Klopfers Blog


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Irgendeine Sau hat auf meine Uhr geniest, wenn ich die Flecken richtig deute. Allerdings weiß ich nicht wer, da meines Wissens keiner in meiner Nähe war. Allerdings erinnere ich mich gerade, dass ich gestern geniest habe. Schlussfolgerung: Als ich gestern nieste, muss sich ein skrupelloser Schurke in mein Zimmer geschlichen haben, während ich von meinem eigenen Nieser verwirrt war, und verteilte dann seinen Rotz auf meinem Chronometer. Eine Schweinewelt ist das.

Straßenbahnen ermöglichen tolle Beobachtungen. Beispiel: ahnungslose Hobby-Fremdenführer. Ein Kerl stammte offear nicht aus Berlin, erzählte seiner alten Mama aber dauernd was über die Stadt, wobei er gelegentlich eine einheimische Bekannte nach dem weiteren Verlauf der Fahrt fragte, ansonsten aber total falsche Sachen über Berlin von sich gab. "Die mussten direkt neben die Weltzeituhr ja unbedingt ein dummes Gebäude stellen. Dumme Berliner." Genau. Das Haus wurde in der Weimarer Republik gebaut, die Weltzeituhr zu DDR-Zeiten. Dumme Vorkriegsberliner.

Ich sitze in der Uni. Links neben mir quasseln zwei Erbfeinde ununterbrochen in ihrem romanischen Idiom, rechts neben mir sitzt ein Gothpunk, der sein Bein an mir reibt. Hilfe.

Die Luft ist stickig. Leider liegen keine Steine auf dem Boden, mit denen ich ein Fenster einwerfen könnte. Notiz: Zukünftige Hörsäle mit Steinen ausstatten, um bei Bedarf das Raumklima zu verbessern.

Raumklima ist ein interessantes Wort. Klimaforscher weisen darauf hin, dass Klima und Wetter verschiedene Dinge sind. Wenn ich also ein Fenster einschmeiße, ändere ich dann das Raumklima oder das Raumwetter? Und gibt es das Wort Raumwetter überhaupt? Und wenn nicht, warum hat man zuerst das Wort Cerealien erfunden und nicht eher das Wort Raumwetter (oder Plüschmöse, wenn wir schon mal dabei sind, wobei Plüschmösen durch Steinwürfe vermutlich nicht besser werden)?

Durst. Ein Hörsaal ist eigentlich nicht viel anders als eine Wüste, wenn man von den vielen Menschen sowie architektonischen, geografischen und meteorologischen Gesichtspunkten absieht. Jedenfalls kann man an beiden Orten Durst haben und schwitzen. Und es regnet an beiden Orten nicht. In einer Wüste hampelt aber kein Gothpunk neben einem herum und reibt seine Beine an unschuldigen Klopfern.

Das Tippen auf dem PDA strengt ganz schön an. Heute abend gibt es aber nen normalen Eintrag.


Im Blog wurde nach der Veröffentlichung meines Jahresrückblicks angeregt, dass ich doch mal in meine Kristallkugel schauen möge, was uns denn 2008 alles erwartet. Da die Kugel aus chinesischer Produktion ist und schon aufgrund eines Transportschadens preisreduziert war, übernehme ich allerdings keine Verantwortung für die Weissagungen.

Januar 2008
Nachdem Bombendrohungen in Belgien Bahnhöfe lahmgelegt haben, werden auch in Deutschland telefonische Terrorwarnungen immer häufiger, die den öffentlichen Verkehr empfindlich stören. Frustrierte Polizisten schlagen schließlich ihre Telefonanlagen kaputt und geben zu bedenken, dass Terroristen ganz bestimmt keine Bomben bauen und deponieren, um ihren Feinden dann per Telefonanruf Bescheid zu geben, damit diese die Bomben wieder entschärfen können.

Februar 2008
Britney Spears, Amy Winehouse und Lindsay Lohan feiern eine rauschende Valentinsparty ohne Höschen, schließen sich im Klo ein und ersticken gemeinsam an ein paar Kilo Kokain (oder Sperma, die Kristallkugel ist sich nicht sicher). Weltweit müssen Papparazi und "Lifestyle-Experten" mangels ausreichender Ziele ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigenen Leben lenken und begehen schließlich massenweise Selbstmord, nachdem sie merkten, dass ihre Leben noch sinnloser waren als die der abgewrackten Prominenten.

