Findest du es nicht auch etwas übertreiben so sehr an regionalen Bezeichnungen zu hängen? Meiner Meinung nach ist es lächerlich, stolz auf irgendwelche regionalen Dingen zu sein, da man gefühlte 2 Meter weiter sowieso irgendeine andere Bezeichnung für etwas hat.
In diesem Punkt sehe ich übrigens auch das Problem mit den vielen Immigranten.
Die kommen nach Berlin und sagen zu "Schrippe" "Brötchen", in NRW fragen sie nach "Mett" und meinen "Bratwurstbrät".
Im Grunde ist es völlig egal, aber die Leute in den verschiedenen Gegenden haben irgendwelche anderen Bezeichnungen und fühlen sich deshalb beleidigt, weil der Ausgewanderte ihre Bezeichnung nicht kennt und einen Scheiß auf ihre Bezeichnung gibt, die 500 Meter weiter keine Bedeutung hat.
Sollten wir uns also weniger auf Unterschiede, als viel mehr auf Ähnlichkeiten konzentrieren?
Denn irgendwann ist die Welt sowieso globalisiert. Ob sie in 10 Jahren islamisiert ist oder in 100 Jahren europasiert, macht auch keinen Unterschied.
Das mit dem Konzentrieren auf Ähnlichkeiten klingt erst mal toll und idyllisch, aber es funktioniert nicht. Unterschiede sind psychologisch unheimlich wichtig für uns, sowohl individuell als auch in der Gruppe. Individuell definieren wir uns zum großen Teil durch unsere Unterschiede von den anderen (und wenn es so was wie Namen sind). Und in der Gruppe werden die Zugehörigkeit zur Gruppe durch Ähnlichkeiten und die Abgrenzung der Gruppe von anderen durch die Unterschiede definiert. Und wir brauchen diese Einteilung in Gruppen, denn unsere Gehirne können nicht so viele gleichwertige soziale Bindungen verarbeiten, sodass wir zwingend immer Unterschiede zwischen "uns" und "denen" machen müssen, wer immer "wir" und "die" gerade auch sein mögen. Das sind biologische/neurologische Beschränkungen, mit denen wir leben und arbeiten müssen.
Deswegen glaube ich auch nicht, dass Globalisierung die Welt so homogenisieren wird, da wird man sich auch an kulturelle Eigenheiten klammern. Ein bisschen so, wie manche Urberliner eben jetzt erst recht Dialekt benutzen, um sich sprachlich dagegen zu wehren, von Neuberlinern verdrängt und marginalisiert zu werden.