Klopfers Link- und Lichtbild-Deponie



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Klopfer
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Es gibt eine Stellungnahme des Autors des zweiten Buchs.

Jetzt wäre natürlich interessant zu wissen, ob es stimmt, dass das Konzept nicht von Katapult alleine stammt, sondern in Zusammenarbeit mit Hoffmann und Campe erarbeitet wurde.

Empörender fand ich ja die säumige Zahlung des Honorars (und das Geschachere um die Prozente in den Verhandlungen bei einem Nachfolger), aber da wird nur der Verlag selbst Licht ins Dunkel bringen können.

1
Geschrieben am
Christyan
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Ich hatte es in Twitter schon gesehen und wir hatten schon kurz darüber diskutiert.
Der Verlag scheint ja wirklich nicht der nettesten zu sein, denn es gab ja mehr als einen Grund überhaupt zu wechseln.
Das mit dem Konzept des Buchen ist wirklich ein wichtiger Punkt, was die Kopie angeht. Wenn das mit dem Verlag zusammen erstellt wurde, dann hat er durchaus ein Recht, eine Fortsetzung zu machen. Es klingt im Originalbeitrag von Katapult ja nicht so.
Die andere Frage ist ja, ob vorhandene Karten aus alten Katapulten im neuen Buch einfach kopiert wurden. Das kann man jetzt auch nicht mal schnell prüfen, ohne das Buch zu haben und die entsprechenden Magazine.
Ich hab übrigens ein Abo von Katapult seit Anfang des Jahres und kann es empfehlen. Gerade die Karten und die kurz zusammengefassten Zahlen und Informationen sind oft sehr interessant.

0
Geschrieben am
Gast
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Geht ja zu wie im wilden Westen bei den Verlagen... aber es is jetzt natürlich schwierig zu sagen wer hier Recht hat, die Stellungnahme von Tin Fischer liest sich da ja schon wieder anders.

Ich finde auch, als großer Verlag seinen Autoren die Honorare auf den letzten Drücker zu zahlen ziemlich schuftig, weil die davon abhängen. Da spielt ein großer seine Macht gegen die kleinen aus, sollte sich dann aber nicht wundern, wenn die kleinen da keinen Bock drauf haben und sich wen suchen, der sie fairer behandelt. Was Gehaltsverhandlungen angeht, das regelt eben der Markt. Wenn ein Verlag ein besseres Angebot macht, ist man ja frei zu wechseln. Ich verstehe aber auch, dass da jedes Prozent entscheidet, bei den Umsätzen.
Bei aller berechtigter Kritik von Katapult, sich über die Namen der Beteiligten lustig zu machen, ist ziemlich kindisch und hinterlässt einen schalen Nachgeschmack.
Wer was kopiert hat, kann man nur entscheiden, wenn man beide Bücher nebeneinander hält. Letztlich wird immer mal auf Ideen anderer aufgebaut, man sieht etwas gutes und übernimmt was davon. Es gehört sich halt zu sagen, wo man es her hat, um die Vorarbeiten Wert zu schätzen. Man liest aber heraus, hier ist neben dem Geschäft auch auf der persönlichen Ebene viel Porzellan zerschlagen worden.
Naja, ich hol mir vielleicht die 100 Karten, sieht nach einem interessanten Buch aus.

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Geschrieben am
ObsidJan
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Ohne hier für eine Seite Partei zu ergreifen und die genauen, internen Hintergründe zu kennen:
Die Stellungnahme von Fischer von Hoffmann & Campe liest sich ein bisschen halbherzig. Im Prinzip bestätigt er die Vorwürfe, leugnet nichts und es liest sich so, als würden sie es bei Hoffmann & Campe auch in Ordnung so finden bzw. als wäre es ihnen egal. Das klingt auf den ersten Blick dreist. "Ich kann ja verstehen, dass ihr sauer seid, aber …" heißt der Titel der Antwort. Aber was? Danach kommt nichts mehr Substanzielles oder auch nur Neues. Aber wir machen es halt trotzdem, weil wir es können?

Auf der anderen Seite ist es für Katapult denkbar ungünstig, dass sie zugeben müssen, auch selbst schon Zeug von Reddit und anderen Quellen kopiert zu haben. Auch wenn die jeweiligen Urheber ok damit waren, hat das einen Beigeschmack.

Meiner Meinung nach ist hier die (mir unbekannte) Rechtslage entscheidend und es wäre vielleicht gar nicht schlecht (auch für andere Verlage und Autoren), es hier auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen, um Klarheit zu schaffen. Wenn das Urheberrecht aufgrund der Zusammenarbeit nicht alleine oder vielleicht nur 50 % bei Katapult liegt und sie gegen eine dreiste Kopie vom eigenen Ex-Verlag nichts unternehmen können - nun gut, dann ist es eben so. Recht bedeutet nicht immer automatisch auch Gerechtigkeit. Im Musikbusiness ist es anscheinend auch üblich und erlaubt, dass ein Label eine CD veröffentlicht, nachdem die Band schon bei einem neuen Label unter Vertrag ist.

Ich hoffe jedenfalls, Katapult haben einen guten Anwalt.

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Geschrieben am
(Geändert am 28. Juni 2020 um 15:02 Uhr)
Klopfer
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Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, worauf Katapult da Urheberrecht beanspruchen sollte. Dem Konzept alleine fehlt mMn die Schöpfungshöhe; Infografiken in dieser Art gibt es schon lange. Prinzipiell sind grobe Ideen nur schwer schützbar. (Niemand kann z.B. die reine Idee "Ich gebe dumme Antworten auf Aufklärungsfragen" urheberrechtlich für sich beanspruchen.)
Inhaltlich wäre sicher auch schwer, eine Schöpfungshöhe nachzuweisen, wenn man eine Karten und Zahlen und Fakten präsentiert, man hat schließlich auf Zahlen kein Urheberrecht, ebenso wenig auf die Form Afrikas oder Deutschlands oder so. Wenn Hoca die genaue Zusammenstellung eines Katapult-Buches kopiert hätte, dann sähe das auch wieder etwas anders aus, aber Katapult sagt ja selbst, dass die Sachen, die sie in dem anderen Buch wiederfinden, über allerlei Katapult-Ausgaben verteilt waren.

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Geschrieben am
(Geändert am 29. Juni 2020 um 2:30 Uhr)
ObsidJan
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https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/eierbuch-story-geht-weiter/

Zum Thema Rechtslage: aus diesem Bericht beim DLF geht hervor, dass das Konzept wahrscheinlich geklaut, aber das Ganze letztlich nicht justiziabel ist mangels Schöpfungshöhe und mangels Urheberrecht auf Daten und Zahlen (wie Klopfer oben schon erklärt hat).
Dennoch gewinnt ein Verlag, der nicht pünktlich zahlt und den rechtlichen Spielraum so dreist ausreizt, bei mir keine Sympathiepunkte.

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Geschrieben am
(Geändert am 15. Juli 2020 um 12:34 Uhr)
Gast
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Muss er ja auch nicht. Dass der Verlag sich arschig verhält, darüber darf (und sollte?) man auch berichten, warnt andere Autoren sich mit so jemandem einzulassen.

Davon unberührt bleibt, dass die Produkte von Katapult zwar originell, aber nicht originär sind. Ich find sie schon schön anzuschauen, öffentliche Daten hübsch aufaarbeiten ist eine Kunst die nicht jeder kann, aber sie ist ebe nicht Urherberrechtswürdig. Ich kann dami leben, ich hoffe Katapult auch und sie machen einfach weiter gute Infografiken.

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Geschrieben am
ObsidJan
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Noch was anderes zum Thema Verlage: seit dem 1.7. werden Bücher ja temporär nur noch mit 5 statt 7 % USt besteuert. Mir ist aufgefallen, dass gedruckte Bücher auf meiner Wunschliste das Gleiche kosten wie vor der Steuersenkung, also wurde der Nettopreis erhöht (um ca. 2 %), obwohl sie ja einer Buchpreisbindung unterliegen. Bei E-Books ist es unterschiedlich, einige kosten das Gleiche, andere sind interessanterweise um eben jene 2 % günstiger geworden.

Dürfen (Netto-)Preise preisgebundener Bücher überhaupt einfach so erhöht werden? Oder meint die Preisbindung nur den Bruttopreis? Streicht sich hier der gierige Verlag die zusätzlichen 2 % ein, während der Buchhändler (in dem Fall Amazon) nichts dafür kann und die Steuersenkung daher nicht weitergeben kann?

