Wie man einen Penis (nicht) behandeln sollte
Wenn es keine Penisse gäbe, würde die Menschheit gar nichts auf die Reihe kriegen, denn vieles auf der Welt existiert nur deswegen, weil jemand damit seine Chancen verbessern wollte, bei einer Frau den Lümmel anfeuchten zu dürfen. Leider ist es derzeit gar nicht so modern, dem Penis zu huldigen und ihm dankbar zu sein, weswegen ich es als besonders positiv herausstellen möchte, dass die Website der "Mädchen" einen Text über die korrekte Behandlung der Genusswurzel veröffentlicht hat. Ob er was taugt? Das werden wir gleich sehen.
Die Einleitung stimmt uns schon mal darauf ein, dass so ein Penis für seinen Besitzer ganz schön wichtig ist.
Der Penis, das Heiligtum der Jungs! Ja, Jungs können ganz schön sensibel sein, wenn es um ihr bestes Stück geht.
Da ja sonst immer gejammert wird, dass Jungs ihre Sensibilität nicht genug zeigen würden, sollte man das positiv vermerken. (Zudem können Frauen ja nicht behaupten, dass es bei ihnen keine Körperteile gäbe, bei denen sie ähnlich sensibel wären.)
Es ist schließlich das, was ihre Männlichkeit ausmacht und demonstriert. Haben wir Streit mit unserem Freund, haben wir es auch automatisch mit seinem besten Freund, dem Penis, „verkackt“.
Ja, schon komisch. Ist ja glatt wie bei Frauen, wenn man sich mit denen so richtig zofft, wollen sie oft auch nicht mehr für einen die Beine breit machen.
Wir haben für dich aufgelistet, was du auf keinen Fall mit seinem Penis machen solltest:
Ich hoffe, dass "Anzünden" genannt wird.
1. Einen von dir erfundenen Spitznamen geben
What?! Ja, Jungs können es überhaupt nicht haben, wenn du dem Penis aus Jux einen Spitznamen wie „Pippo“ oder „Hengst“ verpasst, auch wenn du es ja eigentlich nur lustig meinst. Denn nur sie selbst sind dazu befugt, ihr Goldstück zu benennen!
Kommt eher auf den Spitznamen an. "Prinzessin Dödelfee" ruft vermutlich eher Proteste hervor als "Lustmeister 3000".
2. Zu fest drücken
Ihr habt es euch im Bett gemütlich gemacht und fummelt aneinander rum. Wie romantisch! Allerdings solltest du besonders bei seinem Penis vorsichtig sein und nicht wie ein wild gewordenes Huhn an ihm rumspielen oder gar drücken – das kann er gar nicht haben. Schließlich möchtest du ja auch, dass er vorsichtig mit deiner Scheide umgeht.
Na ja, "zu" bei "zu fest" deutet ja schon an, dass es zu viel ist, und das sollte man immer vermeiden. Fest drücken an sich kann man den Schaft ja schon, der ist nicht so wahnsinnig empfindlich. Bei der Eichel ist es schon heikler. Allerdings können Frauen auch sehr robust sein, was die Scheide angeht, und so eine Behandlung auch durchaus einfordern.
3. Dich beschweren
Wenn dir euer Sexleben zu langweilig oder zu wild ist, dir etwas nicht gefällt, solltest du natürlich mit deinem Freund darüber sprechen. Achte jedoch darauf, dass du die Schuld nicht bei seinem Penis suchst und deinen Frust an ihm auslässt – denn dann ist einem Streit nicht mehr aus dem Wege zu gehen.
Äh, ja, an Sachen rumzumäkeln, für die der Partner nichts kann und die er auch nicht einfach ändern kann, ist generell ganz schön beschissen. Das sollte man aber sowieso verinnerlicht haben. Man wirft jemandem ja auch nicht vor, dass er nicht 1,90 Meter groß ist... es sei denn, man ist ein Arschloch. Mit so jemandem sollte aber auch keiner zusammen sein wollen.
