Scheiße, wat krieg ich wieder Puls, wenn ich sowas lese...
Aussagen, die der Text die Wortgrütze da in meinen Augen trifft:
1. Frauen, die sich als Hetero bekennen, sind voll ok, ja sogar positiv besetzt.
2. Männer, die sich als Hetero bekennen, sind homophobe Schweine und Teil des Problems.
3. Heterosexualität resultiert aus einem gesellschaftlichen Zwang und ist überhaupt erst in der jüngeren Geschichte (<2000 Jahre) entstanden.
4. "Heterosexualität wird nicht von irgendeinem Gen an- und ausgeschaltet." Im Umkehrschluss folgt damit für mich auch: Homosexualität hat keine genetische Ursache. Abgesehen davon, dass das natürlich Blödsinn ist, würde das ja bedeuten, dass sie nur anerzogen und somit "heilbar" wäre. Außerdem wäre dann die Angst, eine zu liberale Gesellschaft und z.B. schwule Lehrer würden Kinder durch ihre Vorbildrolle "schwul machen", irgendwie begründet, worauf mich neulich jemand in einer Diskussion aufmerksam gemacht hat.
Merken die eigentlich noch was? (Und ich hielt die Heinrich-Böll-Stiftung bisher eigentlich immer für relativ seriös, wenn auch eindeutig links/sozialdemokratisch positioniert...)
Homosexualität ist angeboren, aaaaber Heterosexualität ist eine bewusste Entscheidung zur Unterdrückung.
Frauen auch nur anzugucken ist eine Form der Vergewaltigung, aaaaber es ist intolerant, es nordafrikanischen Männern übelzunehmen, wenn sie Frauen in körperbetonter Kleidung wie Freiwild behandeln.
Männer sind grundsätzlich mit Skepsis zu betrachten, weil fast alle Sexualstraftaten von Männern begangen werden, aaaaber wehe, man wendet die gleiche Logik bei religiös motivierten Terroranschlägen an.
Da werden die Bewertungsmaßstäbe fröhlich verschoben, wie man es gerade braucht. Das Problem ist natürlich, dass so eine tatsächliche Diskussion über Ursachen und eventuelle Strategien, gewissen Phänomenen zu begegnen bzw. sie vll. abzuschwächen, gar nicht stattfinden kann, weil viele dieser gewissen Phänomene überhaupt nicht eingeräumt werden, da sie dem vorgefassten Weltbild nicht entsprechen.