Wenn ich nicht zu lange getrödelt hätte, wäre dieser Eintrag noch am 15. September gekommen. Der Geburtstag von Klopfers Web. Die Website ist nun 22 Jahre alt, in dem Alter haben andere schon eine komplette Pornodarstellerkarriere hinter sich (mit mal mehr, mal weniger tragischem Ende). So viel geschlechtliche Freuden konnte KW zwar nicht spenden, aber ich bin sicher, die paar Kinder, die zwischen KW-Lesern entstanden sind, stellen auch ein schönes Vermächtnis dar.
Kommen wir aber zum Thema: Ich habe wieder eine Foto-Lovestory herausgesucht, um sie euch vorzustellen. Von den neueren Geschichten halte ich mich immer noch fern (obwohl da viele schöne sind, die ich dann vermutlich ab 2025 oder so langsam abarbeiten kann), aber zum Glück habe ich noch ein paar alte Bravo-Sonderhefte. (Da sind allerdings auch viele Geschichten relativ uninteressant oder schlicht zu lang.) Unsere heutige Geschichte ist Anfang der 90er Jahre erschienen und beschäftigt sich mit einem gesellschaftlich brisanten Thema auf eine erwartungsgemäß naive Weise.
Nein, Quatsch. Andi ist Schüler und spielsüchtig. Und damit sind keine Videospiele gemeint, sondern die Glücksspielautomaten, die in Spelunken und Casinos an der Wand hängen. (Ich habe keine Ahnung, warum der Teaser-Text was von "beinahe süchtig" sagt. So, wie er dargestellt wird, ist da nichts mit "beinahe".)
Daneben gibt es Jasmin. Jasmin ist Andis Mitschülerin und steht aus irgendwelchen Gründen auf ihn. Das weiß er aber nicht. Und sie mag seine Abhängigkeit vom Glücksspiel nicht. Das ahnt Andi vielleicht schon.
Wie so viele Bravo-Geschichten beginnt auch diese auf dem Schulhof. Andi ist gut drauf, weil er gestern beim Glücksspiel gewonnen hat. Aber dann ist er wieder nicht so gut drauf, weil seine Mitschüler gar nicht so begeistert reagieren.
Jasmin schmachtet ihm nach und würde ihm gerne helfen, obwohl er gar keine Hilfe will.
Tatkräftig rennt sie ihm hinterher und zwingt ihm eine Verabredung auf.
Andis Mutter hat auch schon gemerkt, dass ihr Sohnemann da eine riskante Freizeitbeschäftigung hat. Aber der Filius lässt sich nichts sagen.
In seinem Zimmer räumt er erst einmal seine Spardose aus. Trotz des großen Gewinns gestern sieht das aber nicht nach einem großen Reichtum aus.
In der Spielothek trifft Andi auf seinen Busenkumpel Karsten, der ebenfalls dem Laster Spielsucht anheimgefallen ist.
Kein Problem: Andi hat's ja, und unter Spielbrüdern gilt das Prinzip "Kraulst du meine Eier, kraul ich deine."
Gut, dass Karsten gleich am Anfang sein Leid geklagt hat, denn später wäre nichts mehr zu holen gewesen: Der Ausflug in die Spielothek war für Andi kein Erfolg, und er geht pleite wieder nach Hause. Ganz schön doof: Er hat ja noch seine Verabredung mit Jasmin, und da kommt's nicht so gut, wenn man ihr in der Disco sagt, dass sie auf dem Damenklo am Wasserhahn nuckeln soll, wenn sie Durst hat.
Zum Glück erinnert sich Andi daran, dass er seinem Kumpel Karsten aus der Patsche geholfen hat. Der hatte mehr Glück und erklärt sich deswegen sofort bereit, Andi die 20 Mark wiederzugeben.
Damit wäre diese Krise abgewendet und Andi kann sich für sein Rendezvous in Schale schmeißen.