Anders gefragt: wenn die Buchpreisbindung a) dazu führt, dass ich als Endkunde niemals Rabatte bekommen werde (von wenigen Ausnahmen wie Mängelexemplaren und ausländischen Büchern abgesehen), und gleichzeitig b) es den Händlern bzw. Verlagen ermöglicht, im Rahmen einer Steuersenkung munter die Preise zu erhöhen, ist das nicht ungerecht und ein ganz starkes Argument dafür, diese elende staatliche Regulierung des Buchmarkts endlich abzuschaffen? :kratz:

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Geschrieben am
(Geändert am 29. Juli 2020 um 18:41 Uhr)
Klopfer
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Der Buchpreis, den die Verlage festlegen, ist der Bruttopreis. Um die Mehrwertsteuersenkung weiterzugeben, hätten alle Bücher, die auf Lager sind, vor dem 1. Juli umgepreist werden müssen (nicht nur in den Buchhandlungen, auch im Lager), und sie müssten das auch vor dem 1. Januar wieder werden, um den alten Preis wiederherzustellen. Dank der Buchpreisbindung sind die Preise ja auf den Büchern aufgedruckt, und so eine Preisauszeichnung müsste zwingend geändert werden, weil sonst rechtswidrig. Du kannst dir denken, wie scheißteuer und zeitkritisch das wäre. (Deswegen haben die Tabak-Konzerne übrigens erfolgreich darum gebeten, von dieser Senkung ausgenommen zu werden, weil sie keinen Bock hatten, jede Schachtel in jedem Zigarettenautomaten, Laden etc. mit einer neuen Steuerbanderole zu versehen.) Die allermeisten (oder gar alle) Verlage haben daher darauf verzichtet, neue Preise festzulegen. (Die in anderen Bereichen übliche Praxis, einfach an der Kasse einen Rabatt zu berechnen, ist bei Büchern nicht legal.)

Das zusätzlich eingenommene Geld geht sowohl an die Verlage als auch die Buchhändler, da meist ein Prozentsatz vom Nettopreis als Händlerpreis ausgehandelt wird. Da die Verlage und die Buchhandlungen aber durch die coronabedingten Ladenschließungen eh tw. schon auf dem Zahnfleisch gehen, sollte man sich überlegen, ob die 16 Cent, die bei einem 9-Euro-Buch dann zusätzlich an die Leute gehen, die Bücher herstellen und an die Kunden bringen, und nicht vom Staat einkassiert werden, wirklich so skandalös sind.

Würde die Buchpreisbindung abgeschafft werden, könntest du den meisten Buchhandlungen und auch vielen kleineren Verlagen Lebewohl sagen. Die würden von den Buchhandelsriesen zerquetscht werden. (Und die größeren Verlage hätten kleinere Programme.)

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Geschrieben am
(Geändert am 29. Juli 2020 um 23:46 Uhr)
ObsidJan
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Mir ist bewusst, dass es viel zu viel Aufwand und Kosten mit sich bringt, alle Bücher umzupreisen - deshalb wäre mir ja die Abschaffung der Ursache dieses Problems (Bruttopreisbindung) viel lieber als die Weitergabe der Steuersenkung. ;) (Daneben gibt es ja auch noch weitere Argumente gegen die Buchpreisbindung.)

Alternativ könnte man wohl auch die Preisbindung auf Netto- statt Bruttopreise einführen, aber das würde womöglich dazu führen, dass auf den Etiketten im Buchladen Nettopreise ohne Steuer stehen würden und ich die Steuer (wie in den USA üblich) als Aufschlag an der Kasse bezahlen müsste - das dürfte hierzulande keine Mehrheit finden.

Würde die Buchpreisbindung abgeschafft werden, könntest du den meisten Buchhandlungen und auch vielen kleineren Verlagen Lebewohl sagen.

Um ehrlich zu sein: das würde ich in Kauf nehmen, obwohl ich definitiv zu denen gehöre, die dem Stöbern im lokalen Buchladen erstmal hinterhertrauern würden. Zum einen subventioniert die Buchpreisbindung auch die Riesen wie Amazon, zum anderen muss man eine offenbar schon tote Branche nicht durch Subventionen und Regulierungen künstlich am Leben halten. Manche Konzepte sind irgendwann einfach nicht mehr zeitgemäß und vielleicht muss man sich damit abfinden, dass sich das Konzept "kleine Buchhandlung um die Ecke" überlebt hat.

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Geschrieben am
(Geändert am 30. Juli 2020 um 12:45 Uhr)
the_verTigO
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Geschrieben am
Sajoma
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@ObsidJan: Ich bin von Natur aus anachronistisch, ich würde also den kleinen Buchladen ums Verrecken nicht opfern wollen, kann mir aber vorstellen, dass das theoretisch auch mit einer Abschaffung der Buchpreisbindung zu vereinbaren wäre.
Und um auch ausnahmsweise mal etwas Kontroverses zu sagen: nicht immer weiß die Mehrheit, was gut für sie ist. Die Mehrheit wählt offenbar auch CDU, ist übergewichtig und schaut viel zu viel fern.
Der Markt reguliert sich nicht von selbst, wenn damit etwas anderes als eine relative Vereinheitlichung des Angebots mit Ausbildung absurder Monopole bei einer Tendenz zu immer mehr Schrott gemeint ist. Ich mag das Leben bunt, ich mag Innenstädte, die sich einen eigenen Charakter leisten - wo es also einen Unterschied macht, in welcher Stadt ich gerade bin, weil sich auch mal das Sortiment unterscheidet, was es bei Riesen wie Thalia nur sehr bedingt tut -, und ich mag das trotz aller Nachteile, die sich daraus ergeben. Den Rest mag gern das Internet regeln, und auch dem täte es vielleicht gut, wenn nicht alles Google, Youtube und Amazon wäre.

2
Geschrieben am
Gast
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Der Punkt ist, ja die Buchpreisbindung kommt Amazon zugute, gäbe es sie nicht, käme es Amazon noch mehr zugute...

Wir erleben in diesen Zeiten irre Aktionen. Ein Laden wie Zalando machte vier Jahre lang keinen Cent Gewinn, die sind mit Risikokapital bis oben hin vollgepumpt, weil wenn man mit seinen aggressiven Kampfpreisen die Konkurenz in den Ruin getrieben hat, dann fängt das große Geschäft erst an. Siehe hier:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/454952/umfrage/gewinn-von-zalando-quartalszahlen/

Vor solchen Haifischbecken schützt die Buchpreisbidnung die kleinen Buchläden. Ist das fair gegenüber allen anderen Produkten? Nein, aber es auch für die Bücher noch unfairer zu machen ist nicht die Lösung. Und wenn wir über Subventionen heulen wollen, fangen wir doch mal beim Kohlebergbau an, der ist wahnsinnig teuer, kostet alle Steuerzahler viel Geld und ist obendrei schelcht fürs Klima global udn das Ruhrgebiet sackt ab und wenn die Pumpen es mal nicht mehr machen, dann säuft es auch noch ab. Die Buchpreisbindung ist eine Subvention die jeder Kunde selbst zahlt, kann sich jeder aussuchen, wo er seine Bücher kauft, und wer das alles doof findet, bruacht auch keine Bücher neu zu kaufen und kann sich dem vollständig entziehen, das geht bei vielen anderen Subventionen nicht.

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Geschrieben am
ObsidJan
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@Sajoma: Wenn eine Mehrheit Bücher lieber im kleinen Buchladen als bei Amazon oder Thalia kauft - prima, dann werden sich die Buchläden von selbst erhalten, auch ohne Buchpreisbindung und sonstige Markteingriffe. Aber ich sehe nicht, wieso die Gesellschaft als Ganzes einer (augenscheinlichen) Minderheit just 4 fun "bunte, vielfältige" (aber künstlich am Leben gehaltene) Innenstädte finanzieren sollte. 🤔

@Gast: Der Kohlebergbau ist ein sehr gutes Beispiel. Kohle ist als Energielieferant völlig veraltet, ineffizient, teuer, und wir könnten unseren Bedarf schon heute komplett durch bessere Energieformen decken, wenn wir wollten. Es ist jedem klar, dass die Kohleindustrie mittelfristig vom Markt verschwinden wird, das ist ja sogar explizit beabsichtigt (Stichwort Kohleausstieg). Warum soll man dann aber auf der anderen Seite veraltete und offensichtlich nicht mehr überlebensfähige Konzepte wie kleine Buchhandlungen künstlich am Leben halten? Das erinnert irgendwie an die Sorgen um die armen Kutschenfahrer, als das Automobil auf den Markt kam...

