Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
Als er dann (irgendwann?) in seinem Büro sitzt und so tut, als würde er arbeiten, bittet Ana um ein geschäftliches Treffen, um die Vertragsangelegenheiten zu besprechen. Donald sagt zu und verspricht, einen Anzug zu tragen. Ana hat sich modisch schon für einen Jutesack entschieden, was auch nicht viel schlimmer ist also manches, was sie bisher in diesem Film trug.
Am Ende trägt sie aber doch ein rotes Kleid. Das Besprechungszimmer des Trump-Konzerns lässt mich allerdings wieder am Geschäftssinn des Chefs zweifeln, denn es ist furchtbar dunkel. Vielleicht schmust er ja gerne mit seinen Geschäftspartnern, aber ansonsten ist diese Swingerclubbeleuchtung echt ungeeignet.
So ganz weiß ich nicht, was Ana eigentlich mit diesem Meeting bezwecken will. Teilweise zitiert sie nur Stellen aus dem Vertrag, aber sagt nicht, was sie daran stört oder was sie da für Fragen hat. Erst bei ihren Grenzen wird es konkret. Anal- und Vaginalfisting fallen ebenso wie Genitalklemmen raus, und Donald guckt, als hätte man ihm gerade gesagt, dass er beim Weihnachtsmann auf der Liste mit den bösen Jungs stehen würde. Dann fragt sie, was Analstöpsel sind, doch bevor Trump antworten kann, marschieren seine Vozida-Models ein und stellen Speis und Trank auf den Tisch. Scheint mir auch keine gute Geschäftspraktik zu sein, wenn bei womöglich kritischen Geheimverhandlungen plötzlich die Sekretärinnen reinkommen. Aber das wirklich Skandalöse: Donald erklärt nie, was Analstöpsel sind.
Ana listet noch weitere Dinge auf, die sie mitmacht oder auch nicht, und Donald freut sich so über ihr Engagement, dass er ihr zugesteht, einmal in der Woche mit ihr auszugehen. Der Herr Milliardär wird sich noch ruinieren mit so viel Großzügigkeit. Schließlich ist offenbar der ganze Vertrag verhandelt, und ich hoffe, er beendet jedes Meeting mit den gleichen Worten, die er Ana gegenüber gebraucht: „Ich möchte dich am liebsten ficken, bis du nicht mehr stehen kannst.“
Er erzählt ihr dann, wie erregt sie wäre, und dass er sie am liebsten gleich hier auf dem Konferenztisch nehmen würde. Sie spielt ein bisschen mit ihm, aber verabschiedet sich dann, um sich in Ruhe zu überlegen, ob sie den Vertrag unterschreiben möchte. Und der Donald hat dicke Eier, höhö. Als er sie zu ihrem Auto begleitet, kriegt er immerhin mit, dass sie einen ollen VW Käfer fährt, und ich frage mich, ob sie das mit Absicht macht. Sie sagt, auf welchen Autor sie steht, und er schenkt ihr Bücher. Sie erwähnt, dass ihr Laptop kaputt wäre, und er schenkt ihr ein MacBook. Sie zeigt ihm ihren schrappigen Typ 1…
Nun ist aber auch endlich Zeit für die Abschlussfeier der Universität, und dort sieht Ana wenigstens ihren Stiefvater – und natürlich Donald, der die Abschlussrede hält. Beim Gratulieren auf der Bühne fleht Donald Ana an, die Sachen aus dem Vertrag wenigstens einmal mit ihm zu probieren, und sie willigt grinsend ein. Beim anschließenden Ball darf Donald sogar Anas Papa kennenlernen. Und ich kapiere nicht, wieso der vergleichsweise unbeeindruckt reagiert. Seine Tochter ist mit einem der begehrtesten Multimilliardäre zusammen, und er hebt nicht mal erstaunt die Augenbrauen. Ich wundere mich überhaupt, dass niemand von den Anwesenden rundherum voll mit dem nackten Finger auf die beiden zeigt und vor Verwunderung keucht.
Am Abend genießen Donald und Ana ein bisschen Alkohol, und Donald warnt sie, dass er ihr den Hintern versohlen würde, wenn sie die Augen verdreht, als es an der Tür klingelt. Unten steht Taylor, der Chauffeur – und er hat einen roten Audi mitgebracht. Der ist Donalds Geschenk für Ana zum Abschluss. Und das muss sie auch annehmen, denn ihr Käfer ist schon von Trumps dienstbarem Geist entführt worden. Ana rollt mit den Augen – und schon zerrt Donald sie wieder in die Wohnung und legt sie übers Knie. Das Mädchen keucht dabei ganz schön, und ich vermute, dass sie es doch ganz schön geil findet. Bevor es aber erneut zur Unzucht kommt, verabschiedet sich Donald schon wieder, weil im Büro noch was zu erledigen wäre. Ich denke, das war die Rache dafür, dass sie ihn letztens so steif zurückließ. Geschieht ihr recht.
