Heutzutage wird mit Neoliberalismus allerdings eher eine Art Marktfundamentalismus gemeint, in dem alles einem staatlich nicht oder kaum regulierten Markt unterworfen wird, selbst wenn die Schwächsten darunter leiden (das soll nach neoliberaler Auffassung die Schwächsten aber eben motivieren, sich zu verbessern). Das größte Beispiel dafür ist das Bankenwesen, in dem seit mehreren Jahrzehnten gesetzliche Beschränkungen aufgehoben wurden, damit die Banken eben rücksichtsloser und profitorientierter, aber eben auch riskanter agieren können, obwohl daraus eben auch gigantische Krisen entstehen können, die ihrerseits enorme Verwerfungen in der Gesellschaft auslösen, wie etwa in der Finanzkrise von 2007/2008.
Deswegen bezeichnet sich heutzutage auch kaum jemand als Neoliberalist, "Neoliberalismus" ist eher etwas, was man anderen vorwirft.