an den Mann ranzumachen. Schulze hingegen wird in einer unbeheizten Dachkammer untergebracht und für allerlei Hilfsarbeiten dienstverpflichtet, um ihn rauszuekeln. Sehr zum Entsetzen von Direktor und Portier freundet sich Schulze allerdings sofort mit Hagedorn an (ebenso wie mit dem „Baron“ Kesselhut, der eigentlich den Befehl hatte, seinem Chef nicht dauernd auf die Pelle zu rücken, aber Hagedorn besteht darauf, ihn seinem Kumpel Eduard Schulze vorzustellen). Eduard hütet sich allerdings, seinem jungen Freund die Wahrheit zu erzählen, und überredet ihn, sich einfach weiter verwöhnen zu lassen und den Hoteldirektor nicht davon zu überzeugen, dass er eigentlich ein armer Schlucker sei. Insgeheim amüsiert sich Eduard köstlich und beschließt, später das ganze Hotel zu kaufen, nur um den Direktor und den Portier zu feuern…

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Der Direktor und der Portier finden, dass ein armer Schlucker den Ruf ihres Hauses gefährdet, und wollen alles tun, um ihn loszuwerden.
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Fritz und Eduard freunden sich an - sehr zum Entsetzen der Hotelleitung.
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Johann Kesselhut (toller Nachname! :daumenhoch: ) soll Skifahren lernen, doch so richtig kann er das nicht genießen.

Das ist nicht die ganze Geschichte, und es gibt auch noch was fürs Herz (ohne jedoch kitschig zu sein), aber ein bisschen Spannung soll man ja selbst bei einer Komödie lassen. Der Film basiert auf einem Buch von Erich Kästner, der auch das Drehbuch schrieb und der Produktion höchstpersönlich als Erzähler seine Stimme lieh. Der prominente „Vater“ des Stücks zahlt sich aus, die Dialoge sind herrlich launig und die Charaktere lebendig. Auch die Tochter von Schlüter ist nicht auf den Kopf gefallen und entspricht gar nicht dem unterwürfigen Klischee, welches man heutzutage so oft von Frauen der 50er Jahre hegt.

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Die titelgebende Szene: Die drei Freunde bauen nachts stockbesoffen einen Schneemann und machen im Schnee so richtig einen drauf.

Der Film lief in dieser Saison schon ein paar Male im Fernsehen, aber es sind noch drei Termine in nächster Zukunft bekannt:

  • 24.12.2018 um 11.25 Uhr im hr-Fernsehen
  • 26.12.2018 um 11.40 Uhr im rbb
  • 13.01.2019 um 17.00 Uhr auf 3sat

Zudem ist der Film im Angebot von Amazon Prime, kann also dort von Prime-Mitgliedern ohne Zusatzkosten angeguckt werden. Die DVD kostet derzeit nur 6,91 Euro, die Blu-Ray kann man für 11,87 Euro erstehen.

Vielleicht konnte ich zumindest einige Leser ein bisschen neugierig auf diesen Film machen. Vergesst nicht, euch die neue Foto-Lovestory anzuschauen, falls ihr das noch nicht getan habt. Und ich habe eben auch die letzten drei Tage der diesjährigen Lego-Adventskalender nachgetragen. :daumenhoch:

Ich wünsche euch ein schönes Restwochenende. Bis dann! :bye:

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Veröffentlicht am 12. September 2016 um 15:21 Uhr in der Kategorie "Schamlose Werbung"
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Ricksi
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Oh. Wie schön :bunnyhop: ich liebe diesen Film. Also eigentlich kann ich einige Passagen sogar mitsprechen :D Das Buch ist auch richtig toll, kann ich empfehlen :D

1
Geschrieben am
Ylva
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Den müssen wir auch anschauen. Gott sei Dank haben wir Prime :)

1
Geschrieben am
Shoshana
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In meiner Kindheit gehörte dieser Film bei uns fest zu Weihnachten dazu. Ein Meisterwerk.

2
Geschrieben am
michicop
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Ich liebe Erich Kästner, hab auch das Buch daheim und den Film auf der Prime Liste.
Perfekte Zusammenfassung!

1
Geschrieben am
Veria
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Da hab ich doch gleich eine Aufnahmeanweisung an meine Mutter durchgegeben. :)

Achja, drei Männer können übrigens auch in einem Boot sitzen: https://www.youtube.com/watch?v=u9xvrbfyKGQ (und den Hund nicht vergessen!)

0
Geschrieben am
(Geändert am 16. Dezember 2018 um 16:39 Uhr)
qwzt
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Klingt vielversprechend. Wenn ich dazu komme schau ich es mir die Woche noch an.

0
Geschrieben am
michicop
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Drei Mann in einem Boot ist auch hervorragend, da kann ich das Titellied auch noch auswendig mitsingen. Heinz Erhardt war ja auch großartig 😍

0
Geschrieben am
Veria
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@michicop: Das ist aber nicht das Original, das du da meinst. Das Original ist deutlich besser. Ich meine, das Original hat original britischen Humor.

0
Geschrieben am
Leo Hammer
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ich freue mich auf den 01.01.19, da zeigt Tele 5 ab 15.30 alle Folgen von Raumpatrollie Orion

0
Geschrieben am
IdefixWindhund
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Ich bin da eher ein Freund von "modernen" Weihnachtsfilmchen. Wobei ich "Gremlins - Kleine Monster" mittlerweile auswendig kann. Und "Bad Santa", ist so ein Rotz, kommt aber auch jedes Jahr.

Was komischerweise gar nicht gezeigt wird, die letzten Jahre, "Schöne Bescherung" mit der "Kult" US Familie den Grisworlds.

