Bibelfakten Teil 15
Diesen Fakt schreibe ich, weil ich zum letzten Bibelfakt viele Zuschriften bekommen habe, wonach das Bilderverbot für Christen nicht gelten würde, sondern nur für Juden. Offenbar kennen Christen ihre Bibel nicht wirklich gut. Gott selbst sagt: "Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete." Ergo: Die Gebote gelten so, wie sie in der Tora gegeben wurden. Wenn das Bildnisverbot für Juden gilt, so gilt es auch für Christen, denn es darf ja (auch in der Übersetzung) nichts hinzugefügt oder weggelassen werden.
Jesus hat die alten Gebote ebenfalls nicht außer Kraft gesetzt, tatsächlich warnte er sogar davor, seine Aussagen derartig zu interpretieren: "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich." Jesus bezeichnet zwar das Gebot der Nächsten- und Feindesliebe und das Gebot der Liebe zu Gott als die höchsten Gebote, hebt aber die anderen Gebote nicht auf.
Und wer daran denkt, dass im Laufe der Geschichte die christliche Kirche das Gebot außer Kraft setzen könnte, der möge an den Brief des Paulus an die Galater denken: "Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht." Als Christ darf man die Aussagen Jesu in den Evangelien also nicht ändern. Die Bibel ist keine Verfassung, in der man einfach nach Belieben streichen und ersetzen kann. (5. Mose 4,2, Matthäus 5,17-19, Markus 12,28-31, Galater 1,8)