Krieg der Welten
Das Horn eines der Dreibeine stört die traute Runde, und die Reporter ziehen ab. Zum Glück hat sich der Pilot Mühe gegeben, nur die Häuser und nicht Rays geklauten Minivan zu zerstören, weswegen auch die Familie ihre Flucht fortsetzen kann. Robbie schaut sich die Trümmer an und kriegt einen extrem angefressenen Gesichtsausdruck.
Ray hat den wirklich brillanten Plan, die Autobahnen zu vermeiden und nur auf den Landstraßen zu fahren, um irgendwann den Hudson River zu überqueren und dann in Boston seine Monster-Ex-Frau zu treffen, damit sie die Aliens vertreibt. Robbie hingegen fände es cool, zurück zu fahren und die Dreibeine selbst zu killen, auch wenn die Nationalgarde im Kampf gegen diese Viecher ganz schön eins auf die Fresse bekommen hat. Da Ray diese Idee mit Recht für ziemlich bescheuert hält, ist die Stimmung ein wenig gereizt, bis Rachel sie mit ihrer Mitteilung entspannt, sie müsse mal für kleine hysterische Monstergören.
Sie halten auf einer Landstraße, und die Kinder rennen sofort möglichst weit weg. Rachel hat nämlich Angst, dass ihr Papa ihr auf die Muschi gucken will, da er ja momentan so wenig andere Probleme hat. Sie sprintet aus irgendeinem Grund direkt zum Fluss, gerade rechtzeitig, um eine wunderschöne Leichenschwemme zu sehen. Anscheinend braucht der Hitzestrahl der Aliens zu viel Energie, weswegen sie jetzt davon absehen, die Menschen in Asche zu verwandeln. Rachel jedenfalls kriegt mal wieder einen Anfall, ihre Eruption wird aber von Ray verhindert, der sie wieder zum Auto schleppt. Vermutlich hat sie sich grad eh in die Hose gemacht, denn von der Pinkelpause redet keiner mehr.
In der Zwischenzeit rollt die Nationalgarde über diese Landstraße, und Robbie, dieser Vollidiot, springt am Straßenrand herum und kreischt, dass sie ihn mitnehmen sollen, weil er ja unbedingt mitkämpfen will und anscheinend glaubt, dass ungelernte Teenager extrem nützlich in der Schlacht sein könnten. Sein Vater versucht ihm das auszureden, aber erst Rachel kann den Sohn davon abhalten, den Soldaten wie eine Klofliege am Hintern zu hängen.
Die Familie fährt weiter, und sogar Robbie darf den Wagen mal fahren, als sie nachts schließlich auf eine Menschenmenge trifft, die offenbar spontan eine Mitfahrzentrale gründen will, was Ray jedoch für keine gute Idee hält. Die Familie schnallt sich an (hätten die das nicht vorher machen sollen?) und Ray versucht, durch die Massen hindurch zu preschen, allerdings hindert sein gutes Herz ihn daran, eine Mutter mitsamt Baby zu überfahren, deswegen parkt er den Wagen frontal an einem Mast. Der Mob schlägt die Scheiben ein und zerrt die beiden Männer raus. Ray versucht, seine Tochter zu retten, wird aber schlimm vermöbelt. Endlich erinnert er sich an seinen Revolver, den er seit Beginn der Flucht mitschleppt. Dummerweise hat ein anderer auch eine Kanone und zwingt Ray, den Wagen endgültig aufzugeben. Wenigstens kann Ray ihn überreden, auf die lebendige Wegzehrung auf dem Rücksitz zu verzichten. Somit ist die Familie zwar ohne Fahrzeug, aber immerhin wieder vereint, während das Auto sich wieder in Bewegung setzt und noch einmal den Besitzer wechselt, da Rays Revolver inzwischen einen Inhaber gefunden hat, der sich zum Abdrücken nicht zu fein ist.
