Klopfers Blog


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Heute möchte RTL um 22.40 Uhr ein paar Wahrsager befragen, um herauszufinden, wie das neue Jahr wird. Also muss ich mich beeilen, meine olle, extrem unzuverlässige Kristallkugel chinesischer Produktion aus dem Keller zu holen und vorher herauszufinden, was in den kommenden Monaten passieren wird.

Januar 2009
Das Jahr beginnt weiß. (Das kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, weil ich dafür über meine Kristallkugel hinweg aus dem Fenster gucken kann.) Die Kälte und der Schnee werden mal wieder für dickes Chaos im Berufsverkehr sorgen, weil natürlich mal wieder keiner damit gerechnet hat, dass es im Winter ein wenig frisch und glatt werden kann. (Das ist eigentlich keine Vorhersage. Das ist jedes verdammte Jahr so und beweist eigentlich nur, wie lernresistent Menschen sein können.)
Ansonsten passiert nichts, und das BKA behauptet, das wäre nur ihm zu verdanken.

Februar 2009
Da Sat.1 nach Unterföhring umziehen soll, macht Hugo Egon Balder daraus "Zapf! - Die Umzugsshow". Vier Teams, angeführt von F-Promis wie Axel Schultz, Janine Kunze, Tetje Mierendorf und Hella von Sinnen, bekommen je einen Umzugswagen und müssen in Berlin so viele Sat.1-Büros wie möglich ausräumen und mit den Möbeln nach Bayern fahren. Wer zuerst in Unterföhring ankommt und abgeladen hat, bekommt 12,50 Euro für seinen wohltätigen Zweck. Mehr ist nicht drin - die Sendergruppe muss sparen, die Heuschrecken Investoren wollen den Schuppen schließlich bald weiterverkaufen.
Ansonsten passiert wieder nichts, und das BKA behauptet immer noch, das wäre allein sein Verdienst, aber man habe ja so große Schwierigkeiten, weil die Welt so böse sei.

März 2009
Langsam merkt man in Deutschland, dass im September Bundestagswahlen sind. Die CDU verspricht Steuersenkungen (die man nur deswegen nicht jetzt schon umsetzt, weil das finanzpolitisch halt erst in einem halben Jahr sinnvoll wäre, und nicht etwa, weil man das sonst nicht mehr im Wahlkampf verwursten könnte), die SPD setzt "So wie die CDU, nur viel sozialer; und die Linken sind doof!" auf ihr Wahlprogramm und beglückwünscht sich zu dieser genialen Strategie, die ein möglichst breites Wählerpublikum ansprechen soll. Die Linken versprechen, jeden Vorstandsvorsitzenden mit über 2 Millionen Euro Jahresgehalt öffentlich auszupeitschen und aus dem Land zu jagen, die Grünen bereiten die Verteilung von Flugblättern vor, auf denen nur steht: "Hey, uns gibt's noch!", und die Liberalen tun so, als wären sie in einer Schwarzgelben Koalition tatsächlich willens und in der Lage, Schäubles Überwachungsdrang unter Kontrolle zu halten. All das sorgt dafür, dass die intelligenteren Teile der Bevölkerung schon im März absolut die Schnauze voll von Politik haben.
Mehr passiert nicht, aber das BKA sagt, dass das nur Glück war, und es für die öffentliche Sicherheit unabdingbar wäre, dass jeder Bundesbürger nur eine einzige Mailadresse (vergeben vom Staat) benutzen dürfe und die Inhalte der Mails (natürlich unverschlüsselt) für die nächsten tausend Jahre gespeichert werden sollten.

April 2009
In einer Bonner Ausstellung über Religionsgemeinschaften setzen die Pastafarianer durch, dass auch eine Statue des Fliegenden Spaghettimonsters aufgestellt wird. Prompt beschweren sich die Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirchen in Deutschland über diesen Affront und fühlen sich wie Juden im Dritten Reich, weil es für sie unvorstellbar ist, dass andere genauso behandelt werden wie sie. Ein Selbstmordattentäter sprengt sich vor der Ausstellung in die Luft und beschädigt versehentlich ein Jesusplakat. Der Papst ist erschüttert und schiebt die Schuld auf den diesmal vollkommen unschuldigen Islam.

