Klopfers Blog

Kategorie: Gemotze

Letzte Woche gab es mal wieder einen empörten #Aufschrei, weil bei einer Xbox-One-Präsentation auf der E3 ein Microsoft-Angestellter zu seiner Kollegin auf der Bühne sagte: "Lass es einfach geschehen, es ist gleich vorbei", als ihre Spielfigur gegen seine auf dem riesigen Bildschirm verdroschen wurde. Prompt kochte wieder eine Diskussion wegen angeblichem Sexismus hoch, denn das war ja ein VERGEWALTIGUNGSWITZ!!!!111elf facepalm.gif

Derjenige, der es gesagt hatte, wollte keinen Vergewaltigungswitz machen. Die Situation (eine Prügelei in einem Videospiel) hatte nichts mit einer Vergewaltigung zu tun. "Lass es einfach geschehen, es ist gleich vorbei" kann man in vielen Situationen verwenden, etwa beim Zahnarzt, beim Impfen, beim Abziehen eines garstigen Pflasters von einer behaarten Körperstelle oder bei einer schwierigen Prüfung. Also war es natürlich ein Witz über eine Vergewaltigung und die böse Firma muss demütig im Staub kriechen, klar! patsch.gif

Die Welt könnte so schön sein, wenn manche Leute einfach die Fresse halten würden. Und damit meine ich nicht diejenigen auf der E3-Bühne.

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Schnee

Veröffentlicht am 19. März 2008 um 16:05 Uhr in der Kategorie "Gemotze"
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Wie kann man Klopfers Web unterstützen?

Text veröffentlicht im
Klopfer erzählt, wie man helfen kann, Klopfers Web zu erhalten und besser zu machen - sowohl ohne als auch mit Geldeinsatz. [mehr]

Tokk
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Es gibt so viele gute Gründe um über die XBox One herzuziehen, und dennoch müssen die Leute so ein Argument hernehmen? Lächerlich.

Die würden einen guten Witz nicht verstehen, wenn er Sie im Wald vergewaltigen und ihre Leiche in einem See versenken würde...

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Geschrieben am
Kitschautorin
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Da passt der alte Spruch wieder: Manche Leute brauchen ein High five. Ins Gesicht. Mit einem Stuhl.

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Geschrieben am
Debo
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Microsoft wurde halt bereits als "Feind" auserkoren. Jetzt sucht man nach Dingen um noch mehr Hass haben zu können.

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Geschrieben am
CRN
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Ich frage mich wie schal ein Leben sein muss, wenn DAS wirklich als Schlimm empfunden wird. Ich bin mir nicht sicher ob es in Deutschland besser ist (ich will es glauben), aber man muss bedenken, dass die USA nicht mehr durch manieren regiert werden, sondern durch "politische Korrektheit". Diese "Korrektheit" sorgt dafür, dass alle früher stark eingeschränkten Gruppen nun eine Übermacht besitzen, da die Opferrolle beliebig herausgekramt werden kann.

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Geschrieben am
Magni
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Eine Zigarre (paff paff) ist manchmal einfach nur eine Zigarre. Paff

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Geschrieben am
Magni
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Mach dir keine Hoffnungen CRN. In Deutschland ist es mindestens genauso schlimm. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn das in D. gewesen wäre.

Die vielbeliebte Süßspeise "Mohrenkopf oder Negerkuss" wurde zur "starkpigmentierten Schaumwaffel afrikanischer Herkunft"

Kennt noch jemanden den Sarottimohr? Der wurde in die Arbeitslosigkeit geschickt und durch einen Minderpigmentierten Kaukasier ersetzt. Rassismus pur!

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Geschrieben am
Anna
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Hey Klopferchen,

Ich wollt dir nur mal bescheid sagen, dass deine (Alb-)träume wahr wurden...


Feuchtgebiete wurde verfilmt! Pfui deibl...

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Geschrieben am
Mi
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Es geht ja nicht um den einen Satz, sondern auch um das darauffolgende "Wow, you like this" - "No, I don't like this"; was dem Schluss schon etwas eher zulässt, dass es sich hier um einen politisch nicht wirklich korrekten Witz handelt.

Ich sage das gerade deswegen so, weil mich persönlich er nicht wirklich stört (mir ist er beim Stream auch gar nicht aufgefallen, könnte aber auch an meinem Englisch liegen), ich aber dennoch verstehen kann, wenn es nun einmal Menschen gibt, die dadurch verletzt werden. Für mich ist die Aussage eher durch das Lachen des Publikums zum Problem geworden.


Gerade deswegen sollte solche Pressekonferenzen so PC wie möglich sein - die Zielgruppe ist viel zu groß und verschieden, als dass sich Microsoft mit so einem Witz (ok.. fand das ernsthaft wer lustig?) neben der Kritik auch noch einen unnötigen "Skandal" aufhetzen sollte.

Da ich annehme, dass die meisten Leser sich nicht die Zeit genommen haben die Gegenargumente durchzulesen, möchte ich an dieser Stelle eines anführen, dass ich für wichtig halte:

Die Veranstaltung ist von vorne bis hinten gescriptet - somit auch dieses Gespräch.
Microsoft wäre ja auch herrlich blöd, das nicht zu tun. Dieser eventuell kontroversielle Witz wurde also bewusst gesetzt, ist durch diverse Hände gegangen und wurde abgesegnet. Das ist etwas, das ich nicht verstehe. Als Firma, und ganz besonders als Konsolenhersteller würde ich jede Art von Scherzeleien gegen irgendeine Gruppe sofort streichen - ein Judenwitz würde auch nicht gut ankommen, nur mal so nebenbei.

