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Kleinigkeiten

Normalerweise bin ich ja ein überaus friedlicher Mensch, aber nun muss ich es doch gestehen: Es gibt so einige Kleinigkeiten, die mich binnen Sekunden zu einer wutschnaubenden Killermaschine mutieren lassen.

  1. Schnürsenkel. Warum müssen die Schuhhersteller seit einigen Jahren alle Schnürsenkel, die sie mit ihren Produkten ausliefern, generell 2 Meter zu lang machen? Ich pack mich regelmäßig fast auf die Fresse beim versehentlichen Drauftreten, weil ich es unbequem finde, die Schnürsenkel in den Schuh zu stecken, und ich find es auch unpraktisch, den gordischen Knoten in meine Senkel einzuweben, weil ich dann zuviel Zeit brauche. Falls unter den zahlreichen Besuchern dieser Webseite jemand aus der Turnschuhindustrie diese Zeilen liest: Sorg dafür, dass das aufhört. Es ist lästig, unpraktisch und sieht scheiße aus.
  2. Typen, die zu spät mit dem Denken anfangen. Ich möchte das gern an einem Beispiel verdeutlichen: Hier im Potsdamer Bahnhof gibt es einen klitzekleinen McDonald's. Die nichtvorhandene Größe sorgt regelmäßig gegen Mittag für einen großen Stau vor den zwei Kassen. Und jedes Mal erlebe ich es wieder: Ich stehe für fünf Minuten hinter irgend so einem Schwachkopf in der Schlange, der sich aber erst exakt dann überlegt, was er eigentlich haben will, wenn er danach vom Angestellten gefragt wird. Man geht vor Hunger auf dem Zahnfleisch, während der Asoziale vor einem so spannende Dialoge führt wie: "Was ist das da?" "Ein McChicken." "Ja, dann nehm ich den. Und ist das da Cola?" "Ja, das ist Coca Cola." (Sieht man eindeutig am Logo.) "Hm, dann nehm ich einen Kaffee. Und haben Sie noch was mit Hühnerfleisch?" "Außer dem McChicken, den Sie bestellt haben?" "Nein, hab ich nicht, ich wollte den da!" "Das IST der McChicken." "Ach so... Und was gibt es nun mit Hühnerfleisch?" "Wir haben noch Chicken Nuggets, zu 6, 9 oder 20 Stück." "Aha. Ich nehm dann 13 davon." ...
    Überflüssig zu sagen, dass der Typ erst dann sein Portemonnaie von ganz unten aus seiner Reisetasche kramt, wenn das ganze Menü vor ihm liegt und wirklich jeder in der Schlange hinter ihm nach spitzen Gegenständen greift. Können diese Idioten sich denn nicht vorher überlegen, was sie fressen wollen!?
  3. Radbesitzer im Zug. Ich fahre recht häufig in der Regionalbahn von Potsdam nach Berlin und zurück. Und fast jedes Mal fährt die halbe Tour de France mit und stellt mit ihren Rädern die Sitzplätze zu. Was soll der Scheiß? Für die Leser, die nicht im Berliner Raum wohnen, zur Erläuterung: Wer ein Ticket hat, um von Potsdam nach Berlin mit dem Regionalzug fahren, der darf mit diesem Ticket auch mit S-Bahn, Straßenbahn und dem Bus fahren. Wer diese Verkehrsmittel nicht einsetzen will und stattdessen lieber durch die Stadt radelt, soll gefälligst die komplette Strecke Rad fahren, basta. Kotzt mich an, dass ich wegen solchen Typen ständig stehen muss.
  4. Deppen am Telefon. Wenn sich jemand verwählt, hab ich ja dafür Verständnis. Aber warum muss man in einem solchen Fall den Angerufenen noch anpöbeln, weil er die Frechheit besitzt, nicht die eigentliche Zielperson zu sein? In solchen Fällen wünsche ich mir, ich könnte Stromstöße durch die Telefonleitung verteilen.
  5. Verpackungen, die einen Atomschlag überstehen können. Immer mal wieder frage ich mich, warum man überhaupt alles in Plastikfolie einschweißen muss. Aber noch mehr frage ich mich, warum die Verpackungsdesigner manchmal nicht die Bohne daran denken, dass das Produkt auch irgendwie aus der Verschalung raus muss? Ich tu mir regelmäßig weh, weil ich mit Schere, Taschenmesser, Schlagbohrer und Presslufthammer versuchen muss, eine dämliche Plastikverpackung von einem technischen Gerät zu lösen, was nach dieser ganzen zeitaufwändigen Entblößung hemmungslos veraltet ist.
  6. Faule Bauarbeiter. Da ich öfters in Berlin unterwegs bin, seh ich recht häufig irgendwelche Durch-, Ein- und Ausgänge, die wegen Bauarbeiten abgesperrt sind und deswegen diverse Umwege erfordern. An sich nichts Schlimmes, wenn die Leute da auch mal arbeiten würden. Aber anscheinend sitzen die dann in ihrem Bauwagen und hoffen, dass die Maurerfee irgendwann vorbeikommt und die Arbeit erledigt. Das passiert natürlich nicht, und nach etwa vier Wochen Vollsperrung (also eine Woche vor offizieller Wiedereröffnung) müssen die Arbeiter dann doch selber ran, um im Endeffekt für 5 Wochen Lohn abzugreifen. Natürlich gibt es auch viele Baustellen, an denen wirklich die ganze Zeit gewerkelt wird. Aber die nerven mich ja nicht.
  7. Türkische Großfamilien, deren grob geschätzt 18 Kinder über meinem Zimmer Freistilcatchen betreiben. Ich sprech von der Familie, die über mir wohnt und mit ständigen Wummsen, Bummern und Singen (ähem) meine Ruhe stört.
  8. Chaoten jeglicher politischer Richtung. Ich verstehe, warum man gegen Nazis ist. Ich verstehe auch, warum man gegen Nazi-Aufmärsche demonstriert. Aber was ich nicht verstehe, sind asoziale Typen, die die Polizisten, die sich dort den Hintern abfrieren, mit Steinen bewerfen, Mülltonnen und Autos anzünden und den friedlichen Demonstranten und den Anwohnern auf die Nüsse gehen. Nebenbei werfen sie auch noch ein schlechtes Licht auf die Gegendemos.
  9. Jenny Elvers als Moderatorin.
  10. Leute, die immer pauschalisieren müssen ("alle Männer sind Schweine", "Comicfans sind kindisch", "Heavy Metal Hörer sind Satanisten" usw.) Aber solche Leute sind ja sowieso alle gleich...

Hiermit fordere ich also die Verantwortlichen ultimativ auf, diese Mängel der Gesellschaft sofort abzuschaffen, damit ich friedlicher leben kann. Jawoll.

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