Mai 2009
Das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" steht an, und man drückt wieder auf die Tränendrüse, um gezielt Stimmen für einen Kandidaten zu bekommen. Der diesjährige Gewinner hat dank eines Geburtsfehlers keine Arme und nur ein Bein und beeindruckt besonders dadurch, dass er zwischen seinen Gesangseinlagen immer zur Dialyse hüpfen muss. Selbst das Auftauchen kompromittierender Fotos kurz vor dem Finale kann den Triumph des Burschen nicht aufhalten und sorgt unter den 13jährigen Mädchen nur für eine verstärkte Nachfrage nach Krüppelpornos.

Juni 2009
Nachdem die Befreiung von der Kfz-Steuer für Neuwagen nicht zum erhofften Kaufrausch bei der Bevölkerung geführt hat, lässt sich Frau Merkel erweichen und gewährt eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf 18% für alle Waren mit einem Einzelverkaufspreis über 100000 Euro. Das Ausbleiben jeder positiven Wirkung auf den Binnenkonsum sorgt für ratlose Gesichter in der Regierung - was kann man denn sonst noch tun, wenn das schon nicht wirkt?

Juli 2009
Dank der Wirtschaftskrise schlägt wieder die Stunde von sogenannten Finanzexperten. Damit sind nicht so nette Schuldnerberater wie Peter Zwegat gemeint, sondern Motivationskünstler wie [zensiert, weil ich so ein Schisser bin], die mit Büchern wie "Millionär in zwölf Minuten" jede Menge Leute in ihre teuren Seminare locken, in denen man ihnen auch nur Plattitüden um die Ohren haut. Im Juli haben viele Menschen, die ihre Ersparnisse für diese Laberstunden geopfert haben, endlich die Schnauze voll und hängen drei dieser Schwätzer an öffentlichen Laternenpfählen auf. Die Ermittlungen gegen die Täter müssen von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden, da jeder Verdächtige ein wasserdichtes Alibi hat, teilweise sogar drei oder vier. In der Folgezeit sind trotz des Wahlkampfes die Spitzenpolitiker bemerkenswert still, weil auch sie nun Angst haben, wegen Dummschwätzerei vom Volk gehenkt zu werden.

August 2009
Ich bringe ein dünnes, aber preisgünstiges Büchlein heraus, welches sich dank meiner großartigen Fans bis zum Jahresende mindestens tausend Mal verkauft. Dank dieses Erfolges werde ich mit medialer Aufmerksamkeit überschüttet und habe Auftritte im Fernsehen (Offener Kanal Berlin) und positive Rezensionen in bedeutenden Zeitschriften (Obdachlosenzeitung "Motz"). Trotzdem bleibe ich auf dem Teppich und leiste mir nur eine ganze Kugel Eis im August.

September 2009
Im September gibt's wieder eine Premiere: Zum ersten Mal bezahlt mich jemand für eine Kolumne, die ich für ihn schreibe. Normalerweise soll man ja immer nur vom Ruhm zehren oder es wird ein Päckchen versprochen, was nie kommt. Da ich seit der Kugel Eis nichts mehr gegessen hab, haue ich das Geld natürlich sofort auf den Kopf - wer weiß, wann es wieder was gibt. Bei der Bundestagswahl muss wieder eine Große Koalition ran, weil die anderen Konstellationen dank der Linken keine Mehrheiten hätten. CDU-Generalsekretär Pofalla bringt sich deswegen vor Verzweiflung um und wird in einer Badewanne gefunden. Das machen Politiker so.

Oktober 2009
Der schönste Tag des Jahres: Der widerliche Schmierlappen Kai Pflaume wird endlich entlassen, weil er für Sat.1 langsam zu teuer geworden ist. Leider ist das nicht das Ende für "Nur die Liebe zählt", denn dafür kauft man sich von RTL Marco Schreyl. Und schon ist meine Laune wieder schlechter. Oliver Pocher hingegen darf im Ersten eine Neuauflage von Dalli Dalli moderieren, um das junge Publikum anzulocken. Klappt natürlich nicht, aber dafür fängt DasVierte mit einer Show an, in der nackte, schöne Damen mit Hasen knuddeln, und landet damit einen Quotenerfolg.