Jasmin schniegelt und striegelt sich auch in Bestform, um Andi zu gefallen. Und ich zeige die Bilder nicht nur, damit ihr ein junges Mädel in Unterwäsche begaffen könnt!
Vor Jasmins Haustür wartet auch schon Andi, der jetzt erst begreift, wie glücklich er sich schätzen kann, dass ihn noch jemand mag.
Die Disco, in die sie gehen, hat ein großes Angebot zur Unterhaltung - unter anderem Glücksspielautomaten. Hm, ob das so clever von Jasmin ist, mit Andi dahin zu gehen?
Während die beiden ganz cool einen Orangensaft zischen, quatscht Andi seine neue Flamme ununterbrochen mit Glücksspielgelaber zu und geht ihr damit tierisch auf die Eierstöcke.
Damit Andi mal die Klappe hält, greift Jasmin zum Äußersten: Sie zerrt ihn auf die Tanzfläche.
Als sie einen Klammerblues tanzen, scheint bei Andi mal der Groschen zu fallen. Ist ein Happy End in Sicht?
Haha, nein: Als Andi die Spielautomaten erblickt, reizen sie ihn mehr als die Blondine neben ihm. Das ist nicht die ganze Wahrheit: Neben den Automaten reizt auch sein Kumpel Karsten.
Jasmin hat nun keinen Bock mehr und muss sowieso nach Hause, also lässt sie Andi stehen.
Am nächsten Morgen wird Andi von seinem Telefon geweckt. Am anderen Ende der Leitung ist Jasmin.
Ich habe keine Ahnung, warum sie ihn nach dem katastrophalen Abend so schnell noch mal sehen will. Aber egal: Jasmin will ihn nachts nach seiner Arbeit abholen.
Andis Bedenken wegen seines Chefs sind berechtigt: Andi hängt zu oft an den Spielautomaten des Lokals herum und macht auch sonst seine Arbeit nicht mehr richtig.
Nach dieser Ermahnung macht sich Andi an die Arbeit und gibt sich redliche Mühe. Doch dann wird ihm seine Kundenfreundlichkeit zum Verhängnis.
Dem Boss ist das Vorwand genug, um Andi loszuwerden. Obwohl Andi angeblich so schlecht gearbeitet hat, hatte der Chef ihm aber anscheinend noch einen Vorschuss bezahlt, den er natürlich wieder zurückhaben will.
Anstatt einfach zu verduften, sinnt Andi auf Rache.
Anstatt aber heimlich in den Weinkühlschrank zu kacken, wie es normale Menschen tun würden, knackt Andi einen der Spielautomaten und verbröselt sich mit ein paar Mark Beute.
Er vertreibt sich die Zeit mit einem Stadtbummel und nimmt sich vor, am Abend rechtzeitig wieder am Bistro zu sein, um Jasmin abzufangen.
Dummerweise ist Jasmin viel pünktlicher, als Andi glaubt, und schon viel zu früh beim Bistro. Der Chef erzählt ihr natürlich brühwarm, was ihr sauberer Freund angestellt hat.
Vor der Tür trifft Blondi auf den Nachwuchsverbrecher, und beide tun so, als wäre nichts.
Andi kriegt sogar einen Schmatzer auf die Wange.
Jasmin lädt Andi sogar zu sich nach Hause ein.
Bei Jasmin zeigt sich einmal mehr der Mangel an Mobiliar. Aber für Gesöff ist gesorgt.
So richtig entspannen kann sich Andi allerdings nicht, und Jasmin bedrängt ihn, endlich zu erzählen, was ihn beschäftigt.
Schließlich rückt Andi mit der Sprache raus und das macht Jasmin so richtig saftig.
Da ist natürlich klar, dass Jasmin mit ihrem Räuberbaron das Bett teilen will.
Natürlich bleibt's nicht keusch. Kurz darauf fangen sie an, sich aufzufressen.
Selbst dem Bravo-Texter fiel nichts mehr ein.
Am nächsten Morgen trägt Jasmin ein bisschen mehr: T-Shirt, Socken und das Frühstück.
