Klopfers Blog

Man kann vieles über mich sagen, aber nicht, dass ich besonders mutig wäre. Es gibt sogar ziemlich viele Dinge auf der Welt, die mich in Panik versetzen können. Dazu gehören auch Spinnen. Ich bin generell kein Freund von Tieren, die mehr als 4 Beine haben, und besonders wenn es doppelt so viele Beine sind, ist Polen bei mir offen. Und so hatte ich gestern abend einen mittelschweren Herzanfall, als ich im Badezimmer meine Hände abtrocknete und direkt neben dem Handtuch eine gigantische Spinne entdeckte. Ich versuchte ihr gut zuzureden in der Hoffnung, dass sie dann friedlich meinen Wohnbereich verlässt, ohne meine Möbel zu stehlen oder meine Kleidung anzuziehen. Als das nicht fruchtete, wurde mir klar, dass nur einer von uns dieses Badezimmer lebend verlassen wird. Und ich war bereit, meine Seele so teuer wie möglich zu verkaufen. Ich griff also eine leere Duschbadflasche und füllte sie mit Eisen, um eine Keule nach MacGyver-Art herzustellen. Mit diesem Tötungswerkzeug kämpfte ich heldenhaft gegen die Spinne, und nach einem heftigen Gerangel schaffte ich es, ihr den Todesstoß zu geben. Danach musste ich den Kadaver nur noch mit mehreren Seilzügen aus der Wohnung zerren und mit einer ausgeklügelten Hebelkonstruktion (anfassen wollte ich die Leiche auch nicht) aus einem Fenster befördern, wo er vermutlich einen Penner erschlug. Mir ist scheißegal, ob Spinnen nützlich sind. Kläranlagen sind auch nützlich, trotzdem will ich keine in meinem Badezimmer haben.
Inzwischen habe ich mich wieder einigermaßen beruhigt, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Post mir Band 4 von Penny Arcade gebracht hat und ich jetzt in den Werken von Leuten schmökere, die von ihrer Webseite leben können, weil anders als bei gewissen deutschen Online-Publikationen tatsächlich Firmen existieren, die dort Werbung machen wollen. Auf der einen Seite durchzuckt mich blanker Neid, auf der anderen Seite hoffe ich einfach nur, dass es bei mir auch mal klappt.

Nach dieser Seelenbeichte mal nebenbei die Frage: Gibt's ein Mädel aus dem Berliner Raum, was Lust hat, nächste Woche mal mit mir ein Eis essen zu gehen? ^^

Ich muss übrigens bezüglich des Eintrags im Aktuellen Bushs Armbanduhr betreffend etwas richtigstellen. Offenbar wurde seine Uhr gar nicht geklaut (auch wenn ich nicht ausschließe, dass die Albaner es versucht haben). Das hat jedenfalls das Weiße Haus bekanntgegeben. Interessant ist dabei aber auch, wie das Weiße Haus zu dieser Erkenntnis kam. Anstatt den Präsidenten einfach zu fragen, haben sie die Videos vom Vorfall genau analysiert. tozey
Übrigens möchte ich (sinngemäß) Jon Stewarts Kommentar aus der Daily Show zur Euphorie der Albaner zum Besten geben: "Endlich werden die Amerikaner als Befreier gefeiert! Die schlechte Nachricht: es war in Albanien, und dort sind wir nie einmarschiert."

Ich hatte im letzten Monat auch schon einmal vom Richter erzählt, der eine Wäscherei auf Millionen Dollar Schadenersatz verklagt, weil die seine Hose verbummelt haben. Inzwischen hat der Kläger seine Forderungen auf 54 Millionen Dollar reduziert. Vorgestern hat er sein Leiden noch einmal vor Gericht geschildert und brach angesichts der Erinnerung an den Verlust seiner geliebten Anzughose in Tränen aus. Gestern waren dann die Beklagten dran, die ebenfalls tränenreich schilderten, dass ihr Geschäft wegen der hohen Anwaltskosten vor dem Ruin steht. Die Richterin in dem Fall möchte allerdings erst nächste Woche ihr Urteil sprechen, gewisse Äußerungen deuten aber darauf hin, dass die Chancen von Roy Pearson auf die vielen Millionen nicht allzu gut stehen.

