Frag den Hasen

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Was ist das Problem an einer Zwei-Klassen-Gesundheitsversorgung? Im ICE beschwert sich doch auch keiner über die 1. Klasse. Wenn man jetzt die private KV (oder die 1. Klasse im Zug) abschaffen würde, würde das doch weder den Premium-Kunden noch den normalen Kunden etwas bringen. unsure.gif

Klar sollte sein, dass man auch in der 2. Klasse mit der gleichen Geschwindigkeit an seinem Ziel ankommen sollte (das ist der Fall) und dass man auch in der gesetzlichen KV eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung mit einem Minimum an Leistungen kriegen muss. Das ist im Grunde auch der Fall, auch wenn es da jede Menge Verbesserungsbedarf gibt. Aber dann muss man doch zuerst die gesetzliche KV verbessern, bevor man an solche Späße wie die Abschaffung der privaten KV Bürgerversicherung auch nur denkt? kratz.gif

Ungerecht ist doch nur, dass Reiche in der Gesetzlichen prozentual viel weniger für ihre KV zahlen als Geringverdiener. Der Umkehrschluss (dass ein Reicher einen fixen Prozentsatz seines Einkommens für KV zahlen muss) ist aber auch nicht gerecht, weil Reiche dann für die gleiche Leistung viel mehr zahlen. Als Reicher kann ich aber auch bei Aldi statt beim KaDeWe einkaufen, dann zahle ich für Lebensmittel einen viel geringeren Prozentsatz meines Einkommens als ein Geringverdiener.
Das Problem ist doch das Geld und dass die ganzen Leute, die Geld haben, sich aus der gesetzlichen Krankenkasse verpissen. Ist doch nicht so, als wenn die KV so teuer wäre, weil die Krankenkassen so furchtbar ineffizient arbeiten würden, sondern weil ärztliche Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und Medikamente so scheißteuer sind. Die gesetzliche KV zu verbessern heißt eben in erster Linie, ihre Finanzlage zu verstärken, gerade auch für die Zukunft.
Und das ist eben Solidarität: Wer mehr leisten kann, der leistet auch mehr, ohne dafür unbedingt mehr zu kriegen. Das ist aber dann doch auch gerecht, weil diese Leute eben von der Gesellschaft mehr profitiert haben als andere und deswegen mehr zurückgeben können, im Gegenzug gibt es größere gesellschaftliche Stabilität, was dazu führt, dass Reiche nicht alle paar Jahrzehnte an die Wand gestellt werden, weil der Pöbel revoltiert.
Ob nun über eine gemeinsame Bürgerversicherung für alle oder über Steuereinnahmen: Die Wohlhabenden müssen auch für das Gemeinwohl den Beitrag leisten, den sie leisten können. Das tut man doch nicht, weil man die Reichen in die Pfanne hauen will oder ihnen was nicht gönnt, sondern weil man auf ihren Beitrag angewiesen ist. Eine Bürgerversicherung hätte aber den Vorteil, dass nicht jeder Verein einzeln mit den Dienstleistern und Pharmaunternehmen um Preise feilschen muss.

Natürlich kannst du als Reicher auch bei Aldi einkaufen und zahlst dann einen geringeren Prozentsatz deines Einkommens für Lebensmittel. Aber Lebensmittel sind keine Versicherung. Versicherungen basieren nun mal darauf, dass viele zahlen, aber weniger Leute Leistungen entnehmen, die dann aber auch das überschreiten, was sie selbst eingezahlt haben.