Kioskware für Kerle
Ratet mal, worum es heute geht.
Ich verrate es euch: Männermagazine. Wie fast alle anderen Printmedien haben auch diese recht große Einbußen in den Auflagenzahlen hinnehmen müssen. Kein Wunder: Männermagazine von heute gehen einfach nicht auf die Bedürfnisse der Männer ein. Nacktfotos von unverschämt gutaussehenden Frauen kriegt man zahlreicher, schamloser und kostenloser im Internet, und der Rest ist nur schmieriger Schickimicki-Blödsinn über Mode und Parfüm und sonstigen unmännlichen Kram.
Ich meine, guckt euch das an. Ein Artikel über Stretching?
Rodeltipps? Und Flirten mit seiner eigenen Frau? Pah!
Die könnten auch "Wie werde ich ein Weichei" aufs Cover schreiben.
Früher war das anders, da waren Männermagazine noch kernig und sprachen die Dinge an, die für das Männerleben wirklich relevant sind.
Zum Beispiel, wie wir von den Frauen unterdrückt werden.
Man räumte auch den sonstigen Gefahren des männlichen Alltags gebührenden Raum auf dem Titelblatt ein.
Weiß schließlich jeder, wie es ist, wenn man morgens auf dem Weg zum Büro
(durch den Tümpel) von blutrünstigen Flughörnchen attackiert wird.
(Während man über die Gefahr durch Teenager in Lederjacken nachgrübelt.)
Aber auch das Privatleben kam damals nicht zu kurz, beginnend beim morgendlichen Aufstehen...
Verdammte Otter. Es ist eine Plage mit den Viechern.
... über das Zubereiten des Mittagessens...
Das hat man davon, wenn man mit Blick auf seine Gesundheit
nur die frischesten Zutaten verwenden will.
... bis hin zum romantischen Rendezvous am Abend.
Da hat man seiner Flamme beim Spazieren (durch den Fluss) endlich
die Knöpfe von der Bluse geknabbert, und dann kommen diese verdammten Schlangen
und machen die Stimmung kaputt.
Schließlich kümmerte man sich man auch um die besonderen Probleme, die fast jeder Mann kennt, seien es Beziehungsprobleme...
Wer kennt es nicht? Man hat gerade (im Teich) seine Freundin abgestochen,
und dann kommen diese verdammten Schildkröten.
... oder Vergesslichkeit im Alter.
Der Mann sucht in dem Krokodil seinen Arm, hat aber ganz vergessen,
dass er ja noch alle Arme hat. Er benutzt sogar beide, um das Krokodil zu öffnen.
Zudem gaben die Männermagazine wichtigen Rat zur Lebenshilfe.
Wenn man (im See) von wilden Wieseln attackiert wird, sollte man
sich eines schnappen und die anderen damit totschlagen.
Und wir reden hier von differenzierter Lebenshilfe.
Wenn man hingegen (im Meer) von wilden Affen angegriffen wird, sollte man
sich einen schnappen und die anderen damit totschlagen.
Seht ihr? Männermagazine waren damals eben wirklich relevant. Die gute alte Zeit...
Gast
Erster! (Ich wollte das schon immer mal schreiben XD)
Du sprichst mir aus der Seele. Erst letztens auf dem weg zur Arbeit, am Rhein entlang, wurde ich sowohl von einem Riesenotter, einer Horde tollwütiger Affen und besonders bösartigen Frettchen attackiert. Ich war so froh, dass ich in meinem Golf saß. Ich hätte mir gar nicht zu helfen gewusst. Nur weil man in Männermagazinen (ich hatte 6 Jahre lang den Playboy im Abo) nicht mehr solche Überlebenstipps bekommt.
Direkt morgen werde ich mich auf die Suche nach diesen Kleinoden machen.