Ich (meines Zeichens Weibchen) versuch es mal.
Erste Theorie: Ich weiß, dass ist nicht sonderlich emanzipatorisch, aber vielleicht liegt es daran, dass frau sich geniert zuzugeben, dass auch sie triebgesteuert ist und irgendwelche Phantasien hegt.
Also versteckt sich sich ein bisschen hinter "ich hab keine Wahl" und überlässt es einem anderen, darüber zu entscheiden, ohne, dass sie ständig sagt, was sie sich wünscht (wofür sie sich ja schämen würde).
Zweite Theorie: Die Emanzipation. Wenn ein Mädchen für ihren Freund kocht, seine Scheiben putzt und die Hosen bügelt, dann wird sie für unmündig und devot gehalten. Dabei hat er ihr vielleicht dafür letzte Woche den Fahrradschlauch geflickt.
Emanzipation bedeutet nicht mehr nur, dass ein Mädchen die gleich Möglichkeit hat - nein, sie ist fast eine Erwartungshaltung, dass das Mädchen die neuen Möglichkeiten nutzt. Es sollte Ambitionen entwickeln, sich nicht nur später im Dienstleistungsgewerbe und bei den Sprachen umsehen, sondern vielleicht Mathematikerin werden und in der Industrie arbeiten.
Stärke zeigen, sich niemals die Tür aufhalten lassen, selbst die schweren Koffer schleppen.
Vielleicht tut es einfach mal gut, sich fallen zu lassen, Verantwortung abzuschieben und wieder ab und an der schwächere Part sein zu dürfen.
Dritte Theorie: Frauen lieben es, sich begehrt zu fühlen. Es tut ihrem Selbstvertrauen gut.
Und dabei sind sie auch bereit, ein bisschen zu abstrahieren.
Ob es der Kleine ist, den sie babysittet, der liebend gern stundenlang auf ihrem Schoß "hoppe hoppe Reiter" machen will und partout nicht von ihr weg möchte - ob es der glitzernde Vampir ist, der eigentlich nur nach ihrem Blut lechzt - oder ob es eben der Fremde ist, der sie einfach so scharf findet, dass er sich nicht bremsen kann.
Das wären so drei Theorien, die ich mir vorstellen könnte.