Ich finde da hast Du einen wichtigen Puinkt getroffen, der heute von vielen gerne geleugnet wird. Jesus mag mit Sündern Mitleid gehabt haben, aber er hat immer die Umkehr gefordert. Die Ehebrecherin, die gesteinigt werden soll, da sagt er zwar zu den anderen "Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein", aber nachdem die alle mürrisch abgezogen sind, sagt er zur Ehebrecherin eben auch "Geh nun und sündige nicht mehr".
Luther hat es mal so zusammengefasst: Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde.
Das Christentum ist keine Religion der großen Toleranz. Es ist eine Religion der großen Vergebung, wenn man bereut und umkehrt.
Angesprochen warum Jesus bei den Sündern sitzt, sagte er auch "Man schickt einen Arzt zu den Kranken, nicht den Gesunden". Die Sünder sind für ihn kranke Menschen, er sucht den Kontakt, um sie zur Umkehr zu bewegen. Zacharäus der Zöllner gibt am Ende des Mahls mit Jesus jedem, den er um Geld betrogen hat, das Doppelte zurück. Er ist begnadigt, weil er umkehrt und für seine Sünden Buße tut.
Das ist das eigentlich revolutionäre im Christentum, eine Religion, die dem unvollkommenen Menschen eine zweite Chance gibt. Es ist aber keine "ihr seid alle okay so wie ihr seid" Religion.
Kann man sich streiten, ob das gut ist. Ich finde es nicht schlecht, einerseits anzuerkennen, dass der Mensch nicht perfekt ist, und andererseits aber den Ansporn bieten, sich zum Positiven zu verändern. Sich nicht hängen zu lassen, sondern an sich zu arbeiten, auch dann, wenn man voll die Scheiße verzapft hat, solange man Willens ist sich zu ändern, hat man eine Chance. Klar, muss einem der Wertekanon gefallen, der definiert, was denn das heißt "zum Positiven".
Alibifrage: wusstest Du, dass es im Alten Testament verboten ist, Hasen zu essen. So wie Schweine auch. Denn Hasen sind Wiederkäuer ohne gespaltene Hufe. (Schweine haben gespaltene Hufe, kauen aber nicht wieder und essen darf man doch bloß Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen...)