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Newsletter vom 17.8.2005
10. Newsletter von Klopfers Web/Leute mit Durchblick
August, Monat der Ereignisse. Das Space Shuttle ist gelandet, der Papst kommt nach Köln und Klopfers Web hat wieder ein Update hinter sich. Inzwischen bin ich ja mehrfach aus dem monatlichen Takt rausgefallen, sorry.
Als Entschädigung ist das Update diesmal besonders groß. Es gibt nicht nur neue Durchblick-Fragen und -Antworten (aus Traffic-Gründen diesmal in einer neuen Datei), sondern auch zwei neue Kolumnen, die gesammelten bisherigen Newsletter und neue Empfehlungen für guten Sex.Ich geb es zu: Manchmal höre ich gern bei fremden Telefongesprächen zu. Leider hört man ja meistens nur eine Hälfte, aber selbst das enthüllt manchmal bemerkenswerte Beziehungen. So etwa vor einigen Tagen am Bahnhof Wannsee. Akteurin: Eine Tussi (und ich benutze den Begriff ohne jede Wertung, sie sah halt aus wie eine Tussi), die sichtlich geladen ist und ihr Handy ergreift:
"Ey sag mal, wo bleibst du denn?"
[...]
"Was soll das heißen, du hast es vergessen? Ich komm extra aus Lichtenberg (Anmerkung: Das ist auf der gegenüber liegenden Seite Berlins) und warte hier seit einer halben Stunde!?"
[...]
"Was suchst du eigentlich in Potsdam, du wohnst doch da gar nicht?"
[...]
"Ja klar, du musst was abholen, du musst ja immer was abholen. Weißt du was, ich hab echt die Schnauze voll!"
[...]
"15 Minuten? Ich kotz gleich, weißu?"
[...]
"Ey, komm mal klar, Alter! Wenn du nich in 7 Minuten hier bis, dann fahr isch wieda nach Hause, isch hab kein Bock mehr!"
[...]
"Wie, du schlägst misch tot!? Ey, das sollt isch eher mit dir machen! Ach leck misch doch am Arsch, isch schwör!" (Man merkt: Je länger das Gespräch ging, desto mehr Mühe hatte die Braut, richtiges Deutsch zu benutzen. Dabei war die garantiert keine Türkin.)
Dann wurde aufgelegt. Aber ist doch immer schön, das mögliche Ende einer Beziehung mit zu erleben. Und in diesem Fall sogar den Hinweis auf das mögliche Ableben mindestens eines Beteiligten.Übrigens ist mir aufgefallen, dass man auch bei gescheiterten Existenzen, die mit sich selbst (oder der Luft gegenüber) reden, immer eine Hälfte dazu erfinden muss, die manchmal wohl die Interessantere wäre. So redete ein Penner letztens in der U-Bahn ausgiebig über das Pro und Contra von "Arschficken", unter welchen Bedingungen er es machen würde und wie sich der Arsch eines Mitreisenden dafür eignen würde. Vorher redete er noch kurz über New York, welches so geil wäre, weil man da nicht arbeiten müsste, bis dann sein imaginärer Gesprächspartner doch lieber über das Arschficken reden wollte. Was angesichts der politischen Gegebenheiten in den USA vielleicht nicht die schlechteste Idee war.
Zuletzt möchte ich bekräftigen, dass ich die "These Boots are made for walking"-Coverversion von Jessica Simpson für ebenso kacke halte wie die "Krieg der Welten"-Verfilmung von Steven Spielberg. Man muss sich schon ziemlich anstrengen, bei einer guten Vorlage so viel Mist zu produzieren.
Schreibt mir eure Kommentare zum Update!
Liebe Grüße
Christian aka Klopfer
www.klopfers-web.de / www.leute-mit-durchblick.de
Bei diesem Newsletter hatte ich zunächst das Problem, dass mir kein Thema eingefallen ist, über das ich hätte reden können. Das Absuchen der üblichen Newsseiten blieb auch erfolglos, bis mir glücklicherweise wieder der besagte Tag eingefallen ist, an dem ich die beschriebenen Gespräche mithören durfte.
Ich glaube, in irgendeinem Weblogeintrag hatte ich schon einmal eine alte Frau erwähnt, die in der S-Bahn ständig mit sich selbst redete und dabei äußerst energisch die Meinung vertrat, dass wir doch alle nach dem Krieg anschaffen gegangen wären, um zu überleben... Das hätte auch in den Newsletter gepasst, aber da ich es nach meiner Erinnerung schon mal erwähnt hatte, flog der bereits geschriebene Absatz wieder raus.
Übrigens bekam ich nach dem Versenden des Newsletters wieder mal einige Benachrichtigungen von Autorespondern.