Und das ist es auch, was viele stört: Obwohl erst letzten Jahres eine große Debatte umd die Darstellung von Frauen und die Arbeitsverhältnisse in der Gaming-Industrie vom Zaun gebrochen wurde, hat kein Beteiligter erkannt, dass es sich hier um etwas handelt, dass jemanden zu Nahe gehen kann. Sowas wird, wie früher z.B. Schwulenwitze - durchgewinkt, weil den Machern nicht klar ist, dass es sich hier um ein Problem handelt und eine Thematik, die vor allem in den letzten zwei Jahren ein immenses Medieninteresse erhalten hat (Steubenville, Penny Arcade). Aufgrund der Anzahl an Frauen, die täglich vergewaltigt werden ist das auch nicht eine sonderlich kleine Gruppe, die es als anstößig empfinden könnte.


Wenn ich selbst betroffen wäre, wurde ich, zumindest in erster Zeit, so gut es geht Rape-Jokes vermeiden - zum eigenen Schutz. Damit würden große Teile meines Internets- und Spielekonsums schon einmal wegfallen; ich würde vielleicht auch auf schwarzen Humor komplett verzichten.
Ich würde jedoch nie im Leben annehmen, von einer öffentlichen, weltweit als Stream mitverfolgbaren Microsoft-Konferenz getriggert zu werden - ich kann es nicht vermeiden, nicht umgehe.

Und gerade deswegen ist in solchen Dingen Political Correctness wichtig.


Das ist eine öffentliche Konferenz - nicht 4chan. Ich kann mich auf den Schlag in die Fresse nicht vorbereiten.



Ich hoffe ich konnte meine Meinung zumindest halbwegs verständlich erläutern.
Es ist auch, weil ich diese Art von Kommentaren schon ahne, auch nicht gegen dich gerichtet, Klopfer.
Ich lese dich seit Jahren, und auch wenn es mich traurig macht, wie du manchmal andere Meinungen in einen Topf wirfst, schaue ich trotzdem immer gern vorbei, um zu sehen, was du zu sagen hast. Ich wollte hier einmal die Erklärung der "anderen Seite" (falls es das denn überhaupt gibt) zeigen.

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Geschrieben am
Ketzu
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Yay lasst uns rassistische und sexistische Sprache aufwerten indem wir sie "Politisch korrekt" bezeichnen und in einem Topf werfen mit scheinverbrechen wie dem Witz!
Klassisches "ICH fühl mich nicht herabgewürdigt durch das Wort Neger, also gibts auch keinen Grund für andere das so zu empfinden"

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Geschrieben am
Mi
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...Man kann natürlich auch den kurzen Weg gehen, alle Menschen die anderer Meinung als Idioten darstellen und ins Gesicht kotzen, den Ich-bin-Korrekt!-Tanz aufführen und dann, nachdem man alle angefuckt hat, sich wundern, dass keiner mit einem reden will.


Dir ist bewusst, dass solch.. ähm.. polarisierenden Beiträge nicht unbedingt förderlich für eine vernünftige Diskussion sind?


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Geschrieben am
Romiox
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Ehrlich? Ich meine, EHRLICH?! Trash Talk, sag ich nur. Wenn man das für einen offensichtlichen Vergewaltigungswitz hält, dann offenbart das mehr vom eigenen Denken als sonst was. Der Text hätte von ihr zu ihm mit Sicherheit nichtmal genug aufsehen erregt um heute noch erinnert zu werden...

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Geschrieben am
Pablowa
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Muss ich "Mi" aber auch zustimmen. Mit den darauffolgenden Sätzen wird klar das das eben nicht nur zufällig nach Vergewaltingung klingt, so wie du das in dem Beitrag darstellst (à la: das sagt man auch beim zahnarzt) sondern ganz bewusst gemacht war. Dass das ganze auch noch geplant war, macht das eig nur schlimmer. Auch wenn ich mich nicht wirklich beleidigt fühle, finde ich das einfach unnötig.
Naja, jedem das seine. Für das Publikum war das anscheinend der Witz des Jahres... wink.gif

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Geschrieben am
Tanja
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Hey Mi,
da sprichst du was Gutes an. Ich hätte mir wahrscheinlich, wenn ich den Beitrag gehört hätte, gar nicht weiter Gedanken über den flachen Wortwechsel gemacht und die Aufregung darüber genau wie Klopfer übertrieben gefunden, aber deine Kritik überzeugt.

Ich denke aber, Ketzu bezieht sich nicht auf dich, sondern auf Magni.

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Geschrieben am
LaLouve
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Naja, mit dem Zusatz kann ich das schon verstehen, dass sie sich beschweren. Aber was sich ein Fußballtrainer neulich geleistet hat, von wegen "Frauen sollten in der Öffentlichkeit die Klappe halten", das fand ich schon schlimmer. Man darf sich sowas als Frau (oder gegen wen sich der Witz auch richtet) sowas nicht gefallen lassen, und wenn es wirklich gescriptet war, dann hätte sie ja auch sicher Einspruch einlegen können dagegen. Wenn sie sich einverstanden erklärt hat, den Dialog zu sprechen, dann ist es ja ihre Sache gewesen.

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Geschrieben am
Sadic
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Selbst um das _ganze_ Gespräch als Vergewaltigungswitz zu erkennen muss ich um 3 Ecken denken...
Auf der Welt verhungern Menschen und die Leute regen sich über solchen Schei.. auf.

Zum Thema "alles ist durchgescriptet": Schon mal dran gedacht das "Sie" eventuell dann auch damit einverstanden war? (Wenn es gescriptet war.) Ich weiss ja nicht wie das bei anderen Leuten ist aber "Angst um meinen Job" würde mich auch nicht dazu bringen etwas zu machen oder zu sagen womit ich NICHT einverstanden bin.