4. Ihn missachten
Du hast ihn heute noch nicht gestreichelt oder bist einfach eingeschlafen?! Ohje, ein fataler Fehler. Wie man's macht, man macht es falsch! Zumindest macht es den Anschein. Geht man zu fest ran, passt es ihm nicht, missachtet man ihn, ist es auch nicht richtig.
"Zu fest anpacken" und "missachten" sind keine entgegengesetzten Extreme einer gemeinsamen Skala! Dass es jemandem nicht gefällt, wenn man seine Genitalien missachtet, sollte doch nun echt keine Überraschung sein.
(Die Beschreibung lässt indes vermuten, dass die Redakteurin statt "missachten" einfach nur "nicht beachten" meint, was für jemanden, der mit dem Schreiben sein Geld verdient, schon arg peinlich ist.)
5. Auf ihn starren
Starrst du ohne zu blinzeln beim Vorspiel oder Sex auf seinen steifen Penis, verunsicherst du deinen Freund. Er wird sich fragen: „OMG, ist etwas an meinem Penis unnormal, ist er nicht schön oder steif?“ Auch wenn du ihn einfach nur gerne anschaust, mach' es nicht zu offensichtlich, sonst wird der arme Kerl noch ganz verrückt.
Kommt sehr auf den Gesichtsausdruck an. Wenn sie guckt, als wenn nur Socken unterm Weihnachtsbaum liegen, ist das schlecht. Wenn sie guckt wie in einer Essensprüfung im Dschungelcamp, ist das ebenfalls schlecht. Wenn sie guckt, als wenn sich gerade alle ihre Wünsche erfüllen, ist das ganz gut. Sie darf allerdings trotzdem blinzeln, das ist gut für die Augen.
6. Wild an ihm rumreißen
Immer mit der Ruhe, Mademoiselle. Sein bestes Stück ist hochempfindlich und schließlich doch kein Gartenschlauch, den man beliebig wild in alle Richtungen schleudern kann. Stell dir vor, er würde deine Brüste in alle Richtungen ziehen. NO!!!
Das ist tatsächlich nicht so angenehm. Allerdings sind wir nun schon beim letzten Punkt und statt "Anzünden" oder "Abhacken" ist es "Wild an ihm rumreißen", also eine Tätigkeit, die in den meisten Fällen nicht sofort bleibende Schäden anrichtet und durch eine kurze Lautmeldung des Pimmelbesitzers sicherlich rasch und folgenlos beendet werden kann. Ich finde, die Prioritäten sind hier etwas falsch gesetzt. Deswegen mein Ratschlag: Zündet keine Penisse an!
In den nächsten Tagen kommt noch eine Foto-Lovestory, aber ich will mal erzählen, warum es hier so ruhig war: Ich hatte ja erzählt, dass ich einen Krimi schreibe. Das läuft so weit ganz gut und vermutlich wird es das umfangreichste Buch, das ich je geschrieben habe, aber wenn ich mich dann danach ransetze und Blogeinträge machen will, dann rebellieren meine Augen, weil sie so lange auf den Bildschirm starren müssen. Da muss ich dann einfach die Reißleine ziehen und sagen: "Okay, heute geht's nicht mehr." Das ist etwas doof, gerade wenn es um Einträge mit vielen Bildern (wie Foto-Lovestorys) oder um längere Texte geht. (Der nächste Erklärtext dreht sich übrigens um Korea und die koreanische Teilung, das wird sehr lang und braucht auch sehr lange zum Schreiben.) Ideal wären dann also Blogthemen, die man relativ kurz abhandeln kann, so wie dieser hier. Falls ihr da Vorschläge habt, dann immer her damit. Meistens kommen mir als Themen derzeit meist Variationen von "Politiker reden blanken Unsinn" unter, und da habe ich oft das Gefühl, dass ich mich dauernd wiederholen würde und andere sowieso schon alles dazu angemerkt haben.
Also wenn ihr Vorschläge habt, worüber ich mich äußern könnte, dann schreibt sie bitte in die Kommentare. Danke! (Ihr dürft auch Vorschläge für Kolumnen oder sonstige Texte machen; gerne auch für den nächsten Teil von "Die Leute wollen beschissen werden".) Bis dann!
Mitglied
Das war... recht niveaulos, also, der Originalbeitrag.