November 2009
Der Termin für Windows 7 verstreicht ohne Ereignisse, Microsoft wird mit dem Vista-Nachfolger nicht rechtzeitig fertig. Bei Apple hingegen gibt's große Aufregung, weil Steve Jobs ankündigt, sich im kommenden Jahr zur Ruhe zu setzen, damit er mehr Zeit für seine Familie und seinen Krebs hat. Der Börsenkurs des Konzerns stürzt ab und weltweit schneiden sich siebzigtausend Apple-Fanboys die Pulsadern auf. Die BRAVO und die Computer-BILD richten Sorgentelefone ein. Ein neuer Video-On-Demand-Service möchte in Deutschland das Fernsehen ablösen, aber geht vollkommen unter, weil das neueste Material die Serie "Mr. Ed" ist. Prompt sagen die Fernsehmanager, dass sie das vorhergesagt hätten, und verbringen ihre Zeit weiterhin damit, nicht innovativ zu sein.

Dezember 2009
Gilette bringt einen neuen Nassrasierer mit zwölf Klingen auf den Markt, und die Krankenkassen fordern höhere Beiträge, weil nun so viele Kerle ärztlich behandelt werden müssen, da sie ihre Wangen versehentlich in Hackfleisch verwandelt haben. Versager.
Zum Wetter: Es schneit nicht. Es wird keine weißen Weihnachten geben. Aber ich krieg wieder Geschenke von meinen tollen Fans, jawoll. ^^ Und ich steh dann immer noch auf Fioretto. zwinker Außerdem bin ich tief enttäuscht, weil mich auch in diesem Jahr niemand für einen tollen Marzipanwitz mit einer Fernsehsendung belohnen wird. schnueff


Angestiftet von einer Frage in "Frag den Hasen" habe ich mir mal die Statistiken der Google-Webmastertools angeschaut, um herauszufinden, mit welchen Suchanfragen man auf meine Seite kommt.

  • ihre großen brüste blonde schamhaare schwanz pdf
  • hauskaninchen pinkelt auf die jungen
  • feuchte labia
  • ähnliche seiten wie klopfers web (Hier amüsiert mich, dass jemand bei Google nach ähnlichen Seiten sucht und dann doch auf Klopfers Web selbst kommt)
  • einsame russinen (Die antworten ja doch nie!)
  • oralverkehr in kinofilmen
  • wie obi raketen schießen
  • heisse girls mit französischen "t shirts" (Sind französische "t shirts" irgendwie anders als normale?)
  • foto einer behaarten muschi einer unreifen jugendlichen (Ähm... ja...)
  • zärtlich rubbelte meine jüngere schwester an meiner klitoris (... huh ...)
  • puff in glattbrugg
  • wer hatdie meisten tetowierung
  • schnupf sprüche scheiss albaner
  • wixen mit bruder
  • wie kann Ich einen mann sexuell befriedigen
  • nutten bestellen
  • dampfender kot
  • bumsen ficken blasen abspritzen sperma tiere inzest
  • lehrerin übers knie legen
  • was kann der mann tun dass die frau keine schmerzen beim eindringen verspürt (Ich würde ja sagen: draußen bleiben)

Ich hatte dann auch mal bei Animestreet nachgeguckt. Und es war nicht die Suchanfrage "bilder geiler alte schlampen im kleid", die mich entsetzt hat, nein. Sondern viel mehr, dass Platz 3 der Suchanfragen, die die Leute auf Animestreet geführt haben, ausgerechnet "kindersexbilder" ist. ... Manchmal verliere ich den Glauben an die Welt... ich mach mir so eine Mühe, und dann kommen größtenteils irgendwelche Pädos auf die Seite. schnueff


Da es aufs Jahresende zugeht und nun die beste Zeit ist, besondere Leistungen des vergangenen Jahres zu würdigen, werden überall Preise vergeben. Und da möchte auch ich nicht zurückstehen und eine billig zusammengeschusterte Trophäe verleihen, geschmiedet aus feinsten Bits und Bytes. Ich präsentiere die Klopfers-Web-Awards des Jahres 2008!

Die beste deutsche Webseite

KWA für Klopfers Web

Sonst macht es ja keiner, also muss ich es selbst tun: Die beste deutsche Webseite des Jahres ist natürlich Klopfers Web! Die liebevolle Zusammenstellung eigener Ideen im Verbund mit der mitleiderregenden Armut des Betreibers ist schon Rechtfertigung genug für die Preisvergabe, hinzu kommt aber auch noch das unwiderstehliche Charisma des Webmasters, dem man nicht widerstehen kann.