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Geschrieben am
woife
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Wer sich daran aufregen kann muss in einer beneidenswerten Position sein. Den wer sich über solchen belanglosen, banalen Blödsinn aufregen muss ist wahrlich gesegnet, den derjenige scheint scheinbar keine anderen Sorgen als einen halbseidenen, weit hergeholten Vergewaltigungswitz zu haben.

Danke der politischen Korrektheit vermuschit die öffentliche Sprache immer mehr. Fast schon wie Neusprach. Mir gesagt geht PC auch am Arsch vorbei, die besten Witze sind nun mal fies, gemein und dreckig. Sonst wäre es nicht witzig. Politisch korrekte Witze werden oftmals von "Leuten" erzählt deren Leben so ereignisreich zu sein scheint wie das einens Wiener Würstchens im Wassertopf.

Was viele scheinbar verlernt haben das auch Ton, Gestik, Mimik und Situation beeinflussen wie das gesagte gemeint ist.

In dem Sinne ein hoch auf schwarzen Humor und fiese, dreckige Witze die ganz und gar nicht korrekt sind. Wenn mich deswegen jemand für ein Arschloch hält ist es mir nur recht, ich halte solche Leute im Gegenzug für spießerische Heuchler die in einer anderen Zeit liebend gerne Blockwart geworden wären, weil sie alles und jeden kontrollieren und normen wollen.

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Geschrieben am
woife
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Ergänzung: Wieso muss das gescriptet sein? So Witze werden zu hauf ganz spontan gerissen, nur ist dann eben keine Presse da um das ganze zu veröffentlichen. Scriptet hier wirklich einer seine Witze?

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Geschrieben am
Magni
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entweder ich bin da extrem dickhäutig oder ich finde die Kritik nicht in Ketzu's Beitrag. Ebenso finde ich auch keine Begründung hier für eine Betroffenheit bei Tanja, weil - wenn man sich nichts schlimmes dabei denkt, ist es eben nicht schlimm. Die Worte haben eine Bedeutung, die aber im Sinn liegt. Wenn ich diese (vielleicht unwitzigen) Scherzchen nicht als irgendwie diskriminierend sehe, dann sind sie es für mich nicht. Das muß nicht heißen, daß ich ein Stein bin, sondern daß ich sie so auffasse, wie ich sie verstehe. Und wenn ich sie als harmlos auffasse, sind sie es für mich. Die von LaLouve angesprochene Aussage ist schlicht übel.

Übrigens, Mi: du weißt schon, daß Klopfers Web nicht direkt eine Plattform für vernünftige Diskussionen sondern für Satire ist?

Und an Ketzu nochmal: Es geht nicht darum, ob ich mich von der Bezeichnung "Neger" betroffen fühle oder nicht, sondern was mit dem Wort verbunden ist. Ein "Untermensch", "Sklave" oder eine freundliche vielleicht liebenswerte Figur? Ganz deutlich gesagt: Diskriminierung liegt nicht im Begriff, sondern in der Aussage. Und eine beliebte Süßspeise als Negerkuss (Ist Kuss denn übel?) zu bezeichnen ist doch nichts schlimmes.

Ganz deutlich, liebe Leute: Wenn ihr euch an dem Begriff "Negerkuss" stört, dann streicht einfach das Wort "Kuss" aus eurem Wörterbuch.

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Geschrieben am
ArmedWombat
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Sorry, manchen Dünnschiss kann ich einfach nicht mehr nachvollziehen. Sagen wir mal, es wurde ein Vergewaltigungswitz gemacht. Auf einer Microsoft-Pressekonferenz.
Ich frage: und weiter? Hat damit der Mitarbeiter behauptet, dass eine Vergewaltigung etwas lustiges sei? Dass Microsoft Vergewaltigungen unterstützt?

Kann man nicht einfach mal nen Gang runterschalten? Akzeptieren, dass auch Microsoft-Mitarbeiter nur Menschen sind und Menschen schonmal dumme Witze rausrutschen? Man muss den Witz ja nicht gut (oder auch nur witzig finden), aber von der Reaktion könnte man meinen, Bill Gates persönlich hätte in einem zwölfseitiigen Blogposting erklärt, warum Vergewaltigungen super lustig seien und "die Tussis sich mal nicht so aufregen sollten"? Nein. Wenn dem so gewesen wäre, dann hätte ich die Empörung nachvollziehen können. Aber hier? Ein einzelner Witz, meine Güte. Wollen die Wächterinnen der Sprache jetzt jede Diskussion so sezieren?

Und nebenbei, solche Empörungen kann ich sowieso nicht wirklich ernst nehmen, solange wie Wächter der politischen Korrektheit nur so einseitig arbeiten. Stellt euch mal auf eine Bühne und sagt "Männer sind intelligenter als Frauen!" - ihr werdet ausgebuht. Ruft stattdessen "Frauen sind intelligenter als Männer!" - dann gibt's Applaus.
Irgendwie scheint sich noch nicht der Gedanke durchgesetzt zu haben, dass man Ungerechtigkeit nur bis zu einem gewissen Punkt mit gegengerichteter Ungerechtigkeit bekämpfen kann. Irgendwann muss man auch mal ein bisschen versöhnlicher werden, sonst ersetzt man nur die Diskriminierung des einen durch die Diskriminierung des Anderen.

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Geschrieben am
@Mi
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Sehr schöner Post. Aber leider siehst du ja an den Kommentaren hier, dass eine vernünftige Diskussion nicht möglich ist, da sofort "Sprachpolizei" usw. gerufen wird, anstatt mal ein wenig drüber nachzudenken, worums da eigentlich geht. Nicht zu vergessen die klassischen Argumente "Es passiert viel schlimmeres auf der Welt!" und "Negerkuss beleidigt niemanden!"
An solchen Beispielen ist immer schön zu merken, wie privilegiert manche Leute sind.