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Geschrieben am
(Geändert am 30. Juli 2020 um 20:54 Uhr)
Gast
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Dein Vergleich hinkt. Es gibt ja kein technologisch besseres Medium, das das Buch vom Markt verdrängen würde, gäbe es nur die Buchpreisbindung nicht. Es geht ja um ein Distributionsmodell. Der gebundene Buchpreis verhindert "nur" dass Großanbieter wie Amazon, Libri und so weiter in Preisschlachten Bücher weit unter Wert verhöckern (vorrangig Bestseller) um die kleinen Läden ausbluten zu lassen, die bei einem solchem Kampf zwangsläufig den Kürzeren ziehen.

Wohin uns solche Preisschlachten führen sieht man ja schön am Tönnies Fall, denn die Discounter bieten schon heute Fleisch zu abartig niedrigen Preisen an, um die Konkurenz auszustechen. Wenn das Kilo Fleisch billiger kommt als das Kilo Kartoffeln, mit dnene das Schwein ja auch nur gefüttert wird, dann stimmt ja was nicht.

Preisbindungen gibt es im Übrigen nicht nur im Buchhandel, auch rezeptpflichtige Medikamente unterliegen einer Preisbindung. Soll nämlich egal sein, in welche Apotheke Du gehst. Oder sind Apotheken auch Auslaufmodelle die künstlich am Leben gehalten werden? Viel Spaß, wenn Du dann Nachts dringend ein Medikament brauchst, so schnell kann DocMorris noch nicht liefern.

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Geschrieben am
BJ68
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Behufs Kohle.....das wurde soviel ich mal gehört/gelesen habe, auch deswegen subventioniert, weil die Herstellung/Entwicklung von Bergbau-Ausrüstung auch dort dran hing.....und DE da ziemlich weit vorne aus technischer Sicht dabei war...

bj68

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Geschrieben am
ZRUF
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Auch bei einer Aufhebung der Buchpreisbindung würden die kleinen Händler nicht zwingend ausgebootet. Natürlich hätten die verloren, die keine besondere Beratung oder Spezialisierung haben. Aber ein Konzept kann man auch anpassen.
Und Bücher werden auch mehr und mehr digital gekauft. EBooks sind nunmal auf dem Vormarsch. Und davon haben die kleinen Händler auch einfach nichts. Das schadet denen sowieso schon. Also muss man sich heute schon etwas überlegen, wie man sich von Amazon und Co absetzen kann. Fachbücher, Bildbände etc. Themen, die sich nicht gut als ebook eignen.
Die Bestseller haben die kleinen Händler doch zu einem weiten Teil schon verloren. Die Nischenprodukte sind es, die hier noch gut gehen, würde ich mal annehmen.

Medikamente ist ja ein anderes Thema. Da geht es ja even nicht darum den Preis künstlich hoch zu halten. Der Vergleich hinkt also auch.
Da drücken die Pharmakonzerne Preise durch, damit sich die Entwicklung lohnt... Und vor allem die Shareholder frohlocken...
Aber gerade nachts zahlt man in Apotheken auch oft einen Zuschlag. Selbst mit Rezept...

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Geschrieben am
Veria
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Gerade die Nischenprodukte hat der kleine Buchhändler ja eben nicht. Wenn ich eine obskure Empfehlung kriege und damit zum Buchladen gehe, sagt der auch nur "Muss ich bestellen" (wenn er das denn kann! Ich hab auch schön gehört "Den Verlag haben wir nicht im Vertrag.") - aber von 50 Shades of Grey oder irgendeinem Spiegel-Bestseller-Krimi liegen hundert Exemplare auf einem Tisch im Eingangsbereich.

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Geschrieben am
ZRUF
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Das ist aber eben genau das Problem für mich.
Persönlich würde ich eher für special interest in einen Buchladen gehen, als für den normalen Bestseller.
Es kann ja auch die Fokussierung auf Fantasy, Manga, Romanze etc. sein, die einen von der Masse absetzt. Und ja, der kleine Laden kann gar nicht alles vorrätig halten, aber wenn ich dann gute Empfehlungen bekomme gut beraten werde, dann komme ich gerne wieder.
Wer nur versucht mit Standardkost mit den großen mitzuhalten, der kann auf Dauer nur verlieren.

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Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF:

Medikamente ist ja ein anderes Thema. Da geht es ja even nicht darum den Preis künstlich hoch zu halten. Der Vergleich hinkt also auch.


Das stimmt wiederum auch nur teilweise. Ja, Generika gibt es, aber das hindert Pharmakonzerne nicht daran, Minimalveränderungen neu zu patentieren, obwohl sie keine deutliche Verbesserung im Vergleich zum alten Produkt darstellen.

@ObsidJan: Heißt, wenn die Mehrheit nur noch vom Rechner aus bei Amazon bestellt und sich damit Innenstädte selbst abschaffen, ist das eben der Lauf der Dinge, den man nicht aufhalten wollen darf? Weiß ich jetzt nicht, ich hab da eine Meinung zu. Ich fände das scheiße (aber auch in diesem Extrem natürlich etwas unwahrscheinlich). Verias Szenario ist mir übrigens auch fremd; ich hatte nie Probleme damit, auch abgefahrene Bücher in kleineren Buchhandlungen zu bestellen.
Nichtsdestotrotz erinnert mich das an eine mir bekannte größere Stadt, die mehrere Krankenhäuser mit Geburtsstationen hatte, bis die große, privatisierte Kette kam und damit lockte, jedem dort geborenen Kind einen Maxi-Cosi zu schenken.
Sie haben mit der Aktion just dann aufgehört, als die anderen Geburtenstationen dichtgemacht hatten.

Manchmal verkauft man seine persönlichen Freiheiten zu leichtfertig für einen leckeren Linseneintopf.

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Geschrieben am
ZRUF
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@Sajoma

Dass die Konzerne so ihre Gewinne maximieren (wollen), bestreite ich gar nicht.
Befinde ich übrigens auch für Scheiße.

Aber, dass verschreibungspflichtige Medikamente in Apotheken immer das gleiche kosten liegt ja daran, weil die KVs einem dann nicht am Ende noch die zu besuchende Apotheke vorschreiben können.
Das hat eben nichts mit dem Schutz des Gutes zu tun, wie das bei Büchern ja offiziell der Fall ist.
Übrigens hat es bei mir im Umkreis von 3km mindestens 10 Apotheken. Diese Dichte hätte ich gerne bei Supermärkten oder Metzgern...
Da die sich ja nicht wirklich Konkurrenz machen, leben die alle wohl auch nicht so schlecht. Ist also die Frage, ob Apotheken nicht sogar auch zu stark subventioniert werden?

Und nein ich wünsche niemandem hier den Bankrott, falls das so verstanden werden kann.

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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ObsidJan wünsche ich die Innenstädte der Pinguin-Flughäfen in den Känguru-Chroniken.

Ich gehe gern zu der kleinen Buchhandlung einen Ortsteil weiter. Die haben zwar kaum auf Lager, was ich so lese. Aber sie bekommen deutschsprachige Bücher innerhalb eines Tages geliefert, in perfektem Zustand (das kann ich nicht von jeder Amazon-Lieferung behaupten) und wenn ich das mit dem Fahrrad abhole ist das auch ökologischer als die Individuallieferung. Aber alleine kann ich den Laden nicht über Wasser halten.
Der Laden bietet auch Lesungen, hat gute thematische Empfehlungen, verkauft eBooks und ist Mitglied des... Gutenberg? (Habe den Namen nicht mehr parat)-Verlag, der große Werke in Buchbindungen auf höchstem Niveau exklusiv in kleinen Läden verkauft. Für die Hauptfiliale(!) im Stadtkern hat es trotzdem nicht gereicht.

Und so unglaublich teuer kann diese "Subvention" nicht sein für den Steuerzahler - immerhin ist Ladenfläche vermietet und Angestellte im Einzelhandel beschäftigt. Die zahlen verhältnismäßig mehr Steuern als Amazon am Stadtrand mit Logistik-Löhnern.
Und jedes mal, wenn ich englische/amerikanische Taschenbücher lese, danke ich für die Buchpreisbindung. Denn diese Bücher sind mitnichten günstiger, sehr wohl aber billiger.

