Der Aufstand gegen Sweet Baby Inc.
Nuff! Ich grüße das Volk.
Wenn es etwas gibt, was Aktivisten hassen, dann ist das die Vorstellung, dass irgendwo irgendjemand Spaß haben könnte. Folgerichtig sind Videospiele und -spieler nun schon seit über einem Jahrzehnt auch von links unter Beschuss, weil ihnen all die bösen Sachen vorgeworfen werden, die immer aus dieser Ecke genannt werden: Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Heteronormativität, mangelnde Inklusivität, zu viel Fleischgenuss und mangelnde Mülltrennung, glaub ich. Irgendwann verschwimmt das ganze Genörgel zu einem schrillen Rauschen.
Jetzt ist Gamergate schon seit gut zehn Jahren vorbei (und so ziemlich alles, was man heute darüber in angeblich neutralen Quellen liest, ist reine Geschichtsverfälschung), aber nachdem sich vor Kurzem wieder mal Gamer dagegen gewehrt haben, dass ihr Lieblingsmedium ruiniert wird, erhebt sich das Wehklagen der Woko Haram und Game-"Journalisten" erneut. Ich persönlich möchte dabei in Anlehnung an Ludwig Christian Haeusser empfehlen, dass man sie anpissen und in den Schatten stellen sollte, damit sie nicht so schnell trocknen. Am Ende des Blogeintrags versteht ihr das vielleicht.
Der Konflikt zwischen Gamern und den Erwachten kochte in den letzten Jahren immer wieder kurz hoch, etwa als Streamer Anfang letzten Jahres angegriffen wurden, weil sie "Hogwarts Legacy" spielen wollten. Nun ist die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling ein Feindbild der Trans-Aktivisten und der Gedanke, dass sie indirekt über die Lizenzeinnahmen an dem Spiel beteiligt sein könnte, war für die Aktivisten so unerträglich, dass sie einen Boykott forderten und die Streamer heftig angriffen, bedrohten, doxxten und all die Dinge machten, die sie immer anderen vorwerfen. Einige wurden eingeschüchtert, dafür haben andere, die an dem Spiel gar nicht interessiert waren, das Spiel im Stream gespielt, um die Aktivisten zu ärgern. Die ganze Aktion war natürlich sehr blöd: Erstens dürfte es keinen Einfluss auf die Einnahmen von Frau Rowling gegeben haben, zweitens war "Hogwarts Legacy" ein Verkaufserfolg und zeigte somit den Trans-Aktivisten ihre Machtlosigkeit - und drittens gab's in dem Spiel einen Charakter, der trans war.
Vor ein paar Monaten gab es dann wieder einen Aufschrei wegen des bald erscheinenden Spiels "Stellar Blade". Hauptfigur des asiatischen Action-Spiels ist eine hübsche Frau. Und das geht ja nun gar nicht. Eine schlanke, sportliche Frau, die gut aussieht? So was gibt's in der Realität nicht und befördert nur unrealistische Schönheitsstandards. Zu doof: Die Protagonistin basiert auf einem koreanischen Model, ihr Körper wurde für die Spielfigur in 3D eingescannt. Die Frau existiert tatsächlich in unserer Realität. Und Gamer beiderlei Geschlechts möchten gerne hübsche Protagonisten sehen und verbitten sich die Forderung, die Spielcharaktere absichtlich auf hässlich zu trimmen.
Der neueste Stein des Anstoßes war allerdings kein konkretes Spiel. Vielmehr sind ein Unternehmen und ein Steam-Kurator im Zentrum der Kontroverse. Sweet Baby Inc ist eine "Beratungsfirma", die Spiele-Entwicklern zur Seite stehen will, um für mehr Inklusivität und Gedöns zu sorgen, was im Endeffekt heißt: "Weißer Mann böse, muss ersetzt werden, und bitte baut auch drölfzig Pronomen ein." Kann man gut finden, muss man aber nicht. Spieler finden's meist nicht so gut; das Spiel "Suicide Squad: Kill the Justice League", an dem SBI viel mitzureden hatte, floppt derzeit heftig.
Auf der Spiele-Handelsplattform Steam gibt's das Konzept der Kuratoren. Eine Community kann anfangen, Spiele zu empfehlen oder nicht zu empfehlen, und Interessierte können diesen Kuratoren folgen und somit auch sehen, wie die Spiele eingeschätzt werden. Ein recht neuer Kurator ist "Sweet Baby Inc Detected", der alle Spiele, an denen Sweet Baby Inc mitgearbeitet hat, als nicht empfehlenswert einstuft. Eigentlich nicht weiter anstößig, denn wie gesagt: Man muss nicht gut finden, was Sweet Baby Inc zu den Spielen beiträgt.
