Frag den Hasen

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#43031
Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass ein großer Teil der Bevölkerung sich nicht ausreichend über die Themen informiert und interessiert, dennoch bin ich nicht der Meinung, dass die Politiker häufiger in meinem Interesse handeln.

Ein kleines Beispiel war die Privatisierung der Krankenhäuser in Hamburg. Im Prinzip war das schon beschlossene Sache, aber es gab vorher noch einen Volksentscheid. Ende vom Lied: eine eindeutige Mehrheit war gegen die Privatisierung und was dann?
Man hat "nur" 49% der Krankenhäuser privatisiert. Was ist das für ein Umgang mit der Stimme des Volkes? Wie soll man Politikern da noch vertrauen?

Auch haben die Politiker meistens selbst nicht den blassesten Dunst von den Themen zu denen sie abstimmen. In 90% der Fälle wählen die einfach nur nach Parteimeinung und dann ist mir der uninformierte Bürger genauso lieb, weil der durch die einseitige Werbung in der Regel ebenfalls auf "Linie" gebracht wird. Es gibt dort aber dennoch die Chance, dass im allgemeinen Bewusststein eine echte Meinung zu einem Thema vorherrscht und man damit größeren Schaden verhindern kann.
Ein Beispiel ist da der Datenschutz, der systematisch in Deutschland von deutschen Politikern ausgehölt wird. Klappt es nicht auf deutscher Ebene, wird von den exakt gleichen Parteien auf EU Ebene weitergemacht.

In meinen Augen kann es einfach nicht schlimmer werden, weshalb ich Volksentscheide begrüßen würde.
Ein Problem ist allerdings, dass die öffentliche Meinung wesentlich schneller wechseln kann als die von Politikern (es sei denn, ein Tsunami macht ein Atomkraftwerk kaputt, dann sind auch Politiker voll die Wendehälse), was einen gewissen Unsicherheitsfaktor reinbringt. Und Unsicherheit ist ökonomisch gesehen pures Gift. Politiker, die für eine gewisse Zeit im Amt sind, sind meist relativ berechenbar, darauf kann man sich einstellen.