Die Britin des Jahres

KWA für Lara Croft

Dieser Preis geht an die Heldin des mittlerweile neunten Teils der Computerspielereihe "Tomb Raider", Lara Croft. Die Begründung: Ms. Croft verkörpert wie keine andere die Glanzzeit des britischen Empires noch heute. Sie beutet die Kultur rückständiger Länder aus, jagt dort seltene, teilweise sogar bisher als ausgestorben vermutete Tiere, nimmt gemeinsam mit ihrem Mann Brad Pitt fremde Kinder mit nach Hause, als wenn sie Souvenirs wären, und sorgt mit dem ständigen Ausbau von Croft Manor dafür, dass sich der gemeine Pöbel mit jedem neuen Blick auf das Anwesen noch wertloser fühlt. Und außerdem ist Lara ein geiles Stück.

Der Preis für die größte Unfähigkeit

KWA für die Bundesbehörden

Dieser Preis geht kollektiv an die Regierung, die Bundesministerien-, -ämter, -behörden und natürlich die Parlamente, die auch in diesem Jahr nichts unversucht ließen, um möglichst viel Mist zu fabrizieren (siehe BKA-Gesetz). Eine besondere Erwähnung MUSS natürlich für das neue Jugendpornographiegesetz übrig sein, welches nach dem Wortlaut so ziemlich alles verbietet, in dem Minderjährige Sex haben, daran denken oder bei denen der Konsument vermuten könnte, dass ein Minderjähriger Sex hat oder daran denkt, womit die letzten zig Jahrgänge der Bravo in den Giftschrank gehören dürften. Ist natürlich eigentlich gar nicht so gemeint, aber wir wissen ja schon seit der Impressumspflicht für Webseiten, dass man in den Ministerien absolut unfähig ist, Gesetze so zu formulieren, dass sie am Ende auch genau das ver- bzw. gebieten, was man ver- bzw. gebieten wollte. Dank dieses Gesetzes ist endgültig sicher, dass man eine 16jährige lieber gleich vögeln sollte, anstatt sie um ein Nacktfoto zu bitten, denn ersteres ist vollkommen legal.

Der Preis für die widerlichste Lügenpropaganda

KWA für die Unterzeichner des Kölner Aufrufs

Hier gab es nur einen ernsthaften Kandidaten. Die Unterzeichner des Kölner Aufrufs gegen Computergewalt haben mit ihrem Pamphlet gezeigt, dass sie vor Lügen, unbewiesenen Kausalverknüpfungen, dumpfen Vorurteilen und unverschämten Beleidigungen nicht zurückschrecken, um ihre fanatische Geisteshaltung in der Gesellschaft zu verankern und Computerspieler und die Hersteller von Computerspielen zu dämonisieren. Aus diesem Grund gibt es zusätzlich zum Award auch das Goebbels-Siegel für Qualität, welches die Benutzung von Propagandamethoden würdigt, die in "Der ewige Jude" kultiviert wurden und die heutzutage jeder Mensch mit Moral und Gewissen ablehnen würde.

Der Preis für die besten Fans

KWA für die besten Fans

Der letzte Award ist wieder eindeutig positiv: Die besten Fans sind unzweifelhaft die von Klopfers Web. Ihr motiviert mich, ihr unterstützt mich moralisch und auch finanziell, dank euch sind mittlerweile deutlich über 700 Exemplare von meinem Buch unters Volk gebracht worden, was mehr ist als die durchschnittliche Verkaufszahl eines Gedichtbands, der bei einem richtigen Verlag rauskommt. Mit euren lieben Worten helft ihr mir über Tiefs, mit euren Einsendungen helft ihr mir dabei, euch zu unterhalten. Daher möchte ich euch ganz herzlich danken und hoffe, ihr bleibt auch weiterhin der Seite und mir treu. Vielen vielen Dank. Ich wünsche euch ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Erfolg, Freude und Glück für 2009.


In Tibet wollen sie mehr Rechte, in Österreich hat man zuviele Rechte.

Erstaunlich, dass so viele Leute ihre Pizzen, Spaghetti und Brötchen unbedingt mit etwas belegen wollen, was nach Füßen riecht.

Wenn Xavier Naidoo seine Stimme als Gottesgeschenk ansieht (wovon ich bei seiner Gläubigkeit ausgehe), warum benutzt er dieses Geschenk nur zum Jammern?

ProSieben möchte eine neue Show mit Uri Geller, Nina Hagen, Vincent Raven und Erich von Däniken machen, in der sie versuchen sollen, mit Außerirdischen Kontakt aufzunehmen. Ich glaube, im ganzen Universum gibt es keine Lebewesen, auf die der Begriff Alien mehr zutrifft als auf Uri Geller, Nina Hagen, Vincent Raven und Erich von Däniken. Wenn das ganze Konzept nicht so ein hanebüchener Blödsinn wäre, hätte ich wirklich Bedenken, ausgerechnet diese Leute den Erstkontakt mit fremden Kulturen durchführen zu lassen. Der erste Eindruck ist ja am wichtigsten, sagt man.

