Ein weiterer Punkt, den AfD-Wähler nicht verstehen, sondern nur so links-grün-versiffte FDP-Wähler wie ich: Auch wenn ich den Islam als Religion sehr kritisch sehe, erwächst daraus keine Kritik an den einzelnen Muslimen. Die bewerte ich dann lieber individuell.
Nimm mal eine junge Frau, die gerne Minirock trägt. Nehmen wir an, die studiert Jura, und dann wird ihr gesagt, sie kann im Gerichtssaal nicht Minirock tragen, weil das mit der Würde des Gerichts nicht vereinbar ist. Wahrscheinlich sagt sie dann: "Okay, dann trag ich da lange Röcke oder Hosen, ich kann ja immer noch Minirock in der Freizeit tragen." Kaum einer würde verstehen, wenn die sich weigern würde, auf ihren Minirock zu verzichten.
Nehmen wir jetzt als Gegensatz eine muslimische Jurastudentin, die aus religiösen Gründen Kopftuch trägt. Da ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sie lieber die Anwaltszulassung sausen lässt, als für Gerichtsverhandlungen auf ihr Kopftuch zu verzichten. (Solche Fälle gab es.) Das Kopftuch, das aus religiösen Gründen getragen wird, ist kein einfaches Kleidungsstück, es ist ein Stück Uniform, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe und damit die Abgrenzung von allen Nichtgruppenmitgliedern zu demonstrieren. Eben deswegen pochen konservative Muslime/Islamisten ja so drauf, dass Mädchen und Frauen das tragen, damit sie sich nach außen zur Religion bekennen und sich gleichzeitig sichtbar von der nichtmuslimischen Gesellschaft distanzieren.