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Geschrieben am
Farun
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Ja, genau, sobald man mit den Mist von wegen Privilegien anfängt, trägt das auch sehr zu einer vernünftigen Diskussion bei. Kann natürlich keiner anderer Meinung als du sein, dass liegt alles nur an den bösen Privilegien die wir alle genießen. *seufz*

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Geschrieben am
Mi
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Danke, an alle die kommentiert haben!


Ich mag Klopfers Web sehr, vielleicht auch gerade deswegen weil ich teils nicht die gleiche Meinung vertrete, und da ich die Kommentare und FDH sonst auch sehr schätze, dachte ich mir, ich könnte zumindest einmal den Versuch starten eine eher unpopuläre Meinung zu vertreten (wobei, es doch recht gut gelaufen - lesbares Deutsch! Ich wurd noch nicht mal direkt als Feminazihurentrockenplaume beschimpft. smile.gif )


Ich finde es aber dennoch schade, dass die meisten hier ihren Femen-Schlagstock rausholen und erst mal rundumschlach gegen alles machen, obwohl ich mich noch nicht mal dazu geäußert habe, wie ich zu "Negerküssen" stehe. (...Was haben die Schwarzen damit zu tun? Ich scroll hier so runter und scroll und scroll.. und plopp! NEGER. dafuq o__o)

Fehlt nur noch priviligierte HitlerInnen und dann hamma wieder ein gutes deutsches Gespräch geführt.




Um wieder zu der Kritik zu kommen, die teils gefallen ist:

Leutchens: Ich mag schwarzen Humor. Ich schrei(b) hier nicht weil ich aus meinem Blumenwiesenbrowserspiel gefallen bin und mir beim Aufprall auf KW das Perlchen eingeklemmt habe.


Ich habe diesen Post gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass die Kritik an der Sache falsch aufgefasst wurde. Und solche Missverständnisse finde ich immer schade, da sie ein Miteinander von vorneherein unterbinden.


Es geht mir nicht darum, dass es ein schwarzhumoriger Witz ist.
Mich stört es, dass es eine öffentliche Verantstaltung war, in der dieser Witz gemacht wurde - weil das als politisch korrekter Witz durchgeht.

Ich finde es auch seltsam, wie manche der Meinung sind, bei Microsoft würde man irgendeinen Mitarbeiter auch nur ohne Kontrolle atmen lassen. Ich wäre absolut bescheuert, meine gesamte Crew bei einer öffentlichen Veranstaltung NICHT mundtot zu machen und ihnen einen Zettel in die Hand zu drücken - das fällt alles auf die Firma zurück.

Die Sprecher spielen auch nicht live - es wäre einfach eine riesen Lachnummer wenn dann ein Bug auftreten würde oder die Technik streikt (ist doch eh passiert: EA. Dank Twitter haben wir jetzt ein internationales Hohn-ometer dafür, wie heiß es den Betroffenen wird.)




Da mich das ganze von vorneherein aber gar nicht wirklich doll gejuckt hat (ehrlich! ischwör auf meinen Damenbart!) lasse ich die Anwesenden hier nun mit meinen feministischen Höllenthesen in Ruhe.

Die ganze Sache IST komplett aufgeblasen - und zwar nicht weil sich jemand dadurch angegriffen gefühlt hat, sondern deswegen, weil sobald es in Richtung Frauen geht, vor allem in Gamingkreisen, erst mal nur mit Klischees geschossen wird; ohne überhaupt nachzudenken, woran man sich stößt.

Aber ich werde heute wohl keine Regenbogenbrücke des Friedens und Miteinander bauen können - vielleicht nach meiner Matura.


Ich wünsche den MenschInnen und Menschen dennoch einen wunderschönen Abend. /nosarcasm smile.gif

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Geschrieben am
Red Queen
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Mi, ich versteh ja deinen Ansatz. Das Problem, das ich damit hab, ist aber folgendes: Wir können unmöglich die ganze Welt mit Watte polstern, damit sich nur ja keiner an irgendwas stößt.
Die Watte ist in diesem Fall nichtmal mehr die (oft geforderte) allgegenwärtige Triggerwarnung, sondern gleich das Entfernen sämtlicher potentieller Trigger. Das geht nicht, das sollte allen klar sein. Logisch würd ich jetzt auch nicht mit Vergewaltigungswitzen um mich werfen, schon gar nicht, wenn ich weiß, dass jemand anwesend ist, dem das selbst zugestoßen ist. Aber ich weigere mich auch, vor jedem Satz, den ich in Gegenwart von anderen sage, drüber nachzudenken, ob das jetzt irgendwen stören könnet. Da kann ich gleich ins Kloster gehen und ein Schweigegelübde ablegen.
Der Punkt ist, dass alles, was gesagt wird, erst mit der Ankunft beim Rezipienten seine (für diesen Rezipienten!) endgültige Bedeutung bekommt. Was für die einen harmlos ist, ist für andere der Horror. Aber das weiß ich als Sprecher nicht vorher, und das sollte auch keiner verlangen können.

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Geschrieben am
Mi
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Das ist ein schön ausformuliertes Gegenargument welches ich auch vollends nachvollziehen kann. smile.gif

Dankeschön!

(Darf ich gute Laune haben? Ich hab jetzt gute Laune.)

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Geschrieben am
Jan
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@Mi: Ich weiss ja nicht, von was fuer Seiten oder Blumenwiesen du kommst, aber das klingt ein bisschen hart, was du hier der typischen Userschaft von KW unterstellst, finde ich. Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass man gerade hier sehr gut diskutieren kann, Diskussionen ein (relativ) hohes Niveau haben und die meisten Kommentare sprachliche Standards einhalten (sonst wuerde ich mich gar nicht dazu herablassen hier auch zu kommentieren). Ausser es geht um Veganer. wink.gif Dass man sich nicht so beleidigt ist doch hier selbstverstaendlich.

