Frag den Hasen

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#43387
Interessant. Die Frage gleich mal vorweg: Was würdest du denn statt des dreigliedrigen Schulsystems etablieren und falls es auf was einheitliches hinausläuft, siehst du nicht die Gefahr, dass die "Guten" von den "Schlechten" runtergezogen werden?

Meiner Ansicht nach sollte man erstmal den ganzen Schwachsinn weglassen, den eh niemand braucht. Religionsunterricht? Bitte.
Und den Fokus lieber auf Dinge, die wirklich interessant und praktisch sind legen. Ich habe damals in der Schule zwar ganz viele alte Schmöker analysiert, aber wofür ist das gut? Ich habe nicht gelernt wie man Bewerbungen schreibt, ich habe nichts über Wirtschaft gelernt. Wie ein Kaufvertrag zustande kommt beispielsweise und was für Folgen sowas hat. Ich habe nicht gelernt wie man eine Steuererklärung macht. Wenn ich jetzt grade so darüber nachdenke, fällt mir eigentlich nichts ein, was ich damals gelernt habe, was mir heute noch irgendwas bringen würde. Englisch vielleicht, aber da habe ich durch Onlinegames und Musiktexte googlen eindeutig mehr gelernt, als durch die Schule. Jemand mit dem ich mal einige Wochen in einer WG gewohnt habe, hatte zwar angeblich einen Schulabschluss, wusste aber nicht, wie man sich Eier kocht.
Was ist Aufgabe der Schule, was Aufgabe der Eltern?

Denkst du, es wäre vorteilhaft, würde man die Schüler noch eher nach Interessen gruppieren? Wir durften damals in der 7. einmal zwischen Latein und Französisch wählen und dann erst in der Oberstufe unsere LK. Wäre es sinnvoll, Schülern noch eher die Wahl zu lassen, auf welche Fächer sie ihren Fokus legen wollen, oder wäre das zu früh, weil man vor der Oberstufe eh noch keine Entscheidung in der Richtung fällen kann?

P.S.: TEAM = täglich einen anderen mobben

P.S.2: Wie willst du den Eltern eigentlich verkaufen, dass das Kind in der Schule was leisten soll? Nach der 3ten schlechten Note stehen die eh vor der Tür und machen Rabatz. Es kann schließlich nicht sein, dass grade IHR Kind nicht ausreichend Klug ist, um Noten für ein anschließendes Studium zu ergattern.
Ich würde ein einheitliches Schulsystem machen, in dem alle zusammen lernen und dann eben je nach Wunsch und Leistung dann schon nach der 10. Klasse abgehen oder eben noch bis zur 12. Klasse weitermachen. Die Sorge, dass die Schlechten die Guten runterziehen würden, hab ich nicht. So ein Schulsystem ist ja keine neue Erfindung und hat in der DDR oder auch in Finnland prima funktioniert; eher ist es dann halt so, dass die Schlechten eben auch mehr schaffen, weil von ihnen mehr verlangt wird und sie nicht den Eindruck kriegen, dass sie eh in einer Loser-Klasse sind.

Was die Lehrinhalte angeht, kann man da sicher mal aufräumen. Was das Lesen von Büchern im Unterricht angeht: Ich hab auch erst an der Uni kapiert, was das wirklich bringen sollte, weil meine Deutschlehrer in der Schule didaktisch den Sinn gar nicht wirklich rübergebracht haben. Eigentlich geht's dabei ja darum, dass man auch aus großen Texten den Sinn, die Intention, die Aussage herausarbeiten kann und auch mitkriegt, wodurch das rübergebracht wird. Zum Teil müsste da eigentlich auch reingehören, wie der Leser durch den Text manipuliert wird, eine bestimmte Haltung einzunehmen. Das hätte dann auch durchaus Relevanz für das alltägliche Leben. Bewerbungen zu schreiben, wurde in meiner Schulzeit mehrfach durchgenommen, mindestens einmal in Arbeitslehre und einmal im Deutschunterricht. Dass es auch für allerlei alltägliche Sachen eine Art Unterricht geben sollte, finde ich durchaus richtig, in dem zum Beispiel Fallen bei Verträgen (wie etwa Handyverträgen) beleuchtet werden und so. Ich fand's auch albern, dass an einigen Schulen der Werk-Unterricht, in dem wir noch gelernt haben, wie man handwerkliche Dinge erledigt, eingestellt wurde.

Was die Wahlfreiheit angeht, würde ich nicht zu früh eine Auswahl bieten wollen. Schule ist dazu da, den Schülern ein möglichst breites Fundament zu bereiten, damit ihnen möglichst viele Wege für die Zukunft offenstehen. Auch wenn die Schüler es doof finden, lange jedes Fach machen zu müssen, vll. ist es ganz gut, wenn sie nicht schon etwas beiseite schieben können, woran sie vll. später sogar ihr Interesse entdecken würden.

Zu PS2: Man muss nicht auf die Eltern hören, und wenn auch die Direktoren und die Schulbehörden sich hinter die Lehrer und ihre fachliche Kompetenz stellen würden, wäre schon viel gewonnen. Die meisten Eltern würden nie zum Chirurgen gehen und ihm erzählen, wie er operieren müsste und dass er die Röntgenbilder völlig falsch lesen würde. Aber bei Lehrern fühlen sich Eltern plötzlich zu Pädagogen berufen und denken, sie wären schlauer als die Leute, die das jahrelang studiert haben. Ist doch saublöd.