So müssen die Drei also zu Fuß weiter zur Fähre über den Hudson. In der Menschenmenge kursieren jede Menge Gerüchte über das Ausmaß der weltweiten Schäden, was durchaus erstaunlich ist, da die Amerikaner vom Rest der Welt sowieso meist nur rudimentäre Vorstellungen haben, wenn sie denn überhaupt wissen, dass er existiert. An einer Bahnschranke darf man dann noch erleben, dass ein von Aliens angegriffener Zug noch ungebremst weiterfährt. Hier versucht aber keiner aufzuspringen. Weicheier.
An der Fähre geht alles zunächst ruhig und geordnet ab, da für alle Platz wäre und noch weitere Fähren fahren würden. Ray findet im Gewühl auch eine alte Bekannte mitsamt ihrer Tochter wieder und plaudert mit ihr. Rachel achtet mehr auf die Umgebung und sieht als erste das Dreibein, das offenbar auch eine Überfahrt wünscht. Prompt ist es mit der Ordnung vorbei. Alle stürmen auf die Fähre, als wenn sie auch nur irgendeine Chance hätte, dem riesigen Viech davonzufahren.
Der Kapitän verfügt dann auch, dass niemand mehr auf die Fähre kommen dürfte. Ray, Robbie und Rachel schaffen es mit viel Glück dennoch, ihre alten Bekannten müssen sie aber zurücklassen. Anscheinend haben es Bekannte in diesem Film nicht sonderlich gut, nach ein paar Minuten sind sie schon dem Tod geweiht. Wahrscheinlich soll das emotionale Tiefe hervorrufen, allerdings wachsen einem die Charaktere nach den paar Minuten Smalltalk vor ihrem Tod dafür zu wenig ans Herz. Schlechtes Skript, Steven. Die mittlerweile drei Dreibeine werden von einem weiteren Dreibein im Wasser unterstützt, was sich nützlich macht und die mittlerweile mitten auf dem Fluss schippernde Fähre umkippt.
Ray, Robbie und Rachel können sich aus dem Wasser retten, andere Passagiere werden von den Aliens mit Tentakeln zu den Dreibeinen gezerrt. Ich schätze, die Außerirdischen wollten nach dem Einäschern und dem "Leute umbringen und auf dem Fluss schwimmen lassen" einfach mal was Neues ausprobieren. Robbie kriegt vom Anblick der marodierenden Aliens einen unheimlichen Blick, der irgendwie an Private Paula aus "Full Metal Jacket" erinnert, kurz bevor der seinen Ausbilder und sich selbst erschießt. In einer hügeligen Gegend will sich die Armee offenbar wieder den Außerirdischen stellen, um den Flüchtlingen etwas mehr Zeit zu verschaffen.
Komischerweise fangen alle anderen Flüchtlinge zusammen mit Robbie an, der Armee hinterherzurennen, also direkt zu dem Feind, vor dem sie vorher geflohen sind. Ray stellt seine Tochter an einem Baum ab und versucht, Robbie seine Flausen aus dem Kopf zu prügeln. Der allerdings will nicht hören, und so muss Ray ihn ziehen lassen, weil inzwischen ein paar Gutmenschen Rachel mitnehmen wollen, bestimmt um sie an einen Mädchenhändlerring zu verkaufen, obwohl ihre Zickereien sicherlich den Preis drücken.
Inzwischen scheint der Angriff nicht sonderlich gut zu laufen, denn die ersten Armeefahrzeuge rollen brennend den Abhang runter, kurz bevor ein Feuerball dort aufflammt, wo Robbie verschwunden ist.
Ray und Rachel retten sich in einen Keller, in dem ein etwas verschrobener Typ einen Tunnel gräbt. Diese ganze Kellergeschichte ist jetzt ziemlich öde, deswegen nur die Kurzfassung. Die Kerle sind sich einig, dass die Außerirdischen diese Invasion schon seit Millionen von Jahren planen, da die Maschinen ja auch schon seit langer Zeit in der Erde gelegen haben müssen. Kellerkind Harlan (der Nachname ist mir zu kompliziert) möchte aber nicht etwa fliehen, sondern die Maschinen irgendwann überraschend von unten angreifen. Nebenbei bekommen sie noch mit, dass langsam überall rote Pflanzen wachsen.
