Schwiegertochter gesucht - Staffel 5 Episode 1
In Berlin ist nun aber auch die Zeit für Christian gekommen, seine Post in Empfang zu nehmen. Diesmal kommt Vera wieder persönlich vorbei und wird schon auf dem Hausflur überschwänglich begrüßt. Offenbar kriegt Christian nicht oft Besuch, sonst würde er sich nicht so freuen. Mutti Marlies wartet dagegen in der Wohnung, um Vera nicht ganz so öffentlich zu knuddeln. Bevor man sich nun endlich um die Liebesbriefe kümmert, muss Vera aber noch ein bisschen Interesse am Leben von Christian heucheln und lässt sich seine Autogrammsammlung zeigen – natürlich nicht, ohne selbst eine Autogrammkarte zu hinterlassen.
Der erste Brief ist von Almut, einer 33-jährigen Sozialassistentin. Und weil das passt, kommt sie sogleich in die engere Auswahl. Die zweite Dame, die eingeladen wird, spricht Christians Sinn fürs Exotische total an: Sie ist schwarz, stammt aus Kenia und heißt Joan. Und ganz ehrlich: Sie sieht so gut aus, dass man kaum glaubt, dass sie aufs Fernsehen angewiesen ist, um einen Macker zu finden. Vera findet auch, dass Christian eine ganz tolle Wahl getroffen hat, was wohl heißt, dass sie die anderen Bewerberinnen richtig scheiße fand.
Marco deckt unter den wachsamen Augen seiner Mama den Gartentisch und wird dabei gehörig benörgelt. Bei ihm gibt es aber keine Fleischbällchen, sondern ganze acht Tortenstücke für die vier Personen. Hoffentlich haben die Mädels vorher noch einen Hamburger verdrückt. Marco läuft auch gleich zum Bahnhof, um Sabrina abzuholen. Und man kann wirklich sagen, dass sie rein optisch wunderbar zu Marco passt. Könnten beide auf eine 80er-Retro-Party, ohne sich umzuziehen. Sabrina gefällt es offenbar, sie vermeldet später, dass sie ganz dolles Herzklopfen hatte in dem Moment. Und deswegen fragt sie dann auch beim Kuchenessen einfach mal ganz direkt: „Wie isn so dein erster Eindruck?“ – „Du bist eigentlich so ganz nett. Hatte ich mir ganz anders vorgestellt.“ Marco, du alter Casanova. Mit der guten alten „Ich dachte, du wärst scheiße“-Masche die Bräute begattungsreif kriegen, alle Achtung.
Bevor es aber zu heiß wird, lernen wir noch einen weiteren Junggesellen kennen. Maik aus Sachsen ist Hasenfreund und deswegen schon sympathisch. Allerdings muss auch hier ein gestelzter Dialog mit seiner Mama Christine die Dringlichkeit der Partnersuche vermitteln. Dazu schleppt die Mutter einen Haufen Dreckwäsche an und meint, dass er seine Lumpen doch mal selbst waschen sollte. „Alleine macht Waschen halt keinen Spaß, aber wenn ich ne Freundin hätte…“ Ja genau, glaubt man dir ja auch aufs Wort. Ist allerdings auch der Herzenswunsch von Christine, dass ihr Sprössling endlich mal eine liebe, häusliche Freundin bekommt.
In Berlin richten Christian und seine Mama derweil das Schlafzimmer für die beiden Mädels her. Und weil es ja so toll ist, einen Menschen auf seine Herkunft zu reduzieren, kriegt Joan auf ihre Campingliege auch Bettwäsche mit Afrika-Motiv. Bleibt nur noch das Decken des Couchtisches mit dem Kaffeegeschirr, und langsam frag ich mich, ob der gute Mann wirklich keinen anderen Tisch hat. Mutter Marlies freut sich ein zweites Loch in ihre Kehrseite, weil jetzt sogar zwei Frauen bei ihrem Sohn einkehren werden und er so nervös ist, dass er zittert. Ist vielleicht aber auch die Geilheit in ihm.
Bevor er noch einen Herzkasper kriegt, läuft er zum S-Bahnhof, um Joan abzuholen. Zum Glück verkneift er sich, ihr einen Albino zu opfern oder ihr eine Beschneidung anzubieten. Dafür rubbelt er merkwürdig ihren Rücken bei der sehr langen Umarmung.
Markus heißt derweil seine zweite Dame am Busbahnhof willkommen. Bianca und er begrüßen sich sachlich, aber er hat dazugelernt: Er nimmt ihr tatsächlich die Reisetasche ab. Das bemerkt auch Claudia und riecht den Braten sofort. Er findet die andere vermutlich besser. So richtig will kein Gespräch in Gang kommen, also stellt Bianca fest, dass Markus genauso schüchtern ist wie sie. Und wie schüchtern sie ist. Sie quasselt erst einmal ausgiebig darüber, wie schüchtern sie ist. Mama Sigrid findet allerdings, dass Bianca viel zu krass ist. „Es war halt ein bisschen zu locker.“ – Bei dem Satz würde man erwarten, dass die Frau ihre Titten ausgepackt hat. Aber nö, es ging nur darum, wie schüchtern Bianca eigentlich ist.
Bei Marco futtert man stumm den Kuchen, bis Nicole eintrifft. „Da kommt deine Konkurrentin!“, ruft der wieselflinke Handelsfachpacker Sabrina zu und springt auf, um die Rose zu greifen und die zweite Dame in Empfang zu nehmen. Die will natürlich erstens ein Stück Kuchen und zweitens wissen, warum sich Marco für sie entschieden hat. Klar: der Beruf war der Hauptgrund. Sabrina sitzt daneben und sieht aus, als würde sie jemanden mit ihren Blicken töten wollen.
Nicole gibt ihr noch einen Grund mehr, sie zu hassen. Sie schenkt Marco eine kleine Minigolfanlage für den Tisch. (Heißt das dann eigentlich Mikrogolf?) Zum Glück ist Sabrina auch nicht mit leeren Händen gekommen: Marco bekommt von ihr ein Plüschschaf. Weil er ja bei der Vorstellungsfolge mit einem Hund gekuschelt hat. Nee, mit einer Katze, aber schmeckt ja fast gleich. Apropos schmecken, Sabrina hat noch ein zweites Geschenk: einen Becher Krabben. Die Romantik nimmt echt kein Ende.