März 2008
Sat.1 bekommt einen neuen Programmchef, der sofort neue Ideen umsetzt. Große Hoffnungen setzt man auf "Die Promi-TicTacToe-Gala" (in der Tradition der Fernsehumsetzungen von "Schiffe versenken" und "Mensch ärgere dich nicht"), bei der die Teams aus den Leuten bestehen, die selbst RTL für sein Dschungelcamp abgelehnt hat. Ein großer Rückschlag in der letzten Woche des Monats ist die Comedy-Stand-Up-Premiere von Kai Pflaume, bei der hunderttausend Fernsehzuschauer spontan die Wohnzimmer vollkotzen. Sat.1 versichert, dass weder Pflaumes Schmierigkeit noch sein Mangel an Talent damit zu tun hätten, aber niemand glaubt dem Sender.

April 2008
Zum fünften Jahrestag des Kriegsendes im Irak feiern die Iraker spontan eine landesweite "Hurra, wir sind befreit"-Party. Die amerikanischen Truppen versorgen die Feiernden mit gegrilltem Schweinefleisch, Hamburgern und Strumpfhosen, wobei sie es problemlos schaffen, die Herzen der Iraker zu gewinnen. Die Führer der Sunniten und Schiiten im Irak geben zu, dass Demokratie ja doch eigentlich die beste Lösung ist. Die anderen islamischen Länder sind begeistert von dieser Entwicklung und schwören der Gewalt ab. Israel beschwert sich bei der UNO, weil es sich ignoriert fühlt und um die finanziellen Zuwendungen der westlichen Welt fürchtet.

Mai 2008
Wolfgang Schäuble wird von Unbekannten ins Hamburger Hafenbecken gerollt und ertrinkt. Bei den anschließenden Freudenfeiern werden drei Millionen Deutsche als dringend Tatverdächtige verhaftet. Die anschließenden Unruhen finden erst ein Ende, nachdem sich die Handelsflotten diverser Länder öffentlich darüber beschweren, dass sie im Hamburger Hafen ständig neue Politiker zerhäckselt aus den Schiffsschrauben der Frachter popeln müssen, und wirtschaftliche Konsequenzen androhen. Als ein Wal in der Elbemündung an einer menschlichen Wirbelsäule erstickt, weist die SPD jegliche Verantwortung zurück, da ihre Politiker nachweislich kein Rückgrat haben. Die Stellungnahme der CDU/CSU stellt dagegen klar, dass den beiden Parteien schon die Menschen scheißegal sind und Wale dann erst recht nichts erwarten dürften.

Juni 2008
Außerirdische landen auf der Erde. Während Russland und die USA darüber streiten, wer die Gäste aus dem All begrüßen kann, empfangen die Aliens versehentlich deutsche Call-In-Shows wie Money Express und LaNotte. Sie starten sofort wieder und verschwinden wieder in den Weiten unserer Galaxie, aber nicht ohne vorher die Studios von 9Live und Callactive zu sprengen. Fernsehkritiker führen das wieder als Beweis an, dass die Verbesserung des deutschen Fernsehens mittlerweile komplett von nichtdeutscher Initiative abhängig ist.

Juli 2008
Apple kündigt das iLoo an, die erste Toilette der Trend-Technologieschmiede. Bei der großen Präsentation seilt Steve Jobs live auf der Bühne unter großem Applaus ein Häufchen in den Prototypen ab. Technologiebegeisterte Menschen auf der ganzen Welt schwärmen von der Möglichkeit, beim Kacken im iTunes-Store Musik einzukaufen und anzuhören. Stilexperten bewundern die Trendfarben pink, zitronengelb und mintgrün, in denen die Schüssel aus gebürstetem Aluminium erhältlich sein wird.

August 2008
Ich bekomme einen Kuss. Das ist durchaus eine Nachricht, mein letzter ist zu diesem Zeitpunkt drei Jahre her. Wehe, die Kristallkugel irrt sich.