Ach ja: voellig egal, welche Meinung du hast, mag sie auch noch so unpopulaer sein, aber nimm das bitte niemals als Grund, sie nicht auch zu vertreteten. Muck auf, auch wenn der Mainstream anders denken sollte. Es gab dazu mal ein tolles Zitat, von Voltaire oder so, was ich leider komplett vergessen habe. Egal. Und verzichte auf das alberne BinnenI (ausser es ist dir wirklich wichtig, es zu benutzen, aber es kann passieren, dass man dann weniger ernst genommen wird). zunge.gif

Zum eigentlichen Thema kann ich nichts nennenswertes beitragen, da ich die Show nicht gesehen habe, mich die komische Xbox nicht mal peripher tangiert, ich den in einem kurzen Satz hingerotzten "Witz" vermutlich nicht mal als solchen erkannt haette und sowieso das Problem nicht erkenne. Pff, political correctness... unkorrekter Witz, so what? Microsoft ist doch nicht die Kirche, da arbeiten auch nur Menschen und wahrscheinlich viele sympathische Nerds, die vielleicht manchmal einen etwas eigenwilligen Humor haben, aber sich auch nicht gleich so anstellen.

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Geschrieben am
Horst
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Vorsicht. Viel Text der spät geschrieben wurde. Ich hoffe meine Gedanken sind trotzdem nachvollziebar.


Zitat Mi (Gepostet am 18.6.2013 um 18:35 Uhr):
"Es geht ja nicht um den einen Satz, sondern auch um das darauffolgende "Wow, you like this" - "No, I don't like this"; was dem Schluss schon etwas eher zulässt, dass es sich hier um einen politisch nicht wirklich korrekten Witz handelt."

Interessanterweise kommt das aber so garnicht vor. Ist aber auch in der Quelle so falsch dargestellt. Bei mir läuft leider das Videobild ab etwa der hälfte nicht weiter, aber ich höre sehr deutlich wie er sagt: "Wow, you like those" also "wow, du magst diese" und nicht "wow, du magst das". Und da vorher mehrfach der selbe "Kampfschrei" von einer der Figuren abgespielt wird, gehe ich mal davon aus, dass er ironisch darauf anspielt, dass sie von einem bestimmten Schlag besonders begeistert ist. Ihr Kommentar lässt mich dann vermuten, dass sie die Schläge abbekommen und nicht ausgeteilt hat. Wie gesagt, ich hab kein Bild dazu.

Inwiefern das Gespräch durchgescriptet ist kann ich nicht beurteilen. Ich würde aber vermuten, dass ein gescriptetes Gespräch etwas kreativer wäre und man sich vermutlich ne Frau gesucht hätte die es halbwegs kann und diese dann schön medienwirksam gewinnen lassen hätte.


Weiterhin stört es mich auch, dass sein "Just let it happen. It will be over soon" als Vergewaltigungswitz ausgelegt wird. Sie hat zuvor mit ihrer Aussage zu erkennen gegeben, dass sie keine Chance hat. Und wenn man jetzt einfach mal unterstellt, dass er das Gefühl hatte, dass sie keine Lust hat sich noch lange verprügeln zu lassen ist sein Kommentar ja schon fast freundlich. Ist bei mir jetzt schon ewig her, dass ich solche Spiele gespielt habe, aber wenn ich damals mit Freunden gespielt habe und es im Kampf klar wurde, dass einer von beiden keine Chance hat kamen auch Kommentare wie "Wehr dich halt nicht, dann ists zumindest schneller zu Ende". Teilweise hat auch der unterlegegene darum gebeten es schnell zu Ende zu bringen und den einseitigen Kampf nicht mit schwachen Schlägen und unnötigem rumgehüpfe in die Länge zu ziehen. Daher käme es mir erstmal garnicht in den Sinn diesen Satz im Kontext eines Videospiels mit einer Vergewaltigung in Verbindung zu bringen. Sollte er vom Aussprechenden allerdings tatsächlich bewusst mit dieser Doppeldeutigkeit gesagt worden sein, fände ich das ziemlich geschmacklos. So gehe ich erstmal davon aus, dass es einfach nur ein blöder Spruch war den er gemacht hat, weil der Gegner (der unpraktischerweise weiblich war) es einfach nicht drauf hatte.
Auch bei öffendlichen Veranstaltungen kann man nicht immer jedes Wort durchplanen nur um Sicher zu gehen, dass man nicht ausversehen jemanden auf die Füße tritt. Insbesondere da manche Sachen ja akustisch oder inhaltlich auch einfach falsch verstanden werden können.

Aber ich finde es sowieso immer faszinierend wie schnell einige Leute mit solchen Vergewaltigungs-Assoziationen sind. Ich gehöre zu den Männern, die kein Bedürfnis dannach haben irgendwen zu vergewaltigen, sei es aus sexuellen Gründen oder um Macht auszuleben. Da ich auch in meinem Umfeld niemanden habe, von dem ich weiß dass er/sie Opfer einer Vergewaltigung wurde, ist diese Thema bei mir im normalfall nicht gedanklich präsent. Und ich will das auch garnicht ändern. Ich sehe es auch nicht ein mich deswegen als unsozial oder empathielos bezeichnen lassen zu müssen (vgl. nächster Absatz). Ich denke schließlich auch nicht bei jeder Gurke die ich schäle an hungernde Kinder, die von der Schale fast so lange leben könnten wie mein Kaninchen oder jedes mal wenn ich meinen Hund streichele an die ganzen armen Tiere die jedes Jahr an der Autobahn ausgesetzt werden. Wenn ich mir ständig alles schlechte dieser Welt präsent halten würde, wäre ich vermutlich ein psychische Wrack.