Aber Widerrede ist etwas, mit dem die Erwachten sowieso schon immer Probleme haben, und das ist im Spielebereich nicht anders. Prompt versuchten die Leute hinter Sweet Baby Inc auf Twitter, eine Meldekampagne gegen den Steam-Kuratoren zu starten. Das funktionierte eher nicht: Der Kurator ist noch da (musste aber die Community-Postings abschalten, weil zu viele Sweet-Baby-Sympathisanten versuchten, mit gezielten Hassbeiträgen dafür zu sorgen, dass die Community und somit auch der Kurator-Zugang gesperrt wird). Noch besser: Die plötzliche Aufmerksamkeit in der genervten Gamer-Sphäre sorgte dafür, dass die Zahl der Follower von wenigen tausend auf inzwischen über 300.000 angestiegen ist.
Jetzt könnte man anstelle der Sweet-Baby-Angestellten die Fresse halten und hoffen, dass die ganze Sache irgendwann wieder abflaut. Das wäre die intelligenteste Lösung. Intelligenz gibt's bei den Erwachten nicht, aber jede Menge Narzissmus. Prompt fingen sie an zu jammern, dass das ja eine Kampagne von rechten Rassisten wäre, und sie wären jetzt plötzlich die Angegriffenen. (Natürlich entblöden sich "Gaming"-Journalisten nicht, ihnen zur Seite zu springen, und suchen jetzt zum Beispiel nach Schmutzwäsche, um Youtuber anzugreifen, die von der Sache berichten und dabei nicht die Partei für SBI ergreifen. Eine Moderatorin des britischen Fernsehens fordert die Endlösung der Gamerfrage bezüglich aller, die gegen das sind, was SBI und ähnliche Firmen betreiben.)
Einige der Angestellten von SBI verteidigten sich damit, dass sie ja schließlich nur das tun würden, was die Spielefirmen von ihnen haben wollen, und damit hätten sie ja gar keine Macht. Nur zu doof, dass eine Rede einer SBI-Gründerin von vor einigen Jahren die Strategie zur Kundengewinnung offenlegte: Man drohte den Spielefirmen mit Shitstorms, wenn diese nicht für mehr DEI (Diversity, Equity, Inclusion) sorgen würden. Und natürlich bietet man selbst dann seine Dienste an, um diese Anforderungen zu erfüllen.
Die Situation wurde auch nicht besser, als eine Ex-Angestellte, die nun bei einem Entwickler arbeitet, stolz verkündete, keine Weißen einzustellen. Sie versuchte das später als Lüge hinzustellen, aber nachdem ein Mitarbeiter erzählte, dass sie auf eine von ihm erstellte Grafik "Fuck white people" geschrieben hat, dürfte ihre Glaubwürdigkeit auch eher bei null liegen.
Das Thema der Attraktivität von Spielfiguren kam in den letzten Tagen auch wieder auf, nachdem jemandem auffiel, dass die Spiele "Spider-Man 2" und "Unknown 9: Awakening" ebenfalls unter Mitwirkung von Sweet Baby Inc entstanden und die weiblichen Charaktere (selbst bei absolut umwerfenden realen Vorbildern) auffallend unattraktiv gestaltet wurden. (Ein Verteidiger von Sweet Baby Inc postete dann Bilder von seiner Meinung nach hässlichen japanischen Spiele-Charakteren, um zu zeigen, dass die Kritik unfair wäre. Mal davon abgesehen, dass nicht alle der gezeigten Charaktere weiblich waren, zeigte der Tweet auch einen Video-Screenshot einer realen Frau, die in den neuen "Like a Dragon"-Spielen auftritt, die (recht bekannte) Streamerin kson. Ist natürlich sehr anti-sexistisch, eine echte Frau als hässlich zu bezeichnen, weil man hässliche Spielcharaktere verteidigen will.) Da passt es natürlich auch ins Bild, dass Microsoft (deren Xbox Studios ebenfalls Kunde von SBI sind) tatsächlich offiziell Entwickler auffordert, weibliche Charaktere nicht zu sexy zu machen, um keine negativen Gender-Stereotype zu verbreiten.
