Die Antifa-Hexen im Widerstand gegen Donald Trump
Nuff! Ich grüße das Volk.
Ich möchte euch heute auf eine Reise in das Jahr 2017 entführen. Das liegt gar nicht so weit zurück, aber schon jetzt dürften viele das Gefühl haben, dass so einige Dinge, die man für extrem wichtig hielt und von vorn bis hinten durchgekaut hat, nach aktuellen Maßstäben im Großen und Ganzen eher belanglos waren. Ein Beispiel ist die 2017 begonnene Präsidentschaft von Donald Trump, die entgegen den Erwartungen vieler Linker nicht in einer faschistischen Diktatur und der endgültigen Abschaffung der Demokratie in den USA endete.
Damals machten sich viele Menschen aber noch extreme Sorgen, und dieser Stimmung ist wohl auch der folgende Text zu verdanken, der allerdings selbst damals schon ziemlich behämmert gewirkt haben dürfte. Wie so oft bei Vice handelt es sich bei dem Text mit dem Titel "Dieses antifaschistische Hexenkollektiv verhext Rechtspopulisten und Neonazis" um eine Übersetzung. Das entschuldigt nichts, aber es ist ein weiteres Rätsel: Wer zur Hölle war der Meinung, dass ein Artikel, der schon im Original peinlich ist, eine Zierde für den deutschen Ableger wäre?
Na gut, ich habe mich jetzt lang genug vor dem Anfang gedrückt. Los geht's.
Einige Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump wurde Alt-Right-Mitbegründer Richard Spencer vor laufender Kamera ins Gesicht geschlagen. Die Medien verstrickten sich anschließend in eine leidenschaftliche ethische Debatte: Ist es OK, einen Neonazi zu schlagen?
Leute, die leidenschaftlich dafür streiten, Menschen einfach für ihre Ideologie aufs Maul zu hauen (Spencer hatte in dem Moment ja nichts Gewalttätiges gemacht) und trotzdem denken, sie wären voll die Menschenfreunde, machen mir irgendwie Angst. Schließlich baden sie so in ihrer moralischen Überlegenheit, dass man nicht mal darauf bauen kann, dass Gewissensbisse sie bei Gewaltexzessen bremsen würden.
Ich saß damals gerade vor einem Google Doc, das mir zugeschickt wurde: "Vendetta: Hexen gegen Faschisten." Es enthielt das Manifest einer mysteriösen Gruppe antifaschistischer Hexen, die sich selbst Yerbamala-Kollektiv nannten. Sie schienen sich eine ganz ähnliche Frage zu stellen: Ist es OK, einen Neonazi zu verfluchen? Der folgende Text schien diese Frage eindeutig zu bejahen.
Die Autorin klickt aber auch echt jeden Scheißdreck an, der ihr geschickt wird. Dabei hat die nicht mal eine Lästerseite im Internet. Das "Manifest" ist allerdings auch kein echtes Manifest, sondern eher im Drogenrausch heruntergehackte Wortkotze. Ein Beispiel gefällig?
THE FUCKWAVE ISN’T ABOUT
AN IF IT'S A
WHEN IT'S
COMINGPREPARE THE
FUCKWAVE
RIDES DEEP
BEWARETHERE WILL BE
A FUCKWAVE A
TSUNAMI-SIZED
OCEAN
MOUNTAIN OF
BULLSHIT THEY
WILL PUT US
THRU LUVTHE
REVOLUTION
DOES NOT
FEAR THE
FUCKWAVE LUVCHOOSE THE
SHORT WAY
EMBRACE THE
FUCKWAVEUSE YOUR
FUCKWAVE
FEELS TO
FUCK SHIT UP
Ich habe keine Ahnung, was der Rotz bedeuten soll, aber noch weniger Ahnung, wieso man sich nach dem Lesen denkt: "Wow, diese Menschen möchte ich kennenlernen." Aber ich will nicht vorgreifen. Zurück zum ursprünglichen Artikel.
Auf der ersten Seite stand: "Fick Donald Trump, Faschisten, Richard Spencer und Milo." Und auf der dritten Seite verkündete das Kollektiv in riesigen Buchstaben nachdrücklich: "Du wirst nicht gewinnen. Auch wenn du uns alle umbringst, werden wir dich als Geister heimsuchen und deinen Hund töten."
Hey, lasst gefälligst unschuldige Hunde in Ruhe!