Ich kann verstehen, das Opfer (egal von was) gerne mehr pauschale Vorsicht mit ihrem jeweiligen Thema hätten. Aber gleichzeitig denke ich auch, dass man es dabei auch übertreiben kann. Wenn man Vorsichtshalber alles und jeden immer mit Samthandschuhen anfasst kehrt ja für die Betroffenen auch nie wieder "Normalität" ein. Ich habe mal irgendwann einen Kommentar zum Thema Vergewaltigungsofer gelesen, wo ein Mann schrieb, dass er jedes mal wenn ihm Nachts eine Frau entgegen kommt die Straßenseite wechselt, da er ja nicht weiß, ob sie evtl. ein Vergewaltigungsopfer ist und er sie mit nahem vorbeigehen ängstigen könnte. Weiterhin führte er dann noch aus, dass alle Männer die das nicht täten ja assozial und empathielos wären. Ich musste mir dabei erstmal vorstellen, dass seine Vorgehensweise Normalität wäre. Wenn dann mal ein Mann nicht die Seite wechselt, weil er z.B. grad in Gedanken ist und die Frau nicht bemerkt hat, und diese wirklich ein Vergewaltigungsopfer ist, dann bekommt diese doch eine 1a Panikattacke. Denn sowas wie Konfrontation und Bewältigung der Angst gäbe es dann ja garnicht mehr. Ich bleib also erstmal dabei Personen (auch Frauen) die mir Nachts begegnen freundlich anzulächeln, ggf. mit einem grüßenden Nicken oder einen N'Abend auf den Lippen, oder sie einfach komplett zu ignorieren.

Ich fände es auch schön, wenn solche Labersäcke, die sich gerne an jedweder unbedachter Bemerkung aufhängen mal wirklich die wahren Probleme angehen würden. Ich kann es z.B. nicht verstehen, wie man einem Vergewaltiger Bewährung geben kann, obwohl sein Opfer traumatisiert ist, nur weil er eine schwere Kindheit hatte oder aus einem Kulturkreis stammt wo Vergewaltigungen OK sind. Wenn ich in Frankreich mit 150 über die Autobahn brettere sagen die ja auch nicht "Ach das ist ein Deutscher, der kennt das nicht anders". Warum wird die Herkunft bei Straftaten mit Personenschäden also gerne mal mildernd berücksichtigt? Und das jemand eine schwere Kindheit hatte und aus einem zerrütteten Umfeld kommt ist für den Betreffenden natürlich schlimm, aber gibt ihm noch lange nicht das Recht das Leben anderer Menschen zu versauen. Spätestens bei Wiederholungstätern sollte sowas dann ja garkeine Rolle mehr spielen, aber trotzdem gibt es auch da immer wieder zu milde Urteile.
Das das wegsperren das Problem nicht beseitigt, ist mir übrigends auch klar, aber die Bildungs- und Sozialmaßnahmen die nötig wären um die "normalen" Menschen mit schlechter Erziehung oder sozialem Umfeld von Gewalttaten abzuhalten kosten mehr als der Staat bezahlen möchte und dauern lange bis sie Wirkung zeigen. Und die Leute die solche Taten begehen weil sie einfach geistig gestört sind erwischt man damit auch nicht. Wegsperren kostet zwar auch mehr als der Staat zahlen möchte, geht aber zumindest schneller und hätte vielleicht sogar abschreckende Wirkung.
Trotzdem liest man von den Protestlern immer nur wie böse die ganzen Worte doch sind, und dass man "sowas" ja nicht sagen darf, anstatt das es mal Aufrufe dazu gibt die Ministerien mit Post zu überhäufen um entweder das Problem über die Sozial- und Bildungssysteme an der Wurzel zu packen oder zumindest die Täter mal vernünftig wegzusperren und damit zumindest ein Zeichen zu setzen, dass man sowas unter KEINEN Umständen duldet.

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Geschrieben am
Knallcharge
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Können wir uns nicht einfach nur über den scheiß Onlinezwang der XBOX one aufregen? Dieser verhindert, das ich mir so ein Teil zulegen werde, weil ich keine Lust habe, dass Bill Gates meine häßliche Fratze beim Spielen zu sehen bekommt.

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Geschrieben am
Markus, CH
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Es ist eben wie immer: Wäre der Gegenspieler ein Mann gewesen, wäre es als ganz normaler, provokativer Trashtalk durchgegangen, wie er in solchen Situationen (auch zwischen mir und meinen Freunden) üblich ist.
Leider sind sowohl Amerikaner als auch Frauen beteiligt und da hört der Spass eben auf. Wenn man unter dem akuten Betroffenheitssyndrom leidet muss man ja alles so böse wie nur immer möglich auffassen (ja, ich habe absichtlich nicht "verstehen" geschrieben), weil Männer eben aus Prinzip Schweine sein müssen, damit die eigene, verbogene Weltanschauung gerechtfertigt werden kann.

Aber wie Knallcharge richtig erwähnt: Der permanente Onlinezwang verhindert, dass ich konsolentechnisch Microsoft Kunde werde. Mein SEGA Megadrive und meine PS1 funktionieren noch. Und ich habe eh das Gefühl, die Spielideen wurden seither nicht sehr viel weiter entwickelt. Nur die Grafik wurde klar besser :-)

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Geschrieben am
Red Queen
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Markus, solange meine alten Konsolen funktionieren, werd ich sowieso den Teufel tun, mir eine neue zu holen. Wenn ich denn eine neue haben will, lehrt die Erfahrung, dass die Dinger nach ein paar Jahren aus der Portokasse zu bezahlen sind, und solange wird es sowieso noch dauern, bis ich Skyrim guten Gewissens beiseite legen kann biggrin.gif

Dass MS mich jetzt zwingen will, permanent mit dem Mutterschiff zu telefonieren, macht mir die Entscheidung nur leichter. Abgesehen davon, wohin mit der ganzen Kabelage? Irgendwann wird des sicher Standard sein, dass man in jedem Raum drei LAN-Anschlüsse hat, aber bis dahin würd ich es ganz gerne vermeiden, mir den Hals zu brechen, nur weil meine Konsole ohne Kabel in der Dose völlig nutzlos ist...