Sweet Baby Inc ist natürlich nicht die einzige Beratungsfirma, die DEI in Spiele drücken will, weswegen es auch andere Kuratoren gibt, die nach dem Vorbild von "Sweet Baby Inc Detected" vor Spielen warnen, bei denen derartige Unternehmen beteiligt waren. Eines dieser Beratungsunternehmen ist Black Girl Gamers, dem gerade vorgeworfen wird, ebenfalls bei der Mitarbeitergewinnung zu diskriminieren (was quasi schon im Namen versprochen wird, aber jetzt sind sie angepisst, weil es jemand ausgesprochen hat, also drohen sie mit einer Klage). Auf eine besondere Sache will ich aber hinweisen: Im vorigen Absatz hatte ich erwähnt, dass ein SBI-Verteidiger Bilder von hässlichen Spielcharakteren aus japanischen Spielen zusammengestellt hat, um zu jammern, dass man ja immer nur über die hässlichen Charaktere in westlichen Spielen reden würde. Mehrere der dort gezeigten Gesichter waren aus dem Spiel "Forspoken". Die sahen tatsächlich nicht so gut aus. Aber wer war bei der Entwicklung in "beratender" Funktion beteiligt? Black Girl Gamers. Da wundert es einen auch nicht mehr, dass die Charaktere da nicht so gut aussehen. "Forspoken" fiel übrigens bei den Spielern und Kritikern durch.
Die Metastasierung dieser Einmischung der Wokeria in Spiele und andere Unterhaltungsmedien kommt natürlich aus dem Glauben "Das Private ist politisch", was als Slogan der Frauenbewegung in den 70er Jahren popularisiert wurde. Demnach ist es nicht erlaubt, sich einfach nur zu entspannen, etwas zu genießen und dabei die Seele baumeln zu lassen, nein, man muss natürlich ständig im Sinne dieser Aktivisten erzogen und geschulmeistert werden. Die Erkenntnis, dass das im Endeffekt eher die Leute nervt und zu einer sehr angepissten Abwehrhaltung führt (Beweisstück A: dieser Blogeintrag hier), hat sich aber noch nicht durch die Hirnwindungen dieser Aktivisten gedrängt.
Dabei ist es so sinnlos. Wir hatten schon früher weibliche Hauptfiguren oder schwarze Charaktere in Spielen, und keinen hat es gestört und niemand kam auf die Idee, dahinter eine Agenda zu vermuten. Es ist heute auch einfacher als je zuvor, Spiele selbst zu erschaffen (RPG Maker, Renpy, Godot, GameMaker, Unity, Unreal Engine usw.) und ohne großen Publisher zu vermarkten. Wem also zu wenig adipöse schwarze Trans-Frauen in Spielen vorkommen, kann da selbst mit etwas Anstrengung Abhilfe schaffen. Aber wenn jemand tatsächlich eine Spiele-Idee hat, in der die handelnden Personen gewissen Minderheiten angehören, muss er ja keinen Berater dafür anheuern, was natürlich etwas doof für diese ganzen Beratungsfirmen ist.
Die Aktivisten sind aber nicht zufrieden damit, einfach die zu fördern, die von selbst auf die Idee kommen, denn das hieße ja, andere in Ruhe zu lassen. Und das geht halt nicht, weil sie dann nichts hätten, um sich über andere moralisch zu erhöhen und diese zu tugendterrorisieren, und sich dann wieder mit der Armseligkeit ihres eigenen verkorksten Lebens konfrontiert sehen könnten. Deswegen müssen sie sich mit Shitstorm-Drohungen und der Hilfe von woken Sympathisanten bei den Entwicklern einnisten und parasitär ihren Kram in die Schöpfungen anderer einbringen. Man kann also nicht mal davon reden, dass sie helfen würden, die ursprüngliche Vision der Entwickler zu verwirklichen.
Der Drang, Figuren übermäßig durch ihre Zugehörigkeit zu einer vermeintlich marginalisierten Minderheit zu charakterisieren, sorgt aber dafür, dass dabei nur Grütze rauskommen kann, weil das nun mal weder besonders interessant ist noch dabei hilft, sich mit dieser Person zu identifizieren. Logisch: Wenn Guybrush Threepwood aus "Monkey Island" ständig betonen würde, weiß zu sein, hätten schwarze Spieler es auch schwerer, sich mit ihm zu identifizieren. Da er das aber nie zum Kern seiner Identität macht (und nicht mal erwähnt), sondern einfach nur Pirat werden will, gibt es vermutlich nicht viele schwarze Adventure-Spieler, die sich je daran gestört hätten, welche Hautfarbe er im Spiel hat. Wer einen Charakter nur deswegen einbaut, um seine Hautfarbe, Sexualität oder ähnliche Dinge ins Rampenlicht zu stellen, darf sich nicht wundern, denn dieser Charakter wie ein Fremdkörper wirkt. Das gilt nicht nur bei Spielen; das ist etwa auch das große Problem mit Adira und Gray bei "Star Trek Discovery", wo die Story regelmäßig quietschend zum Halt kommt, damit dem Zuschauer zum Beispiel fünf bis zehn Minuten lang ins Gedächtnis gehämmert wird, dass Adira sich als nichtbinär identifiziert.