In Kalifornien kennt das Rechtssystem seit 1978 wieder die Todesstrafe. Es wirkt zunächst etwas unsinnig, die Haupttodesursachen von verurteilten Todeskandidaten im Sonnenscheinstaat aufzulisten, aber das Resultat ist mehr als interessant: so sind inzwischen mehr Todestrakt-Insassen durch Selbstmord (14) als durch Hinrichtungen (13) gestorben. In Führung liegen aber immer noch natürliche Tode, die 38 der Verurteilten erlitten. Momentan warten 666 Menschen in Kalifornien auf ihre Hinrichtung. Oder den natürlichen Tod.

Kalifornien wird bekanntermaßen von Gouverneur Arnold Schwarzenegger regiert, der nun vor Journalisten lateinamerikanischer Abstammung Äußerungen tätigte, die gar nicht mal so blöd sind, aber (wie er selbst bemerkte) ihn in Schwierigkeiten bringen. Er riet Immigranten dazu, englisch zu lernen und weder spanisches Fernsehen noch spanisches Radio zu hören, wenn sie in den USA vorankommen wollen. Er weiß, wovon er redet, und ganz ehrlich: ich habe auch kein Verständnis für Türken, die hier 30 Jahre leben und kein deutsch sprechen.

Eichhörnchen mit richtig dicken Nüssen: In Passau hat ein Eichhörnchen zunächst eine 70jährige Frau angefallen und gebissen, lieferte sich anschließend einen Kampf mit einem Bauarbeiter und versuchte dann, sich einen 72jährigen Rentner zu reißen, welcher allerdings unfair wurde und das Nagetier mit seinem Krückstock erschlug. Gegen den Mörder wird aber keine Anklage erhoben. Schandjustiz!

Wenn Dummheit auf Politik trifft, ist das relativ normal. Wenn dann aber noch menschliche Tragödien hinzukommen, ist das widerlich. Im Libanon wurde kürzlich ein Parlamentsmitglied ermordet, welches sich gegen die syrische Einflussnahme auf den Libanon aussprach. In einer libanesischen Nachrichtensendung eines pro-syrischen Senders bemerkte eine Nachrichtensprecherin nicht, dass ihr Mikro noch offen war, und machte gegenüber ihrem Kollegen Bemerkungen wie "Warum hat das so lange gedauert, ihn umzubringen?" Außerdem sprach sie davon, welcher Politiker ihrer Meinung nach als nächstes umgebracht werden sollte. Der Sender hat beide Nachrichtensprecher inzwischen gefeuert.

Ein 14jähriger Bengel aus Florida hatte eine wundervolle Geschäftsidee: Drogen über's Telefon zu verkaufen. Dummerweise verwählte er sich, konnte aber der Versuchung nicht widerstehen, dem fälschlich Angerufenen auch etwas Stoff anzubieten. Zu dumm: der Angerufene war Polizist und natürlich nur zu scharf darauf, den jungen Drogendealer im Beisein seiner Kollegen einmal persönlich kennenzulernen. An einem Treffpunkt in der Nähe einer Schule wurden der Junge und sein 22jähriger Fahrer schließlich festgenommen. Ich wette, es gibt auch hierzulande viele Jugendliche, die so blöd wären.

Kleiner sinnloser Fakt: Obwohl IKEA von Ingvar Kamprad in Schweden gegründet wurde, gehört das Unternehmen heute einer als gemeinnützig registrierten Stiftung in den Niederlanden mit Kamprad und seiner Frau im Aufsichtsrat. Der Zweck der Stiftung ist aber nicht die Wohltätigkeit, sondern die riesigen Unternehmensgewinne möglichst gering versteuern zu können. Außerdem kann das Unternehmen aus diesem Grund nicht aufgekauft werden.

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Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Veröffentlicht am 3. März 2006 um 6:42 Uhr in der Kategorie "Meine Sicht der Welt"
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