Milo Yiannopoulos identifizierte sich damals noch als schwul, vermutlich hätte er gesagt, dass es ihm gefällt, gefickt zu werden. (Inzwischen bezeichnet er sich als "ex-schwul", hat seinen schwarzen Ehemann zum "Mitbewohner" degradiert und strebt eine Konversionstherapie an. )
Ebenfalls im Doc enthalten war eine Art antifaschistisches Zauberbuch, das eine extreme Auslegung zur Wicca-Rede darstellte – einem Moralkodex, der im Wicca und mehreren anderen neopaganen Glaubensrichtungen eine zentrale Rolle spielt. "Solange es niemandem schadet, tu, was du willst", ist eine der bekanntesten Regeln. Wer niemandem wehtut, kann also tun und lassen, was er möchte. Die Version des Yerbamala-Kollektivs macht allerdings eine Ausnahme: Faschisten.
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum hier diese "bekannte" Regel aus dem Wicca-Kodex zitiert wird, denn aus dem wirren Geschreibsel des Zauberbuchs geht eigentlich nur "Haha, ihr seid Faschisten, die weiße Kernfamilie ist ein Todesurteil, wir werden alles niederbrennen und euch vernichten" hervor. Da gerade viele, die die Bezeichnung "Antifaschist" wie eine Monstranz vor sich hertragen, eher lockere Anforderungen daran haben, wer alles ein Faschist ist und anderen angeblich schadet, sehe ich keinen wirklichen Bezug zu dieser Wicca-Regel.
Ich war neugierig und kontaktierte die Gruppe. Ein Interview mit ihnen zu führen, war allerdings schwierig. Sie teilten mir mit, dass ihre Mitglieder über die gesamten Vereinigten Staaten, Großbritannien, Brasilien und Puerto Rico verteilt wären und einige von ihnen lieber anonym bleiben würden. Allerdings durfte ich ihnen meine Fragen per Mail schicken, sodass sie mir anschließend gemeinsam und anonym antworten konnten. In ihrer Antwort nannten sich die Befragten nur Hexe eins bis sieben.
"die [...] Vereinigten Staaten, [...] und Puerto Rico" Puerto Rico gehört zu den USA, ihr Nappel!
Warum Briten und Brasilianer ausgerechnet den Widerstand gegen Donald Trump zu ihrem Kernanliegen machen sollten, will mir auch nicht einleuchten. Ich glaube, die haben auch eigene Rechtsradikale, um die sie sich kümmern können.
Außerdem war es ihnen wichtig, dass keine ihrer Antworten endgültig sei. Schließlich umfasse das Kollektiv „sehr viel mehr Menschen, als an dem Interview teilgenommen haben. Wir definieren uns nicht darüber, was wir schreiben, sondern über unseren Kampf."
Das kenn ich. Viele linke Gruppierungen würden sich ohne ihre Fixierung auf den antifaschistischen Widerstand zerfleischen, weil sie außer dem Kampf gegen rechts gar nichts haben, was sie irgendwie eint.
Eigentlich dachte ich, mit einer Gruppe sprechen zu können, die sich der schwarzen Magie verschrieben hatte, um Trump im Schein des abnehmenden Mondes seines Amts zu entheben. Stattdessen handelt es sich beim Yerbamala-Kollektiv vielmehr um einen Zusammenschluss aus okkulten queeren Theoretikern und Aktivisten, die den Kapitalismus, Kolonialismus, Rassismus und das Patriachat hinterfragen und zerschlagen wollen. Eine Aufgabe, die vermutlich eine ganz eigene Form der Magie darstellt.
Ich glaube, die Amtsenthebung des US-Präsidenten durch schwarze Magie ist nicht durch die US-Verfassung legitimiert, nicht mal bei abnehmendem Mond.
Ganz davon abgesehen ist mir nicht klar, inwieweit man noch etwas hinterfragt, wenn man sowieso schon beschlossen hat, es zerschlagen zu wollen.
"Wir wollen ein virales Kunstprojekt gegen den Faschismus gründen. Faschisten nutzen den kollektiven Weltenplan, um ihre Vorstellungen von der Zukunft durchzusetzen. Das erlaubt ihnen, Anhänger zu gewinnen, andere zu terrorisieren und zu töten", schreibt eines der Mitglieder des Kollektivs.
Die Ironie, dass sie hier die gleiche Rhetorik benutzen, die auch die Nazis über die angebliche "jüdische Weltverschwörung" verwendet haben, finde nur ich amüsant, oder?
"Wir sind Hexen. Wir wissen, wie die Welt vor diesen Scheißkerlen aussah."