0
Geschrieben am
Stone
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Also bei mir ist der österreichische Film "Single Bells" beim Baumaufputzen Pflicht. Auch den kann ich mittlerweile mitsprechen, muss aber trotzdem immer wieder an den selben Stellen lachen. Absolutes Highlight, die Mutter von Joe (dem Familienvater) geht mit ihm gemeinsam in den Wald einen Baum stehlen, obwohl man vor Jahren selbst Christbäume angesetzt hat, aber weil der Opapa verstorben ist, bringt es die Omama nicht übers Herz einen Baum zu fällen, während Joe die Bäume scheinbar nicht fällen will, weil sie abgrundtief hässlich und schief sind. Jedenfalls fängt der sichtlich genervte Joe an, einen Baum umzuschneiden, während die andauernd jammende Omama kommentiert:
"Du musst den Baum von der anderen Seite anschneiden! Der Opapa hat immer gesagt, man muss einen Christbaum von der anderen Seite anschneiden!"
Da breche ich jedes Mal weg, sogar jetzt beim Schreiben muss ich lachen, weil der ganze Film wie Familienzusammenleben und -probleme "in a nutshell" ist. Kurz noch zu den verschiedenen Figuren:
Die Omama: Dauernd am Jammern, kommt aus ärmlichen Verhältnissen, erwähnt ständig, dass sie sich alles vom Mund abgespart hat, aber für den Sohn hat es immer gereicht, piesackt dauernd die Schwiegertochter und deren Familie, sehr traditionell veranlagt
Lilibeth: Die andere Oma und Mutter der Familienmutter, kommt aus sehr wohlhabenden Verhältnissen, egozentrisch, schnell eingeschnappt, ein bisschen naiv
Joe: Der Familienvater, Baumeister, hat es selbst zu gewissen Wohlstand gebracht, ihm ist so ziemlich alles wurscht, etwas patschert, ein bisschen ein Muttersöhnchen
Luiserl: Die Familienmutter, die ihr Weihnachten veranstalten will, aber ständig (vor allem von den beiden Omas) torpediert wird, und sich schließlich besäuft
Kati: Luiserls Schwester, trennt sich unmittelbar vor dem Abflug von ihrem Freund den Kinderarzt, Businessfrau, die aber ihre biologische Uhr ticken hört und heiraten möchte und sich Kinder wünscht
Gregor: Sohn der Familie, Teenager, hängt ständig vor der Glotze, Vegetarier und ständig genervt
Sissi: etwa 9 jährige Tochter der Familie, glaubt scheinbar noch ans Christkind, etwas vorlaut und frech

Und auch der zweite Teil "O Palmenbaum" ist sehr unterhaltsam, allerdings fällt er ein bisschen zum ersten Teil ab. Trotzdem sehenswert.

0
Geschrieben am
EvilDevil
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Kannte ich noch gar nicht, werde ich mir wohl mal auf Amazon reinziehen.

0
Geschrieben am
Roflkopter
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Und was is mit Weihnachten mit den Hoppenstets das gehört auch zum Programm...
Natürlich auch die Nackte Kanone (alle Teile)

1
Geschrieben am
IdefixWindhund
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Kabel 1 wiederholt zur Zeit die "Stirb Langsam" Spielfilmserie. Zumindest die Filme, die um die Weihnachtszeit spielen.

0
Geschrieben am
Veria
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"Stirb langsam" gehört für mich immer dazu, wenn ein Papst im Krankenhaus liegt.
Zu Weihnachten eher "Das Wunder in der achten Straße".

0
Geschrieben am
EvilDevil
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Vielen Dank Klopfer für den Filmtipp. Hab ich mir gestern angeschaut und ich hab mich köstlich unterhalten gefühlt.

2
Geschrieben am
O.W.
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Auch ich muss mich für den Tipp bedanken.

1
Geschrieben am
simcity
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Ich möchte hier mal eine Sache aus Kevin allein zu Haus erwähnen. Die Einbrecher, also Marv und der andere sind in der Geschichte möglicherweise keine Idioten. Für uns jetzt schon, aber ich rede aus Sicht des Films im Vergleich zu anderen Personen.
Würdet ihr Kevins Familie als helle bezeichnen? Denkt mal an Teil 2 wenn sie Kevin nach dem Flug seine Sachen geben wollen. Haben die nicht eine sehr lange Leitung? Vor allem, wenn man den ersten Teil bedenkt.
Diejenigen mit denen die Mutter im ersten Teil erwähnt, muss ich wohl kaum erwähnen. Auch die Polizisten, die zum Haus gehen hätten doch die Tür aufbrechen können. Die Mutter hätte sicher nichts dagegen. Und die Hotelangestellten geben es sogar geradeheraus zu. Und die Kioskbetreiber wirken auf mich auch ziemlich blöd. Geprüft von den amerikanischen Zahnärzten? Ich hätte mal nachgefragt. Die Einbrecher waren also keine Idioten, sondern eher Durchschnitt.

0
Geschrieben am
qwzt
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Ich hab mir den Film heute auch angeschaut, und werde ihn weiterempfehlen. Hat mir sehr gut gefallen.

0
Geschrieben am
Klopfer
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Derzeit gibt es den Film wieder in der ARD-Mediathek.
Außerdem läuft der Film (der am 12. schon im RBB ausgestrahlt wurde) wieder an folgenden Terminen.
24.12.21 - 17.20 Uhr - ONE
26.12.21 - 10.35 Uhr - SWR
26.12.21 - 13.55 Uhr - ONE
27.12.21 - 01.50 Uhr - SWR
06.01.22 - 14.30 Uhr - BR
07.01.22 - 00.25 Uhr - BR

0
Geschrieben am
Veria
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Danke für den Tipp. (Gleich mal den Downloader anwerfen.)

0
Geschrieben am


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