Dass viele Leute aus dieser Wokeria-Sphäre nicht alle Tassen im Schrank haben, konnte man bereits vor sechs Jahren sehen, als Euro Gamer das Spiel "Kingdom Come: Deliverance" rezensierte und sich darüber beschwerte, dass im Spiel keine "People of Color" auftauchen würden (abgesehen von ein paar Türken). Der Titel spielt in Böhmen im Jahr 1403. Da gab's keine Schwarzen in der Gegend; auch wenn der Rezensent einen Historiker ausgegraben hat, der damit argumentiert, dass es ja damals welche in Spanien gab und daher bestimmt auch welche in Böhmen herumliefen, ist das eine bemerkenswert dusslige Kritik. Dem Spieldesigner, dem historische Genauigkeit sehr wichtig war, wurde dann aus diversen Ecken vorgeworfen, er wäre ein Faschist, und schließlich hätte er ja auch Gamergate unterstützt.
Das Einbauen von melaningesegneten Personen aus Gründen der Repräsentation wurde aus rätselhaften Gründen nie für die deutsche Seite in den Wolfenstein-Spielen gefordert, aber dafür hat man sich ja kürzlich wieder auf eine Fernsehserie eingeschossen und gefragt, warum in "Shogun" keine Schwarzen auftreten. In der anderen Richtung verringert man die Repräsentation. Bei Doctor Who sind die Daleks die Erzfeinde des Doctors, erschaffen von einem Mann namens Davros, der sich bisher zumeist im Rollstuhl fortbewegte (bis auf eine Szene, wo man ihn als Kind sieht). Aber in einer Kurzepisode, die kürzlich veröffentlicht wurde, läuft Davros auf seinen eigenen zwei Beinen herum. Das ist kein Zufall: Showrunner Russell T. Davies fand die alte Darstellung problematisch, weil Davros ein böser Rollstuhlfahrer war. Und offenbar dachte man, dass der Mann Vorurteile gegen echte Rollstuhlfahrer schüren würde. Ich glaube, kein Fan hat jemals vermutet, dass Rollstuhlfahrer gewohnheitsmäßig eine Rasse von mechanisierten Weltraumnazis erschaffen würden. Selbst Rollstuhlfahrer fühlten sich von dieser Begründung verarscht, weil RTD sie als Mittel benutzt, um seine eigene Tugendhaftigkeit zu präsentieren.
Manchmal fragt man sich, ob das alles nur ein versteckter Masochismus ist und die Verantwortlichen um Schläge betteln.
Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis wir diese Nervenärsche überwunden haben, weil die sich einfach an so vielen Positionen festgesetzt haben. Wir werden also noch eine ganze Weile dafür sorgen müssen, dass Werke, die mit Wokotoxin verunreinigt wurden, zu Flops werden, das ganze Geschäftsmodell dieser Aktivisten kollabiert und sie mit Schimpf und Schande davongejagt werden. Aber immerhin ist der Anfang gemacht, die Leute sind sichtbar angepisst und inzwischen auch densibilisiert, wenn sie mal wieder von den üblichen Verdächtigen als Nazis, Rassisten, Sexisten oder Transphobiker bezeichnet werden. Spiele, Filme, Serien und andere Medien müssen wieder das werden, was sie sein sollten: Unterhaltungsmedien, die wir alle genießen können, keine Waffen in einem vermeintlichen Kulturkampf von vermeintlichen Opfern gegen vermeintliche Täter, die einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen.
Das war jetzt ein sehr langes Gezeter zu diesem Thema.
