Es gibt da eine hübsche Auswertung über die ersten zehn Jahre nach 9/11 (die ich leider gerade nicht finden kann), in den USA bekamen viele Angst vorm Fliegen und dachten sich, nehme ich lieber das Auto, dann kann mich so ein fieser Terrorist nicht in ein Gebäude fliegen. Die Unfalltoten im Straßenverkehr stiegen also in den Folgejahren stark an und nun sind ein Vielfaches mehr an Menschen gestorben durch ihre Angst ein Flugzeug zu benutzen als in allen Flugzeugabstürzen (ob durch Terroristen verursacht oder nicht) zusammen in diesem Zeitraum.
Jeder heiße Sommer in Europa rafft weitaus mehr Menschen dahin als alle Terroranschläge bisher. Jedes Jahr sterben viel mehr Menschen an der Grippe. Allein in deutschland sterben über 3000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens, ich hätte mehr Angst vor Rauchern als vor IS Terroristen in Deutschland. Ich denke man sollte Terroranschläge vielleicht eher wie Naturkatastrophen sehen, es passiert selten, es sterben auf einen Schlag viele Leute, man sollte sinnvolle Absicherungen treffen (welche bei denen Kosten und Nutzen in einer guten Relation stehen) und man sollte keine Panik davor haben.
Dazu muss man aber sagen, das gilt für uns hier. In den Ländern, in denen der IS seine Terrorherrschaft ausbreitet ist er natürlich eine sehr reale Bedrohung für die Menschen dort. Das ist vielleicht der Trepenwitz der Geschichte: Der IS tötet vor allem sehr zuverlässig Muslime.
Alibifrage: Klopfer, bist Du in der Lage ein Auto zu fahren?