September 2008
Google lässt Andeutungen fallen, dass man ebenfalls eine Toilette auf den Markt bringen könnte. Amerikanische Analysten empfehlen dringend den Kauf von Google-Aktien, obwohl die Firma weder genaue Angaben zum Leistungsumfang ihrer Toiletten macht noch irgendwelche Designideen präsentiert werden. Schließlich stellt sich heraus, dass Google lediglich daran denkt, Betriebssysteme für elektronische Toiletten anzubieten, falls irgendeine andere Firma gerne elektronische Toiletten mit besonderen Betriebssystemen herausbringen möchte. Eigentlich müsste der Google-Kurs wieder sinken, aber seien wir ehrlich: Aktienspekulanten sind doof.

Oktober 2008
Premiere für mich: Zum ersten Mal liegt in meinem Briefkasten eine Schülerzeitung, die einen Text von mir abgedruckt hat. Bisher wurde mir das immer nur versprochen, damit ich meine Zustimmung zur Verwendung gebe, aber danach kam nie etwas. Wenn die Kristallkugel mir sagen würde, welche Schülerzeitung das ist, würde ich der Redaktion jetzt schon danken.

November 2008
In den USA wird ein neuer Präsident gewählt. Hillary Clinton siegt, und Bill freut sich schon darauf, bei diplomatischen Reisen die First Ladies anderer Länder flachzulegen. Die Republikaner freuen sich auch, weil sie den ganzen Regierungsscheiß endlich loswerden, den sie selbst produziert haben. Angela Merkel fliegt sofort nach Washington, um Hillary für den Amtsantritt im Januar 2009 Mode- und Frisurentipps zu geben.

Dezember 2008
Klopfers Web ist in einem großen Webseitenwettbewerb nominiert, verliert aber gegen eine Cinema-Bizarre-Fanseite namens "Strify ist ja sooo süß" von einer 14jährigen Hauptschülerin bei Beepworld. Ich versuche meine Enttäuschung unter Marzipanbroten zu begraben. Beim Einkaufen mache ich einen herrlichen Witz über Marzipan und werde vom neuen Senderchef von ProSieben entdeckt, der mir eine Fernsehsendung, einen Schrank voll Geld und seine geile Tochter anbietet. Es wird doch noch ein ganz gutes Jahr.

Hm. Interessant, was die Kristallkugel so sagt. Mein Ziel für 2008 ist jedenfalls klar: Ich muss mir unbedingt einen Witz über Marzipan ausdenken.


Ich habe mich letztens mit einem Mädchen unterhalten, welches die World-of-Warcraft-Werbung mit Mr. T absolut hasst. Ich mag die Werbung. Ich finde, es sollten mehr Werbespots gedreht werden, bei denen die Worte "Halt's Maul, Idiot!" zu hören sind.
"Schmeckt voll fett, Mama!" "Halt's Maul, Idiot!"
"Eon baut Gezeitenkraftwerke und sichert so unsere Zukunft." "Halt's Maul, Idiot!"
"Du bist Deutschland." "Halt's Maul, Idiot!"
"Warum kann ich nicht mit meinem Handy Musik hören?" "Halt's Maul, Idiot!"
Die Möglichkeiten sind grenzenlos!

Und für die RSS-Feed-Leser: Es gibt ein Update auf Klopfers Web.


Weißer Mann, stolz aufgereckt,
von kleinem Wuchs, dezent versteckt
zumeist in feuchten, warmen Grotten.
Trotzdem kann ich dich nicht verspotten,
denn du verzagst nie, wenn Blute rauschen.
Kleiner Tampon,
mit dir will ich echt nicht tauschen.

Ach übrigens: Ich bin wieder da!


Auf dem Bild ist nicht der Po meiner elfjährigen Gespielin, auch nicht meine Achselhöhle, meine Finger, meine Zehen oder mein Ellenbogen. Es sind tatsächlich Brüste.