Schließlich kommt ein Spionauge der Aliens in den Keller, um zu gucken, ob es dort jemanden gibt, den man ein bisschen umbringen könnte. Ray, Rachel und Harlan können sich verstecken, allerdings muss Ray Harlan erst stumm überreden, nicht mit der Axt auf den Eindringling loszugehen und damit alle zu verraten.
Kaum hat sich der Spion zurückgezogen, beschließen die Außerirdischen, sich doch einmal persönlich in dem Keller umzuschauen. Harlan fasst den brillanten Plan, seine Flinte mit einer Patrone zu bestücken und damit die vier Aliens auszuschalten. Anscheinend ist er schon zu lange im Keller und hat jeglichen Sinn für Mathematik verloren, denn Ray muss diesmal regelrecht mit ihm kämpfen, um ihn so lange vom Ballern abzuhalten, bis die Aliens wieder von allein verschwinden.
Die roten Pflanzen wuchern immer weiter, und dabei hilft ihnen ein rotes Zeug, was die Aliens versprühen. Als Harlan und Ray eines der Dreibeine dabei beobachten, wie es einen gefangenen Menschen auf den Boden legt und ihm das Blut aussaugt, wird auch klar, was dieser rote Dünger ist. Harlan kriegt einen Schock und fängt panisch an, seinen Tunnel weiter zu graben. Das an sich wäre nicht so schlimm, dummerweise schreit Harlan dabei immer wieder "Nicht mein Blut!", was für die Aufrechterhaltung der Deckung eher suboptimal ist. Auf gutes Zureden Rays hört er nicht, dafür erklärt er endlich mal, was dieser dämliche Tunnel soll. Harlan will sich offenbar zur Stadt durchgraben (dürften ja nur einige Kilometer sein) und dort im U-Bahn-Netz eine Art Maquis gründen. Rays mangelnde Begeisterung wird mit einem Schaufelhieb gegen den Kopf bestraft.
Ray ist ja ein geduldiger Typ, aber das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht. Also verbindet er seiner Tochter die Augen und schärft ihr ein, sich die Ohren zuzuhalten und zu singen, egal was passiert. Dann geht er in den Raum, in dem Harlan seinen Tunnel buddelt, und legt ihn um. Das wird zwar nicht gezeigt, aber da Harlan plötzlich verstummt und nicht mehr gesehen wird, bleibt kaum Raum für Spekulationen. Die Nacht nach dem Mord beginnt dann eigentlich schön friedlich, denn irgendwann kommt das außerirdische Spionauge und wacht über den Schlaf der beiden. Dummerweise wacht Rachel auf und kriegt einen hysterischen Anfall.
Papa wird natürlich auch aus Morpheus' Armen gerissen und fängt mutig an, den schlangenartigen Körper des Spions mit der Axt zu traktieren. Rachel, so doof wie sie kurz ist, rennt über die Treppe nach oben, wo sie niemand beschützen kann. Ray sprintet hinterher, und sofort wird klar, woher sie ihre mangelnde Intelligenz hat. Ray reißt nämlich die Haustür auf (die sicherlich schon offen gewesen wäre, wenn seine Tochter dort raus gerannt wäre) und rupft einige der roten Pflanzen raus, die den Durchgang versperren (noch ein Hinweis, welchen Weg Rachel sicherlich nicht benutzt hat).
Ray rennt also durch die Landschaft, die mittlerweile ziemlich rot ist, und ruft immer wieder den Namen seiner Tochter. Natürlich entdeckt ihn gleich ein Dreibein, weswegen er sich wahrscheinlich das dümmste Versteck überhaupt sucht: Er springt in ein Auto. Das wird von den Aliens natürlich sofort auf den Boden geklatscht.