Auch dein erster Artikel ist so seltsam. Das wichtigste derer Argumente ist "Aber der Markt!", als wäre es das einzige Naturrecht nach Hobbes, das der Mensch nicht abgibt wenn er sich in den Staat einfügt. Das ist Unsinn.
Auch würde es eine "Markteintrittsbarriere" geben - generische Bücher sind wohl kaum eine Wertanlage, und diese fünf Burschen waren scheinbar noch nie auf einem analogen oder digitalen Flohmarkt - da könnte ich 20€ in Literatur im Pfund 1:1 umtauschen ohne lange suchen zu müssen. Die Mayersche (eine größere Kette in NRW) sponsort das rote Kreuz auch mit Gutscheinen im Wert von 30€ (statt der 25€ die man im Krankenhaus bar haben kann) für Blutspenden.
Verwaiste Innenstädte scheinen mir eine genauso große "Markteintrittsbarriere" für Einkommensschwache Menschen zu sein, wenn die lange mit Öffis unterwegs sein müssen, um einkaufen zu gehen, weil eben nicht alle internetaffin sind.
Einen Pluspunkt seh ich: Wo keine Läden sind, kann man Wohnraum schaffen. Aber das greift etwas zu weit, um mit der Buchpreisbindung zu korrelieren.

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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@Sajoma
Aber ein wirklich leckerer Linseneintopf ist ja auch was wirklich Feines! (Hast aber durchaus recht ;))

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Geschrieben am
Klopfer
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Auch bei einer Aufhebung der Buchpreisbindung würden die kleinen Händler nicht zwingend ausgebootet. Natürlich hätten die verloren, die keine besondere Beratung oder Spezialisierung haben. Aber ein Konzept kann man auch anpassen.

Na ja, ich bin immer etwas skeptisch, wenn jemand was von "Konzept" für spezialisierte Läden sagt. So viele Möglichkeiten, Bücher unter die Leute zu bringen, hat man nun nicht, und kaum jemand kann sich leisten, sich auf einen winzigen Teil des Buchmarkts zu beschränken und Nischenhändler zu sein. Das geht am ehesten noch bei Comicbuchhändlern, Uni-Buchhandlungen und Antiquariaten. Spezielle Aktionen wie etwa bei den Harry-Potter-Bänden sind sicherlich ein Werkzeug, den stationäre Buchhandlungen dem Versandhandel voraus haben, aber das ist auch nichts Dauerhaftes.

Und Bücher werden auch mehr und mehr digital gekauft. EBooks sind nunmal auf dem Vormarsch.

Der Anteil der E-Book-Leser an allen Buchlesern stagniert derzeit (übrigens nicht nur bei uns, auch in Japan) und ist seit 2014 nicht wesentlich gestiegen. E-Books generieren 5 Prozent des gesamten Buchumsatzes, was durchaus eine Steigerung ist, aber insgesamt immer noch eher wenig bedeutend.

Und davon haben die kleinen Händler auch einfach nichts. Das schadet denen sowieso schon. Also muss man sich heute schon etwas überlegen, wie man sich von Amazon und Co absetzen kann. Fachbücher, Bildbände etc. Themen, die sich nicht gut als ebook eignen.

Das muss aber auch was sein, was sich verkauft. Bildbände und Fachbücher sind super, kriegst du aber auch bei Amazon und sind so teuer, dass du die normale Laufkundschaft in Einkaufszentren usw. eher nicht dazu kriegst, bei dir einzukaufen.

Die Bestseller haben die kleinen Händler doch zu einem weiten Teil schon verloren. Die Nischenprodukte sind es, die hier noch gut gehen, würde ich mal annehmen.

Die Bestseller sind's immer noch, die die Leute in die Läden locken. Gerade wenn sehr beliebte Bücher bei Amazon gerade vergriffen sind oder es einen festen Erscheinungstermin für ein heiß erwartetes Buch gibt. (Ich schätze, auch viele kleine Händler erwarten sehnlichst den nächsten Band der "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe.) Und vll. sehen die, die durch Bestseller in die Läden gelockt werden, dann auch zusätzliche Bücher, die sie spontan mitnehmen.
Man überschätzt auch gerne, wie groß der Vorteil der Beratung wäre. Die meisten Deutschen wollen ja gar nicht beraten werden, ob in Buchhandlungen, im Baumarkt oder im Supermarkt. Die wollen stöbern.

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Geschrieben am
(Geändert am 1. September 2020 um 13:53 Uhr)
Sajoma
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@ZRUF: Du übersiehst die Komplexität hinter der Verpackung. Deine Krankenkasse hat Verträge mit bestimmten Anbietern bestimmter Pharmaka, und dein behandelnder Haus- oder niedergelassener Facharzt bekommt dann angezeigt, wenn du deine Krankenkassenkarte bei ihm eingescannt hast, welches der vielfältigen Produkte er dir am besten verschreiben sollte. Das ist aber vielleicht gerade nicht das, was du brauchst - vielleicht bist du laktoseintolerant, dann muss er extra das Rezept kennzeichnen, damit die Apotheke dir nur genau das eine laktosefreie Präparat rausgeben darf, was auf dem Zettel steht, und kein anderes Produkt. (Davon abgesehen, dass, wenn du auf ein bestimmtes Produkt beharrst, die Apotheke es in vielen Fällen nicht vorrätig haben wird.)
Im Krankenhaus hat wiederum das Krankenhaus diverse Verträge, und die wechseln, was übrigens bei allen Ärzten dazu führt, dass man irgendwann sein Lieblingsmedikament hat, das aufschreibt (egal, ob das nun jetzt gerade die beste Option für die Kasse oder das Haus ist) und dann guckt, was passiert. Führt auch dazu, dass im Krankenhaus der Patient im Extremfall kein einziges Medikament "so wie zu Hause" bekommt, das dann im Arztbrief landet und der Hausarzt sich einmal durchwühlen muss, was sich denn nun konkret geändert hat - auf den ersten Blick sieht alles verändert aus.
Ein weiteres angeschnittenes Thema sind die minimalen Variationen eines Wirkstoffs. Wofür braucht der Mensch Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol, Rabeprazol und Lansoprazol? Und das sind, wie gesagt, nur die unterschiedlichen Wirkstoffvarianten (mit unterschiedlicher Bioverfügbarkeit und einigen anderen Unterschieden, klar, aber sie tun letztlich alle dasselbe), um die Spannweite der Preise zu überblicken, hier ein Link: https://www.medizinfuchs.de/wirkstoff/omeprazol-3643.html

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Geschrieben am
ZRUF
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@Sajoma

Das Thema mit den Verträgen zwischen KV und Konzernen habe ich auch gar nicht angeschnitten, weil das wie man sieht ja auch ziemlich weit führt.

@Klopfer
Sich auf etwas spezialisieren heißt ja nicht unbedingt nur noch das zu haben. Aber dem Thema dem größten Platz, oder die größte Aufmerksamkeit zu widmen.
Mir ist allerdings auch klar, dass nicht jeder Laden so überleben kann. Illusorisch bin ich jetzt auch nicht.
Aber das grundlegende Ende wird allein wegen Buchpreisbindung ja oder nein nicht unbedingt kommen.

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Geschrieben am
Gast
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@ZRUF, aber wenn die Pharmakonzerne Preise durchdrücken, um die Entwicklungskosten zu decken, dann geht es doch genau darum, die Preise künstlich hoch zu halten...

Ansonsten geht hier manchmal der Begriff des Verlags mit dem der Buchhandlung durcheinander wie mir scheint.

Als jemand, der viel Fachliteratur liest, muss ich übrigens anmerken, dass ich das meiste davon elektronisch lese. Schon weil ich es dann sofort habe. Wenn ich einen Artkel schreibe, will ich nicht lange warten, bis ein Buch da ist, vor allem, wenn ich doch vorher gar nicht weiß, ob da was brauchbares für mich drin steht. Meine Hochschule hat einfach einen Rahmenvertrag mit Springer und Co und deren ebooks kann ich mir in den meisten Fällen einfach runterladen. Meistens brauche ich ja auch nur einen bestimmten Artikel aus einem Journal und nicht die ganze Ausgabe.