Noch etwas Allgemeines zum Buch: Ich kann noch nichts genaues zu den Versandkosten sagen, weil ich noch auf der Suche nach einer praktikablen Verpackung bin (Büchersendungen müssen so verschickt werden, dass sie leicht zu öffnen und wieder zu verschließen sind). Weil es auch noch einige Zeit dauern wird, bis das Buch lieferbar sein wird, will ich auch noch kein Geld von euch dafür haben. Schickt einfach nur eine Mail an mich, in der ihr sagt, dass ihr das Buch gerne vorbestellen würdet, und dann setze ich euch auf die Liste der Leute, die den Link zum Bestellformular zuerst bekommen. Der Buchpreis selbst wird voraussichtlich 13,80€ betragen.


So, das wird mal wieder ein bildlastiger Eintrag. Wer lieber bizarre News lesen will, der darf auf den nächsten Eintrag hoffen.

Genau, das ist ein kleiner Blick auf einen der Korrektur-Durchläufe für das Klopfers-Web-Buch. Wie man sehen kann, wird das Buch mehr als 165 Seiten haben (sogar deutlich mehr), außerdem sind schon mal "Gegenseitige Rücksichtnahme" und "Post von oben" enthalten. Der Rest wird eine Überraschung. Ich mag an dem Foto übrigens besonders die ins Bild blitzende Dudengrammatik, die dem ganzen Vorgang einen etwas professionelleren Anstrich gibt. (Was man nicht sieht: Auf der Grammatik liegen aus dem Duden-Verlag noch ein Synonymwörterbuch, ein Fremdwörterbuch und natürlich der Rechtschreibduden. Das wirkt noch einmal drei Stufen professioneller.)

Auf dem Tisch liegen etwa 7,8 Kilogramm Kleingeld, insgesamt über 950 Euro, die seit der Euro-Einführung zusammengespart wurden. Mein Notgroschen ist jetzt allerdings nicht mehr in der Lage, eventuellen Einbrechern den Schädel einzuschlagen, denn ich habe das Geld auf mein Konto eingezahlt. Man glaubt gar nicht, wie sehr das Geldschleppen auf die Arme geht, wenn man das nicht gewohnt ist.

Vorher konnte ich jedoch nicht widerstehen, ein wenig mit den Münzen herumzuspielen. Das sind die 1- und 2-Cent-Münzen, leider nicht genug für wirklich beeindruckende Bauten.

Auch die 2-Euro-Münzen wurden von mir noch einmal befingert. Leider wurde das Gebilde hier etwas instabil, da einige der äußeren Münzen schon außerhalb der Grundfläche lagen und ich langsam die Geduld verlor. Im Endeffekt muss ich zugeben, dass ich leider nicht genug angespart hatte, um wie Onkel Dagobert mit eregiertem Bürzel hineinzuspringen, wie ein Seehund darin herumzuwühlen und die Münzen in die Luft zu werfen, damit sie mir auf die Glatze prasseln. Hab ich halt noch einen Zukunftstraum. Neben 200 weiteren.

Ich habe diesen Würstchenautomaten im Berliner Ostbahnhof entdeckt. Ich wusste nicht, dass es tatsächlich Würstchenautomaten (für kalte UND heiße Würstchen, mit Wahlmöglichkeit für Senf oder Ketchup) gibt. Auf der anderen Seite des Geräts steht übrigens ein Pommes-Automat von McCain. Beides sind Automaten, die bisher auf meiner Prioritätenliste ähnlich niedrig rangierten wie entsprechende Maschinen für müffelnde Schulmädchenschlüpper. Ich müsste auch ehrlich verzweifelt oder wahnsinnig gelangweilt sein, um diese Teile auszuprobieren (also die Würstchen und Pommes aus den Automaten, nicht die Schlüpfer). Würde mich sowieso interessieren, warum die einzigen Automaten dieser Art, die mir bisher begegnet sind, ausgerechnet in einem Bahnhof stehen, in dem auch eine McDonald's-Filiale fast immer geöffnet hat.

Ich habe auch noch ein Bildchen, mit dem Hermann Goller seine schmutzige Fantasie anregen kann.
Vielleicht erkennt er ja sogar korrekt, was das ist. (Es ist nicht schwer, aber Goller blühte ja vor Kreativität.)