Klauen und Ficken machen hungrig, aber Jasmin will auch noch die Sache mit dem Chef bereinigen.
Der Chef scheint sich zunächst nicht so über den Anblick seines kriminellen Ex-Angestellten zu freuen. Rätselhaft.
Andi quasselt seinen Chef damit zu, wie geläutert er wäre und dass er was gegen seine Spielsucht unternehmen wolle, und der Chef ist so blöd und gibt ihm eine neue Chance.
Vor der Tür können sich Jasmin und Andi wieder nicht zusammenreißen und lecken sich gegenseitig die Mandeln ab.
Tja, da haben wir's. Jasmins Wundermöse hat Andi binnen einer Nacht von seiner Spielsucht geheilt.
Jetzt war Andi ja schon beim Tanzen eigentlich sehr angetan von Jasmin, aber sobald ein paar Spielautomaten in sein Blickfeld gerieten, war sie abgeschrieben. Vermutlich hätte er sie nicht mal bestiegen, wenn in ihrem Schlafzimmer so ein Ding gewesen wäre. Woher also dieser Optimismus kommt, dass Andi nun auf dem richtigen Weg wäre, ist ein Rätsel.
Ob die Bravo-Autoren tatsächlich glaubten, man könnte Suchtkranke heilen, nur weil irgendein Flittchen Loch gibt, weiß ich natürlich nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn die Story damals manche leichtgläubige Mädchen darin bestärkte, bei irgendwelchen Nichtsnutzen zu bleiben, weil sie die Hoffnung hatten, die mit ganz viel Liebe und Rumpelpumpel zum Besseren zu ändern. "10/10, ich würde diese Therapie jederzeit wiederholen!"
Das war's mit dieser Geschichte, und ich würde mich freuen, eure Gedanken in den Kommentaren zu lesen.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die Klopfers Web in der ganzen Zeit treu geblieben sind und die mich unterstützen und unterstützt haben. Ein herzlicher Gruß geht auch an alle, die die Seite neu (oder nach langer Zeit wieder) entdecken. Die Seite ist in all der Zeit umfangreicher geworden, als ich mir damals als Abiturient kurz vor dem Studium auch nur vorstellen konnte. Inzwischen habe ich mehr als mein halbes Leben Klopfers Web gewidmet und nicht vor, damit aufzuhören. (Ich hoffe, das klappt auch.)
In den 90ern ließ man nichts anbrennen. Dass er sie nicht schon beime rsten date besteigen durfte, liegt nur daran, dass er am Automaten hängen geblieben ist...
Tja, was nehmen wir aus dieser Geschichte mit? Suchtkranke wurden einfach nicht hart genug gevögelt? Wenn da wenigstens die Nummer von einem Suchtnotfalltelefon oder so dabei wäre, damit man sich im Ernstfall an wen wenden kann,d er Ahnung hat. Ich meine, so muss man ja al Suchtkranker erstmel wen zum rummachen finden.
Er versetzt sie auf dem ersten Date, beklaut seinen Chef, nachdem er wegen Arbeitsverweigerung geflogen ist, entschuldigt sich mit keinem Wort für sein Verhalten... das sie drauf reinfällt, von mir aus, immerhin macht Liebe blind (warum auch immer sie sich in ihn verliebt hat). Aber warum der Chef nach der Aktion sofort bereit ist ihm noch eine Chance zu geben... Ginge es nur um das Glücksspiel würde ich es mir ja eingehen lassen (wobei auch dann nicht wirklich). Aber wenn mich ein Mitarbeiter bestiehlt lasse ich mich doch allerhöchstens davon abringen ihn anzuzeigen o_O
Naja, es waren die 90er, der hat dem bestimmt einen Hungerlohn gezahlt, ein normaler Angestellter würde die Spelunke in den Ruin treiben. Dann lieber einen Minderjährigen, der einem immerhin nicht heimlich den Zapfhahn leersäuft, um das Geld halbwegs wieder reinzukriegen, das er nicht verdient.
