Frag den Hasen

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#43555
Man kann schon ein bisschen was tun. Den eigenen Binnenmarkt stärken kann ausgleichend bis stabilisierend wirken. Es bleibt dann mehr Geld im eigenen Land, es muss nicht mehr so viel importiert werden. Das macht einen etwas robuster gegenüber Kursschwankungen der eigenen Währung.
Ja, man holt damit erstmal keine Devisen ins Land, man verhindert aber vielleicht, dass welche Abwandern. Es ist kein Allheilmittel, aber eine ergänzende Möglichkeit. Man kann Einnahmen erhöhen oder Ausgaben verringern, im Idealfall macht man beides.
Man schafft so auch eine Reihe von Jobs, die im ersten Schritt stabil bleiben, auch wenn Exporte zurückgehen.

Im zweiten Schritt muss man einen Export aufbauen, der vielfältiger ist als nur einen Rohstoff zu beeinhalten. Hat man eie gute Binnennachfrage generiert, könnte man schauen, welche der eigenen Produkte in Nachbarländern (mit einer ähnlichen Alltagskultur) gut gehen könnten und gezielt den Export dieser Produkte anstoßen.

Im dritten Schritt Lokale Eigenheiten zur Marke machen. In praktisch allen menschlichen Kulturen gibt es Köche, Schreiner und Töpfer, die sich also um Essen, Aufbewahrung und Möbel kümmern. Über die Jahrhunderte haben sich vielleicht kulturelle Eigenheiten herausgebildet, die man exportieren kann. Gerichte, Vasen, Möbelstücke. Vorteile herausstellen, warum macht die Kultur das so und so und dann in den Export gehen.

Im vierten Schritt baut man die kulturellen Besonderheiten zu Tourismusfaktoren aus. Tourimus ist kein gutes Standbein, zu sehr schwankt der, ist stimmungsabhängig, eine Bombe am falschen Ort und alles geht den Bach runter... aber er ist ein gutes Zuverdienst und Touristen verbreiten die Verwendung heimischer Zutaten, Gerichte und andere Errungenschaften in ihren Heimatländern, das wiederum kann sich positiv auf den Export auswirken.
Das mit der Binnennachfrage ist zwar an sich richtig, gilt aber auch bloß, wenn die Binnennachfrage eben auch zu einem beträchtlichen Teil durch heimische Erzeugnisse gedeckt werden kann. Das zwar ja z.B. auch ein Problem in der DDR: Die Binnennachfrage war riesig und konnte kaum gedeckt werden, aber das beinhaltete zum Beispiel auch Kaffee und Kakao, für deren Import dann auch wieder Devisen notwendig waren, und um die zu erwirtschaften, mussten Waren exportiert werden. (Das sorgte dann dafür, dass die DDR den Anbau von Kaffee in Vietnam sponserte, um den dann später billiger importieren zu können, weil sie das nicht in Dollar hätten bezahlen müssen. Bevor das jedoch Früchte trug, ist die DDR untergegangen; Vietnam allerdings ist durch diese Investition der zweitgrößte Kaffee-Exporteur der Welt geworden.)

Das mit den lokalen Eigenheiten zur Marke machen - das funktioniert eben auch nur sehr sehr begrenzt. Bei Champagner geht's, weil da ein über Jahrhunderte gepflegtes Image hinter dem Namen selbst steht, aber schon bei Gerichten hast du meistens Pech, weil die Leute dann doch meistens schon zufrieden sind, wenn sie das kriegen, was wie das Original aussieht und schmeckt, auch wenn es nicht so heißt: Kein China-Restaurant in Deutschland bezahlt China irgendetwas, um Peking-Ente zuzubereiten. Gleiches natürlich mit Vasen und Möbelstücken. Ich glaube, selbst italienische Restaurants in Europa bestellen sich ihre Einrichtung im italienischen Stil in China. Ich sehe da ehrlich gesagt auch für Venezuela keine großen Chancen, irgendwelche lokalen Eigenheiten zu einem großen Exportschlager zu machen, außer eben vll. durch Export der Rohstoffe.

Tourismus ist für Venezuela immer wichtiger, aber das ist eben auch gerade bei instabilen politischen Verhältnissen sehr wackelig. Insofern ist das natürlich etwas, was man gerade in einer Krise nicht wirklich aufbauen kann.