Viel Kot
Gleich am Anfang will ich's mal loswerden, da Struppi sich sonst jedes Mal beschwert: Ja, ich find Knut süß. Ich will den auch gerne haben. Aber viel mehr kann man über den goldigen Eisbären eigentlich nicht sagen. Jetzt will der Berliner Zoo seinen Knut als Marke schützen lassen und gegen Markenpiraterie vorgehen. Ich glaube allerdings nicht, dass sich CDs mit Knutliedern noch lange verkaufen lassen, und Plüscheisbären gehen auch ohne den Namen weg. (Ich muss es wissen, ich hab viele Plüscheisbären, keiner von ihnen heißt Knut.)
Italienisch ist nun offizielle Sprache Italiens. Das hat das italienische Parlament kürzlich beschlossen. Die Aufnahme des entsprechenden Passus in die Verfassung war allerdings umstritten, da viele italienische Dialekte wie das Venezianische sich als eigene Sprachen ansehen und untereinander teilweise auch unverständlich sind. Der gesetzliche Status anderer Sprachen wie etwa deutsch in Südtirol wird durch den Verfassungsparagraphen nicht berührt. Wer sich jetzt kaputtlacht über die doofen Italiener, die erst jetzt ihre Sprache in die Verfassung aufnehmen, kann sich das schenken: Während die Franzosen einen ähnlichen Absatz in den 90er Jahren in ihre Verfassung aufgenommen haben, hat erwähnt das deutsche Grundgesetz die deutsche Sprache überhaupt nicht, lediglich diverse Gesetze in Bund und Ländern legen fest, dass die Amts- und Gerichtssprache deutsch ist und in Bildungseinrichtungen deutsch gelehrt werden muss. Die USA haben ebenfalls keine offizielle gemeinsame Amtssprache.
In Texas braucht man allerdings auch keine Sprachkenntnisse - da ist eine Kanone wichtiger. Tracy Denise Robertson aus Arlington sieht sich jetzt einer Anklage wegen Totschlags gegenüber, weil ihr Mann ihren Liebhaber erschossen hat. Nein, ich habe jetzt nichts verdreht: der Ehemann kam abends vom Kartenspielen heim und überraschte seine Frau mit einem anderen Mann im Pickup-Truck vor dem Haus. Tracy Denise reagierte schnell und rief: "Vergewaltigung!", ihr Stecher sprang entsetzt auf und versuchte mit seinem Wagen zu fliehen, worauf der Ehemann eine Pistole zog und ihm in den Kopf schoss. Später fand man auf dem Handy des Getöteten noch die Kurzmitteilung der Frau, die ihn zu einem Schäferstündchen einlud. Der Ehemann wird auf Beschluss der Grand Jury nicht bestraft, weil das texanische Gesetz derartige Handlungen erlaubt, wenn der Täter glaubt, dass diese Handlungen gerechtfertigt sind. Die Frau hingegen erwartet nicht nur eine Gefängnisstrafe bis zu 20 Jahren wegen Totschlags, sondern auch noch sechs Monate zusätzlich, weil sie einem Polizisten gegenüber fälschlich behauptet hatte, vergewaltigt worden zu sein.
Dumm gelaufen für zwei Diebe in Borken: Anfang letzter Woche wurde ihr Auto von zwei Polizeibeamten untersucht. Im Kofferraum befand sich neben einem Kasten Bier auch Werkzeug - welches einem der Polizisten gehörte. Für den Kasten Bier hat sich aber noch kein Eigentümer gemeldet.
Wenn ihr im Einkaufszentrum kacken müsst - geht ihr auf's Klo oder geht ihr auf's Klo? (Wer eine andere Antwort geben will: Hau ab, du Ferkel!) Manche Leute machen es anders und scheißen in einen öffentlichen Blumentopf. Und die Sau wischt noch nicht mal ab. Widerlich. Ich hoffe, er wurde von Wachleuten erwischt und mit der Nase reingestupst.
Andere machen aus Scheiße Geld. In Las Vegas wurden drei Obdachlose festgenommen, weil sie neben ihrer Kacke schliefen. Allerdings war das Verbot einer derartigen Nähe zu Exkrementen nicht mehr in Kraft, weswegen die Obdachlosen die Stadt verklagten. Sie bekamen 45000 Dollar zugesprochen, also 10000 Dollar für jeden. Für die, die nachrechnen: Der Rest war für den Anwalt. Und seine Gebühren waren auch noch reduziert. Einer der Penner weiß schon, was er mit der Kohle anstellt: Er will eine Wohnung mieten (löblich) und Gewerkschaftsmitglied werden (hä?!).
Kennt ihr die Dame links? Das ist Jenna Jameson, Pornostar. Und die Dame rechts? Ebenfalls Jenna Jameson, immer noch Pornostar, allerdings heutzutage. Und die Frau hat ein Problem. Ja, ich weiß, was ihr sagen wollt: "Das Problem sieht man, lässt sich durch Enthaupten lösen." Das meine ich allerdings nicht (obwohl ihr natürlich recht habt). Jenna wollte sich verschönern und hat eine plastische Operation vornehmen lassen. An ihrer Mumu. Und sie ist gar nicht begeistert vom Ergebnis. Offenbar schlägt ihr die schlimme Muschi so aufs Gemüt, dass sie auch geschäftliche Termine platzen lässt und sich lieber zuhause verkriecht. Selbst Pornostars sollten halt scharfe Dinge wie Skalpelle von ihrer Pflaume fernhalten.
Bei uns zählt man ja fast schon als Nazi, wenn man die deutsche Fahne nicht hässlich findet, in Japan nimmt man Symbole des Landes wesentlich ernster. Dort wurden insgesamt 35 Lehrkräfte gemaßregelt, weil sie sich bei den diesjährigen Abschlussfeiern zum Schuljahresende (in Japan im März) gegenüber Fahne und der Hymne "Kimi ga yo" (übrigens die älteste Nationalhymne der Welt) nicht ehrerbietig genug gezeigt haben. Drei Lehrer wurden für ein halbes Jahr beurlaubt, zwölf andere müssen Gehaltskürzungen hinnehmen. Der Rest bekam eine Mahnung. Ich frag mich, wie man vor dem Ende von Weltkrieg Teil 2 für sowas bestraft wurde. Erschießen war da wohl vermutlich noch zu milde.
Einen Krieg stemmen wir noch. Das sagt man sich zumindest in den USA. Dennoch plane man angeblich momentan keine Militäraktionen gegen weitere Länder. Die Russen sind sich dagegen sicher, dass der amerikanische Angriff auf den Iran am 6. April um 4 Uhr morgens beginnt und sich im Wesentlichen auf Luftschläge beschränkt. Aber psst: Nicht weitersagen, das soll ne Überraschung werden.
Kleiner sinnloser Fakt: In den Konzertverträgen von Van Halen besagte früher ein relativ versteckter Passus, dass in der Garderobe eine Schale mit M&Ms stehen müsse, aber ohne die braunen Schokolinsen. Der Grund für diese merkwürdige Regelung war allerdings einleuchtend: So konnte die Band auf den ersten Blick erkennen, ob der Vertrag gründlich gelesen wurde, in dem auch wichtige Dinge wie die Tragfähigkeit der Bühne und die Stromanschlüsse festgelegt waren. Inzwischen ist die bizarre M&M-Forderung allerdings zu bekannt und wird nicht mehr verwendet.