Keine von den zitierten Personen klingt älter als 35. Der Faschismus ist schon ein bisschen älter.
Obwohl sich die Mehrheit der Mitglieder als Hexen bezeichnet, nutzen sie den Begriff "Hexe" vor allem als "inklusive, identitätsstiftende Kategorie."
"Identitätsstiftende Kategorie" könnte man glatt als Tautologie ansehen.
Schließlich seien Hexen nicht nur "seit jeher diskriminiert, entmenschlicht und verfolgt" worden, sondern auch "von Natur aus antikapitalistisch", erklärt mir das Kollektiv.
War Hänsel etwa Fabrikbesitzer?
Hey, wisst ihr, wer "Ich hasse den Kapitalismus in jeder Form wie die Pest" geschrieben hat? Doktor Josef Goebbels. Ob er eine Hexe war?
"Faschisten wollen bestimmte Gruppen aus der Gesellschaft ausschließen und ihnen ihre Menschenrechte verweigern, um sie zu eliminieren. Hexen existieren allerdings nicht und können somit auch nicht eliminiert werden. Das verleiht uns einen einzigartigen Vorteil gegenüber den Faschisten."
Hexen existieren nicht, sind daher antikapitalistisch und inklusiv. Irgendwann sollte man zugeben, dass es keine echten Gedanken mehr sind, sondern nur zufällige Entladungen der Neuronen.
Wenn mit dem Begriff "Hexe" Menschen am Rande der Gesellschaft beschrieben werden sollen – Menschen, die von der Gesellschaft traditionell ausgeschlossen und übergangen wurden –, dann verleihen sie ihrer Bewegung damit einen revolutionären Charakter, der all jenen Menschen, eine Stimme gibt, die von den Menschen an der Macht sonst mundtot gemacht werden.
Das ist sicher enorm beeindruckend für die Menschen an der Macht, wenn die Ausgeschlossenen jetzt als Hexen eine Stimme kriegen. Warum nennt ihr euch nicht gleich Pestkranke?
"Hexen bilden schon seit jeher Netzwerke, die trotz zahlreicher Repressionen, immer überlebt haben", sagt eines der Mitglieder des Kollektivs. "Die Geschichte des Faschismus ist nicht nur die Geschichte der faschistischen Unterdrückung, sondern auch die Geschichte des Widerstands. Hexerei ist eine Kunst, die im Widerstand begründet liegt."
Das Mitglied sollte mal mit dem anderen Mitglied reden, das der Meinung ist, dass es Hexen gar nicht gibt. Und seit wann sollen Hexen Netzwerke bilden? Abgesehen von der jährlichen Bambule auf dem Brocken sind Hexen im Märchen doch eher Einzelgänger.
Einen Monat, nachdem das Yerbamala-Kollektiv sein Manifest veröffentlicht hat, habe ich ein Ritual besucht, das Trump und seine Unterstützer davon abhalten sollte, Schaden anzurichten.
Hat bestimmt super geklappt.
Das Gruppenritual fand im Hinterzimmer des Catland statt, einem okkulten Laden im New Yorker Stadtviertel Bushwick.
Scheinen nicht viele Hexen gekommen zu sein, wenn die alle in ein Hinterzimmer passen. Sprang der Besen nicht an?
Einige Hexen, die sich streng an die Wicca-Rede halten, fanden den Bann geschmacklos, weil er in ihren Augen ebenfalls Schaden anrichten sollte.
Die hatten offenbar das "Manifest" und die "Zaubersprüche" nicht gelesen, bevor sie den Mitgliedsantrag ausfüllten.
Als ich den Leiter des Rituals, F. Jennings, darauf ansprach, sagte er mir sehr bestimmt: "[Die magische Gemeinschaft] besteht aus zahlreichen Migranten, Menschen verschiedener Hautfarben sowie Mitgliedern indigener Gruppen und der LGBTQ*-Community." Ihr Leben werde direkt durch Trump, seine Regierung und seine Unterstützer bedroht. "Ich bin immer für Liebe und Licht, aber der Spaß ist vorbei, wenn Mitglieder unserer Gruppe zum Ziel von Hass und Dunkelheit werden."
Die Begründung funktioniert genau solange, bis einem bewusst wird, dass die Trump-Anhänger auch der Meinung sind, sich nur gegen Angriffe auf ihresgleichen und ihre Lebensweise zu verteidigen. Und je mehr ihre Gegner betonen, dass sie alles vernichten wollen, was Trump-Anhängern wichtig ist, desto schwerer fällt es einem, diese Befürchtung als unbegründet wegzuwischen.
