Ich könnte mal wieder einen Blogeintrag schreiben, nicht wahr? Der letzte Eintrag ist auch schon ein paar Tage her, weil... nun ja, ehrlich gesagt war mir einfach nicht danach.
Ich hab in der letzten Zeit zweimal die Frage bekommen, wie es mit dem Buchverkauf läuft. Antwort: Gar nicht. Bei Amazon ist das Buch ausverkauft und bisher nicht nachgeliefert worden, aber Libri (Großlieferant für den Buchhandel) hat sechs Exemplare auf Lager, wie mir ein Spion mitgeteilt hat. Normale Buchhandlungen würden also nach einem Tag liefern können. Dennoch hat BoD seit dem 4. Juni keinerlei Bestellungen abgerechnet. Das heißt entweder, dass es keine gab, oder aber, dass man bei BoD kacklangsam ist und Bestellungen bunkert, bis man ein größeres Kontingent drucken kann. Ich find's ehrlich gesagt frustrierend.
Frustrierend ist aber so einiges anderes auch. Würde ich mein Studium abschließen, hätte ich einen BA in Deutsch. Was macht man damit? Nix! Man kann damit nichts anfangen. Selbst um Lehrer zu werden, müsste man ein Masterstudium anschließen, und da dieses als Zweitstudium gelten würde, müsste man das noch einmal extra bezahlen. Natürlich könnte man auch irgendwas Deutschbezogenes bei einem Verlag machen, wenn die Verlage nicht gerade reihenweise Leute feuern würden. Interessehalber habe ich mir mal Stellenanzeigen angeschaut, gerade auch was Computerkram angeht. Und ich bin darauf gekommen, dass ich vermutlich Personalchef werden müsste, denn die haben offenbar keinen blanken Schimmer. Beispiel: Es wird jemand zur Serveradministration (wahlweise auch Programmierung oder Wartung) gesucht. Anforderung: Informatik-Diplom. Es wäre an der Zeit, für die Allgemeinheit ein großes Schild zu malen, auf dem steht: "EIN INFORMATIKER IST KEIN COMPUTERSPEZIALIST!" Ein Informatiker beschäftigt sich mit der technischen Informationsverarbeitung. Um ein Informatikdiplom zu bekommen, muss man weder gut programmieren können noch irgendwann einen Server unter realen Bedingungen administriert haben. (Und weil's gerade passt: Informatiker müssen bei einem neuen Betriebssystem genauso raten wie alle anderen, wo man klicken muss, um irgendwas einzurichten.) Programmiert wird für Hausaufgaben, um erlernte Konzepte umsetzen zu können, aber das muss mit guter und effizienter Programmierung nichts zu tun haben. Und Dinge wie die vollendete Beherrschung von Linux stehen erst recht nicht auf dem Pflichtlehrplan, weil das viel zu konkret wäre und sowieso bald überholt sein kann. Wer für die Serveradministration oder für Programmierjobs einen Informatiker sucht, der würde sich auch einen Luft- und Raumfahrtingenieur kommen lassen, wenn er ein Flugzeug zu fliegen hätte. Es gibt Informatiker, die die Aufgabe gut erledigen können. Aber ich wette, es gibt auch Luft- und Raumfahrtingenieure, die Flugscheine haben. Generell geht mir diese ganze Fixierung auf Papiere und Zeugnisse auf den Sack. Bei vielen Jobangeboten ist sogar ganz egal, worin man ausgebildet wurde - was soll denn dieser Quatsch? Ist bei einem Medienkonzern ein Studienabbrecher weniger als Redakteur geeignet als eine ausgebildete Fleischereifachverkäuferin?
So, was ist noch frustrierend? Ja, frustrierend ist, dass Kaiser Wilhelm es nicht geschafft hat, das deutsche Kaiserreich mit seinen Kolonien dauerhaft zu vergrößern, den 1. Weltkrieg zu verhindern (und so auch den 2.) und die Deutschen zu gebärfreudigen Rammlern zu erziehen. Denn dann hätte Deutschland jetzt vermutlich 150 Millionen Einwohner, und am Ende hätte Klopfers Web vielleicht so viele Amazon-Besteller und evtl. sogar Werbekunden, dass ich damit selbst zur sommerlichen Flaute alle Kosten wieder reinkriegen würde.
Merkt man, dass ich frustriert bin? Tut mir leid, aber ich musste das jetzt einfach mal loswerden, weil es mich irre macht.
Eigentlich sollte ich ja noch kuriose Nachrichten aufschreiben, aber irgendwie kommt mir grad nichts unter, was wirklich kurios ist. Andererseits muss ich jetzt sowieso noch ein bisschen arbeiten und Geld verdienen, solange ich das noch darf.
Kleiner sinnloser Fakt: Das erste elektronische Musikinstrument ist das Theremin, welches 1920 vom russischen Physiker Lew Sergejewitsch Termen (später im Westen als Leon Theremin bekannt) erfunden wurde. Es wurde berührungslos gespielt und ist einer der Vorläufer des modernen Synthesizers.
PS: Niveaulos, aber ansteckende Lache