Den Steuerzahler kostet die Buchpreisbindung nichts. Es kostet den Konsumenten der Bücher eventuell mehr, aber das halte ich nicht für ganz klar.
Wer sich dran stört, kann über Gebrauchtwarenportale ohne Preisbindung Bücher kaufen. Oder noch günstiger in Bibliotheken ausleihen.

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Geschrieben am
ZRUF
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@Gast
Das Verlustrisiko zu minimieren ist für mich völlig legitim. Gewinnmaximierung auf Kosten der Kranken und der Beitragszahler finde ich dafür Scheiße.
Aber im das zu ändern dürften forschende Pharmakonzerne nicht auf dem freien Markt als AGs arbeiten. Oder es müsste Renditegrenzen geben. Wie auch immer sowas rechtlich ausgestaltet wird. Wenn ich mir anschaue, dass Das teuerste Medikament über 2 Mio Dollar kostet, dann wäre der Preis nur bei wenigen 100 Fällen weltweit zu rechtfertigen. Vor allem, weil die Forschungsgelder eben nicht vom Konzern kamen. Oder eben nur minimal.

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Geschrieben am
Sajoma
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@ZRUF: Ich glaube, du kratzt da an den Grundfesten des Kapitalismus. Warum sollten Pharmakonzerne nicht nach Gewinnmaximierung streben dürfen, und alle anderen schon? Zumal sie, das immerhin gestehe ich ihnen zu, durchaus auch mit hohen Verlusten konfrontiert sein können. Wenn so ein Impfstoff nicht wirkt oder doch nicht gebraucht wird, beispielsweise - oder der Konkurrent schneller war und den Markt schon geflutet hat. Aber da stecken eben mit gewissem Gewohnheitsrecht ziemlich viele Subventionsgelder drin; das finde ich allerdings bei Pharmafirmen angemessener als bei der ein oder anderen Bank. Ist aber mein persönlicher verzerrter Blickwinkel auf die Welt und besitzt nicht per se Allgemeingültigkeit.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ist halt die Frage, ob man Gewinnmaximierung auf Kosten der Gesellschaft will?
Aus Sicht der Konzerne absolut nachvollziehbar. Langfristig sinnvoll? Wer weiß, aber ich habe meine Zweifel. Wenn die Krankenkasse so teuer wird, dass es ein Luxus wird, dann verlieren auch die Konzerne wieder.
Also sagen wir mal kurzfristige Gewinnmaximierung bringt keine Vorteile. Die Bilanzen mögen erstmal gut aussehen, aber langfristig muss das scheitern.

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Geschrieben am
ObsidJan
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ObsidJan wünsche ich die Innenstädte der Pinguin-Flughäfen in den Känguru-Chroniken.

Kenn ich nicht (irgendwas mit Pinguinen klingt putzig), ist mir aber auch egal, da ich mein Zeug online bestelle, wo es am meisten Vorteile für mich bietet, und im stationären Handel kaufe, wo online zu viele Nachteile für mich hat. Das heißt hauptsächlich Lebensmittel (bei der Supermarktdichte hier ist es Unfug, sich Lebensmittel liefern zu lassen) und Kleidung (anprobieren muss sein und ich hab keine Lust, einen Großteil der Teile wieder zurückschicken zu müssen). Und Cafés/Restaurants. Alles andere bietet einfach nicht genug Auswahl, schlechte oder für mich unnötige "Beratung", ist zu teuer, zu umständlich oder muss erst vom Geschäft bestellt werden (Bücher...), was ich dann auch einfach selbst bei Amazon oder buecher.de machen kann. :schulterzuck:

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Geschrieben am
(Geändert am 2. August 2020 um 21:40 Uhr)
Sajoma
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@ObsidJan: Na, solange du dabei nicht Kant liest, geht das schon in Ordnung.

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Geschrieben am
Gast
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Ih würde es bei Pharmaforschung schon fair finden, dass wenn öffentliche Gelder drinstecken, die Gewinne zu dem entsprechenden Teil der Investition auch wieder an die öffentliche Hand zurückfießen. Das kann man ja beim Investieren mit einem Vertrag regeln und wäre in der Wirtschaft auch nichts so ungewöhnliches.

Aber ja, überall wo Geld zu machen ist, wird Geld gemacht und manchmal auch eben ziemlich rücksichtslos. Dennoch, auch wenn das Medikament jetzt 2 Millionen kostet, erstens ist es doch gut, dass es entwickelt wurde und so Menschen helfen kann und zweitens wird irgendwann das Patent ablaufen und Generikaherseller das einfach günstiger produzieren. ODer jemand entwickelt irgendwann auf der Grudnlage eine günstigere Version, denn immerhin da funktioniert der Kapitalismus ja recht gut, wenn jetzt jemand ein ähnliches Medikament entwickelt und für 1 Millionen rausbringt, dann wird der wohl gekauft, Konkurrenz belebt das Geschäft und so.

Abr an den 2 Millionen ist nicht die Preisbindung schuld, sondern der Konzern, der eben verlangen kann was er will. Das ist übrigens der freie Markt, ich kann auch von meinem Apfelbaum im Garten Äpfel ernten und mich an die Straße stellen und die für 2 Millionen das Stück verkaufen. Wird wohl keiner zahlen, aber das Recht dazu habe ich doch wohl. Medikamente stoßen uns vielleicht sauer auf, weil da die Gesundheit eines Menschen dranhängt und der ja kaum eine Wahl hat.

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Geschrieben am
ZRUF
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Das ist genau der Punkt. Am Ende hat der Erstentwickler ein Monopol auf das Medikament - Entweder für die Gültigkeit des Patentes oder bis ein Konkurrent einen Alternativwirkstoff gefunden und zugelassen hat. Das ist soweit auch nachvollziehbar, schließlich wäre es der Forschungsbereitschaft auch nicht zuträglich, wenn andere einfach blind kopieren könnten und nahezu keine Investitionen hätten.
Die Frage ist also, ob man exorbitante Margen erlauben will oder nicht. Oder, wie du @Gast bereits erwähnt hast, ggf. wenigstens eine Gewinnbeteiligung an die Gesellschaft weitergeben sollte, wenn die Investitionen von der öffentlichen Hand getragen wurden - oder zu nennenswerten Teilen?
Und ich verstehe natürlich auch, dass Gentherapie teuer ist, weil individuell. Ob das dann zig- oder hundertausende Euros kosten muss? Das kann ich jetzt nicht beurteilen, weil ich die Kosten nicht kenne.

Und dass ein Medikament, das viele Forschungsgelder verschlungen hat, aber nur von sehr wenigen Patienten benötigt wird, teurer sein muss als Aspirin, das von den Menschen gefühlt häufiger eingenommen wird, als sie die Unterhosen wechseln, ist natürlich auch klar.
Die Forschungskosten muss man ja wieder reinholen, damit mit sich das auch nur rentieren kann. Und einen gewissen Gewinn braucht man auch, sonst kann man auch nicht weiterforschen und leben müssen die Mitarbeiter und Eigentümer auch von etwas.
Also ich bin nicht weltfremd oder total sozialistisch eingestellt.
Nur habe ich wenig Verständnis für dafür, wenn ein Grundbedürfnis (hier Gesundheit) zur Ausbeutung wird. Das gilt übrigens auch für die Scharlatane, die behaupten, dass sie AIDS durch Handauflegen heilen können. In der Not greifen die Leute nämlich nach jedem Strohhalm, den sie zu fassen bekommen. Egal wie rational sinnvoll das sein mag.

0
Geschrieben am
Sajoma
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@Gast: Dass der Patient keine Wahl hat, lasse ich mal näherungsweise so stehen. Das ist in unserem Gesundheitssystem dann allerdings ein Problem, welches die Krankenversicherung (in den allermeisten Fällen, weitgehend) löst, und damit wieder (jedenfalls bei der Mehrheit) die Solidargemeinschaft. Dass wir uns als Gesellschaft scheinbar dazu entschieden haben, dass uns die Option, superdupermegareich werden zu können, soviel wert ist, dass wir dafür auch größere Unannehmlichkeiten für die Mehrheit in Kauf nehmen, ist ein systemisches Problem...

Diese Äpfel, die du da hast... Hat meine Nachbarin auch schon welche? Trägt man das diese Saison so? Ich glaub, ich muss einen haben.