Im Frühstücksfernsehen wurde mir grad erklärt, dass ich im Laufe meines Lebens 77000 Tassen Kaffee trinken würde. Angesichts der Tatsache, dass ich in den ersten 28 Jahren keine einzige Tasse runtergekriegt hab, wird mir schon vom Gedanken schlecht, das jetzt aufholen zu müssen.


Wir leben in äußerst schwierigen Zeiten. Die Rohstoffe werden teurer (wodurch auch die Verbraucherpreise steigen) und die Erde steht laut Klimatologen kurz vor der Kochwäsche. Harte Zeiten erfordern drastische Maßnahmen, und damit meine ich die Rückkehr in die gute alte Zeit.
Ein wichtiger Grund für die Preiserhöhungen bei Öl, Gas und Stahl ist die Tatsache, dass sich Entwicklungsländer immer mehr zu Industrieländern entwickeln, so etwa China und Brasilien. Sie benötigen dafür Rohstoffe, das treibt die Preise nach oben, und wir müssen tiefer in die Tasche greifen. Ein weiterer Aspekt ist der fortschreitende Treibhauseffekt, der die globale Erwärmung vorantreibt. Ein großer Teil der klimaschädlichen Gase wird nicht von industriellen Anlagen, sondern von landwirtschaftlichen Betrieben emittiert.
Die Lösung ist daher einfach: Wir kehren zur guten alten Kolonialisierung zurück, halten die Bevölkerung in den Kolonien klein, blöd und hungrig und unterdrücken somit sowohl ihre Industrie als auch ihre Landwirtschaft, beuten aber gleichzeitig die Rohstoffe aus, um weniger auf dem Weltmarkt einkaufen zu müssen. Außerdem ziehen wir die Arbeitsplätze in die Kernländer zurück und lösen so unser Arbeitslosenproblem. Um alles zu bekommen, was wir wollen, müssen andere ihre Bedürfnisse zurückschrauben, und da wir (per Definition) nicht die anderen sind, erwarte ich jubelnde Massen vor meinem Fenster. Kiautschou muss wieder Deutsch werden! (Lies: Ich will in China mit Euro bezahlen.)

Mal sehen, wer hier anbeißt...


Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften bzw. Medien hat in ihrer nunmehr 54jährigen Geschichte sehr oft Entscheidungen getroffen, die dem Ziel, die Jugend vor Schund- und Schmutzschriften zu schützen, nicht sehr zuträglich waren. Meistens sind die Prüfer nur beleidigt, weil ihre eigenen Moralvorstellungen verletzt werden. Hier sind die fünf albernsten Indizierungen.

5. Dark Forces war der erste Ego-Shooter von LucasArts (damals noch nicht beschissen) und kam in Deutschland sogar früher als in den USA heraus. Im Spiel steuerte man einen Agenten der Rebellen, der gegen das Imperium kämpft, Pläne des Todessterns beschafft und gegen experimentelle Stormtrooper vorgeht. Obwohl kein Blut spritzt und der Gewaltlevel nicht höher ist als in den Star-Wars-Filmen, indizierte die BPjS das Spiel. Aus diesem Grund wurde der Nachfolger in Deutschland nur als "Jedi Knight" veröffentlicht, da der Originaltitel "Dark Forces II: Jedi Knight" als Werbung für den indizierten Vorgänger hätte verstanden werden können.

4. Die Ärzte sind die wohl bekanntesten Opfer der Indizierungswut der Bonner Behörde. Zunächst wurde 1987 das Album "Die Ärzte" wegen des Titels "Geschwisterliebe" indiziert, später landete auch das Album "Debil" wegen der Lieder "Claudia hat 'nen Schäferhund" und "Schlaflied" auf dem Index. Die Ärzte veröffentlichten diese eigentlich harmlosen Lieder später noch einmal mit anderen knackigen Songs auf dem Mini-Album "Ab 18". Die Indizierung von "Debil" wurde 2004 aufgehoben, "Geschwisterliebe" ist nach Meinung der Bundesprüfstelle aber immer noch jugendgefährdend. Sehr schade, "Claudia" und "Geschwisterliebe" scheinen schließlich die Hymnen der Durchblick-Frager zu sein.

