Das ist ja an sich nichts Schlimmes. Nun ist es natürlich so, dass sich die Maßstäbe in einigen Dingen deutlich unterscheiden. In den USA ist es eher so, dass alles erlaubt ist, bis eine Schädlichkeit nachgewiesen ist, während in Europa eher das Prinzip gilt, dass etwas erst dann erlaubt ist, wenn nachgewiesen wurde, dass es nicht (oder kaum) schädlich ist.
Jetzt wird befürchtet, dass über dieses Abkommen dann jeweils Waren aus dem anderen Markt in den eigenen kommen, die so nicht erlaubt wären. (Es geht hier in Europa ein bisschen unter, aber die Amis machen sich über den Erhalt ihrer Standards genauso Sorgen wie die Europäer.) Es ist in TTIP auch ein besonderes Verfahren zum Investorenschutz vorgesehen, wodurch ein Unternehmen, welches seine Rechte durch ein Land verletzt sieht, bei privaten Schiedsgerichten klagen kann, die keiner rechtlichen Aufsicht unterliegen. Da gibt es die Befürchtung, dass dieses Verfahren z.B. zum Durchsetzen von Patenten (oder Ignorieren von Patenten) missbraucht wird oder um gewisse Standards zu umgehen, etwa, wenn ein bestimmter Inhaltsstoff in Europa verboten wird, aber in den USA weiterhin als sicher gilt.
Die Amis bestehen auf den privaten Schiedsgerichten, die Europäer sind da gespalten. Unser Wirtschaftsminister poltert öffentlich dagegen, aber im Geheimen ist Deutschland eines der Länder, welches für diese privaten Schiedsgerichte plädiert, damit das schnell abgeschlossen wird, weil man sich erhofft, dass dann Autoteile deutscher Hersteller massenhaft in die USA exportiert werden können.