0
Geschrieben am
ObsidJan
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Ich denke nicht, dass die "böse" Pharmaindustrie ihre Preise nach maximalem Ausbeutungspotential kalkuliert. Klar ist man als Kunde da in seinen Möglichkeiten eingeschränkt, weil man ja nicht einfach sagen kann "na gut, dann kaufe ich das lebensrettende Medikament eben nicht", aber wenn ich einen Preis aufrufe, den die meisten schlicht nicht bezahlen können (selbst wenn sie wollten), gewinne ich am Ende auch nichts. Das wissen die Pharmaunternehmen doch auch. Und früher oder später findet ein Konkurrenzunternehmen eine billigere Alternative oder das Patent läuft aus, also da funktioniert der Konkurrenzdruck schon.
Gelegentliche reißerische Schlagzeilen mit absurd hohen Kosten für eine Therapie/ein Medikament spiegeln einfach die Forschungs- und Entwicklungskosten in Milliardenhöhe verteilt auf eine gefühlte Handvoll Patienten mit irgendeiner exotischen Krankheit wider.

Was die Apotheken angeht: die sind nun auch nicht gerade Mangelware und gerade in Städten so häufig, dass ich mir deren Überleben nur mit den überzogenen Apothekenpreisen und dem Verkauf von sonstigem Ramsch (inkl. Homöopathie) erklären kann. Die Preisbindung auf Medikamente kann also auch weg und von mir aus die eine oder andere unnötige Apotheke gleich mit.

0
Geschrieben am
ObsidJan
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@Sajoma:

Heißt, wenn die Mehrheit nur noch vom Rechner aus bei Amazon bestellt und sich damit Innenstädte selbst abschaffen, ist das eben der Lauf der Dinge, den man nicht aufhalten wollen darf?

Ja. Das ist Demokratie. Im Moment sieht es so aus, dass die Allgemeinheit gezwungenermaßen (durch staatliche Markteingriffe) einer Minderheit ihre "bunten, vielfältigen" (aber ohne diese Subventionen scheinbar nicht überlebensfähigen) Ladenzeilen querfinanziert. Das ist undemokratisch.

Aber um ehrlich zu sein: ich glaube gar nicht, dass sich die Innenstädte tatsächlich komplett "abschaffen" werden. Ich hab auch keine Angst, dass es dann alle 10 Meter eine Dönerbude oder Shishabar gibt - das funktioniert wohl nur bei Apotheken (s. o.).

0
Geschrieben am
Gast
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Letztlich können die hohen Preise nur dadurch aufgerufen werden, dass es eine Krankenversicherung gibt. Zum Glück möchte ich betonen, zum Glück. Und zum Glück für die Menschen mit den seltenen Krankheiten wird gelegentlich die eine oder andere davon erforscht. Das ist ja in der Tat kein besonders lukrativer Markt, wenn man nicht diese Preise ansetzt.

Die Apotheken in den Innenstädten sind ja auch nicht das Problem, aber wenn im lädlichen Raum Apotheken verschwinden würden, wäre es ganz schnell Essig mit der Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten. Und da diese ein gesellschaftliches Interesse ist, so wie die Garantie, dass Du egal wo in Deutschland in 15 Minuten einen Krankenwagen bei Dir hast, wenn Du einen rufst, darf das ruhig entsprechend finanziert werden. Wobei wir jetzt nicht so tun sollten, als würden die Apotheken mit Steuergeldern subventioniert. Die können sich bei rezeptpflichtigen MEdikamenten nur keien Preissclacht liefern udn gegenseitig ausstechen. Wenn es auf einmal 10 Apotheken nebeneinander geben würde in der Stadt, aber die Kaufkraft der Kundschaft nur für die Rentabilität von zweien ausreicht, wenn schrumpft sich das schon von alleine wieder gesund, keine Sorge. Man könnte die Krankenkssen beim Aushandeln von Medikamentenpreisen stärken und generell fragen, ob nicht einfach auch von Ärzteseite aus ein bisschen viel manchmal verschrieben wird. Aber wer im Zweifel der Böse gewesen sein, der jemandem ein Medikament vorenthalten hat und deswegen kam es erst zu einer schweren Krankheit/Krankheitsverlauf/Todesfall...

Aber von mir aus können wir gerne jedem Apotheker sein Pharmaziestudium aberkennen, der Homöpathie/Bachblüten/Schüsslersalze/beliebiger-Hokuspokus verkauft, denn der muss im Studium irgendwas Grundlegendes nicht verstanden haben...
(ich weiß schon, die bieten das an, weil genügend Idioten das kaufen wollen).

0
Geschrieben am
Sir of Toastland
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@ObsidJan
1. Ich empfehle dir, bei deinem nächsten Buchladen mal die Känguru-Chroniken zu bestellen (klappt bestimmt auch per eMail/Telefon, dann musst du nicht zweimal laufen); Nebst der Referenz einfach insgesamt sehr gute Bücher ;)
2. Jetzt hätte ich aber gerne mal eine Erhebung, wie das Volk dem diese Demokratie gehört tatsächlich zur Buchpreisbindung steht, wenn du überzeugt bist, dass die meisten dagegen sind.
Und dann hätte ich gerne mal vorgerechnet, wie genau der Staat bei Büchern etwas "querfinanziert", wenn den Preis der willige Endkunde zahlt.
Deine Argumente scheinen mir alle etwas vage und willkürlich

2
Geschrieben am
Sajoma
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@Sir of Toastland: Nur als Hörbuch, finde ich. Wenn ich die selber lese, sind sie nicht halb so witzig. (Hier vergeht kein Tag, ohne dass passagenweise daraus zitiert wird, habe ich das Gefühl. An ein Leben davor erinnere ich mich nur schemenhaft.)

@ObsidJan: Ja, und erst wenn der letzte deutsche Arbeitsplatz von Amazon an kinderarbeitergesteuerte Einwegdrohnen outgesourct wurde, werdet ihr feststellen, dass man ohne Geld so schlecht bestellen kann...
Wir können uns gern mal über die Schaumweinsteuer unterhalten. Aber solange die besteht, müssen wir nicht darüber diskutieren, dass die Buchpreisbindung undemokratisch sei, obwohl es genügend Alternativen dazu gibt. Ich, als (inzwischen nicht mehr ganz so) armer Student, kaufe viele Bücher gebraucht und fahre damit bestens. Ja, damit unterstütze ich nicht immer den kleinen Buchladen um die Ecke (manchmal allerdings schon), denn es zwingt mich keiner dazu... hoppla.

0
Geschrieben am
glub glub, he whispers
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https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-08/peter-altmaier-bundeswirtschaftsminister-ladensterben-innenstaedte

heut zufällig gefunden, passt super zum Thema hoffe ich

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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@Sajoma Ich kann mich leider überhaupt nicht mit Hörbüchern anfreunden. Aber ich habe die ersten 10-12 Kapitel gehört, damit ich das in meinem Kopf auch angemessen lese :) (Eine schöne Anekdote ist, als meine damalige Physik Lehrerin die Bücher geschenkt bekam und noch ungelesen mit sich führte; Eine gute Freundin und ich - beide bestens mit der Materie vertraut - haben das dann vorgelesen, ich das quäkende Känguruh. Sie hat uns eine gute Woche später gestanden, dass sie unsere Stimmen beim Lesen nicht aus dem Schädel bekommt :D)

@glub glub erstmal sei gesagt, dass ich nach wie vor bei jedem Lesen kichern muss über deinen Namen. Ist wunderbar :)
Ich sehe nicht wie der Teil der Einzelhändler der es bis heute nicht geschafft hat, plötzlich digital werden soll. Vor allem zweifle ich daran, dass unsere Regierung da der richtige Berater ist :hammer:
Ich will beileibe nicht verzweifelt die Innenstädte durchfüttern mit Subventionen. Aber aus Altmaiers Vorschlag lese ich wenig anderes hervor.

1
Geschrieben am
(Geändert am 3. August 2020 um 22:44 Uhr)
Gast
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Ich stimme der These zu, das man man Werke von Marc-Uwe Kling besser hört als selbst liest, oder zumindest die Stimmen im Kopf haben sollte.

Ansonsten netter Artike vom Altmayer, aber ob das die Probleme löst? Schon heute beteiligen sch so viele Einzelhändler an Amazon Marketplace, dass über Marketplace merh Artikel verlkauft werdne als aus den Amazonlagern selbst. Und jedes Mal kassiert Amazon mit. Letztlich bieten sie eine der erfolgreichsten Verkaufs-Plattformen. Muss man auch mal wertschätzen bei aller Kritik, denn immerhin so leben einige Händler weiter, die sonst (auch mit eigener Website) keine Chance hätten.

