Manchmal frage ich mich, wie es hier mit dem Henne-Ei-Problem aussieht:
Den überwiegend unionsgeführten können geht es deutlich besser als den überwiegend SPD geführten Ländern, denen es aber ihrerseits noch mal deutlich besser geht, als den Ländern wo die linken öfters mal mitmischen. Was davon die Ursache und was die Wirkung ist, weiß ich aber nicht. Was glaubst du?
Leute, denen es gut geht, wollen ihren Wohlstand natürlich bewahren. Bewahren = konservieren. Also werden Konservative gewählt, denn offenbar läuft's ja ganz gut.
Leute, die wenig haben und die daher eher profitieren würden, wenn die Verteilung des Wohlstands bzw. der Erträge der gemeinsamen Arbeit anders laufen würde, werden dagegen eher Parteien wählen, die eben eher für so eine Umverteilung eintreten.
Eine schlechte Regierung kann die wirtschaftliche Entwicklung sicherlich negativ beeinträchtigen. Ich glaube aber nicht, dass die Umkehrung im gleichen Ausmaß so korrekt ist: Der Einfluss der Regierung darauf, ob es der Wirtschaft gut geht (also auch, ob sich Unternehmen dort ansiedeln etc.) ist nach meinem Dafürhalten eher gering.
Einfach ausgedrückt: Auch eine CDU-Landesregierung könnte nicht dafür sorgen, dass Lufthansa, die Deutsche Bank, Linde, BASF und Munich Re ihre Firmenzentralen nach Berlin verlegen.
DAS große Problem für die ostdeutschen Länder z.B. ist ja nicht, dass die Regierungen unfähig sind oder die Leute zu faul wären, sondern dass es dort an großen Unternehmen mangelt, und dabei auch an welchen, die dort beheimatet sind. Die meisten größeren Unternehmen behandeln den Osten nur als Werkbank, und die gut bezahlten Arbeitsplätze in Management und Forschung/Entwicklung sind im Westen. Der Produktivitätsrückstand lässt sich im Wesentlichen darauf zurückführen. Da kann aber keine Landesregierung etwas dran ändern.