3. Das eben schon erwähnte Mini-Album "Ab 18" bekam sogar zwei Indizierungen aufgedrückt. Nach der Indizierung des Tonträgers (wegen der bereits indizierten Lieder) wurde das Innencover des Albums noch einmal extra indiziert. Dort hatte man nicht nur die Texte der Lieder abgedruckt, sondern auch die Indizierungsanträge und -begründungen. Ich weiß nicht, was für die Prüfer schlimmer war.

2. Die Ärzte waren nicht die einzigen, die mit harmloser Musik die Empörung der Moralwächter auf sich zogen. Das Lied "Geil" der beiden Briten Bruce & Bongo, die darin auf Basis von Falcos "Rock Me Amadeus" Zeilen wie "Everybody's geil, g-g-g-g-geil" vertonten, war 1986 ein Nummer-1-Hit in Deutschland, landete aber wegen des ungezogenen Wortes "geil" kurzzeitig auf dem Index für jugendgefährdende Schriften. Erst nach größeren Protesten wurde die Indizierung zurückgezogen.

1. Die mit Abstand bescheuertste Indizierung betrifft ausgerechnet die unverdächtige Sailor Moon. Ehapa veröffentlichte Animecomics zur Serie, also Comics, die aus Standbildern der TV-Folgen zusammengesetzt waren. In einer Folge gab es eine Anspielung auf die ebenfalls japanische Zeichentrickfigur Shin-chan. Shin-chan ist ein fünfjähriger Junge, der in seinem eigenen Manga gerne die Hose auszieht, sich mit einem Stift Elefantenohren neben seinen Pimmel malt und mit dem Ruf "Tanz für mich, Herr Elefant" durch die Gegend wackelt. In der Sailor-Moon-Folge war die rosa Rennsemmel Chibi-Usa hingefallen, ein Junge kam auf sie zu und schickte sich an, die Hose runterzuziehen, was Chibi-Usa sprachlos mit offenem Mund zur Kenntnis nahm. Der Gag wurde dann aufgelöst, indem der Junge von seiner Mutter weggezogen wurde. Die Ausstrahlung der Folge ist nie beanstandet worden, der Animecomic zu dieser Folge, der die gleiche Szene mit den gleichen Bildern enthält, wurde allerdings 2001 auf den Index für jugendgefährdende Schriften gesetzt, weil die Prüfer beispielsweise zu erkennen glaubten, dass Chibi-Usa mit heraushängender Zunge lustvoll stöhnt, während sich der Junge an ihr vergeht. (Eigentlich hat sie da den Mund offen und gibt ein verwundertes "Oah?" von sich, der Junge fasst sie nie an.) Immer wieder erstaunlich, was für dreckige Fantasien die Prüfer haben.

Zum Glück enden Indizierungen automatisch nach 25 Jahren. Wenn wir die Bundesprüfstelle jetzt auflösen würden, könnten wir also in weniger als drei Jahrzehnten auch die schlimmsten Entgleisungen der Behörde vergessen.

Ach ja, es gibt ein Update.


Okay, eigentlich wollte ich das nicht, aber bevor der blöde Witz vielleicht bei Ingolf Lück im ZDF verbraten wird, mach ich ihn lieber selbst.

Was macht ein Pole, nachdem er ein EM-Spiel gewonnen hat? Er küsst seinen deutschen Pass.


Hi.

Ich habe eben wieder mal andere Blogs bei Myblog durchgesehen. Und dabei bin ich auch auf das Blog eines jungen Mädchens gestoßen, welches offenbar ganz vernarrt in Jesus und ihren Gott ist. Gut, jedem Tierchen sein Pläsierchen (deswegen verlinke ich das nicht hier, sonst gehen zu viele Leute in ihr Blog und pöbeln sie voll).
Das Mädel hatte aber einen Text von irgendeiner Gerti Strauch eingestellt, und den fand ich doch recht entsetzlich. Ich zitiere mal auszugsweise.

Klar!", sagte ein Mitarbeiter beim Mittagessen auf einer Gemeindefreizeit. "Ich weiß, dass ich frei bin. Aber es gibt eine Grenze meiner persönlichen Freiheit. Diese Grenze ist die Freiheit des anderen. Da, wo ich ihn verletze oder einschränke, ist meine Freiheit zu Ende."