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Geschrieben am
Tanja
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@Magni: Es ist für mich nicht schlimm. Es geht aber auch nicht um mich.
Es geht darum, dass der Belustigungsgrad eines flachen Spruches in keinem Verhältnis steht zu der Herabwürdigung, die manche offensichtlich empfinden. Hier auch die Parallele zu anderen Formen der PC:
Mir ist es persönlich egal, ob mein hypothetisches Kind vom Südseekönig oder vom Negerkönig vorgelesen bekommt. Wenn aber seine schwarze Altersgenossin (und mit ihr auch andere) gleichzeitig durch die Beibehaltung eines inzwischen negativen Begriffes tief gekränkt wird, weil es für sie für die Unterdrückung und Verachtung der Schwarzen steht, (http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/564840/Ich-finde-es-total-scheisse) dann kann der Begriff auch meinetwegen einfach geändert werden. Es erzeugt keinen (oder nur vernachlässigbaren) Schaden und erleichtert eine andere Gruppe ungemein. So why not?

Natürlich kann man nicht all seine Mitmenschen permanent beplüschen. Und wenn alle Männer die Straßenseite wechseln, sobald ich ihnen entgegen komme, wäre ich eher verunsichert als erleichtert und würde vorsichtshalber das Deo wechseln.
Political Correctness ist fürs Privatleben nicht tauglich, und das erwartet auch niemand.

Aber ich finde es gut, wenn die Tagesschau den Begriff "Döner-Morde" nicht weiter etabliert. Ich finde es gut, wenn ein Kardinal kritisiert wird, wenn er die Missbrauchsfälle der katholischen Kirche öffentlich als "Geschwätz des Augenblicks" bezeichnet. Ich sehe es als ein nachvollziehbares Bedürfnis, wenn in Büchern früher anders konnotierte Worte mit etwas sprachlichem Feingefühl ersetzt werden. Und ich denke, man kann einen zweideutigen Spruch (falls er das war, ich habe das Video nicht gesehen, kenne nicht Rollenverhalten, Körpersprache, Betonung und anderen Kontext) in einer so öffentlichkeitswirksamen und sowieso bis in den Wortlaut durchgeplanten Sendung einfach weglassen.

Ich nenne Zigeuner manchmal Zigeuner. Meinen Studentenausweis nenne ich nicht Studierendenausweis. Ich grinse über unangemessene Witze. Und Negerkuss sage ich auch.
Aber das ist alles mein Privatleben, und wenn jemand das scheiße findet, dann kann er mich drauaf ansprechen oder mich meiden.
Im öffentlichen Raum ist das aber was anderes.
Das ist wie der unterschied zwischen Lästern und Rufmord, wie zwischen Flunkern und Dementieren, wie zwischen einem Flüsterwitz und einem unangemessenen Statement.
Wenn man etwas so öffentlich macht, dann hat es eine andere Bedeutung, weil die Folgen größere und weitreichendere sind. Und damit muss auch eine Abwägung einhergehen, ob der mögliche Schaden nicht größer ist als der Nutzen.

Der Schaden hier? Ich weiß nicht. Wahrscheinlich war unter denen, die sich aufgeregt haben, weniger Opfer, Angehörige oder sensible Menschen, als wildgewordene Feministen, die wieder einen Aufhänger gefunden haben.
Aber grundsätzlich? Grundsätzlich würde ich sagen, Medien, Personen des öffentlichen Lebens, der öffentliche Raum und andere Dinge, an denen man nicht vorbeikommt und die einen stark beeinflussen, dürfen ruhig ein wenig politisch korrekt sein.
Es wird unser Denken nicht zensieren, es tut niemandem weh - aber es vermeidet wohlmöglich Schaden und macht uns ein bisschen sensibler.

0
Geschrieben am
bla
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@Tanja: Sorry, aber deine Argumentation hinkt an einigen Stellen ungemein.

Wenn die schwarze Altersgenossin deines Kindes von einem Negerkönig liest, wird sie das nur "tief kränken", weil die dauerbetroffenen PC-Verrückten ihr bestes geben, dass negativ konnotierte Begriffe auch negativ konnotiert bleiben. Statt alles mögliche politisch korrekt halten zu wollen, sollte man sich lieber zusammen mit seinen Kinder mit solchen Begriffen auseinandersetzen und sie über die historische Bedeutung und den Wandel derer aufklären. (Von den Gefahren, die von dem Denken alá "Ach, so ein paar Begriffe zu ändern/zensieren, um Gruppe XY zufrieden zu stellen, wird schon nicht so schlimm sein", will ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen...)

Die Aussage des Kardinals kann man damit auch nicht vergleichen, er verhöhnt die tatsächlichen Opfer direkt und unzweifelhaft, während die MS-Mitarbeiter lediglich einen etwas flaschen Spruch gebracht haben, den jeder in den falschen Hals kriegen könnte, wenn man nur wollte.

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Geschrieben am
Tanja
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Es gibt ein paar Begriffe, die sich in ihrer Konnotation zum positiven Verändern konnten. "Toll" oder "irre" zum Beispiel.

Wenn es aber um Personengruppen ging, kenne ich die Aufwertung nur in Kontexten, wo der Begriff als Selbstbezeichnung übernommen wurde: Homosexuelle, die sich selber als Schwule oder queer bezeichneten. Raubkopierer, die die Bezeichnung als "Piraten" für sich übernahmen. Leute, die sich selbst Nerds nannten.

