Rubbel die Katz
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich bin ja ein großer Freund von persönlicher Weiterbildung und finde es daher schön, wenn Leute die Möglichkeit kriegen, ihre Fähigkeiten zu schulen. An der Uni Bielefeld bemüht sich der AStA, entsprechende Angebote zu organisieren - aktuell im Rahmen von Aktionstagen für geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung. Nun ja. Ein Kochkurs wäre für Studenten vielleicht hilfreicher. Da gibt es jetzt stattdessen aber einen Masturbationsworkshop für 10 bis 15 "Frauen und trans*". Ich hab mir inzwischen antrainiert, nur noch mit den Augen zu rollen, wenn ich dieses bescheuerte Sternchen sehe, aber ich verstehe nicht, wieso das Wort klein geschrieben ist. Sollte das nicht doch ein Nomen sein?
Egal. Jedenfalls: Der Ankündigungstext dieser Veranstaltung ist ... speziell. Deswegen möchte ich ihn euch zeigen.
Möseale Ejakulation – Die Votzen spritzen zurück!
Fotzen, bitteschön. Ihr seid an einer Universität, also bemüht euch gefälligst um korrekte Rechtschreibung. Und für "möseal" gibt's auch eine Rüge.
Dieser Workshop besteht aus zwei Teilen. Der erste wird fröhlich und der zweite feucht-fröhlich.
Reicht's, wenn man erst zum zweiten Teil erscheint? Ich frag für eine Freundin.
Was: Zweigliedriger Workshop aus einem theoretischen und einem praktischen Teil
Für wen: Frauen und trans*
Wie lange: 1,5 +1,5 Stunden
Wann: 29.4.
Wo: Genauer Ort und Zeitpunkt werden per Mail nach Anmeldung bekanntgegeben
Und: Mit Anmeldung | 10-15 Personen [email protected]
Bitte mitbringen: Handspiegel, Handtuch, Gleitgel (wenn Du die Dinge nicht mitbringen kannst/möchtest, schreib das einfach in die Anmeldung. Wir kümmern uns darum)
Wenn eine Frau nicht mal selbst ein Handtuch zum Schlickieren organisieren kann, würde ich ihr meins aber auch nicht leihen. (Zweigliedrig. Höhö. )
Im ersten Teil nähern wir uns trocken aber lustvoll den theoretischen Grundlagen der weiblichen beziehungsweise mösealen Ejakulation: Können alle Mösen ejakulieren? Wie viel spritzt so eine Möse? Kann sie das steuern? Wie viel Zeit hat das Gegenüber um in Deckung zu gehen oder die richtige Dusch-Position einzunehmen? Wie sieht das Ejakulat aus? Wie fühlt sich eine spritzende Möse an? Warum wissen wir so wenig spritzende Mösen und war das mal anders? Und vor allem: Wie macht die Möse das?
Wenn's so viel wie bei einer Dusche ist, kommt's aus der Blase. War das jetzt ein Spoiler? Und braucht ihr echt anderthalb Stunden, um diese Fragen zu klären?
Um all diese Fragen zu beantworten, werden wir gründlich und mit bildreichem Anschauungsmaterial die Anatomie der wunderbaren Vulven studieren und dabei das Zusammenspiel von G-Fläche, Prostata und Klitoris kennenlernen.
Die Prostata wird mit G-Punkt und Klitoris gar nicht zusammenspielen, wenn man nicht gerade aus mehreren Menschen verschiedenen Geschlechts Gehacktes macht und alles zusammenschmeißt. (Es sei denn, ihr meint die Paraurethraldrüse.)
Wir werden uns über bereits gemachte oder (noch) nicht gemachte Erfahrungen austauschen und uns an der votzigen Vielfalt erfreuen. Wenn alle einverstanden sind, werden wir auch kleine Clips anschauen.
Wie darf ich mir dieses Erfreuen an der fotzigen Vielfalt vorstellen?
"Dies ist eine Möse mit kleinen Schamlippen. Und jetzt alle:"
"JUHUUU!"
"Super gemacht. Und hier sehen wir eine Vulva mit großen inneren Labien. Drei, zwei, eins..."
"JIPPIE!"
Ihr spinnt doch. Ein gesundes Verhältnis zum Körper verlangt nicht, dass man die Geschlechtsteile von anderen abfeiern muss. Das ist genauso doof wie bei diesen Zusammenkünften, wo Frauen jede Körperform abfeiern, auch wenn sie - wenn sie mal ehrlich zu sich sind - auch nicht jede der anwesenden Damen sonderlich apart finden, weil jeder nun mal gewisse Vorlieben hat, was das Aussehen angeht.
