Kaputtsparen
Es ist ein alter Witz von Heinz Erhardt. "Ihr Lohn ist so gering? Können Sie sich davon überhaupt was leisten?" - "Nein, aber sparen kann ich mir was davon."
Also wird jetzt gespart, dass die Schwarte kracht. ... Oh, Moment, die Schwarte ist der fette Teil, ne? Die kracht beim Sparkurs der Regierung gar nicht, Reiche sind ja gar nicht betroffen. Aber gut, da konnte man ja auch gar nichts machen. Die Grundsteuer ist zwar niedriger als in anderen Ländern, aber da kann man ja nicht ran. Vermögenssteuer geht auch nicht, da könnten ja die Millionäre ja sauer werden und nicht mehr so schön pralle Briefumschläge in die Anzugtaschen diverser Politiker stecken oder ihnen gut bezahlte Jobs nach ihrem Ausstieg aus der Politik anbieten. Und natürlich kann's ja nicht angehen, dass man die Kapitalertragssteuer an den normalen Einkommensteuersatz anpasst. Denn das würde ja heißen, dass diejenigen, die nur ihr Geld für sich arbeiten lassen, selbst die Eier schaukeln und mit ihren Spekulationen mit dafür sorgen, dass es zu katastrophalen Finanzkrisen kommt, darunter leiden könnten.
Zur Verdeutlichung: Wenn man durch eigene Arbeit im Jahr eine Million Euro verdient, muss man dafür 434.306 Euro Einkommensteuer zahlen, man behält also 565.694 Euro. Wenn man die Million Euro aber durch Zinsen, Dividenden, Aktienverkäufe usw. verdient, zahlt man nur 250.000 Euro Einkommensteuer, behält also 750.000 Euro.* Für den Fiskus selbst gibt's also eigentlich keinen Grund, dieses Spekulantenpack, welches nicht einmal Arbeitsplätze schafft, besonders zu bevorzugen. Mit den Sparplänen tut die Regierung weder dem Staat noch dem Volk einen Gefallen.
In anderen Ländern stellt man Regierungsmitglieder an die Wand, wenn man glaubt, dass die was versaubeutelt haben. Soll kein Vorschlag sein, nur so eine Anmerkung. *hust* Ich glaube eh, wenn selbst der Wirtschaftsrat der CDU sagt, dass man lieber den Spitzensteuersatz aufs Einkommen anheben sollte, dann ist das schon ein extremer Hinweis darauf, dass das Sparpaket eine Gurke ist.
Spiegel Online verweist übrigens noch auf anderes Sparpotenzial: Der Staat zahlt nämlich auch noch seit über 200 Jahren die Kirchengehälter. (Komisch... der Staat bezahlt deren Gehälter, den größten Teil der Kosten für konfessionelle Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser, die selbst nach den Angaben der Bistümer auch nicht durch Kirchensteuereinnahmen finanziert werden... wofür geben die Kirchen eigentlich ihre eigene Kohle aus?)
* Ich hab bei den Berechnungen den Solidaritätszuschlag außen vor gelassen, da er selbst nicht direkt zur Einkommensteuer zählt.
Gast
yaaaaa örschda !!!
irgendwie wunderts mich nich das mal wieder den normalen leuten kräftig gegen sack getreten wird und die reichen können unbesorgt noch mehr kohle anhäufen... ich wär ja für eine gewaltsame aneignung allen geldes mit anschließender neuverteilung