außerdem habe ich jetzt einen Ärzte Ohrwurm... [sing] nie wieder Hütchen spielen... [/sing]
Das Hütchenspiel ist übrigens auch mathematisch betrachtet unfair. Also selbst wenn wir annhemen, dass die Kugel nicht verschwindet, sondern die Hütchen einfach nur so schnell durchmischt werden. Dann ist es so, dass man beim richtigen Hütchen sein Geld nur verdoppelt, aber die Gewinnchance liegt nur bei 1/3. Man müsste seinen Einsatz also Verdreifachen, wenn es mathematisch fair sein sollte. Der Hütchenspiueler muss nicht schummeln, er muss nur so schnell drehen, dass der Spieler raten muss und schon gewinnt er auf lange Sicht einfach aufgrund der Wahrscheinlichkeit viel Geld.
Ach, wie schön, wenn einvernehmlich Die Ärzte zitiert werden. :3
Aber ist schon auffällig, was sich da in den Jahren bei Teeniezeitschriften getan hat. Heutzutage nehme ich an, dass man mit einer Triggerwarnung und den Telefonnummern diverser Hilfsangebote konfrontiert würde, sofern sie ein solches Thema überhaupt so lapidar anfassen würden. (Vielleicht bin ich aber auch nur naiv.)
War es damals so alltäglich, die Bravodarstellerinnen in (Reiz-)Unterwäsche zu zeigen? Mal davon abgesehen, dass der BadeanzugBody irgendwie auch die street credibility der Geschichte minimiert.
@Sajoma: Ich habe so einige dieser Fotolove-Sonderhefte aus den frühen 90ern sowie einige "Bravo Girl!" und "Mädchen" aus den 90ern (und ich hab den Verdacht, dass diese Geschichte hier ursprünglich auch aus einer "Bravo Girl!" war), und da ist es in der Zeit tatsächlich eher der Normalfall, dass die irgendwann so bekleidet gezeigt werden.
(In irgendeinem der Hefte war ein Artikel darüber, ob/wie sich Models in der Modelbranche auch freizügig zeigen können/sollten, und da war dann eine, die erzählte, dass sie sich nie freizügig ablichten lassen würde, aber in der Fotolovestory in dem Heft spielte sie die Hauptrolle und war da auch in Unterwäsche zu sehen. Das fand ich dann doch amüsant. )
Tja, wer hat noch nicht n Suchti durch Sex geheilt?
Steht doch auf Seite 1 für Therapie oder nicht?
Mal davon ab, wird ja nicht nur sie in Unterwäsche gezeigt, er ja auch.
Das wär mir in der heutigen Zeit auch lieber, als das was wir da teilweise haben. Zeig beide Geschlechter, oder keins.
Ist das dasselbe Prinzip wie bei Eltern, die ihre Kinder beim Rauchen erwischen und sie dann erst mal eine halbe Packung hintereinander rauchen lassen, damit ihnen kotzübel wird und sie nie wieder Lust haben, auch nur eine Zigarette anzusehen?
@Klopfer: Ja, so sollte man auch alle Sexualstraftaten kurieren... Ähem.
@Rakshiir: Vielleicht war seine Spielsucht nur der verzweifelte Versuch, von der Sexsucht runterzukommen, so im Sinne einer Substitutionstherapie, und die fiese Protagonistin hat ihn wieder voll abhängig gemacht.
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In den 90ern ließ man nichts anbrennen. Dass er sie nicht schon beime rsten date besteigen durfte, liegt nur daran, dass er am Automaten hängen geblieben ist...
Tja, was nehmen wir aus dieser Geschichte mit? Suchtkranke wurden einfach nicht hart genug gevögelt? Wenn da wenigstens die Nummer von einem Suchtnotfalltelefon oder so dabei wäre, damit man sich im Ernstfall an wen wenden kann,d er Ahnung hat. Ich meine, so muss man ja al Suchtkranker erstmel wen zum rummachen finden.