Kleiner sinnloser Fakt: Die älteste noch registrierte .com-Domain ist Symbolics.com. Die Domain wurde am 15. März 1985 registriert (so sieht die Seite allerdings auch fast aus). Sex.com ist übrigens nicht in den Top 100 enthalten, wohl weil das WWW erst im Jahr 1989 erfunden wurde, Internetseiten mit eingebundenen Bildern erst ab 1992 möglich wurden und die damaligen Verbindungsgeschwindigkeiten die Verbreitung von Pornographie zu einer riesigen Geduldsprobe machten. Tatsächlich wurde sex.com erst 1994 registriert.


Viele Kolumnen fange ich mehrfach an, weil mir die ersten Versuche nicht gefallen. Allerdings gibt es darin manche Textstellen, die gar nicht so übel sind. Da ich die Themen schon verwurstet habe, kann ich diese Formulierungen meistens nicht mehr verwenden. Deswegen hab ich beschlossen, die meiner Meinung nach annehmbaren Sätze der wenigen noch nicht gelöschten Fehlversuche wenigstens hier zu veröffentlichen.

Die folgenden Sätze stammen aus dem ursprünglichen Anfang der Penishirne-Kolumne, bei der ich zunächst einen Bogen von normalen Sozialkontaktseiten zu den Balzritualen bei uboot.com schlagen wollte.

Online-Communities sind was Tolles. Man kann neue Leute kennen lernen, ohne sich eine Hose anziehen zu müssen. Das ist ein Grund, weshalb ich mich gerne auf solchen Seiten herumtreibe. Der Umgang miteinander läuft allerdings etwas anders ab als im realen Leben, vor allem da es im Netz leichter fällt, jemandem "Stirb! Stirb, du hirnloses Stück Elefantenscheiße!" zu schreiben, weil er die eigene politische Meinung nicht teilt.

Aus etwa der gleichen Zeit (Ende 2005) stammt ein Versuch einer Kolumne, die sich mit Leuten beschäftigen sollte, die denken, sie könnten erfolgreich sein, indem sie alle anderen Mitmenschen wie Dreck behandeln. Der Text wurde aber zu ernst, weswegen ich ihn nie beendete. Der unten stehende Auszug bezog sich auf die Haltung vieler dieser Egoisten, dass die Meinung anderer Menschen für sie unwichtig wäre.

Meiner Meinung nach sind solche Menschen Idioten. In Wirklichkeit wird jeder durch Einflüsse von außen angetrieben. Im Endeffekt liegt allem Handeln ein Streben nach Anerkennung, Liebe und Sicherheit zugrunde. Verständlich ausgedrückt: Der streberhafte BWL-Student gibt sich nicht so viel Mühe, weil er Arbeit liebt, sondern weil er irgendwann mit seinem eigenen Porsche Fickfleisch aufgabeln will. Keiner arbeitet bei McDonald's, weil er gern mit Menschen Kontakt hat, sondern weil er nicht unter der Brücke schlafen will. Und um auch mal persönlich zu werden: Ich stell meine Texte nicht auf eine Webseite, weil ich gerne dreistellige Eurobeträge pro Jahr dafür ausgebe, sondern weil ich das Lob genieße und damit mein Ego aufpäppele. Andere päppeln ihr Ego dadurch auf, dass sie die Erwartungshaltung von ihnen nicht nahe stehenden Menschen gezielt ignorieren. Irgendwelchen Punks ist mal aufgefallen, dass sich die ganzen Spießer täglich waschen - prompt riechen mindestens 50% aller Punks nach nassem Fuchs.

Die Fahnenappell-Kolumne hatte ich nicht mehrmals angefangen, allerdings habe ich eine Stelle gekürzt, weil sie in der ausführlichen Version zu sehr vom Thema ablenkte.

Ich entstamme zum Beispiel einer Generation, in der zeitweise über 50% der Teenager mit mindestens einem ehemaligen Moderator des amerikanischen Mickey-Mouse-Clubs Geschlechtsverkehr haben wollten. Britney Spears war zunächst das süße Schulmädchen*, dem man heftig die Unschuld aus dem Leib vögeln wollte. Christina Aguilera war die sündige Lolita, der man heftig die ganze Nuttigkeit aus dem Leib vögeln wollte. Was Mädchen an Justin Timberlake fasziniert (hat), kann ich nicht sagen, der war für mich immer nur Aaron Carter in alt.

