Bitte?! Dein Ernst? Paris hast du aber schon mitgekriegt, oder? Wer kann denn schon sagen, ob es nicht nächstes Mal irgendeine andere Konzerthalle, vielleicht in Deutschland, trifft? Richtig, niemand. Ein Anschlag in Deutschland durch IS ist nur eine Frage der Zeit, nicht des "ob". Auch Deutschland ist erklärter Feind dieser Irren (insofern ist es Unsinn, vorsichtshalber nur mit Aufklärungsflügen in Syrien mitzumischen, da kann DE auch gleich richtig bomben - das Anschlagsrisiko bei uns ändert sich dadurch nicht). Dass die 1 Mio. Flüchtlinge in 2015 und weitere 1-3 Mio. in diesem Jahr zum großen Teil auch durch den IS vertrieben wurden, sollte man nicht extra erwähnen müssen.
Zur Zeit kann ich mir echt nichts vorstellen, was meine Freiheit mehr beeinträchtigt als die potentielle Bedrohung durch den IS, schon gar nicht eine angebliche "Überwachung". Wer sein Privatleben völlig unverschlüsselt und mehr oder weniger öffentlich auf Diensten wie Facebook und Whatsapp ausbreitet, braucht sich über "Überwachung" echt nicht zu beklagen. Ansonsten steht es jedem frei, alternative Dienste zu nutzen, die nicht unbedingt ihre Server in den USA stehen haben und bspw. end2end encryption mitbringen. Da wird das schon ungleich schwieriger mit der Überwachung. Und solange an meinem lokalen S-Bhf in einer deutschen Großstadt sogar das Geld für ne kleine Überwachungskamera fehlt (was in anderen, sicheren Ländern eine Selbstverständlichkeit ist*) und Albaner und Zigeuner ungehemmt und regelmäßig dort die Fahrräder klauen können, kann von Überwachung à la DDR zumindest hier in Deutschland echt keine Rede sein. Hier kann im Prinzip wirklich jeder unbehelligt machen, was er will.
Abgesehen davon muss ich trotz aller berechtigter Skepsis gegenüber unserer Regierung und den Behörden mal eine Lanze für eben jene brechen, weil doch in letzter Zeit echt so einige Anschläge verhindert werden konnten und bisher zum Glück nichts in der Richtung passiert ist. Vielleicht hatten wir aber auch nur richtig Schwein...
*trifft auf mehrere Länder zu; das Land, welches mir hier spontan als Beispiel einfällt, hat obendrein prozentual mehr als doppelt so viele Muslime wie Deutschland und nicht mal in dieser Hinsicht Probleme.
Die Waffe ist im Endeffekt die Angst der Bevölkerung und der Politik vor den Morden, nicht das Morden selbst. Und die Reaktion der Politik betrifft viel mehr Menschen als die Gewalttaten, die ein paar Attentäter anrichten. Deswegen heißt es Terrorismus, denn Terror ist das lateinische Wort für Schrecken. Das ist die eigentliche Strategie hinter solchen Anschlägen. So schlimm wie die Attentate sind, wirklich existenzbedrohend für das Volk insgesamt sind sie nicht.
Schau dir einfach mal die USA an. Die haben jetzt ein Sicherheitstheater dort, welches unfassbar gigantisch und teuer ist und vermutlich so einen wirtschaftlichen Schaden angerichtet hat, dass es mich nicht wundern würde, wenn an den Folgen in jedem Jahr mehr Menschen sterben als an Terrortoten verhindert wird. (Weil z.B. mehr Geld in innere Sicherheit fließt als in Hilfsprojekte oder weil Leute viele Jobs nicht mehr kriegen können, weil sie denselben Namen haben wie ein Terrorverdächtiger und deswegen auf einer Schwarzen Liste stehen.) Die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen vor dem Abflug sind in der Hinsicht totaler Quatsch, weil ein Attentäter jetzt mit einer großen Bombe in der Schlange vor dem Sicherheitscheck viel mehr Leute ausrotten könnte als in einem Flugzeug.