Sprich: Wenn du als Weißer anfängst, von Negern zu reden, wird das den Begriff nicht wieder sympathischer machen - du hast nicht die Position dazu. Selbst wenn ein Schwuler zu seinem Freund grinsend "Du Tunte" sagt, heißt das nicht, dass du das darfst. Ist ein ungeschriebenes Privileg der jeweiligen Betroffenen, während das Wort in deinem Mund die alte Bedeutung behalten wird.

Für deine Kinder kann das Ganze auch Folgen haben.
Natürlich kannst du erklären, dass Neger hier ein liebes Wort ist, weil es früher ein passables Wort ist, sie es aber sonst nicht verwenden sollen, weil es heute kein nettes Wort mehr ist. Aber ernsthaft: Schon Erwachsene reflektieren ihren Sprachgebrauch nicht sonderlich häufig. Wenn sie oft genug von den "Döner-Morden" gehört haben, dann reden sie eben selber auch davon. Und irgendwann wird dein Kind auf den neuen Mitschüler zeigen und "Guck mal, ein Neger" sagen, weil das eben das geläufigste Wort ist und die negative Bedeutung immer nur theoretisch erklärt wurde, aber nie in den Geschichten von Pippis Vater durchklang.

Mir wurde als Kind mitgegeben, das "bumsen" ein normales Wort für "zusammenstoßen" ist. Ende der Grundschule habe ich die andere Bedeutung erfahren, aber das Wort blieb noch eine ganze Weile in meinem intuitiven Sprachgebrauch, weil's halt so drinnen war. Genauso wie ich mir erst abgewöhnen musste, Menschen mit Trisomie 21 "mongoloid" zu nennen. Da hilft das theoretische Wissen nur zweitrangig, wenn man das Wort immer wieder so gehört hat. Wenn ich auch noch "wichsen" für "polieren" und "blöde" für "schüchtern" gesagt hätte, weil irgendwelche alten Kinderbücher... naja.

In welche Richtung sich Sprache entwickeln wird, können wir nur minimal beeinflussen.
Was wir aber machen können, ist auf unsere Sprache achten. Vor allem eben dort, wo wir durch Fahrlässigkeit schnell verletzen, Vorurteile verstärken oder Missverständnisse erzeugen können. Und damit geht es mir eigentlich nicht um den Freundeskreis (der merkt sowieso, wie etwas gemeint ist), sondern um die Stellen, wo es weitlaufendere Folgen hat (beispielsweise, wenn tausende Zuschauer einem gerade zugucken).

Und wir können unseren Kindern erstmal Worte beibringen, die sie problemlos verwenden können, bevor wir ihnen erklären, dass es da noch "Neger", "Nutte", "Fotze" und "Kanacke" gibt, die sie jetzt aber nie sagen sollen. Davon haben sie im positiven nämlich wenig, während sie es versehentlich, aus Neugier oder aus Trotz vielleicht mal irgendwo verwenden, wo sie andere ehrlich verletzen oder sich Ärger einhandeln.
Das heißt nicht, dass ich sie für dumm halte. Kinder neigen einfach dazu, Grenzen auszutesten, mal unbedacht zu sein und Tabuthemen von Erwachsenen nicht nachvollziehen zu können.

Aber mal ganz real: was wäre deine Alternative? Würdest du dem schwarzen Mädchen erklären, dass es sich nicht durch etwas beleidigt fühlen soll, das laut Duden diskriminierend ist? Weil das schließlich früher was anderes hieß und du das nicht böse meinst, wenn den Begriff verwendest?

Dazu noch ein Beispiel: Mein Freund und ich kommen aus unterschiedlichen Gegenden Deutschlands. Für mich heißt "Goschen" ein grobes Wort für "Mund", "Halt die Goschen" ist also "Halt's Maul". Für ihn ist "Gusche" ein verniedlichendes Wort, wie man es auch gegenüber Kindern sagt. Als er sich mal konzentrieren musste, meinte er zu mir (tatsächlich ohne bösen Willen) "Halt die Gusche", was somit verständelicherweise zu einem kleinen Zerwürfnis führte.
Ich kenne seine Bedeutung des Wortes inzwischen. Trotzdem habe ich ihn gebeten, soetwas nicht zu mir zu sagen, weil es bei mir einfach sehr ruppig und gemein ankommt.

Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, dass das Mädchen plötzlich okay findet, so genannt zu werden, nur weil es für dich eine harmlosere Bedeutung hat.

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Geschrieben am
Nina
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Ich - eine Frau - finde das lustig.
Der Typ hat sie in einem VIDEOSPIEL verdroschen und mit den genannten Worten kommentiert.
Das war LUSTIG!

Wer was anderes denkt, soll sich bitte erhängen.
^ und ja, das ist jetzt auch ein Witz und es ist lustig

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Geschrieben am
Anke
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Ein Problem ist, dass sowas eigentlich maximal nach hinten losgehen kann: Dann werden halt keine Frauen mehr für so etwas eingesetzt, weil man immer durch eine kleine Unachtsamkeit von den Medien auf der Sexismus-Schiene fertig gemacht wird. Da kann ich mir gut vorstellen, dass einige Unternehmen ähnliche Präsentationen in Zukunft einfach nur noch von Männern durchführen lassen, dann kann so etwas auch nicht mehr passieren. Aber soweit denkt ja offenbar niemand.
Mal ganz davon abgesehen, dass es völlig unproblematisch gewesen wäre, wenn die Rollen bei dieser Präsentation getauscht gewesen wären und die Frau den Kommentar losgelassen hätte. Und das sollte uns wirklich zu denken geben, wenn es wieder mal um Gleichberechtigung geht.

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Geschrieben am


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