* Bald wird sich daran keiner mehr erinnern, und alle werden Britney Spears nur noch als die verlebte Dauerschwangere kennen, die einen talentlosen Taugenichts geheiratet hat.

Ich gehe davon aus, dass einige Punkte in diesen Sätzen wieder Schimpfe provozieren. Aber das passiert ja immer.


Angesichts der gelegentlich eintreffenden Mails, die mich als pädophil oder Kinderficker beleidigen, muss ich mal etwas Grundsätzliches sagen. Wenn man schon dabei ist, mich mit unzutreffenden Bezeichnungen zu titulieren, dann sollte man sich schon etwas mehr Abwechslung gönnen. Deswegen habe ich hier mal einige Vorschläge, als was man mich aus welchen Gründen noch beschimpfen kann.

  • Rassist - Ich bin dafür, die Entwicklungshilfe einzustellen, weil ich der Meinung bin, dass sie Afrika nur in der Abhängigkeit hält. Da kann ich ja angesichts verhungernder AIDS-Waisen ja nur ein Rassist sein.
  • Nazi - Ich halte die Geschwister Scholl für überbewertet. Sie haben nichts erreicht, ihre Flugblätter sind extrem mies geschrieben und strotzen nur so vor Naivität und schlechter Bildung. Positiv: sie waren gegen Hitler. Negativ: alles andere.
  • Frauenfeind - Bei "Leute mit Durchblick" habe ich angedeutet, dass eine Frau an ihren Orgasmusproblemen selbst schuld sein könnte.
  • Judenhasser - Ich find's doof, dass statt eines Mahnmals für alle Opfer des Nationalsozialismus nur ein Holocaustmahnmal für die ermordeten Juden im Zentrum Berlins aufgestellt wurde.
  • Satanist/Antichrist - Jesus war ein Wanderprediger und nicht der Sohn Gottes. Wenn ein 6jähriger einen imaginären Freund hat, ist das noch okay. Wenn ein 30jähriger einen angeblich allmächtigen imaginären Freund hat, ist das albern. Wenn der imaginäre Freund des 30jährigen auf den primitiven Vorstellungen eines Nomadenvolkes zur Zeit der Bronzezeit basiert, wird's bizarr.
  • Umweltsau - Ich bin drei Jahre hintereinander mit Jumbo-Jets nach Japan geflogen, um dort Urlaub zu machen.
  • Kriegstreiber - Nach meiner Überzeugung gab es Kriege in der Geschichte, die gerechtfertigt waren.
  • Kapitalistenschwein - Ich mach mit der Seite beim Amazon-Partnerprogramm mit und versuche Werbeplatz zu verkaufen. Das reicht ja wohl.
  • Microsoft-Jubelperser - Ich benutze meistens Windows, finde den Internet Explorer okay und habe nichts dagegen, dass ein Unternehmen auch Geld verdienen will

So, das sollte erst einmal genügen, um die Hassbotschaften etwas abwechslungsreicher zu gestalten.


9.20 Uhr - Bin auf dem Weg zur Uni. Mein Kopf will einfach nur schlafen, mein Bauch rumort und würde gerne überall kleine Häufchen setzen.

9.35 Uhr - Bin in der Uni. Suche das Klo.

9.40 Uhr - Habe das Klo gefunden. Während ich mich erleichtere, bewundere ich die Klosprüche. Eigentlich würde man vermuten, dass das Niveau an einer Uni etwas höher ist als auf einer Grundschule, aber bei den Kritzeleien wirkt "Wie Adolf Hitler sitz ich hier, die braune Masse unter mir" noch wie ein intellektueller Höhepunkt.

9.50 Uhr - Sitze im "Kinosaal", wo die Klausur geschrieben werden soll. Langsam wird auch mein Kopf nervös. Meine Füße trippeln ungeduldig. Ich will hier raus.

10.10 Uhr - Bin von Kommilitonen eingekreist und kann nicht mehr einfach so entkommen. Ich trinke Apfelsaft, um mich zu beruhigen.

