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Newsletter vom 1.4.2013
45. Newsletter von Klopfers Web
Ostern ist vorbei, der Winter noch nicht - aber kein Grund zu verzagen, denn es gibt ein neues Update auf Klopfers Web! Es gibt neue Kolumnen über Lebensmittelverschwendung und Kinderbuchzensur, außerdem eine extralange Besprechung des Buches "Die Abenteuer des Stefón Rudel", welches zweifellos zu wenig bekannt ist. Damit meine ich nicht, dass es beliebter sein soll, ich meine es eher so im Sinne einer Naturkatastrophe oder eines Völkermords in Gegenden, die zu weit weg sind, als dass wir uns um sie kümmern würden. Ihr versteht es, wenn ihr den Text lest.
Die alten Kolumnen für TVMatrix.de, die auf dieser Seite schon seit längerer Zeit nicht mehr verfügbar waren, sind jetzt übrigens auf Klopfers Web lesbar.Nach dem Schmökern verspürt ihr sicherlich den unwiderstehlichen Drang, mir persönlich zu erzählen, wie großartig es war. (Hoffe ich. ._. ) Zumindest die Leser in Düsseldorf und Umgebung haben am 4. Mai die Möglichkeit, denn dann findet in der Hauptstadt von NRW eine Lesung von mir statt. Tickets und genauere Infos gibt es unter https://www.klopfers-web.de/events - aber es könnte klug sein, möglichst schnell zu bestellen, denn über die Hälfte der Eintrittskarten ist schon weg!
Wirklich bizarre Meldungen habe ich diesmal nicht: In Korea hauen alle kriegsmäßig auf die Kacke und warten darauf, wer zuerst blinzelt. Disney schlägt endgültig den Zombie LucasArts tot. Ein riesiges Datenleck entlarvt weltweit Steuerbetrüger. Cindy aus Marzahn geht zu Sat.1, Britt Hagedorn hingegen zu HSE24 und verkauft dort Diätpulver. In schwedischer Elch-Lasagne wurde Schweinefleisch gefunden. Dagegen verblasst alles, was sonst so passierte.
Also rede ich über andere Dinge. Ich hab nämlich so einen dicken Hals. Und damit meine ich nicht, dass ich sauer wäre, ich habe wirklich einen dicken Hals. Vermutlich hat jemand einfach in einen falschen Eimer gegriffen, als ich zusammengebaut wurde. Wie so ziemlich jeder andere Mensch weiche ich also von den üblichen Maßen ab, die Hersteller von Textilien als Grundlage für ihre Fummel nehmen. In meinem Fall heißt das: Wenn ich Hemden kaufen will, ist das für mich wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder habe ich ein Hemd an, welches mir am Leib passt, dann krieg ich aber den Kragenknopf nicht zu, was natürlich scheiße aussieht, wenn ich mal einen Schlips tragen muss. Oder aber ich habe ein Hemd, welches meinen Hals umschmeichelt, aber am Rest meines Alabasterkörpers schlackert wie ein Zirkuszelt. Im Endeffekt bleibt als Kompromiss, ein Hemd zu kaufen, welches mich am Hals gerade mal ein bisschen stranguliert und ansonsten so aussieht, als hätte ich es einem normalen Übergewichtigen geklaut und keinem Adipösen. Angeblich soll vor einigen Jahren mal die deutsche Bevölkerung neu vermessen worden sein, um der Modeindustrie aktuelle Daten für neue Modellmenschen zukommen zu lassen. Ich weiß nicht, ob sie die Zahlen einfach weggeschmissen haben oder ob ich tatsächlich der einzige Mensch bin, dessen Gurgel Ausmaße verspricht, die der Körper nicht halten kann.
Apropos Versprechen: Nachdem ich wieder einmal alte Folgen von Peter Lustigs "Mittendrin" gesehen habe, bin ich überzeugt, dass die Telekom (damals noch als Teil der Deutschen Post) mit dieser Sendung bei uns allen (und per Vererbung unseren Nachkommen) eine Erwartungshaltung geschürt hat, die Telekommunikationsunternehmen gar nicht erfüllen können. Der gute Peter saß in jeder Sendung an seinem Schreibtisch, aber der Schreibtisch war mal in einem Klärwerk, ein andermal wieder auf einer Müllkippe, in der Woche danach im Fetischpuff und so weiter. Und jedes Mal funktionierte das verschissene Telefon einwandfrei, lange bevor Handys normal wurden. Jeder, der heutzutage umzieht, muss schmerzlich feststellen, dass es so gut wie nie reibungslos klappt, in der neuen Wohnung pünktlich einen Telefon- und Internetanschluss zu kriegen - und wenn doch, dann hat man mit dem Vertrag der alten Wohnung Probleme. Nicht nur die Telekom versagt dabei. Ich hatte in der letzten Wohnung einen Internetanschluss bei Alice (was jetzt zu O2 gehört). Bei der Kündigung versprach man mir, mir einen Paketschein zuzuschicken, mit dem ich den Router an sie zurücksenden sollte. Anscheinend war ihnen das zu viel Arbeit, vielleicht wollten sie auch einfach den alten Krempel mit dem roten Logo nicht wiederhaben, deswegen haben sie mal eben gleich das Geld wegen angeblich nicht zurückgeschickter Hardware von meinem Konto geholt, ohne mir irgendwas zu schicken. Arschgeigen. Ich bin überzeugt, wenn Peter Lustig damals auch von den Telefonfutzis so schlecht behandelt worden wäre, hätte er aus alten Pappkartons, einem Windrad und sonstigem Abfall eine umweltfreundliche Bombe gebastelt, damit all die Schweinepriester in die Luft gesprengt und währenddessen mit belehrend-aufrichtiger Stimme erzählt, dass Apfelbäume ja auch ohne Telefon auskommen. Grmpf.
Okay, vielleicht habe ich auch einen dicken Hals, weil ich sauer bin. ^^
Liebe Grüße
Christian/Klopfer
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