TRotzdem bleibt die Frage, ob der Onlinehandel fortsetzt, was mit Einkaufszentren begonnen hat. Letztlich frisst Amazon was Karstadt sich schon vorher einverleibt hat. Das Einkaufszentrum macht doch gena das, alles anbieten kompackt und zu günstigen Preisen, da ist das online Warenhaus Amazon nur die konsequente Fortsetzung mit technisch aktuellen Mitteln.
Die bunte Innenstadt wird es geben solange die Leute da einkaufen, weil bummeln und shoppen ja dem einen oder anderen schon noch Spaß macht, wobei Corona da auch als Spaßbremse wirkt. Ansonsten muss man sich Gedanken über andere Innenstädte machen. Stadt ist eh immer schon im Wandel, die Städte sehen ständig anders aus, jede Zeit findet "ihre" Stadt. Vielleicht mehr Erholungsflächen? Mehr grün? Mehr urban gardening? Mehr Platz für Kinder und Ältere? Möglichkeiten für Sport und Fitnes? Räume für Kultur? Da geht noch was. Der kleine Laden ist hübsch aber nicht das einzige was gehen würde und vielleicht macht's ja in Zukunft eine Mischung?

2
Geschrieben am
ObsidJan
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@Sir of Toastland:

1. Ich empfehle dir, bei deinem nächsten Buchladen mal die Känguru-Chroniken zu bestellen
Mal sehen; dass es um irgendwas mit einem kommunistischen Känguru geht und es eher witzig gemeint ist, weiß ich ja schon. :D Danke für den Buch-/Hörbuchtipp auf jeden Fall.
2. Jetzt hätte ich aber gerne mal eine Erhebung, wie das Volk dem diese Demokratie gehört tatsächlich zur Buchpreisbindung steht, wenn du überzeugt bist, dass die meisten dagegen sind.
Ich hab nicht behauptet, dass die meisten dagegen sind - da würde mich tatsächlich auch mal das allgemeine Stimmungsbild interessieren. (Dann aber den Leuten bitte auch ehrlich dazu sagen, dass wegen der Preisbindung die Buchläden gerade im Gegensatz zu den Supermärkten die Steuersenkung nichtweitergeben. ;) ) Ist aber auch nicht so besonders relevant, da über die Buchpreisbindung nicht per Volksentscheid entschieden wurde bzw. wird.

Gegenfrage: wenn die Mehrheit für die Buchpreisbindung und damit für den künstlichen Erhalt von kleinen Läden ist, gehe ich davon aus, dass die Mehrheit auch dort einkauft. Warum dann die Angst, dass die Innenstädte aussterben?

Und dann hätte ich gerne mal vorgerechnet, wie genau der Staat bei Büchern etwas "querfinanziert", wenn den Preis der willige Endkunde zahlt.
Auch das hab ich nicht behauptet. Die Querfinanzierung erfolgt, indem Läden u.U. höhere Preise verlangen können, als sich auf einem freien Markt eigentlich bilden würden, um so ihr Überleben zu sichern. Diese Preise müssen aber alle Kunden deutschlandweit zahlen bzw. haben keine Möglichkeit, Rabatte zu bekommen, wie es in den meisten anderen Branchen möglich und üblich ist. Ob man hier "willig" sagen kann, ist daher zweifelhaft.
Ich hab einfach ein generelles Problem damit, wenn Preise sich nicht durch Angebot und Nachfrage bilden (können).

@Sajoma: Ja, die Schaumweinsteuer ist auch so ein Ärgernis (zumindest für die, die sie bezahlen müssen), volle Zustimmung. Schaumweinsteuer, Kirchensteuer, Kohlesubventionen, Buchpreisbindung...die Liste der ungerechtfertigten und obsoleten staatlichen Eingriffe in den Markt ist, sagen wir mal, ergiebig. Bei der Schaumweinsteuer oder dem Soli zeigt sich außerdem exemplarisch, dass einmal eingeführte, quasi-zweckgebundene Abgaben so schnell nicht wieder abgeschafft werden, auch wenn sich ihr eigentlicher Zweck inzwischen erledigt hat. Ich bin daher mal gespannt, wie es sich mit der MwSt am Ende des Jahres verhält - dass sich die Wirtschaft bis dahin so super erholt hat, glaube ich nicht, und dann die Preise wieder zu erhöhen, ist sicher schwer vermittelbar. Es spricht aus meiner Sicht einiges dafür, die MwSt dann einfach bei 16/5 % zu lassen.

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Geschrieben am
(Geändert am 4. August 2020 um 13:33 Uhr)
Gast
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Die Läden können eben nicht höhere Preise verlangen, der Preis ist ja gebunden. Weder kann Thalia den nächsten Bestseller einen Euro teuerer machen, noch der kleine Buchhändler ihn einen Euro billiger. Also wie soll der Laden sich von der Buchpreisbindung querfinanzieren?

Ich verstehe das Ärgernis über die Eingriffe in den Markt, aber wir haben uns für eine soziale und nicht für eine komplett-liberale Marktwirtschaft (Manchester Kapitalismus) entschieden. Und wenn ich auf die Wirtschaften schaue, die eher sozial agieren als liberal, durch Eingriffe, die ja auch Arbeitnehmerrechte stärken usw. dann wage ich die kühne These, dass es in den sozialen Wirtschaften mehr Leuten auf akzeptablen Niveau besser geht als in liberalen. Dass das hin und wieder Auswüchse annimmt, die zurückgeschnitten werden müssen, keine Frage. Ganz gekniffen waren nur die kommunistischen Wirtschaften, aber die haben sich ja inzwischen erledigt.

Ich finde unseren Mittelweg nicht schlecht, ich sehe aber auch, dass man zur Zeit vor allem die Liberale Seite wieder stärken muss, weil das Autoritäre (in Gestalt der Rechts-/Links-/Religions-/Ökoextremen) der natürliche Feind des Liberalen ist und gewaltig Aufschwung hatte in den letzten Jahren.

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Geschrieben am
ObsidJan
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@ Gast: Ja, Mensch, das ist ja auch genau der Punkt: die Buchpreisbindung macht Bücher in der Regel teurer, nicht günstiger, und das ist auch genau so gewollt. Die zusätzlichen Gewinne sollen dafür sorgen, dass
• auch Bücher mit weniger Gewinnpotential veröffentlicht werden können (hier quersubventionieren Bestseller also eigentliche Ladenhüter)
• kleinere Buchläden nicht in einen Wettbewerb mit Großen treten müssen (würden die Bücher zu dem Preis verkauft, den sie tatsächlich wert sind, müssten einige Läden vielleicht dichtmachen, vielleicht aber auch nicht).

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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Jetzt ist meine persönliche Erfahrung allerdings, dass englische Verlage zwar handwerklich akzeptale Hardcover drucken, die aber höchstens +-1€ von der deutschen, vergleichbaren Übersetzung abweichen (Ich weiß zugegeben nicht, wie normalerweise die Kosten von Autorenhonorar gegenüber Lizenzgebühr und Übersetzer stehen, aber ich halte die mal für vergleichbar).
Ganz anders sieht das dann bei Taschenbüchern aus: Noch weniger Preisabweichung, aber knapp 20g weniger Zellulose pro Seite und viel schmierigerer Druck, dafür saugfähiger in der Schweißaufnahme von den Fingern. Sieht beim schief angucken schon scheiße aus.
Wie Klopfer schonmal in einer Kolumne schrieb werden ja auch Bücher mischkalkuliert, prollige Gewinne fallen dabei nicht so recht ab. Ich finde deutsche Preise sehr fair, wenn ich mir zum Vergleich den angloamerikanischen Markt anschaue. Wenn ich damit auch noch Vielfalt finanziere, ist das in meinen Augen positiv.

Wie gesagt: Allein, dass der Buchhandel die besseren Löhne zahlt ist für mich ein volkswirtschaftlich nicht zu verachtender Gewinn gegenüber Amazon, von Steuermodellen will ich da gar nicht anfangen.

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Geschrieben am
Gauss
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Nicht die Buchpreisbindung macht die Bücher teuer, sondern das Urheberrecht. Den, solange der Verlag ein Buch ausschließlich veröffentlichen kann, kann der Verlag auch den Preis oder die Form der Veröffentlichung bestimmen. Nehmen wir z.B. die Harry Potter Bände: Für die Erstveröffentlichung waren ausschließlich hochwertige Hardcoverausgaben im Handel, die damit auch entsprechend teuer in Herstellung und Preis waren. Ein preiswerte Taschenbuchausgabe war nicht erhältlich und damit war auch keine preiswerte Alternative verfügbar.

