Frag den Hasen

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#44078 #44085
Ich will hier kein rassistisches Gedankengut promoten, aber wenn man sich die durchschnittlichen IQ-Werte nach Ländern anschaut, gibt es doch einige Auffälligkeiten in dieser "nature vs. nurture"-Frage:

1. Zwischen IQ und Entwicklungsstand scheint es einen generellen Trend zu geben, aber keine direkte Korrelation. Sonst müssten die Länder mit dem höchsten Entwicklungsstand (Skandinavien, Schweiz, Kanada...) das Ranking anführen, tun sie aber nicht. China schafft es trotz wesentlich niedrigerem Durchschnittseinkommen und niedrigeren Bildungsausgaben auf eine Spitzenposition.
2. Auch weiter unten in der Liste gibt es viele "Ausreißer".
3. Selbst wenn, bedeutet Korrelation bekanntermaßen noch keine Kausalität. Auch Länder mit ähnlichen klimatischen Bedingungen und mit indigener Bevölkerung (die zudem teilweise auch Menschen mit sehr dunkler Hautfarbe umfasst, wie Papua-Neuguinea, Indien, Indonesien...) erreichen mehr Punkte als Madagaskar, das die Länder Schwarzafrikas (ich mag diesen Begriff eigentlich nicht) mit 79 anführt. Das deutet für mich nicht auf einen Zusammenhang mit Temperaturen oder Hautfarbe hin.
4. Auffällig ist, dass kein einziges schwarzafrikanisches Land über 80 Punkte kommt. Auffällig ist auch die klare Trennung zwischen Nordafrika und Schwarzafrika.
5. Haiti/DomRep: 2 Länder auf der gleichen Insel, also mit gleichen geographischen, klimatischen und Umweltbedingungen, und mit quasi gleicher (Kolonial)geschichte: die einen maßlos von den Franzosen ausgebeutet, die anderen von den Spaniern. Trotzdem ist Haiti ein Drecksloch und die DomRep nicht. Warum ist das so?

Warum hat Afrika also eine Sonderstellung? (Kolonial-)Geschichte und Temperaturen (und Hautfarbe) können zumindest nicht die ausschlaggebende Ursache sein. Ich finde, ein gewisser genetischer Einfluss (also nature und eben nicht nurture) ist da kaum von der Hand zu weisen. unsure.gif

(Dass die Unfähigkeit afrikanischer Sprachen, Zukunft auszudrücken, dazu führt oder damit zu tun hat, dass Afrikaner schlecht vorausplanen und zukunftsorientiert denken können, wie du implizierst, halte ich dagegen für Quatsch; die Sapir-Whorf-Hypothese war nie mehr als eben eine Hypothese und gilt, soweit ich weiß, inzwischen als widerlegt.)
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es da genetische Ursachen gibt. Ich wollte das aber nicht zum Kernpunkt der Diskussion machen.

Ich hab gar nicht gesagt, dass es die Sprache wäre, die dafür sorgt, dass Afrikaner nicht zukunftsorientiert denken könnten. Ich hab angedeutet, dass die Sprache ein Ausdruck davon ist, dass sie es nicht können. Und dass viele es nicht können, haben auch bilinguale Afrikaner über ihre afrikanischen Landsleute erzählt und es mit der Sprache in Verbindung gebracht.
(Dass Sapir-Whorf widerlegt wäre, möchte ich bestreiten. Die beiden haben nie eine formale Hypothese formuliert, deswegen ist es ein bisschen zweifelhaft, was man überhaupt damit meint. Widerlegt ist lediglich, dass die Sprache das Denken festlegt (was aber in dieser Absolutät auch von Whorf und Sapir gar nicht behauptet wurde), aber dass es durchaus eine gewisse Beeinflussung gibt, lässt sich kaum widerlegen, zumal es dafür auch empirische Hinweise gibt, etwa dass Menschen, in deren Sprachen es keine getrennten Wörter für grün und blau gibt, Nuancen zwischen diesen Farben schwerer unterscheiden und sich einprägen können.
In diesem konkreten Fall mit Afrikanern und der Zukunftsplanung spielt aber ein ganz pragmatischer Faktor mit rein: Wie will man einen Plan für die Zukunft mit anderen kommunizieren, wenn du in der Sprache die Zukunft nicht oder nur umständlich ausdrücken kannst?)