Das klingt überzeugend. Ich glaube, dieses "Freiheits-Paradigma" habe ich auch vertreten. Jetzt weiß ich: Ich muss umdenken.

Der Anfang ist ja nicht schlecht. Aber schon "Ich muss umdenken" finde ich sehr bedenklich. So als würde jemand sagen: "Bisher war ich immer tolerant. Aber jetzt muss ich Rassist werden." Oder: "Bisher hatte ich Katzen gern. Aber jetzt muss ich sie alle umbringen."

Jesus war dem Vater immer gehorsam. Nur deswegen war er frei davon, andere nicht verletzen zu wollen. Seine Freiheit bestand im Gehorsam Gott gegenüber. Das konnte auch bedeuten, dass er andere enttäuschen oder ihnen wehtun musste. Jesus bietet uns die Freiheit Gottes an: Freiheit im Gehorsam, Freiheit von Menschenfurcht und Menschengefälligkeit.

Ist das nicht entsetzlich? Diese Freiheit ist keine "Handlungsfreiheit" oder "Meinungsfreiheit", sondern die Freiheit von dem Gedanken, dass man anderen nicht wehtun soll. "Hey, ich kann keine Rücksicht auf dich nehmen: Gott will, dass ich dir Schmerzen bereite!" Wo bleibt der freie Wille, wenn man doch nur die Wahl hat, das zu tun, was der eigene Gott will? Wo bleibt man selbst?

Als Jünger Jesu werden wir immer wieder andere verletzen - nicht, weil sie uns gleichgültig wären, sondern aus Gehorsam Gott gegenüber. [...]

Jesus verursachte durch seinen Gehorsam viel Leid bei seinen Freunden, Verwandten und sogar bei gänzlich Fremden: Seinetwegen wurde Simon gezwungen, das Kreuz zu tragen. Er wurde öffentlich gedemütigt. Das musste Jesus zulassen, um seinem Vater gegenüber gehorsam sein zu können.

Wo liegt der Sinn darin, anderen Qualen zu bereiten, nur um jemandem zu gehorchen, der allmächtig ist, angeblich alle seine Wesen liebt und deswegen doch gar nicht wollen kann, dass man ihnen Leid bereitet? Darüber hinaus ist die Argumentation mit Jesus und Simon einfach nur dumm: Jesus war Gefangener, er hatte gar nicht die Möglichkeit, Simon die Demütigung zu ersparen.

Ich glaube, wenn etwas schlimmer ist, als ein Arschloch zu sein, dann ein Arschloch zu sein und die Verantwortung dafür auf seinen Gott zu schieben.

Kleiner sinnloser Fakt: Das älteste erhaltene Buch in althochdeutscher Sprache ist der Abrogans, ein Lateinisch-Deutsch-Wörterbuch aus dem 8.-9. Jahrhundert.


Blogs sind ja seit Jahren irgendwie das große Ding im Internet, einer der Stützpfeiler des angeblichen Web 2.0. Und trotz der Bemühungen der Politik und der Juristen, so banale Dinge wie Meinungs- und Pressefreiheit nicht zu sehr in das weltweite Netz eindringen zu lassen, hat sich auch in Deutschland eine Bloggemeinschaft entwickelt (die manche mit dem furchtbaren Begriff Blogosphäre umschreiben). Darunter gibt es eine Handvoll Blogs, die relativ einflussreich sind, und rundherum viele Blogs mehr, die nicht ganz so einflussreich, aber allgemein bekannt sind. Mein Blog hat täglich um die 750 bis 850 Besucher und gehört trotzdem nicht dazu. (Anmerkung vom Dezember 2008: Das waren die Besucherzahlen im Myblog-Blog damals.)

Gerade als Außenstehender finde ich es dann doch sehr interessant, wenn die bekannteren Namen der Bloggerszene sich bemüßigt fühlen, die relative Unbekanntheit der meisten Blogs zu erklären. Irgendwie schlägt dabei oft hintergründig die Überzeugung durch, dass gut geschriebene Blogs erfolgreich werden, also demnach im Umkehrschluss nicht erfolgreiche Blogs einfach mies geschrieben wären. Dabei ist die Wahrheit (zumindest im deutschen Internet) eine ganz andere: Du musst den Alphabloggern gefallen, erst dann gehörst du zu den vielen relativ bekannten Blogs drumherum. Denn wenn du den Alphabloggern gefällst, tauchst du in ihren Bloglinks auf oder wirst gelegentlich sogar mal in Einträgen erwähnt, was Scharen an Besuchern auf dich führt. (Ab und zu klappt es auch mit negativen Erwähnungen, das Hetzblog Politically Incorrect ist vermutlich einigen erst durch die Blogeinträge von Stefan Niggemeier aufgefallen und wurde mit einer Aufmerksamkeit geadelt, die es eigentlich nicht verdient hat.) Wenn ein Blog hingegen zwar gut geschrieben ist, aber eine komplett andere Zielgruppe hat, würde es selbst bei 5000 Besuchern pro Tag nicht im Bewusstsein der "Blogosphäre" auftauchen.

