Klopfers Link- und Lichtbild-Deponie



Hier gibt's kurze Kommentare, Links und Bilder - nicht nur von Klopfer selbst.

Hier steht, wie du selbst etwas posten kannst. Bitte beachte dabei die Regeln.

Zurück zur Hauptseite der Deponie


#1661 von Klopfer

Die Nigerianerin Chioma Okoli hatte ein Problem: Sie fand das Tomatenmark des Herstellers Erisco Foods zu süß. Das schrieb sie in einer Rezension auf Facebook. Jetzt hat sie vier Probleme. Eins ist immer noch das süße Tomatenmark. Die drei anderen sind Anklagen. Erst einmal klagte der Lebensmittelhersteller, dass sie versucht habe, mit Falschaussagen die Leute gegen die Firma aufzuhetzen. Da drohen 3 Jahre Haft. Dann wird ihr Verschwörung vorgeworfen, weil sie das mit zwei anderen Personen getan haben soll. Darauf stehen bis zu 7 Jahre Haft. Und schließlich gibt's noch eine Zivilrechtsklage wegen Imageschädigung, da fordert das Unternehmen umgerechnet 2,7 Millionen Euro Entschädigung. Die schwangere Frau wurde zwischenzeitlich auch verhaftet und musste die Nacht stehend in einer nassen Zelle mit undichtem Dach verbringen.

Link: [https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/drei-anklagen-wegen-negativer-bewertung-für-tomatenmark-drohen-frau-sieben-jahre-haft/ar-BB1kGEfq]
2 Punkt(e) bei 2 Reaktion(en)
Dir hat's gefallen? Dann erzähl deinen Freunden davon!

ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Mal dezent übertrieben.
Ich meine, auch bei uns gäbe es die Möglichkeit einer zivilrechtlichen Klage, wegen Rufschädigung, sollten die Behauptungen der Dame nicht zutreffen.
Es handelt sich übrigens nicht um Tomatenmark und auch nicht einfach um passierte Tomaten, sondern "Tomaten-Mix" :trollface:
Der Mix ist wohl vor allem Zucker. Nachdem Zutaten in aller Regel entsprechend ihres Anteils im Produkt genannt werden müssen, ist klar, dass Zucker die zweithäufigste Zutat ist. Das kann natürlich zwischen 2% und 49% so ziemlich alles sein (je nachdem wie hoch der Anteil der restlichen Zutaten ist).
Wahrscheinlich wird aber wohl ein relevanter Anteil Zucker sein, sonst wären würden die genauen Prozentangaben eher angegeben.

Jetzt kann man aber natürlich auch sagen: dass solche Aussagen wie: "Helfen Sie mir, der Firma zu raten, damit aufzuhören, Menschen mit dem Produkt umzubringen. (...) Es ist reiner Zucker." durch aus auch als rufschädigend gesehen werden können.
Aber irgendwas von strafrechtlicher Relevanz?!? Zumindest bei uns nicht.

Nach der Beschreibung der lokalen Rechtslage könnte man natürlich "Es ist reiner Zucker" als Falschaussage deuten und damit als strafrechtlich relevant sehen, aber so ganz glaube ich da auch nicht dran. Ergo: ohne den eigentlichen Post etc. ganz schwer zu beurteilen, was da vorgefallen ist.
Es kommt einem aus hiesiger Sicht aber auf jeden Fall überzogen vor (was allerdings auch an den drakonischen Strafen für Falschaussagen bzw. Verschwörungen liegt).

0
Geschrieben am
Rakshiir
Kommentar melden Link zum Kommentar

Ist schon abgedreht, dass man heutzutage nicht mal mehr seine Meinung sagen darf.
Ich kenne jetzt ihren Beitrag/Kritik nicht, ob da vielleicht was zu weit ging. Aber generell... schon echt komisch. Aber ist ja im Moment in vielen Bereichen so, dass man gefühlt den Mund verboten bekommt wenn man die "falsche" Meinung hat.

0
Geschrieben am
Gast
Kommentar melden Link zum Kommentar

Früher musste man schon wenigstens den örtlichen Diktator beleidigen, damit man einfach so in Knast kam, heute reicht die Produktrezession schon aus. Verrückte Welt. Naja, in Russland ist was das angeht die Welt immerhin noch in Ordnung.

0
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Nur landest du in Russland für "Majestätsbeleidigung" im Knast und dann verstirbst du unter ominösen Umständen.

0
Geschrieben am
Gast
Kommentar melden Link zum Kommentar

Na sag ich doch, da weiß man wenigstens, dass man den aktuellen Diktator beleidigt hat, und das weiß man ja vorher, dass das ne blöde Idee ist. Aber für eine bescheuerte Produktrezension im Knast zu landen, das ist ja nun wirklich nicht mehr fein. Gut, wenn das jetzt Nestle wäre oder Unilever... also eines der Unternehmen, die gegen das Menschenrecht auf sauberes Trinkwasser opponieren... aber irgend so einen Soßenhersteller beleidigt zu haben, das ist ja jetzt weder der Putin noch der Xi unter den Lebensmittelherstellern, mehr so ein Herrscher von Bhutan, keiner kennt den Namen...

0
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Entschuldige, das war mein Zynismus, dass ich eben meinte, dass Knast in Russland halt nicht reicht.
Ich hatte dich schon verstanden.

0
Geschrieben am
Gast
Kommentar melden Link zum Kommentar

autsch, hatte dir den Zynismus nicht weit genug unterstellt, tschuldige.

0
Geschrieben am
ZRUF
Kommentar melden Link zum Kommentar

Kann passieren. Ich versuche ihn ja auch normalerweise im Zaum zu halten. :teufel:

0
Geschrieben am

Nur registrierte Mitglieder können hier Einträge kommentieren.

Zurück zur Hauptseite der Deponie