Ich verzweifle an der Doppelmoral. Wie erklärst du dir, dass die politisch Linke sich über gefühlte Fakten bspw der AfD oder Trump lustig machen, aber im Feminismus eigene Erfahrungen und gefühlte Fakten so unterstützt werden?
Mir wurde heute Nacht erklärt, dass Abtreibungen Straftaten sind, es einen Gender Paygap gibt (ja... immer noch) und das ganze Feminismus-Alphabet wurde dazu auch noch runtergebetet.
Als braver Anhänger des von mir erfundenen Kultes "Gehirnnutzungstums" habe ich aufgrund von Studien und Gesetzen argumentiert, nur um nun am Ende der Diskussion "Das sind Erfahrungen, die ich gemacht habe, die du nie haben kannst, sprich sie mir nicht ab und komm mir nicht mit irgendwelchen Studien" lesen zu dürfen.
Wie wenig Gehirnleistung würdest du der Person zuschreiben?
MfG TrashTalker_sXe
Das ist halt die Qual des Postmodernismus. In einigen Bereichen ist es echt okay, wenn man Gefühlen einen größeren Stellenwert zurechnet (womit z.B. Werbung und PR ganz viel arbeiten), aber selbst dort geht es meist weniger um die Empfindungen von Einzelpersonen.
Inzwischen ist es aber echt zu einem Extrem verkommen, dass jeder glaubt, seine persönlichen Erlebnisse, Erfahrungen und Interpretationen müssten für alle anderen genauso wichtig sein wie für einen selbst. Und das ist natürlich Schwachsinn, weil damit ja ihre Erfahrung marginalisiert werden und der einzige faire Ausweg ist, sich eben gar nicht auf so etwas zu verlassen.
Dass nun gerade über die Rechten mit "Fake News" und "gefühlte Wahrheiten" hergezogen wird, ist extrem ironisch, weil die ja echt in dem Maße nicht groß anders sind als die Linken.