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, wie die absolute Geilheit eines Blogs in Zahlen ermittelt wird. Dabei spielt nicht etwa die Zahl der Besucher eine Rolle, auch nicht die Zahl der Kommentare. Nein, die Zahl der Verlinkungen aus anderen Blogs entscheidet darüber, ob ein Blog erfolgreich ist. Damit fallen die Besucher, die kein Blog haben, schon mal aus der Ermittlung heraus (auch die, die eine normale Webseite haben oder in Foren angemeldet sind und dort auf das Blog verlinken). Wenn die eigene Zielgruppe auch noch recht jung und sprunghaft ist und nicht lange durchhält, in einem eigenen Blog zu schreiben (ich kenn das, war bei meinem ersten Blog auch so), wird sie natürlich auch nicht extra zur Tastatur greifen, um in ihren Blogs auf die tollen Inhalte der Blogs hinzuweisen, die sie selbst liest. Das ist irgendwie wie bei der Einschaltquote, wo ganz wenige benutzt werden, um herauszufinden, was die Mehrheit angeblich im Fernsehen guckt.

Damit will ich jetzt nicht behaupten, dass die vielen unbekannten Blogs alle ungehobene Schätze sind, keineswegs. Da ist viel uninteressanter Blödsinn bei, den man nicht weiter beachten muss und sollte. Aber man sollte sich von der Vorstellung verabschieden, dass Qualität der entscheidende Faktor für den Erfolg wäre - so ist es nicht im realen Leben, und so ist es nicht bei Blogs. Wichtig dabei ist, von wem man gesehen und gemocht wird. Deswegen sind so viele erfolgreiche Blogs bei näherer Betrachtung erstaunlich... ähm... wie drücke ich das jetzt sanft aus... kacke? In erster Linie denke ich da an gewisse Funblogs, die alle voneinander abschreiben und keinen Funken eigenes Material veröffentlichen. Wenn man nichts selbst macht (nicht einmal das Schreiben), wie kann man dann gut sein? Aber auch bei anderen Blogs... Warum soll ich einen Blogeintrag lesen, in dem nur steht, dass eine neue Version der Blogsoftware Wordpress erschienen ist? Wenn ich die Software einsetze, hab ich selbst einen Link zur Wordpress-Seite, und ansonsten interessiert das keinen. (Da geht ein kleiner Blick zum angeblich erfolgreichsten Blogger Deutschlands, der unter anderem diese Belanglosigkeit bloggte.)

Ich lese gerne einige Blogs der "Alphablogger". Der Shopblogger, das Lawblog, das BILDblog und das eigene von Stefan Niggemeier... da schau ich täglich rein. Bei anderen wiederum verstehe ich nicht, warum sich jemand das langweilige Geschwurbel durchliest *hust*Spreeblick*hust* und auch noch darauf verlinkt. Ich weiß, dass ich nie dazugehören werde. Es stört mich auch nicht. Ich wünschte mir bloß, dass sich viele "große" Blogger weniger wichtig nehmen würden und meinen, sie würden die Befindlichkeiten der Bloggenden kennen. Wir Blogger sind nicht alle gleich, also tut nicht so, als wärt ihr unser Sprachrohr.

PS: Ich amüsiere mich auch sehr oft über die Tipps, die an Blogwillige gegeben werden. Ich sag's mal deutlich: Nein, ihr braucht keinen eigenen oder virtuellen Server, für ein kleines Blog reicht auch billiger gemieteter Webspace, für den ersten Versuch auch durchaus ein ganz normaler, kostenloser Bloganbieter. Nein, ihr müsst nicht unbedingt Serendipity oder Wordpress als Software einsetzen. Und nein, ihr müsst moralisch nicht unfehlbar sein und dürft auch für Geld bloggen. Es ist eure Sache.

Kleiner sinnloser Fakt: Online-Tagebücher gibt's schon seit 1994.