Andere Sache: Ich habe in der letzten Zeit ein paar Bücher gelesen, die ich weiterempfehlen möchte. "Ins All: Die faszinierende Geschichte vom ersten Flug in den Weltraum" von Stephen Walker ist eine spannende, gut dokumentierte Schilderung des Wettrennens der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten um den ersten Flug eines Menschen ins All. Von der Rekrutierung der Raumfahrer, den Tests, die sie über sich ergehen lassen mussten, die Schwierigkeiten der Konstrukteure Wernher von Braun und Sergej Koroljow, die politischen Umstände, alles wird detailliert, aber verständlich erzählt. Ich kenn mich ziemlich gut mit diesem Thema aus, aber habe selbst auch noch einige Dinge daraus gelernt. Und es ist ein schöner Wälzer, man ist vermutlich nicht gleich an einem Tag durch.
Meine zweite Buchempfehlung ist "Fluss in die Freiheit: Meine spektakuläre Flucht aus Nordkorea" von Masaji Ishikawa. Wer sich jetzt denkt: "Komisch, der Name klingt japanisch, nicht koreanisch", der hat recht. Masaji Ishikawa wurde in Japan als Sohn einer Japanerin und eines Koreaners geboren. Verführt von den Versprechungen nordkoreanischer Vertreter und abgestoßen von der Diskriminierung der Koreaner in Japan siedelt sein Vater mit der Familie 1960 nach Nordkorea um, als Masaji 13 Jahre alt ist. Doch schnell entpuppt sich das vermeintliche Paradies als ärmlicher Terrorstaat, in dem sie ebenfalls diskriminiert werden. Ich hatte schon diverse Bücher von nordkoreanischen Flüchtlingen gelesen und auch hier vorgestellt, aber diesmal ist es ein Buch von jemandem, der vorher schon kennengelernt hatte, wie es anderswo in der Welt aussieht. Man lernt dabei auch wieder einiges über die inneren Strukturen und Fehlentwicklungen Nordkoreas, die die Not im Land zum größten Teil selbstverschuldet herbeigerufen haben.
Das nächste Buch ist auf Englisch und heißt "How Asia Works". Joe Studwell analysiert in dem Buch die Wirtschaftsentwicklung in Asien. Wieso sind Japan und Südkorea so wirtschaftlich erfolgreich geworden, warum funkionierte das nicht so gut in Indonesien oder Malaysia, und wieso sind die Rezepte für Wirtschaftswachstum, die westliche Länder und die Weltbank diesen Regionen gerne aufdrücken würden, eher kontraproduktiv? Man braucht ein gewisses Englischniveau, aber man muss nicht Ökonomie studiert haben, um das Buch zu verstehen. Insofern ganz interessant, um sich auch zu überlegen, was andere Regionen der Welt daraus lernen können, um ihr eigenes Wirtschaftswachstum nachhaltig anzukurbeln.
Vielleicht habe ich euch damit ja neugierig gemacht; wenn ihr mich unterstützen wollt, könnt ihr gerne über die angegebenen Amazon-Links gehen oder, wenn ihr andere Dinge bei Amazon kaufen wollt, das Suchfeld unter Guter Sex benutzen. Noch bis Monatsende kriege ich leicht verbesserte Provisionen, wenn ihr über meine Links bei Amazon kauft.
Was noch? Ah, das wirkt jetzt auch wieder wie Betteln, aber falls ihr eine unheimlich soziale Ader habt oder euer Konto einfach zu voll ist; ich hab jetzt einen Wunschzettel bei Throne, wo einige Produkte sind, mit denen man mir eine Freude machen kann, und da gibt's auch die Möglichkeit, teurere Sachen über Crowdfunding zu finanzieren, da können also auch kleine Almosen was bewirken.
Ich glaube, das war es dann für heute, wir lesen uns spätestens am Sonntag wieder. Ostern und die Zeitumstellung fallen dieses Jahr zusammen, mal sehen, was das Bundesministerium für temporale Phänomene und Erdbeerjoghurt diesmal zu sagen hat.
Bis dann, bleibt gesund!
Mitglied
Was mir bei einem Beitrag wie diesem (wie auch vielen anderen Beiträgen aus jüngerer Zeit) fehlt, ist eine Definition des Begriffes "woke".
Wie so oft wird der Begriff hier ausschließlich als (negative) Fremdzuschreibung genutzt (i. e., woke ist immer das Fremde, Andere), es wird aber nie positiv definiert, was damit eigentlich gemeint ist.
Es drängt sich angesichts dessen der Verdacht auf, dass der Begriff schlicht schlagwortartig als Sammelbezeichnung für alle irgendwie abgelehnten und als negativ empfunden progressiven Gesellschaftsbewegungen der letzten Jahrzehnte genutzt wird, die dann zu einer diffusen, als bedrohlich dargestellten "Gesamtideologie" vermischt werden.