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Geschrieben am
Gast
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Also wenn ich mir den amerikansichen Büchermarkt bei Mangas anschaue (ich lese einiges an englsichen Mangas, weil die auf deusch nicht erscheinen), dann ist das Format oft ein anderes (was im nicht-metrischen System begründet liegen mag), die Druckqualität finde ich oft ein bisschen besser, aber die Preise? Hallo? Beispiel aus dem vorletzten Jahr, ich habe mit Delicious in Dungeon auf Englisch 2018 angefangen, Stückpreis über Amazon so 14 Euro. Dann kam es doch bei uns raus, Stückpreis 7,50 Euro, hab ich im Comicladen meines Vertrauens gekauft. Trotzdem muss man sagen, die englsiche Ausgabe war schon schicker, ich mag das etwas größere Format zwischen A5 und A4 und Papier und Druck waren sehr gut.
Nebenbei, eine witzige Serie, muss dabei immer etwas an Zelda Breath of the Wild denken, wo man ja auch Zeug sammelt und sich Essen kochen kann.

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Geschrieben am
Sir of Toastland
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@Gauss
Da sehe ich aber keinen wirklichen Unterschied zu Patenten. Das ist ja auch der ganze Reiz daran, überhaupt eines einzureichen.
Dass Bücher, die als Hardcover erscheinen erst später als Taschenbuch gedruckt werden, ist ja auch nicht neu. Damit will man eben erreichen, dass die zuerst weggehen. Ist man daran nicht interessiert als Kunde bleiben zwei Optionen: Entweder man wartet das Taschenbuch ab oder erkundigt sich in der Bibliothek/bei Freunden ob die das Buch haben. Noch etwas später kann man das Hardcover bestimmt günstig gebraucht erstehen.

1
Geschrieben am
Sajoma
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Es ist übrigens nur die Hälfte der Problematik abgedeckt, wenn man sich fragt, ob das gerecht für die lesende, bücherkaufende Gesamtbevölkerung ist. Beiläufig interessant ist es aber auch für diejenigen, deren Existenz in unserem Gedankenexperiment hypothetisch auf der Buchpreisbindung beruht. Wenn wir einerseits auf Gerechtigkeit pochen und andererseits im Nachhinein die Spielregeln ändern, was Gewinner und Verlierer sozusagen von außen festlegt, ist das in dem Moment, mit einer für uns nicht mehr veränderlichen Ausgangssituation (es ungeschehen machen geht ja nicht), fraglich nicht weniger ungerecht. Natürlich ist die Mehrheit der Menschen kein kleiner Buchhändler, und sofern es rein quantitativ mehr Menschen ungerecht trifft, wenn es die Buchpreisbindung gibt, kann man natürlich sagen, die Sache sei klar und das Unrecht müsse aus der Welt geschafft werden. Das Unrecht ist aber qualitativ kleiner, behaupte ich, als der Untergang einer finanziellen Existenz. Da muss man schon ein wenig abwägen.

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Geschrieben am
Gast
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Übrigens zu den netten, bunten Innenstädten wird sich ja gerae wgeen der Corona Pandemie von verschiedenen Seiten Gedanken gemacht, das hier fand ich gut zusammenfassend:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-und-die-krise-der-innenstaedte-wenn-wir-jetzt-nichts-tun-ist-die-party-vorbei-a-5d501054-9476-4a4e-957f-8a5f9a4a600e

Auch wenn ich nicht allen Punkten so zustimmen würde. Ich war zumindest in Asien schon unterwegs und habe in Japan sehr interessante Innenstädte erlebt. Gerade in (für japanische Verhältnisse) kleineren Städten.

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Geschrieben am
ObsidJan
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@Sajoma:
Das ist ja der Punkt, den ich weiter oben angesprochen hatte: ich halte es ausdrücklich nicht für ungerecht, wenn der Markt das so regelt. Es gibt keine Kutscher mehr, weil jeder selbst Auto fährt. Es gibt keine Liftboys mehr, weil sie im Aufzug nicht mehr benötigt werden. Irgendwann gibt es auch keine Kohleindustrie mehr, in Deutschland sind jetzt schon massenweise Kohlearbeiter obsolet geworden. Sogenannte "Plattenläden" (die ja heute schon kaum noch Schallplatten verkaufen) werden früher oder später aussterben, weil sich die Distributionsmodelle nun mal ändern (dafür wächst der Streaming-Markt). Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen. Um die kleinen Buchhandlungen ist es zunächst schade, aber warum sollte ich mit den kleinen Buchhändlern mehr Mitleid haben als mit den Plattenhändlern, Liftboys und Bergleuten? Warum wird die eine Branche künstlich am Leben gehalten, aber die andere nicht?

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Geschrieben am
(Geändert am 6. August 2020 um 13:49 Uhr)
Sajoma
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@ObsidJan: Ich denke, dass wir dem Buch eine größere Bedeutung beimessen als der Frage, welche Substanz die Grundlage unserer Energiegewinnung ist, und ob Technik oder ein Liftboy (Fahrstuhlknappe, würde ich dem Postillon vorschlagen) für die Bequemlichkeit verantwortlich ist, nach der wir streben. Ob das gerechtfertigt ist, ist wieder eine andere Frage. Es hängt jedenfalls eng zusammen mit unserem Selbstbild als Volk der Dichter und Denker, der Arbeiterintellektuellen und Freizeitphilosophen.

0
Geschrieben am
Gast
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Wir haben keinen Fahrstuhlknappen, weil wir einfach selbst auf die Knöpfe drücken. In Japan sieht das wiederum anders aus, da begrüßen einem Vor dem Kaufhaus bereits Angestellte, die zu nichts anderem angestellt sind, als die Kunden zu begrüßen. Bei Baustellen sind Menschen dafür angestellt vor der Baustelle zu stehen, sich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und deutlich zu zeigen, hier ist eine Baustelle. Das sind alles Jobs, die könnte man leicht wegrationalisieren, die Firma macht größere Gewinne, wirklich brauchen tut man sie nicht. Andererseits bietet sich auch ungelernten, aber höflichen und pünktlichen Menschen so Auskommen und es macht die Geselschaft insgesamt menschlicher. Weil man viel mehr Kontakt zu Menschen hat, weil das Stadtbild sich so auch ändert. In einem sonst anonymen Hochhaus kann der Fahrstuhlknappe das verbindende soziale Element sein.
Das ist für mich keine Frage er Modernität, sondern des Gesellschaftlichen Aufbaus.

Und sonst nocheinmal: die Buchpreisbindung schützt nicht das Produkt, sondern das Verkaufsmodell. Deswgen sind die Vergleiche zu anderen Produkten immer etwas mühsam. Kohle veraltet, weil es zum Beispiel Wind und Sonne gibt, die vor allem auch mit weniger Emissionen einhergehen. Solarien sind verschwunden, weil sie Hautkrebs auslösen können, also gesundheitsschädlich sind. Weder schadet Lesen der Gesundheit (höchstens der Dummheit, je nachdem was man so liest), noch schützt die Buchpreisbindung die Bücher vor den eBooks, die Du tatsächlich günstiger haben kannst.

3
Geschrieben am
Gauss
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Die Buchpreisbindung hat die Aufgabe, sowohl den Verlagen die Möglichkeit zu geben, auch unbekannten Autoren eine Plattform zu geben (Querfinanzierung), als auch die flächendeckende Versorgung der Gesellschaft mit Buchhändlern sicherzustellen.
Zitat Wikipedia: "Dieser Eingriff in die freie Marktwirtschaft wird vor allem damit gerechtfertigt, dass dem Buch als Kulturgut eine Sonderstellung zukomme und die Buchpreisbindung ein vielfältiges Buchangebot sowie eine flächendeckende Versorgung durch kleinere Buchhandlungen gewährleiste."

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Geschrieben am
Gast
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Ich gebe mal ein weiteres Beispiel, das auch schonbgefallen ist, Plattenläden. Eine CD-Preisbindung würde denen gar nicht helfen, weil Streamindienste dem gepressten Tonträger gerade zum Sargnagel werde. Aberdas eBook setzt sich gegenüber dem gedruckten Buch zumindest noch nicht durch.

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Geschrieben am

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