Vielleicht war es aber auch ganz gut, denn ihre Mutter ruft an. Sie hat von ihrem Ex-Mann erfahren, dass Ana einen Freund hat. Allerdings kommen Ana dabei die Tränen, also kann sie ihrer Mutti doch nicht vormachen, dass alles prima wäre. Mama lädt Ana zu sich ein, falls sie etwas Abstand braucht.
Am nächsten Morgen bestaunt Kate den neuen Autoschlüssel von Ana, aber auch sie hat wohl leicht mütterliche Gefühle für ihre Freundin, denn sie gibt ihr den guten Rat aufzupassen, dass die ganze Sache mit Donald nicht zu schnell geht. Dabei ging sie ja selbst bei Elliot ran wie Blücher. Ana nickt. Und dann fährt sie zu Donald. Blöde Kuh.
Der Vertrag fordert von Ana, dass sie sich gefälligst die Pille besorgt, und sie neckt Donald ein bisschen damit, dass sie die ersten vier Wochen auf Sex verzichten müsse. Das heizt Donald so an, dass er mit ihr unbedingt ins Spielzimmer will – auch ohne unterschriebenen Vertrag. Und wieder hallt bei mir ein „Ich werde dich ohne deine schriftliche Einwilligung nicht anrühren“ im Ohr.
Also gehen sie in Donalds Folterkammer. Sie ziehen sich aus, er schlägt sie ein bisschen mit einer Reitgerte, dann schnallt er sie fest und schlägt sie ein bisschen mehr. Ihr scheint’s zu gefallen. Und dann vögeln sie wieder. Gähn. Und natürlich muss sie danach wieder allein in ihrem Bett schlafen.
Damit auch mal wieder die Handlung vorankommt, ist bald der Abend des Trump-Familiendinners gekommen, weil Donalds Schwester in der Stadt ist. Immerhin hat auch Kate noch einen Drehtag mit abbekommen, weil sie mit Elliot dabei sein darf. Donalds Eltern sind sehr interessiert, mehr über Ana und ihre Familie zu erfahren, und angesichts dessen, dass Donald unter dem Tisch nicht aufhören kann zu fummeln, kann sie doch recht souverän Auskunft geben. Das erstaunt mich deswegen, weil sie ja vorher im Film total aus dem Konzept gebracht wurde, als Donald sie nach ihrer Familie fragte, und da grabbelte er ihr noch nicht an den Schenkeln rum. Als Ana allerdings erzählt, dass sie am nächsten Tag nach Georgia zu ihrer Mama möchte, wird Donald doch etwas ungehalten. Er lotst sie unter einem Vorwand in den Garten und schimpft mit ihr, weil sie ihm bisher nichts davon gesagt hatte. Er würde ihr wieder gerne den Arsch versohlen. Ich weiß gar nicht wieso. Sie hat noch keinen Vertrag unterschrieben, mit welchem Recht will er sie also bestrafen?
Nach etwas Knutschen hat Ana aber wieder das Bedürfnis zu reden. Uff, ist ja anstrengend mit so einer Frau. Jedenfalls weiß sie immer noch nicht so recht, was er eigentlich genau will und warum sie nicht so miteinander umgehen können wie normale Pärchen. Er will aber darauf gar nicht antworten. Wenn sie nur den Vertrag unterschreiben würde, müsste sie gar nicht mehr darüber nachdenken. Das lässt mich vermuten, dass er Ana nicht als richtigen Menschen ansieht. Sie versteht allerdings nicht, wieso ihm der Vertrag so wichtig ist und warum er sie verändern will, und er wiederum bestreitet, dass er das will, und schließlich würde sie ihn ja verändern. Wisst ihr, ich glaube, das hat keinen Sinn mit den beiden. Die sollten sich trennen und nie wieder sehen. Am besten jetzt. Sie fragt ihn noch einmal nach seinen Wunden. Es reicht aber zu wissen, dass er eine schwere Kindheit hatte, findet er.
Als Ana schläft, sprudelt es dann doch aus ihm heraus: Seine leibliche Mutter war eine Cracknutte, nicht die beste Mama und starb, als er vier Jahre alt war. Heul doch, Weichei.