Im zweiten feucht-fröhlichen Teil wird dann selber Hand angelegt. Dabei gehen wir aber langsam und Schritt für Schritt vor. Jede*r erkundet die eigene Vulva unter Anleitung selbst.
Zwei Sachen.
- Ich möchte eure intellektuelle Leistungsfähigkeit nicht infrage stellen, aber ganz schön viele Mädels kriegen das Masturbieren schon auf eigene Faust (höhö) hin, bevor sie überhaupt die Schule abschließen. Dass ihr da extra an der Uni einen Höhlenforschungskurs macht, verstärkt nicht gerade das Bild von selbstbestimmten Frauen, die alleine ihren Weg gehen können.
- Dürfen nur Trans*porter kommen, die eine Vulva haben? Das solltet ihr vielleicht spezifizieren. Ansonsten habt ihr da einen Dödelwald, den selbst die Besitzer nicht mehr haben wollen, und nicht genug Vulven zum Erkunden. Und ich weiß ja, wie das in der Schule schon immer war, wenn der Lehrer nicht genug Kopien für alle mitgebracht hat. Dann drängen sich drei um ein Exemplar, die Person in der Mitte fühlt sich bedrängt, und am Ende reißen und rupfen alle dran rum, um herauszufinden, wer das Teil mit nach Hause nehmen darf.
Wir lernen, wo genau die Prostata bzw. G-Fläche liegt, wie sie sich individuell anfühlt und wie sie stimuliert werden kann, bis die Möse flutschig wird und bereit ist zum Abspritzen. Unser Ziel wird es dabei nicht sein, einen Spritz-Wettbewerb zu veranstalten, sondern gemeinsam, in einem vertrauensvollen Rahmen die eigenen Möslichkeiten zu entdecken und dabei die eigenen Bedürfnisse wahr- und ernstzunehmen.
Möslichkeiten. Unterlasst das bitte.
Ob es am Ende fließt, blubbert, spritzt, plätschert, tröpfelt oder die Handtücher wegschwemmt – alle Freudenflüsse herzlichst sind willkommen!
Das klingt furchtbar unerotisch. Und bitte, habt ein Herz für die Reinigungskräfte, die die Sauerei danach aufwischen müssen.
Der Workshop wird geleitet von der feministischen Fotzenforscherin Pia Voz-Picunt.
Wenn ich jemanden "feministische Fotzenforscherin" nenne, gibt's einen #Aufschrei. Unfair.
Sie ist Aktivistin im Freudenfluss-Netzwerk der Berliner Sexpertin Laura Méritt und Mitarbeiterin beim Institut für Polymorphe Sexualität und Anatomie (IPSA).
Freudenfluss-Netzwerk. Ich sehne den Tod herbei. Und bitte, ihr entwertet den Begriff "Aktivist". Leute dazu zu bringen, ihre Körpersekrete vor anderen zu abzusondern, ist kein echtes gesellschaftliches oder politisches Ziel, das ist ein privater Fetisch.
Pia Voz-Picunt arbeitet unermüdlich an der Etablierung einer Neuen Gleitkultur schlägt hierfür in praktischer und theoretischer Hinsicht einen dreifaltigen Ansatz vor: Klitorales Bewusstsein schaffen – Pussytiv leben – Votzüglich ficken.
Für das, was ihr der armen deutschen Sprache antut, hasse ich euch abgrundtief. Solche peinlichen Wortspiele sind im Bundeshumorgesetz schon Ende der 90er Jahre verboten worden und werden mit Fips Asmussen nicht unter 15 Jahren bestraft. Und es ist keine Entschuldigung, dass ihr Frauen seid und noch nicht so lange lustig sein dürft.
Weitere Vorschläge sind jederzeit sehr willkommen und können gerne auch vor, während und nach dem Workshop gemeinsam diskutiert werden.
Wie wäre es mit einem Gespräch über die sinnvolle Verwendung von Studentenbeiträgen?
Anderer Vorschlag: Würdet ihr auch einen Wichskurs für Kerle machen, bei dem man sich Pornos anguckt und dann gemeinsam den Lurch würgt, bis das Parkett durchgesuppt ist?
Puh... Eigentlich hatte ich in einem anderen Tab noch Pornhub offen, aber ich glaub, das lass ich dann heute mal. Falls ihr Leser jetzt auch nichts Besseres zu tun habt, könnt ihr ja vielleicht auch mal einen Kommentar ablassen. Bis dann!
Premiummitglied
Ich glaub, mir ist grad ein Hirn-Aneurysma geplatzt.
Der Text von denen war schon sehr anstrengend. Wie kann man so was ernsthaft machen? Und darf man zugucken? Will man das? Ich bin unsicher.