Zwar würden die meisten Praktizierenden lieber ein erleuchtendes oder heilendes Gruppenritual durchführen, besondere Zeiten erforderten allerdings besondere Mittel "Wir können nicht länger tatenlos rumzustehen und um Erleuchtung bitten."
Na ja, die okkulten Rituale bringen dasselbe Ergebnis wie tatenloses Rumstehen, aber mit mehr Energieeinsatz.
Auch das Yerbamala-Kollektiv hat wenig Hoffnung, dass Trump und seine Unterstützer mit Magie oder normalen Mitteln zur Vernunft gebracht werden können.
Also bitte, als wenn die vom Yerbamala-Kollektiv selbst auch nur entfernt irgendwas mit Vernunft zu tun hätten.
Sie sehen hinter den Ideologien, die Trump an die Macht gebracht haben, eine eigene Form der schwarzen Magie – oder zumindest ein eindeutiges Zeichen für den spirituellen Niedergang unserer Gesellschaft. "Trumps Regierung handelt nach einer kolonialistischen und kapitalistischen Vorstellung von 'Freiheit'", schreibt eine der Hexen. "Das war schwarze Magie, die durch weiße Rassisten und die brodelnde Ignoranz unserer Gesellschaft genährt wurde. Es ist ein uralter Fluch, auf den wir die Menschen hinweisen wollen. Unser Zauber soll diesen Kreislauf durchkreuzen, um den Bann zu brechen."
Wenn die in Deutschland wären, könnte man die Mitglieder dieser Gruppe vermutlich leicht finden, indem man alle Personen ermittelt, die gleichzeitig ein Abo der "Astrowoche" und der "Jungle World" haben.
Genau wie ihre Definition einer "Hexe" widersetzt sich auch ihre Definition von "Zauber" jeder eindeutigen Auslegung – und zwar mit Absicht: Auf meine Frage, welche Art von Magie sie praktizieren, antwortet eine der Hexen, dass "unsere Kunst darin besteht, in dieser Welt zu atmen, zu leben, zu schreiben und zu lieben – trotz der andauernden Mordanschläge durch den Kapitalismus."
"Ich bin paranoid und ich finde mich außerordentlich, weil ich atme!" Ja, das bestätigt mein Bild solcher "Aktivisten".
Eine andere Hexe scheint die Frage etwas wörtlicher zu nehmen: "Ich persönlich nehme die negative und zerstörerische Energie der Toten und versuche sie dazu zu nutzen, Gutes zu tun oder eben das Böse zu zerstören."
Lies: Das Weib sitzt auf dem Friedhof mit geschlossenen Augen und verzieht grimmig das Gesicht, weil sie versucht, Donald Trump zu Tode zu hassen.
Grundlegend glaubt das Yerbamala-Kollektiv, dass sich Magie um die Stärke des Einzelnen dreht und jedem zur Verfügung steht – auch den Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Damit steht ihre Vorstellung von Magie in direktem Widerspruch zu Faschismus.
Ich glaube, Faschismus macht zur Magie überhaupt keine Aussage. Vor allem ergibt das auch gar keinen Sinn: Gerade denjenigen, die man ausgrenzt, wirft man doch am ehesten vor, Magie zu benutzen (und damit anderen zu schaden), um ihre Verfolgung zu legitimieren. Anscheinend können diese Hirnis echt nicht von der Wand bis zur Tapete denken.
Jennings sieht das ähnlich. "Viele magische Traditionen, vor allem die Chaosmagie, betonen immer wieder, welche Bedeutung unsere spirituelle Entwicklung durch Befreiung, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung hat", erklärte er mir. "Kurzum: Die Magie befindet sich schon immer im spirituellen Krieg gegen die Tyrannei."
Selbst "Harry Potter" ist nicht so naiv angelegt, dass nur die Guten Magie einsetzen würden. Wenn man intellektuell aber schon von einem Kinderbuch erschlagen wird, sollte man sich das mit dem Sturz des Regierungschefs vielleicht noch einmal überlegen.
(Übrigens schrieb die Autorin vorher mal von 4chan-Magiern, die für Trump um die Vorherrschaft in den USA kämpfen. )
Einen Krieg gegen die metastasierende Autokratie zu führen, ist ein langwieriges Unterfangen – ein generationsübergreifendes Vorhaben ohne bestimmtes Ende.
Wie schön, dann gibt's kein Kriterium, bei dem man aufhören müsste, Gewalt gegen Andersdenkende zu befürworten.
