Neues Buch: zwei Schritte vor, ein Schritt zurück
Nuff! Ich grüße das Volk.
Leider habe ich schlechte Nachrichten: "Bob & Linda: Ein tödlicher Fall" wird in gedruckter Form vorerst wohl nicht im Buchhandel verfügbar sein, sondern nur bei mir. Das E-Book wird aber umfassend auf vielen Plattformen angeboten werden.
Ich hatte ja den Plan gehabt, eine gewisse Auflage zu drucken und einen Teil davon an einen Buchvertrieb zu geben, der sich dann darum kümmert, dass Buchhandlungen das Buch bestellen und bekommen können. Der Vertrieb (Nova MD) preist sich selbst als ideal für Selfpublisher an; andere Autoren erzählen im Netz, dass der Vertrieb dann erst einmal 50 bis 100 Bücher abnimmt und dann ggf. nachbestellt oder sie nach einer Weile an den Autor zurückschickt, wenn sie sich nicht verkaufen.
Ich hatte zweimal den Vertriebsvertrag angefragt. Beim ersten Mal kam keine Antwort, nach dem zweiten Mal erhielt ich jetzt eine Antwort. Darin heißt es:
Wir haben die Angaben mehrmals mit unserem Vertriebsteam besprochen und mussten leider feststellen, dass wir Ihr Werk nicht in das Sortiment der Nova MD aufnehmen können.
Es ist unser höchstes Ziel einen für beide Seiten optimalen Vertrieb zu gewährleisten.
Aufgrund des hart umkämpften Marktes und der Vielzahl an Artikeln in diesem Genre sind wir nicht der Meinung, dass wir die für beide Seiten zufriedenstellenden Verkaufszahlen erreichen können.
Die Angaben beschränkten sich (neben solchen Sachen wie der Adresse) auf den Preis des neuen Buches und Amazon-Links zu meinen bisherigen Büchern. Der Vertrieb wusste also vom neuen Buch nur den Preis, aber weder Titel, Inhalt, Genre, Umfang oder Einbandgestaltung, und trotzdem konnte er genau herauslesen, dass in dem Genre die Konkurrenz zu groß wäre. Donnerwetter. Da war sicher der eine oder andere Anruf bei Astro-TV nötig, um einen Blick in eine Kristallkugel werfen zu können.
Von meinen bisherigen Büchern wurden insgesamt über 3000 Exemplare gedruckt im regulären Buchhandel verkauft. Dass man mir nun offenbar nicht zutraut, dass 50 bis 100 Leute im deutschsprachigen Raum das Buch in ihren Buchhandlungen oder bei Amazon bestellen, geht mir schon etwas gegen die Ehre, zumal ich wirklich stolz auf das Buch bin. Vielleicht war das aber auch bloß ein Vorwand und ihnen gefällt einfach nur Klopfers Web nicht (denn die Webseitenadresse musste ich auch angeben).
In der Mail wird dann versucht, mir eine Print-on-Demand-Veröffentlichung über Feiyr schmackhaft zu machen. Dann würde man das Buch auch überall vertreiben. Feiyr preist sich in erster Linie als E-Book- und Musik-Vertrieb an, das Print-on-Demand-Angebot wird schamhaft versteckt und anders als andere Anbieter bietet man nicht einmal einen Kostenrechner an, mit dem man ohne Anfrage herausfindet, wie viel pro Exemplar für den Autor übrigbleibt. Nein danke, dann könnte ich auch bei BoD bleiben.
Natürlich kann man jetzt fragen: "Warum gehst du nicht zu einem anderen Vertrieb?"
Simple Antwort: Ich kenne keinen. Es gibt Vertriebe, die Verlage mit regelmäßigen Veröffentlichungen aufnehmen. Und es gibt viele Print-on-Demand-Anbieter, die den Vertrieb übernehmen, wobei jedes Einzelexemplar ziemlich teuer ist, ich aber selbst woanders keine drucken lassen kann, weil ich dem jeweiligen Anbieter vertraglich ein Exklusivrecht einräumen muss. Aber ein reiner Buchvertrieb für Self-Publisher, die einen Teil einer Auflage an den Vertrieb liefern wollen? Da sieht's echt dünn aus in Deutschland. Der einzige Anbieter, den ich kannte, hat mir einen Korb gegeben.
Wie geht es nun weiter? Ich überlege in den nächsten Tagen, ob ich selbst eine ISBN für das Buch kaufe. Dann lasse ich eine Auflage drucken (kleiner als zunächst gedacht) und kann mir danach überlegen, ob ich mir die jährlichen 69 Euro für einen Eintrag ins Verzeichnis Lieferbarer Bücher leiste, damit Buchhandlungen direkt bei mir bestellen können. Aber da muss ich wirklich mit spitzem Bleistift rechnen, weil das natürlich eine dauerhafte Verpflichtung ist. (Die VLB-Eintragung würde auch erst frühestens im nächsten Jahr erfolgen, weil die Mindestgebühr pro Kalenderjahr fällig ist und ich nicht einsehe, 69 Euro nur für den Dezember zu zahlen.)
Ansonsten: Wie man an dem Foto oben sieht, wurden vom Buch schon Vorabexemplare gedruckt, die auch von mehreren Leuten bereits gelesen wurden, um letzte Korrekturanmerkungen zu machen. Es geht also voran und ich bin zuversichtlich, spätestens Anfang Dezember mit dem Verkauf beginnen zu können, trotz dieses unschönen Dämpfers.
Ich wünsche euch noch einen schön(er)en Tag!
Klopferator
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Ich wollte den Blogeintrag noch bei Facebook bewerben, aber ich bin dort gerade gesperrt. Ups.