10.20 Uhr - Wir dürfen jetzt alle nach vorne kommen und uns die Klausuraufgaben unter Vorlage unseres Studentenausweises abholen. Ich verstehe das. Vermutlich gibt es jedes Mal Dutzende, die gar nicht studieren und trotzdem Samstags Klausuren schreiben möchten, die muss man natürlich ausfiltern.

10.25 Uhr - Wir dürfen anfangen. Ich atme tief durch und sehe mir den Stapel Blätter an. Kleine Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Jetzt gibt es nur noch eins: Zähne zusammenbeißen!

10.29 Uhr - Die Zyankalikapsel, auf die ich vorhin gebissen habe, wirkt nicht. Scheiße. Ich krame nervös meinen Kuli hervor und fange an, meine Genialität aufs Blatt zu bringen. Ich habe die Hoffnung, wenn ich zwanzig Seiten schreibe, glaubt die Korrektorin, dass die richtigen Antworten schon irgendwo in dem Stapel zu finden sind und gibt mir einfach eine 1.

10.37 Uhr - Meine Apfelsaftflasche ist leer.

10.45 Uhr - Ich muss pinkeln, kann aber nicht weg. Mist.

10.52 Uhr - Meine Apfelsaftflasche ist wieder halbvoll. Ich fühle mich erleichtert.

11.03 Uhr - Der Typ neben mir fragt, ob er etwas Apfelsaft haben kann. Ich schiebe die Flasche großzügig herüber.

11.08 Uhr - Der Typ neben mir gibt die Flasche zurück und fragt, ob ich noch mehr Apfelsaft habe. Ich vertröste ihn auf später.

11.25 Uhr - Mir fällt nichts mehr ein. Ich weiß, ich habe so einige Fehler und Lücken in meinen Antworten, aber ich krieg die richtigen Lösungen in diesen Fällen nicht mehr zusammen.

11.35 Uhr - Ich beschließe, meine Antworten noch etwas auszuschmücken. Ich formuliere sie so, dass sie auch ein Sonderschüler verstehen müsste - was nach meiner langjährigen Studienerfahrung für manche Universitätsangestellte immer noch zu hoch ist.

11.45 Uhr - In zehn Minuten sollen wir abgeben. Ich lese noch einmal durch, was ganz zu Anfang auf dem Aufgabenzettel steht. Wir sollen in ganzen Sätzen schreiben. In Windeseile versuche ich aus meinen Stichpunkten durch geschicktes Einfügen von Kopulaverben, Artikeln und Pronomen so etwas ähnliches wie Sätze zusammenzuklöppeln.

11.55 Uhr - Wir dürfen abgeben. Ich muss allerdings noch fünf Minuten sitzenbleiben, weil die um mich herum erst einmal spicken müssen, wie ihr Name geschrieben wird.

12.00 Uhr - Kann die Klausur endlich abgeben und muss auch noch unterschreiben, dass ich eine Klausur abgegeben habe und nicht etwa meine Doktorarbeit für angewandte Genitalienphysik.

12.05 Uhr - Endlich frei! Ich ziehe mich erst einmal auf die Toilette zurück und produziere noch etwas Apfelsaft für meinen Kommilitonen. Er hat's verdient, weil er beim Schreiben dauernd auf spanisch vor sich hingeflüstert hat und mich damit wahnsinnig machte.

Kleiner sinnloser Fakt: Bis in die 90er Jahre gab es einen gesetzlichen Anspruch auf so genanntes Kranzgeld. Das Kranzgeld gab es für eine Frau, wenn sie ihre Jungfernschaft ihrem Verlobten schenkte, welcher nach der Beiwohnung aber die Verlobung löste. Da sie dann nicht mehr unbescholten war, sollte das vom Stecher zu zahlende Kranzgeld eine finanzielle Entschädigung für die gesunkenen Chancen auf eine Eheschließung mit einem Mann gleichen Standes sein. 1998 wurde der Paragraph 1300 allerdings aus dem BGB gestrichen, nachdem 1993 bereits ein Gericht entschieden hatte, dass dieses Gesetz aufgrund gewandelter Moralvorstellungen überholt sei.