Das wir schon so weit sind diese Frage überhaupt stellen zu müssen (und das ist nicht speziell auf den Fragesteller bezogen, mittlerweile kam diese Frage ja auch in mehreren Zeitungen und auf vielen Plattformen) spricht mehr für sich als tausend Worte. Wie kaputt muss eigentlich der moralische Kompass sein, dass man sich diese Frage überhaupt stellt?
Dass das dann auch prompt missbraucht wird, versteht sich ja auch von selbst. Plötzlich sind dann nicht mehr "nur" die Nazis das Problem, sondern die Leute die sie "unterstützen" (also sich dagegen aussprechen jemanden arbiträr als Nazi zu bezeichnen, um ihm dann legitimiert auf die Fresse zu hauen), oder die Nazi-Verharmloser (also diejenigen, die nicht einfach die politische Diskussion mit dem "Du bist ein Nazi"-Nichtargument beenden wollen).
Und das traurige ist, dass genau diese kaputte Einstellung zur heutigen politischen Situation geführt hat, auch insbesondere hierzulande mit dem Aufstieg der Populisten. Klar, die Fälle wo Leuten deswegen Gewalt angetan wird sind hier zum Glück noch sehr selten, aber die Richtung hat sich auch hier schon mehrfach gezeigt. Das sind zwar keine Berkeley University-artigen Zustände, aber wie weit muss das denn gehen?
Alibifrage: Hast Du schonmal Kutteln oder Bries gegessen?
Facetten und Graustufen gehen dabei komplett verloren, die Diskussionskultur als solche gibt es dann nicht mehr, es wird immer mehr zum Kampf, in welchem dem Gegner nicht mal mehr erlaubt werden darf, das Wort zu ergreifen, mit welchen Mitteln auch immer.
Nein, hab ich nicht. Kutteln hab ich zuerst in einem Lustigen Taschenbuch kennengelernt, in dem Donald und Dussel nur Kutteln aus der Dose aus Reiseproviant hatten (weil Dagobert so geizig war), und sie fanden das aber zum Kotzen. XD