Doch das Yerbamala-Kollektiv ist sich dessen durchaus bewusst. "Ich würde nicht sagen, dass unser Kollektiv auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitet. Stattdessen nutzen wir Alchemie, um aus Scheiße (Faschismus) Gold (eine queere Zukunft) zu machen.
Eine queere Zukunft klingt für mich auch eher nach Scheiße als nach Gold.
Wir sind Teil einer partizipatorischen, kollaborativen Zunft, deren Zaubersprüche am wirkungsvollsten sind, wenn sie zeitgleich gegen die faschistischen Energien eingesetzt werden. Wir wollen einen offenen Kanal schaffen, um marginalisierte Gruppen zu heilen."
Da werden die marginalisierten Gruppen aber so was von dankbar sein. Wenn man gleichzeitig komplett nutzlos und immens überzeugt von seiner eigenen Wichtigkeit ist, ist das eigentlich immer ein hinreichendes Signal, dass man ein nerviges Arschloch ist und seinem Umfeld extrem auf die Nüsse geht.
Im Geiste einer utopischen, queeren Zukunft fragte ich das Kollektiv, welchen Zauber sie – im traditionellen Sinne – gegen Trump aussprechen würden. Die meisten Hexen, die mir geantwortet haben, sagten, dass sie ihn mit ihrem Zauber dazu bringen wollen, die Tragweite seiner Handlungen zu verstehen und den Schmerz und das Leid zu spüren, die er anderen verursacht.
Wisst ihr, wie viel Leid ihr mir mit eurem Scheißdreck beschert habt? Ich hab Kopfschmerzen.
Meine liebste Antwort war allerdings die hier: "Ich würde Trumps Regierung in einen gigantischen Auflauf verwandeln und ihn an arme Menschen in den Küstenregionen verfüttern. Sie werden nämlich die Ersten sein, die verhungern, wenn sie der Staatsapparat mal wieder im Stich lässt. Was übrig bleibt, bekommen dann die Eisbären."
Oooch, da quillt ja die Nächstenliebe aus jeder Silbe. Regierende: Ihr kommt auf den Tisch! Arme Leute: Ihr müsst Menschen fressen! Aber seid nicht zu gierig, sonst kriegen die Eisbären nichts! Und die Autorin feiert das.
Dieser Artikel und der über die 4chan-Magier waren für die Autorin übrigens keine Ausrutscher. Sie verfasste für Vice auch einen darüber, dass Hexen im Mittelalter beschuldigt wurden, Männern die Pimmel geklaut zu haben (dass das bis heute noch in Afrika gerne behauptet wird, kommt im Text übrigens nicht vor). Ebenfalls im Angebot: Ein Artikel über das Horoskop von Hillary Clinton und irgendein "astrologisches Drama". Auf Twitter hält sie Elefanten für Hexen und ihr Vorsatz für das Jahr 2021 war es herauszufinden, warum Wahrsager sie hassen und ihre Zwillingsschwester lieben. Sie arbeitete nicht nur für Vice, sondern auch für die New York Times und die Website "The Cut", die sich selbst und ihre Leser sehr unbescheiden beschreibt:
The Cut is the premier destination for women with sharp, stylish minds. No matter the subject, we address our readers’ lives head on, with generous wit, unflinching honesty and undeniable power.
Und mit Magie, Esoterik und ein bisschen Kannibalismus.
Vielen Dank, dass ihr mit mir diese Sache durchgestanden habt. Für Premium-Mitglieder hatte ich kürzlich einen anderen Vice-Artikel mit dem Titel "100 kleine Dinge, mit denen Männer das Leben von Frauen besser machen können" auseinandergenommen.
Außerdem habe ich wieder angefangen, Fragen bei Frag den Hasen zu beantworten, zudem habe ich auch einige Fundsachen hochgeladen.
Ich würde mich sehr über eure weitere Unterstützung freuen, etwa über Premium-Mitgliedschaften oder Einkäufe über meine Partnerlinks. Apropos: Neben den Empfehlungen für Amazon gibt es jetzt auch eine weitere Seite mit Empfehlungen für GetDigital und AliExpress. Ich bitte um freundliche Beachtung und erwarte eure Kommentare.
Bis dann!
Premiummitglied
Doppelmoral ist irgendwie angesagt, oder? Eure Sprache ist Gewalt, also darf ich euch schlagen...
Wenn jemand mit anderen Waffen als denen des Geistes kämpft, muss ich davon ausgehen, dass er geistig unbewaffnet ist.