Was haben wir letzte Woche gelernt? - Teil 23
Nuff! Ich grüße das Volk.
Einen wunderschönen 1. Advent wünsche ich auch nachträglich. ^^ Habt ihr auch alle schon eure Adventskalender eingeweiht?
Am Sonntag lief auf RTL ja auch der Jahresrückblick 2013, was wohl bedeutet, dass jetzt irgendwo bei RTL ein Redakteur sitzt und händeringend darum fleht, dass im Dezember nichts mehr passiert. 2004 war (auch nach allen großen TV-Jahresrückblicken) am 26. Dezember ein riesiges Erdbeben mitsamt anschließendem Tsunami ja sehr erfolgreich darin, die Bevölkerung rund um den Indischen Ozean zu dezimieren. Es dürfte eines der prägendsten Ereignisse des Jahres gewesen sein. Ich hätte eigentlich gedacht, dass das die Sehnsucht, immer früher mit den Jahresrückblicken anzufangen, etwas eindämmen würde, aber da habe ich mich gründlich getäuscht.
Was passiert ist:
Kunst. Kunst ist passiert. Eine australische Künstlerin names Casey Jenkins hat sich nämlich ein Projekt ausgedacht, mit dem sie erstens viel Aufmerksamkeit kriegen könnte und zweitens gute Argumente liefert, warum man sich von ihr fernhalten sollte. Sie strickt. Gut, nun ist Stricken als solches eine nützliche Tätigkeit, sicherlich recht meditativ und in den letzten zehn Jahren wieder populärer geworden. Das Problem ist eher, womit sie strickt. Die Wolle nimmt nämlich einen kleinen, aber entscheidenden Umweg, bevor sie verstrickt wird. Fräulein Jenkins stopft sie sich in die Möse und zieht dann beim Stricken den Faden nach und nach heraus. Das Projekt dauert insgesamt 28 Tage, was bedeutet: Irgendwann in dieser Zeit bekommt sie Besuch von der roten Tante. Das schreckt sie aber nicht ab, dann wird der Faden halt nebenbei gefärbt.
Sie selbst sagt, dass eine Vulva halt nur ein Körperteil ist und nichts daran schockierend oder beängstigend ist. Soweit gehen wir beide konform. Allerdings differieren wir in der Auffassung, ob allein die Tatsache, dass ein Körperteil nicht schockierend ist, eine Verwendung als Aufbewahrungsort für Wollknäuel rechtfertigt. Schließlich stopft sie sich die Wolle ja auch nicht in den Mund oder die Nasenlöcher. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich gesund für die Scheidenhygiene ist. Bäh. Möchte nicht wissen, was die ihrem Frauenarzt erzählt. Und falls euch die Frau irgendwann mal einen Schal schenken will: Nehmt ihn nicht an! Oder schnuppert wenigstens vorher mal dran.
Als jemand mit vielfältigen Phobien lebe ich relativ günstig, weil ich nicht irgendwelchen wagemutigen Scheiß finanzieren muss, um etwas Nervenkitzel zu spüren. Viele Menschen ticken jedoch anders und suchen sich merkwürdige Hobbys aus, etwa Krokodilcatchen oder arabischen Jugendlichen herzliche Grüße an ihre Mütter auszurichten. Manche Leute laufen auch über in große Höhen gespannte Drahtseile, was die Menschheit insgesamt zwar nicht voranbringt, aber immerhin im Fall des Versagens eine schöne Illustration der Gravitationsgesetze darstellen kann. Im Juni lief der Amerikaner Nik Wallenda ungesichert auf einem Seil über den Grand Canyon, aber ein Landsmann von ihm und ein Australier haben ihn nun in den Schatten gestellt, was Kühnheit angeht. Zwar war das Seil beim GGBY Highline Festival in Utah nur in 30 Metern Höhe aufgespannt, aber dafür liefen die beiden Leute splitternackt rüber. Jetzt kann man natürlich fragen, was daran so kühn sein soll, schließlich ist Wallenda ungesichert in über 400 Metern Höhe gelaufen und bei einem Sturz aus der Höhe ist es egal, ob man Klamotten trägt oder nicht.
Nun, die Freikörperseiltänzer waren nicht ungesichert. Sie hatten an ihren Körpern jeweils eine Sicherheitsleine befestigt, und zwar an ihren Genitalien. (Nachtrag: Okay, es war nur bei dem einen Typen an den Eiern. Schlimm genug.)
Ich habe es nicht durchgerechnet, aber ich schätze, wenn einer von ihnen das Gleichgewicht verloren hätte, hätte ihm die Leine einfach den Sack abgerissen, was den Aufprall wohl weniger schmerzhaft gemacht hätte als den Sturz an sich. Und deswegen sind sie mutiger wahnsinniger als der Kerl, der über den Grand Canyon lief.
Links aus Klopfers Twitter-Feed:
Youtube-Kommentarkrieg, nachgestellt von britischen Schauspielern. Auf diese Weise kann man sogar Youtube-Kommentare ertragen. Der zweite Teil ist übrigens noch lustiger.
Ungefähr so sieht es aus, wenn ich nach längerer Pause wieder Assassin's Creed spiele. Da wird die eine oder andere schwere Verletzung dabei sein, aber bei Leuten, die sich das aus purer Dummheit selbst zufügen, will meine Mitleidsdrüse einfach nicht so übermäßig ansprechen. Sehr schön auch die Sachen, bei denen man sich denkt: "Das hätte sicher wehgetan, aber zum Glück hat er die volle Energie des Aufpralls mit seinen Eiern absorbiert."
Das war - im Kontrast zum letzten Teil - ein wirklich genitalfixierter Eintrag. Ups.
Gast
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Du sagst „Ups“ und ich halte mir in Gedanken an die Seilhoppser die Klöten. So was kann man doch nicht machen!
Nebenher: Der Kommentarkrieg ist klasse. Dieses britische Englisch und dazu diese Klasse ... Einfach herrlich!